Samstag, 1. Juni 2013

Wochenende 29.-30. Juni 2013

Schon am Donnerstag starteten wir in das Wochenende.
Das große Ereignis an diesem Wochenende ist das Stadtfest in Bad Gottleuba.

Aber zuerst machten wir Station in Nossen. Im dortigen Schloss ist zur Zeit eine Sonderausstellung: Adel auf Reisen. Wir waren noch nie in Nossen und im Schloss, immer nur daran vorbeigefahren. Nun, die Parksituation ums Schloss ist nicht gerade rosig, in den Straßen rings um alle nur Zeit beschränkt auf eine Stunde. Wir haben das einfach mal ignoriert. Entweder die wollen Besucher und Touristen, oder...
Das Schloss ist wirklich sehenswert.

 
 
 


Anschließend fuhren wir nicht wieder auf die A4 sondern weiter die Landstraße Richtung Wilsdruff. Wir suchten Rothschönberg im Triebischtal bei Wilsdruff. Hier hatte die Familie von Schönberg ihren Wohnsitz, den sie zu einem stattlichen Schloss ausbauten. Heute steht das Schloss leer. Der Heimatverein bemüht sich um das eigentlich noch gut erhaltene Bauwerk.

 
 
 


Wir brauchten zur Übernachtung noch einen Stellplatz. Von Erzählungen unserer Dresdner Freunde erfuhren wir von Schloss Burgk in Freital. Fahren wir doch einmal dorthin. 1365 wurde es erstmals urkundlich erwähnt. Im 17. Jh. wurde der Umbau zum Residenzschloss vorgenommen, im 18. Jh. wurde die Innenausstattung im Stil des Rokoko verändert. Ab 1952 wurde das Schloss Museum und beherbergt eine feste Ausstellung zur Geschichte des hiesigen Bergbaues. Im Aussengelände befindet sich auch ein Technikpark und ein bergbautechnischer Erlebnisspielplatz für Kinder.
Der Parkplatz eignet sich sehr gut als Übernachtungsplatz.
 
 
 

Freitag
 
Am Freitag fuhren wir früh nach Dresden Coschütz auf einen Parkplatz in der Nähe der Straßenbahnendstelle der Linie 3. Wir fuhren mit der Bahn in die Stadt und wollten bis zum Schillerplatz (Blaues Wunder). Dort befindet sich ein Schirmgeschäft, wo Ulla einen Schirm beziehen lassen wollte. Das Umsteigen in der Stadt am Hauptbahnhof nutzen wir zum Einkauf bei Conrad. Dann fragte mich Ulla, wo denn der Schirm sei, den sie beziehen lassen wollte. - Natürlich noch im WOMO! Also wieder mit der Bahn nach Coschütz, Schirm geholt, wieder in der Stadt umgestiegen und eine abenteuerliche Fahrt mit Bahn, Bus, Schienenersatzverkehr zum Blauen Wunder. Dort rückten wir erst mal in den Biergarten Schillergarten ein, das musste einfach sein. Und dort gibt es eine ganz lecker schmeckende Bratwurst. Das war dann unser Mittagessen. Schirm zur Reparatur abgegeben und wieder raus nach Coschütz.
Und jetzt nach Bad Gottleuba.
Pünktlich zum Abendessen in der Pension „Am Goethepark“ gewesen und danach haben wir uns noch etwas auf dem gerade beginnenden Stadtfest umgesehen. Morgen nehmen wir an dem Festumzug als „Barocker Hofstaat“ teil.
 

Samstag
 Den Vormittag ließen wir ganz geruhsam angehen. 13:00 Uhr trafen wir uns "in Robe" mit unseren Freunden vom Traditionsverein Dresdner Barock und begaben uns langsam zu unserem Stellplatz. Wir hatten noch viel Zeit, die aber sehr kurzweilig war, da wir immer wieder bewundert wurden und mit den anderen Darstellern des Zuges unseren Spass hatten. Dann kamen auch unsere Kutschen. Wir konnten alle offen fahren, keiner brauchte sich in die Postkutsche zu begeben. So wurden wir auch standesgemäß kutschiert und die Moderatoren an den Bühnen begrüßten uns als sächsischer Hofstaat.
Ein dickes Lob auch an die Organisatoren und die Teilnehmer des Zuges, die mit viel Liebe und Engagement bestimmt in unzähligen Stunden ihrer Freizeit den Zug vorbereiteten. Und das wurde auch belohnt: Das Wetter spielte, zumindest für die Dauer des Zuges mit. Das bewegte natürlich auch die vielen Zuschauer sich den Zug anzusehen. Die Stimmung war prächtig.







Ulla und ich hatten für den Abend noch eine spezielle Aufgabe. In der Pension unserer Freunde fand eine Goldene Hochzeit statt und wir gratulierten als Gesandte des Kurfürsten August des Starken zu diesem Feste. Mit den Gästen studierten wir schnell einen kleinen Tanz ein, den wir dann zu Ehren des Goldenen Paares aufführten. Die Jubilare haben sich sehr über diese Überraschung gefreut.
Sonntag
 Wir haben viel Zeit, brauchen erst am Dienstag wieder zu Hause zu sein. So starten wir heute zu einer kleinen Tour durch die westliche Lausitz.
Über Stolpen und Kamenz wollen wir nach Skaska. Hat das schon mal jemand gehört? Wohl kaum.
Aber erst machten wir halt in Elstra, nördlich von Bischofswerda. Hier befindet sich ein Schloß, sehr jung, erst 1903 im Jugendstil erbaut. Heute ist es im Privatbesitz und nicht zugänglich, am Eingang prangt ein Schild mit: Franz Friedrich Prinz von Preußen.



Nun zu Skaska. Hier gab es früher ein Rittergut und ein Schloss. Und darum geht es. Ulla stellt ja in der Barockzeit die Reichsgräfin Rahel Charlotte Vitzthum von Eckstädt, eine geb. Gräfin von Hoym dar. Und eben dieses Schloss hat sie 1731 von ihrem Bruder Grafen Carl Heinrich von Hoym gekauft, um ihn von seinen hohen Schulden etwas zu befreien. Und hier ist sie auch 1753 gestorben.
Von dem Schloß soll nichts mehr zu sehen sein, es wurde 1945 abgerissen.
Wir waren aber neugierig und fuhren trotzdem nach Skaska. Genau um die Mittagszeit erreichten wir das kleine Dorf und gegenüber dem Gasthof parkten wir. Eigentlich wollten wir heute das Mittagessen einsparen, aber die Speisekarte lockte. Es war nicht viel los im Gasthof, das Essen war aber vorzüglich. Und in der Speisekarte war ein geschichtlicher Abriss über das Schloss enthalten. Wir outeten uns als "ehemalige Schlossbesitzer" und die Wirtin holte noch Bilder vom Schloss. Ulla bekam sogar eines geschenkt. Ein Volltreffer in unseren sagen wir laienhaften Recherchen.




Nicht weit von Skaska befindet sich Oßling, hier die Kirchgemeinde, zu der vermutlich Skaska gehörte. Um die Kirche gab es noch ein paar alte Grabtafeln, aber keine der Rahel Charlotte zu zuordnende.

Wir fuhren nun nach Kamenz. Hier gibt es einen Stellplatz, fast mitten in der Stadt. Hier wollen wir über Nacht stehen. Es war aber noch früh am Nachmittag, so besuchten wir den bei Kamenz liegenden Huthberg. Das ist ja ein wunderbares kleines Wander- bzw. Spazierganggebiet. Unzählige Wege befinden sich rings um den Berg, man kann ganz leicht die Orientierung verlieren. Besonders zur Rhododendronblüte muss es hier sehr schön sein. Auf dem Berg befindet sich der Huthbergturm von dem man eine wunderbare Rundumaussicht hat.





Am Vorabend unternahmen wir noch einen kleine Stadtbummel durch Kamenz, das sich ganz schön herausgeputzt hat. Der Tag der Sachsen hat da bestimmt etwas nachgeholfen.






Montag

Nach dem Frühstück mit frischen Brötchen fahren wir nun Richtung Radeberg. Im Ort Haselbachtal, genau Ortsteil Bischheim befindet sich ein kleiner Park, der noch gut erhalten ist und vom örtlichen Verein nach seinen Möglichkeiten unterhalten wird. Schade dass die Rhododendronblüte schon vorbei ist.





Nach diesem kurzen Zwischenstopp fahren wir weiter nach Radeberg. Doch vorher machen wir noch einen Abstecher nach Oberlichtenau. Aus dem Abstecher wird fast ein Tagesaufenthalt. Hier in Oberlichtenau befindet sich ein Barockschloss. Vom Vorwerk über Rittergut wandelte es sich zum Barockschloss. Gottlieb von Holzendorf ließ 1724 den Park anlegen und das Schloss im Stil des Spätbarock erneuern. Seit 1744 war das Schloss dann im Besitz von Graf Brühl und wurde 1758 und 1760 von den Preußen vollständig geplündert. Heute achtet man auf eine den Denkmalschutz beachtende Nutzung des Schlosses als kulturellen Veranstaltungsort.





Am Schlosseingang befindet sich ein großer Stein mit einer Liedertafel. Eine Station des hier verlaufenden Liederweges. Und ein Wegweiser zum Keulenberg, ein ca. 3 km langer Lehrpfad. Spontan entschließen wir uns zu einer Wanderung auf den Keulenberg. Wir haben ja auch Kaiserwetter. Und das haben wir nicht bereut. Über weite Wiesen, durch dunklen duftenden Wald und immer wieder mal eine schöne Aussicht führte uns der Lehrpfad. Auch mehrere Stationen des Liederweges lagen am Wegesrand.
Auf dem Keulenberg hatten wir dann eine wunderbare Aussicht vom dort befindlichen Aussichtsturm. Der Keulenberg war übrigens auch von 1962 bis zur Wende für die Öffentlichkeit gesperrt.





Nun fuhren wir aber nach Radeberg. Einen Parkplatz fanden wir direkt am Schloss Klippenstein.



Heute am Montag war aber für uns kein Einlass. So unternahmen wir einen kleinen Stadtbummel und fahren anschließend nach Seifersdorf. Ihr ahnt es bestimmt schon, ja, auch hier befindet sich ein Schloss. Den Parkplatz in Seifersdorf kennen wir schon, er befindet sich auch am Eingang zum Seifersdorfer Tal mit der Gaststätte Marienmühle. Hier übernachten wir auch heute. Vor dem Abendbrot besuchten wir noch das Schloss, es ist aber nicht öffentlich zugänglich, eine angemeldete Führung ist aber möglich. Graf Brühl und seine Nachfahren besaßen das Schloss bis 1945.
Aber das habt ihr bestimmt noch nicht gewusst: Hier wurde der UrUrUrUrGroßvater der englischen Prinzen William und Harry geboren!





Dienstag
Heute geht es wieder nach hause. Aber erst noch ein Schloss. und vielleicht noch eines.
Das erste Schloss ist das von Wachau, liegt nur 2 km vom Seifersdorfer Schloss entfernt. 1730 wurde es als hufeisenförmige Anlage errichtet. Von außen sieht es gut saniert aus, eine Nutzung können wir aber nicht erkennen.




Nun geht es Richtung Dresden und nahe Weixdorf liegt Hermsdorf, gehörte im 15. Jd. zur Wachau. 1630 wurde es vom Kurfürst Johann Georg II. umgebaut und der Schwiegersohn der Gräfin Charlotte Sophie von Hoym ließ mitte des 18.Jd. den Park im englischen Stil anlegen. Das Schloss wurde 1988 gründlich restauriert. Es wird auch heute noch als kultureller Veranstaltungsort genutzt. Im Park befindet sich eine Freilichtbühne.