Dienstag, 19. Oktober 2021

Ab ins Fränkische

 Urlaub im Herbst

Eine anderthalb Woche haben wir Zeit wieder mal mit dem Womo durch die Lande zu reisen.
Eine barocke Veranstaltung in Weesenstein, Vereinsversammlung in Großsedlitz und ein Treffen mit unserem Sohn im Fränkischen sind geplant.

Freitag, 8. Oktober 2021

Wir können leider erst am Nachmittag starten und brauchen eine halbe Stunde um durch Chemnitz Richtung Freiberg zu kommen. Viele Baustellen, dadurch Straßensperrungen und Umleitungen. Unser erstes Ziel ist für uns etwas ungewöhnlich. Stracoland heißt es, Stracos Erlebniswelt. Das ist im Ortsteil Colmnitz bei Klingenberg. Wer immer noch nicht weiß, wo das ist, dem sei gesagt, dass in der Nähe der Tharandter Wald ist. Hier ist Erlebnisverkauf der schönsten Weihnachtsprodukte aus dem Erzgebirge, Tischdekorationen, Naturprodukte usw. Mit Schauwerkstatt, Gästegarten und Galerierestaurant.
Infos gibt es hier: www.stracos-erlebniswelt.de





Fast eine Stunde verbrachten wir hier, und stellt Euch vor, wir haben auch etwas gekauft. Einen Lichterbogen.

Dann war es aber Zeit zu unseren Übernachtungsplatz aufzubrechen. Den Parkplatz am Strandbad der Talsperre Malter haben wir uns dazu ausgesucht. Der Platz war fast leer, obwohl das Bad geöffnet hat. Aber bei 12 Grad Außentemperatur waren keine Badegäste zugegen.
50°55'15.7"N 13°39'22.8"E

Sonnabend, 9. Oktober 2021

Am Morgen waren nur 1,6 Grad Außentemperaturen, die Wiesen, Hecken und Bäume bereift. Ulla hatte für 11:00 Uhr in Bannewitz ein Tanztraining für unsere historischen Tänze angesetzt, zu dem wir auch pünktlich vor Ort waren.
Nach dem Training fahren wir zum Schloss Weesenstein. Hier findet morgen eine Veranstaltung statt, an der wir als barocker Hofstaat teilnehmen. Doch schon heute spazierten wir durch das Schloss und dem Park. Auf einem Parkplatz unweit des Schlosses übernachten wir heute Nacht.
50°56'02.6"N 13°51'49.3"E








Sonntag, 10. Oktober 2021

Früh beizeiten belebte sich der Parkplatz. Ritter, Gaukler, Mägde entstiegen den Autos. Alles Darsteller zur Veranstaltung “Das lebendige Schloss”. Auch wir zogen unsere Robe an, allerdings im Stil der Zeit des Barocks. Unsere Vereinsfreunde reisten ebenfalls rechtzeitig an. Rechtzeitig bedeutete 11:00 Uhr. Sektempfang durch Reichsgrafen Rudolf von Bünau für unsere Barocke Gesellschaft. Er führte uns anschließend durch einige Schlossräume. Und die waren durch historische Darsteller “belebt”, also lebendig. Klatsch und Tratsch im Gesellschaftszimmer, Schokolade gabt’s im Mägderaum, Alles sehr informativ und unterhaltsam dargeboten. Um Zwölf Uhr bat uns der Reichsgraf als Schlossherr an die Tafel. Da boten wir für die Besucher ein wahrlich anschauliches Bild. Die herrschaftliche Torte mit dem Wappen derer von Bünau mundete der Gesellschaft köstlich. Gepflegte Unterhaltung, unterbrochen durch Bemerkungen der losen Zunge unseres Hofnarren. Eine vergnügliche Tafelrunde.



Anschließend war noch Flanieren im Schlosspark angesagt, mit “Fotoshooting”, wie es heutzutage heißt. Früher hätten die Maler ein Gemälde unserer sich stolz posierenden Gesellschaft über eine längere Zeit nach dem Gedächtnis nachgemalt.


Leider mussten wir Weesenstein gegen 14:00 Uhr verlassen. Der Barockgarten Großsedlitz rief, besser unsere dort angesetzte Vereinsversammlung.
50°57'09.3"N 13°53'25.0"E

Kurz nach 17:00 Uhr war auch diese Veranstaltung zu Ende.

Wir bleiben mit unserem Womo gleich hier auf dem Parkplatz zum Schlosspark zum Übernachten stehen, morgen geht es für einen kurzen Zwischstopp nach Chemnitz.

Montag, 11. Oktober 2021

Ohne Probleme sind wir über die volle, unfallträchtige Autobahn A4 nach Hause gekommen. Die Roben wurden ausgepackt, kurz etwas zu Mittag gegessen und schon ging es weiter nach Schwandorf. Gegen 17:00 Uhr waren wir auf dem Stellplatz angekommen. Wir haben hier aber nur einen Platz in der “zweiten” Reihe bekommen, denn es waren erstaunlicherweise viele Mobile hier.
50°57'09.3"N 13°53'25.0"E
Am Abend, und das ist für uns hier ein Muss, gingen wir zum Essen in die Gaststätte am Platz, „Cafe Restaurant Grosser“. Ich hatte mich schon den ganzen Tag auf ein gutes Schnitzel gefreut und bin auch dieses mal nicht enttäuscht worden. Hausgemachte Käsespätzle waren für Ulla auch die richtige Wahl.

Dienstag, 12. Oktober 2021

Mit Ruhe begannen wir den neuen Tag. Unser erstes Ziel ist heute Kallmünz. Das kleine Örtchen schmiegt sich unterhalb der Burgruine entlang der Naab an den hohen Felsen. Es ist eine kleine Künstlerkolonie mit Galerien, Ateliers. Sehenswert ist auch das “Haus ohne Dach”, eine Höhlenwohnung im Burgfelsen.
Zum Parken: 49°09'39.8"N 11°56'55.9"E




Unser nächster Halt ist in Parsberg.

Zum Parken: 49°09'30.3"N 11°43'33.5"E
Hier steigen wir hoch zur Burg. Wir haben aber Pech, auch Dienstags ist die Burg noch geschlossen.




Nun fahren wir zu unserem heutigen Übernachtungsort, Berching. Die Stadt liegt am Main-Donau-Kanal und der Womo-Stellplatz ist am Schiffsanleger.
49°06'36.2"N 11°26'17.8"E
Ein Schiff haben wir aber heute nicht gesehen.

Entlang am Kanal erreichen wir nach 3 Minuten ein Stadttor, dort hindurch und schon sind wir in dem schönen Städtchen. Berching wird auch Gluckstadt genannt, der Komponist Christoph Willibald Gluck stammt von hier. An der Stadtmauer entlang kehren wir wieder zu unserem Wohnmobil zurück. Und jetzt, indem ich das hier schreibe, regnet es.








Mittwoch, 13. Oktober 2021

Es war wieder einmal eine ruhige Nacht. Noch die Toilette entsorgt und weiter ging unsere Fahrt. Dollstein an der Altmühl ist unser nächster Etappenort. Doch erst liegt Greding an unserer Wegstrecke. Der Reiseführer verspricht eine romantische Innenstadt. Die Zufahrt nach Greding war weniger romantisch - Ortsdurchfahrt Greding gesperrt. Um auf den ausgesuchten und empfohlenen Parkplatz zu kommen muss man eigentlich durch Greding erst hindurchfahren. Wir sind mutig und ignorieren die Sperrscheibe und fühlen uns als Anlieger. Für die ist die Fahrt frei. Aber die fahren wahrscheinlich kein Wohnmobil, denn die für “Insider” ausgeschilderte Umleitungsstrecke ist nicht nur schmal sondern auch steil. Wir erreichen den Parkplatz, der von Baueinrichtungen belegt ist, finden aber nebenan einen Platz.
49°02'39.3"N 11°21'16.0"E
In fünf Minuten Fußweg sind wir durchs Fürstentor im Inneren der Stadtmauer. Ein schönes, aufgeräumtes, saubere Städtchen. Von Romantik ist wenig zu spüren aber es gibt Haus an Haus Hotels, Restaurants und Gastwirtschaften. Wo nur die vielen Gäste herkommen?


Nun ist Pappenheim dran. Tief im Tal liegt die kleine Stadt mit den Pappenheimern. Schiller und sein Drama “Wallensteins Tod”. Googelt mal.

48°55'48.2"N 10°58'21.4"E, auch Wohnmobilstellplatz
Die heutigen Pappenheimer sind wahrscheinlich gerne Pappenheimer. An einem Metzgergeschäft stand zu lesen, dass wir Pappenheimer unsere Wurst noch selbst machen. Und die haben wir probiert. Im „Gasthaus zum Lindenwirt”, einer Gaststätte, unweit unseres Parkplatzes haben wir sie probiert. Solche Fränkischen Bratwürste haben wir selten gegessen. Einfach gut, sogar Saugut! Danach fiel uns der Gang durchs Städtchen und hoch zur Burg nicht schwer.
Wir besuchten noch die Weidenkirche, die 2007 der evangelische Kirchenjugendverein errichtete und heute fast mit ein Wahrzeichen von Pappenheim geworden ist.






Nun ist schon richtig Nachmittag und unsere Fahrt geht weiter. Ulla hat sich Solnhofen ausgesucht, das Bürgermeister-Müller-Museum. Der Name wird Euch gar nichts sagen aber hier ist das Herzstück des Geozentrums.
Zum Parken: 48°53'32.4"N 10°59'31.4"E
Die Ausstellung umfasst einen umfangreichen Fundus an Ikonen mit gefiederten Raubdinosaurier und Urvögel, Pflanzenfossilien und der marinen Fauna. Natürlich kann auch das “Solnhofer Exemplar” des Urvogels betrachtet werden.
Der Solnhofer Stein bildet auch die Grundlage der Entwicklung der Lithografie, deren Erfinder Alois Senefelder war. Mit dieser Vervielfältigungsmethode auf Solnhofer Stein waren größere Auflagen farbiger Drucke möglich. Erst nach 1930 wurde diese Technik durch den Offsetdruck abgelöst. Diesem Thema widmet sich eine weitere Ausstellung.








Jetzt aber zum Übernachtungsplatz. Dollnstein an der Altmühl soll es sein. 2020 waren wir schon einmal da, auch mit Abendbrot im Gasthof zum Kupferschmied. Schon heute Mittag haben wir für heute Abend Plätze bestellt.

Es gab aber eine große Überraschung. Der bisherige Wohnmobilstellplatz war nicht mehr vorhanden, eine Schranke mit 2,10m war davor. Wir kannten uns aber aus, unweit an der Altmühl gibt es einen Parkplatz für die Wasserwanderer. Auch hier Parkverbot, doch vor einem Parkverbotsschild finden wir noch Platz für unser Womo.
Eigentlich illegal: 48°52'30.5"N 11°04'18.8"E
Und so können wir wieder gut im Kupferschmied zu Abend essen. Hausgemachte Bratensülze.


Im Gespräch mit der Wirtin erfuhren wir dann, dass ein Gemeindebeschluss wegen unmöglichen Benehmens einiger Wohnmobilgäste zur Schließung des kostenlosen Stellplatzes geführt hat. Schade, schade für anständige Wohnmobilisten.

Donnerstag, 14. Oktober 2021

Wir verbrachten eine sehr ruhige Nacht, wachten erst gegen halb Neun auf.
Heute wollen wir uns Eichstätt anschauen. Wir sind schon öfters hier gewesen, aber immer nur durchgefahren. Auf dem großen „Freiwasserparkplatz“ stellen wir unser Womo ab und erkunden die Stadt.
Zum Parken: 48°53'44.3"N 11°10'45.1"E
Eichstätt ist eine geschichtsträchtige Stadt. Im Dreißigjährigen Krieg wird sie von schwedischen und hessischen Truppen fast völlig zerstört. Der Wiederaufbau zu einer glanzvollen barocken Residenzstadt dauerte fast 100 Jahre. Heute ist Eichstätt eine Bildungs- und Verwaltungsstadt mit der Katholischen Universität.
Der Stadtrundgang führt uns zum Dom, zum Residenzplatz, zur ehemaligen fürstbischöflichen Residenz bis zum Hofgarten der ehem. fürstbischöflichen Sommerresidenz. Auch besuchen wir die ehemalige Klosterkirche Notre Dame de Sacre Coeur. Schon weit nach Mittag kehren wir im Gasthof Krone ein, Schweinsbraten mit Knödel gibt es heute. Das war die richtige Wahl.
Zurück zum Womo und erst einmal zu Edeka unsere Vorräte auffrischen.










Der Nachmittag ist schon fortgeschritten und wir steuern unseren geplanten Übernachtungsplatz in Pfünz an. Kurz vor Pfünz halten wir an der mittelalterlichen Brücke. Hier ist leider das Campen verboten, es wäre auch ein guter Platz zum Übernachten gewesen.
48°53'25.5"N 11°15'33.5"E




Aber in Pfünz, oben auf der Höhe, befindet sich das rekonstruierte römische Kastell Vetoniana. Der Parkplatz davor ist unser heutiger Platz zum Übernachten. Jetzt, 21 Uhr, sind wir hier oben das einzige Wohnmobil.
48°53'02.9"N 11°15'44.3"E
Das Kastell haben wir uns natürlich angeschaut, auf den Infotafeln erfahren wir Näheres über das Leben im Kastell, dem Bauwerk und über die Rekonstruktion.




Freitag, 15. Oktober 2021

Nebel, Idyllisch, gespenstisch. Das römische Kastell im Nebel.




 
Heute geht’s nach Kelheim. Die Reiseroute entlang der Altmühl ist phantastisch. Mitten im Jura. In Kelheim steuern wir den Wohnmobilstellplatz an.
48°54'53.5"N 11°52'36.3"E
Zu unserer Überraschung ist er nicht stark belegt. Unseren Nachbarstellplatz reservieren wir uns mit einem Hocker, wir erwarten doch Stefan aus München.
Es ist kurz nach Mittag, so gehen wir erst einmal baden. Ca. 1,5 km entfernt ist das Schwimmbad Keldorama, Duschen und ein bisschen Whirlen tut gut. Zurück am Womo holen wir die Stühle raus, die Herbstsonne tut richtig gut. Und dann kommen auch schon Stefan und Kaja. So gibt es ein Wiedersehen nach über einem halben Jahr. Im Brauhaus von Schneiders Weisse sitzen wir dann noch lange zusammen.






Sonnabend, 16. Oktober 2021

Wir halten es immer so: Tagsüber macht jeder seins.
Die Beiden schwingen sich auf die Fahrräder und machen eine Tour hoch zur Freiheitshalle und dann bis nach Riedenburg. Und wir setzen uns aufs Schiff und lassen uns gemütlich durch den Donaudurchbruch bis zum Kloster Weltenburg schippern. Im Kloster ist ganz schon Trubel, viele Reisegesellschaften. Einen Platz im Biergarten muss man reservieren. Uns ist es aber für ein Mittagessen noch zu früh, außerdem sind nur noch Plätze im kühlen Schatten verfügbar. So gehen wir erst mal in die Klosterkirche. Obwohl zur Zeit der Gottesdienst stattfindet, haben die Touristen ungehindert Zutritt, es wird fotografiert, was das Zeug hält. Unmöglich.
Wir entschließen uns, gleich mit dem nächsten Schiff wieder zurückzufahren. Das war eine gute Entscheidung. Im Salon ließen wir uns Weißwürste und Weltenburger Klosterbier schmecken. Ohne Trubel, ganz gemütlich.







Nach der Fahrt spazierten wir noch durch Kelheim, fanden sogar den alten Stadthafen des Ludwig-Main-Donau-Kanals. Und für heute Abend ein Gasthaus. Das “Weiße Lamm”.
Dann genossen wir wieder am Womo die warme Herbstsonne und Abend Lammhaxe usw. Natürlich auch wieder das wohlschmeckende Kelheimer Bier.



Sonntag, 17. Oktober 2021

Heute morgen gab es wieder Nebel. Aber für uns ist heute auch wieder Abreisetag. Die Beiden nach München und wir wieder Richtung Sachsen. Allerdings nur bis Hirschaid, heute Abend ist ein Treffen mit Helmar und Hannelore angesagt. Bis Nürnberg gab es noch Nebel, doch dann kam die Sonne immer mehr durch. In Hirschaid fahren wir auf den Stellplatz, Mittagessen liefert heute die Bordküche.
49°48'43.1"N 10°59'10.7"E
Am Nachmittag spazieren wir entlang des Main-Donau-Kanals und am Ufer der Regnitz wieder zurück.
Heute Abend treffen wir uns noch mit meinem Cousin. Er hatte fürs Treffen den Brauerei Gasthof Kraus vorgeschlagen. Der ist nicht weit vom Stellplatz entfernt, nur über den Main-Donau-Kanal zu gehen. Das wurde ein uriger gehaltvoller Abend: Fränkische Speisen wie Schäufela, knuspriges Karpfenfilet, ordentliches Bier und eine zünftige Wirtin.










Sonntag, 18. Oktober, 2021

Zügig ging es heute über die Autobahn nach Hause, kein Stau. So waren wir am Nachmittag wieder in Chemnitz.