Handicap
bedeutet: Einschränkungen durch Corona und bei mir ein kaputtes
Knie. Machen wir das Beste daraus. Bleiben wir in Deutschland und
streichen die Wanderungen und weite Spaziergänge.
Freitag,
10. Juli 2020
Unsere
erste Etappe führt uns nach Franken. Über die A72 und A93 fahren
wir nach Heldmannsberg. Den Ort findet man erst nach langem Suchen
auf der Landkarte. Nützlich dabei ist eine Lupe. Erst seit ein paar
Wochen taucht das Gasthaus zum Schottental in einer Stellplatz App
auf. Hier kann man nach der obligatorischen Einkehr im Garten
übernachten. Wir fahren von der A93 kommend durch eine schöne
Landschaft, finden auch Heldmannsberg und das Gasthaus.
(49°27'55.3"N 11°33'37.8"E)
Man zeigt uns den Platz
fürs Womo und entschuldigt sich ob des kniehohen Grases. Durch
mehrere Umstände sei man noch nicht zum Mähen gekommen. Wagen wir
es mit dem Womo in die Wiese zu fahren? Nach Prüfen des
Untergrundes, er ist fest, fahren wir hinein und trampeln rund ums
Womo die Wiese etwas nieder. Wir müssen aber sagen, es ist ein
schönes, ruhiges Plätzchen. Gegenüber ist eine Pferdekoppel.
Nun
sind wir auf das Essen gespannt, die Küche wird auf der Webseite ja
gelobt. Wie wir es gewohnt sind, 18:00 Uhr stehen wir dort vor der
Türe. Mit Mundschutz geht's zum Tisch auf der Terrasse, wir sind die
einzigen Gäste. Das servierte Bier aus Neumarkt schmeckt erst
einmal. Dann kam das Essen. Mein Schnitzel, so wie es nach meinem
Geschmack sein muss. Krossig gebraten, saftig im Fleisch. Und die
Bratkartoffeln einfach gut. Ullas Lammhaxe war so was von köstlich,
weich und gut im Gewürz. Das hätten wir hier nicht vermutet.
Als
wir gingen waren alle Plätze auf der Terrasse besetzt. Ein gutes
Zeichen für eine gute Gastwirtschaft. Und wir hatten eine äußerst
ruhige Nacht.
Sonnabend,
11. Juli 2020
In
der Nacht hatte es etwas geregnet. Da hat man die Sorge ob man mit
dem Womo aus der Wiese heraus kommt. Behutsam Gas, im zweiten Gang
anfahren, es hat geklappt. Heute Mittag wollen wir in Roth sein. Sind
wir auch. Im Navi hatte ich "Autobahn vermeiden" eingegeben
und so war es eine schöne Fahrt durch die Oberpfalz. In Roth stellen
wir unser Womo auf den Parkplatz am Festplatz (49°14'35.6"N
11°05'44.3"E) und gehen, d.h. ich humpelte, in die Altstadt.
Die ist nicht groß. Ein Foto vom Riffelmacherhaus, eines der
schönsten Fachwerkhäuser in Franken und vom Schloss Ratibor. Das
war‘s. Enttäuscht war ich, dass es keine Bratwustbraterei mit
fränkischer Bratwurst gab.
Zurück
zum Parkplatz und nächstes Ziel programmiert: Stellplatz am
Main-Donau-Kanal bei Hilpoltstein „Lände Hilpoltstein“. Der ist
ganz schön groß, trotzdem gab es für uns nur einen Platz in der
zweiten Reihe. (49°12'16.1"N 11°11'18.5"E)
Möchte
mal wissen, wer den Slogan "Im Zweiten sieht man besser"
erfunden hat. Vier Binnenlastkähne und ein Hotelschiff haben wir
durch die Lücken der ersten Reihe an diesem Tag gesehen. Welch ein
reger Transportverkehr auf einer im Unterhalt kostspieligen
Wasserstraße. Da geht's auf der Autobahn aber anders zu.
Bis
halb Neun genossen wir die Abendsonne.
Sonntag,
12. Juli 2020
Leider
müssen wir weiter und den schönen Stellplatz verlassen. Eben wird
ein Platz in der ersten Reihe frei. Den ganzen Tag im Stuhl vor dem
Womo sitzen und auf ein Schiff warten. So richtig wäre es aber auch
nicht unser Ding.
Fahren wir eben weiter. Am Stellplatz am Rothsee
entsorgen wir noch die Toilette, dann fahren wir Richtung Weißenburg.
Unser erstes Ziel ist ein Punkt an der ehemaligen Grenze zwischen
Germanien und dem Römischen Reich, bekannt als Grenzwall Limes. Bei
Burgsalach ist der Römererlebnispfad. (49°01'33.1"N
11°05'29.0"E) Wir laufen zum Wachturm 14/48 und haben eine
kleine Vorstellung von der damaligen Grenzbefestigung.
Leichtverständliche Informationstafeln vermitteln Wissen über die
Römer am Limes. Der Erlebnispfad ist in der kurzen Variante 5,8 km
lang. Mehr Infos: www.altmuehlfranken.de/roemer
Unser
nächstes Ziel ist die Festung Wülzburg bei Weißenburg. Einen
gewaltiges Bauwerk, im Grundriss ein Pentagon. Ungefähr 1 km ist der
Rundweg entlang der Festungsmauern. (49°01'27.7"N 11°00'13.9"E)
In
Weißenburg suchen wir jetzt den Parkplatz für Wohnmobile. Der Platz
entlang der Stadtmauer trägt bei allen Einfahrten das Zusatzschild
"PKW". Ist aber in allen Apps und Womo Führern als
Stellplatz angegeben. Wer weiß, warum der Platz für Wohnmobile
geschlossen wurde. Suchen wir also den anderen Platz an einem Bad.
Das ist ein riesengroßer Parkplatz, wenig einladend und auch nicht
fußläufig günstig von der Innenstadt entfernt. (49°01'27.8"N
10°58'24.6"E) Wir wollen ja heute Abend Essen gehen, das ist
uns aber zu weit. Also war es das, unser Aufenthalt in Weißenburg.
Fahren wir eben weiter. Richtung Altmühl.
Und
da werden wir fündig. Am Ortseingang von Dollnstein, am Friedhof,
ist ein offizieller, kostenloser Stellplatz. Platz für etliche
Womos. (48°52'41.0"N 11°04'29.0"E) Ulla erkundet den Ort
und bestellt im "Gasthof zum Kirchenschmied" Plätze fürs
Abendessen. Das war auch gut so, etliche Gäste mussten
unverrichteter Dinge wieder gehen. Das Essen war wieder Super, Ulla
hatte wohlweißlich eine kleine Portion Kalbsbraten mit Spätzle
bestellt. Ich habe nicht daran gedacht und hatte Bratensülze mit
Bratkartoffeln gewählt. Wie schon gesagt, Alles ganz, ganz lecker.
Die Hälfte meiner Sülze wurde uns eingepackt, das Mittagessen für
Morgen ist gesichert.
Im Womo half dann ein "Erzgebirgischer
Gewürzkräuter" diese reichhaltige Mahlzeit zu verdauen.
Montag,
13. Juli 2020
Heue
treffen wir uns mit der Sippe. In Dietfurt an der Altmühl. Für zwei
wird es eine Überraschung sein, wenn wir dort aufkreuzen. Wir fahren
nicht über Eichstätt sondern oben auf den Höhen. Eine schöne
Landschaft.
In Dietfurt sehen wir am Ortseingang am
Schiffsanleger den Stellplatz. (49°01'39.1"N 11°34'56.6"E)
Bis zur Ortsmitte ist es für mich etwas weit zu laufen. In der Stadt
entdecken wir noch einen Parkplatz, sogar mit dem Zusatzzeichen
Wohnmobile. (49°02'01.8"N 11°35'08.2"E) Hier können wir
auch die Stühle aufstellen und versuchen bis 17:00 Uhr die Zeit zu
verbringen. Sitzen, Lesen, paar Schritte gehen, Smartphone checken,
und wieder Sitzen, Lesen, paar Schritte gehen, Smartphone checken,
und wieder Sitzen... Dazwischen gibt es aber auch mal ein Bier.
Dann
ist es soweit. Die Zeit ist gekommen zu unserem Treffen zu gehen. Im
historischen Gasthof Stirzer war für uns ein Tisch reserviert. Wir
waren die Ersten und so war dann die Überraschung perfekt. Es wurde
ein schöner Abend, Essen und Bier haben geschmeckt. Die Exklusivität
eines historischen Gasthofes haben wir dann bei der Rechnung gespürt.
Dienstag,
14. Juli 2020
Obwohl
wir um den Parkplatz eine fast dörfliche Umgebung haben, gibt es
keinen Hahn, der uns geweckt hat. Der hiesige Hahn hier hat 4 Räder
und ist ein Radlader, der pünktlich 7:00 Uhr nicht weit vom Womo
entfernt Pflastersteine auf- und ablud. Das machte er so eine halbe
Stunde lang, dann war wieder Ruhe. Wir schliefen sogar noch einmal
ein.
Heute fahren wir nach Berching am Main-Donau-Kanal. Hier in
Berching sollte um diese Zeit ein Barockfest stattfinden, das wie so
Vieles Corona zum Opfer fiel. Besuchen wir eben mal so das Städtchen.
Das 1100jährige Berching ist vollständig von einer Wehrmauer
umgeben. Enge Gassen und weite Plätze wähnen uns im Mittelalter.
Über Jahrhunderte war die Stadt ein bedeutender Marktplatz. Vom
damaligen Wohlstand zeugen ansehnliche Bürgerhäuser, das alte
Rathaus und die beiden großen Stadtkirchen. Leider waren bei unserem
Besuch viele Baustellen, aber das muss nun mal sein.
Wir stehen
auf dem offiziellen Stellplatz der Stadt am Schiffsanleger.
(49°06'35.8"N 11°26'17.8"E) Der heißt noch so obwohl
seit 2018 keine Fahrgastschifffahrt mehr stattfindet.
Mittwoch,
15. Juli 2020
Wir
haben gestern lange gesucht und überlegt, wohin denn unsere Reise
weitergehen soll.
Freitag erst sollen wir zum Treffen mit
unserem Sohn in München sein.
Fahren wir doch nach Kelheim.
Hier waren wir zuletzt vor etlichen Jahren. Die Fahrt dorthin geht
entlang der Altmühl, eine landschaftlich schöne Strecke. In Kelheim
stellen wir unser Womo auf den Stellplatz der Sportinsel.
(48°54'53.6"N 11°52'36.2"E) Ein sehr schöner Platz mit
allem Drum und Dran, durch Hecken parzelliert und ruhig gelegen.
Nicht mehr als 10 min Fußweg sind es in die Altstadt.
Dorthin
gehen wir auch zu Mittagessen und wenn man hier ist, isst man
traditionsgemäß im Weisses Bräuhaus. Und da auch die
traditionellen Gerichte Weißwurst und Schweinsbraten. Und natürlich
eine Schneider Weisse.
Wir
besuchten noch den Schiffsanleger der Fahrgastschiffe nach Kloster
Weltenburg durch den Donaudurchbruch. Für eine Fahrt dorthin war es
schon zu spät, zumal wir das schon kennen.
Und so verbringen
wir den Nachmittag und Abend in der Sonne am Womo.
Donnerstag,
16. Juli 2020
Wohin
heute? Fahren wir doch wieder durch die schöne Landschaft ohne
Autobahn. Wir fahren Richtung Landshut. Als Stell- und
Übernachtungsplatz haben wir den Waldgasthof Hart im Visier. Unsere
Route führt uns durch Alteglofsheim. Das Schloss ist restauriert,
ist ein Teil der Bayrischen Musikakademie und kann nicht besichtigt
werden. Der Schlosspark im englischen Stil kann aber besucht werden.
(48°55'08.3"N 12°12'18.5"E)
Es wurde nur ein kurzer
Spaziergang für uns. Schuld war der wieder einsetzende Regen, der
uns schon den ganzen Tag begleitete. Dieser hörte auch bis spät
abends nicht auf, es regnete mal mehr, mal weniger.
Dann
erreichen wir den Waldgasthof. (48°46'21.8"N 12°20'45.4"E)
Der Stellplatz ist asphaltiert, Strom gibt es auch und am Gasthof ist
auch die Ver- und Entsorgung fürs Womo. Und eine Dusche.
Zum
Abendbrot gehen wir in den Gasthof. Das Angebot ist aber nicht zu
Vergleichen mit dem im Gasthof Zum Schottental. Dafür hinterlässt
der Besuch aber keine große Lücke im Geldbeutel.
Freitag,
17. Juli 2020
Früh
entsorgen wir in aller Ruhe das Womo, denken aber auch an uns. Wir
haben hier am Waldgasthof auch die Möglichkeit zu duschen. Das wurde
mal Zeit.
Nun
fahren wir nach München. Wir haben immer noch Autobahn vermeiden
eingegeben und so fahren wir über Landshut nach Oberschleißheim.
Erst in Oberschleißheim wird es städtisch, bis dahin fahren wir
durch eine ländliche Landschaft.
In Oberschleißheim stellen
wir uns auf den fast leeren Parkplatz vom Schloss. Das ist unser
"Geheimtipp". Hier sind wir nun zum dritten Mal.
(48°14'58.3"N 11°33'30.5"E)
Wir gehen einmal ums
Schloss und da ist auch schon der Biergarten. Kurz danach kommt auch
schon Stefan per Fahrrad. Es gibt ein herzliches Wiedersehen (seit
Weihnachten).
Vom Biergarten sind wir enttäuscht. Wenige Gäste,
es gibt nur Flaschenbier und ein stark begrenztes Speisenangebot.
Dafür aber wird bei den Preisen nicht mit Pfeffer gespart.
In
der Nacht waren wir wieder das einzige Womo, wir haben geschlafen wie
die Murmeltiere.
Sonnabend,
18. Juli 2020
Heute
treffen wir uns mit Stefan und Kaja. Dafür hat Stefan die
Waldwirtschaft Bienenheim ausgesucht und in dem Biergarten
reserviert. Die Anfahrt vor Ort war etwas problematisch. Die engen
Straßen in der Siedlung waren zugeparkt. Dann gab es ein Parkchaos
vor einer Metzgerei. Ulla fragte mehrmals, ob sie den Seitenspiegel
einklappen soll. Langsam, ganz langsam sind wir dort mit dem Womo
durchgekommen. Vor der Wirtschaft sind Parkbuchten quer zur Straße,
ideal für uns und auch genügend Platz. (48°10'25.1"N
11°23'40.8"E)
Im
Biergarten bekamen wir einen schönen Tisch zugewiesen und bald kamen
auch die zwei mit den Fahrrädern. Erst einmal was zu trinken und
dann Mittagessen. Gefüllte Teigtaschen, Gnocchi mit Salat,
Entenbratwürste mit Bratkartoffeln. Ist zu empfehlen, zumal wir in
der Parkbucht einen idealen Übernachtungsplatz hatten.
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Ohne Smartphone geht auch im Biergarten nichts |
Sonntag,
19. Juli 2020
Heute
Morgen wecken uns keine Kirchenglocken. Die Aufgabe des Wecken
übernahm ein Hubschrauber, der ab 6:00 Uhr über uns kreiste. Über
eine halbe Stunde lang. Das klang, als würde man jemand suchen.
Danach schliefen wir aber nochmal ein, erst nach 9 Uhr wachten wir
auf.
München war unser südlichster Punkt unserer diesjährigen
Urlaubstour. Heute geht's wieder in nördlicher Richtung.
Wir
fahren zuerst nach Fürstenfeldbruck. An dem Stellplatz an der Amper
(48°10'24.4"N 11°14'36.8"E) können wir die Toilette
entsorgen und fahren dann weiter nach Schrobenhausen.
Die Fahrt
führt uns erst einmal Richtung Aichach. Wir werden auf das
Sisi-Schloss durch Wegweiser aufmerksam. Ist das die Kaiserin
Elisabeth? Kurzerhand fahren wir hin. Ja, das ist sie. (48°28'15.5"N
11°09'22.0"E)
Das
Wasserschloss Unterwittelsbach gehörte zwischen 1838 und 1888 Herzog
Max von Bayern, dem Vater von Elisabeth. Hier verbrachte Sisi
unbeschwerte Kindheitstage.
In einer Dauerausstellung kann man
die Kaiserin Elisabeth ganz persönlich und ihre Familie kennen
lernen. Von der Kindheit bis zum Tod.
Nicht zu vergessen ist,
dass es im Schlosscafe leckere Torten und Kuchen gibt und dass der
Parkplatz sich auch gut zum Übernachten eignet.
Nun fahren wir
aber nach Schrobenhausen. Hier schauen wir uns den Stellplatz an.
(48°33'30.6"N 11°15'41.3"E) Hier kann man auch ganz gut
stehen. Es ist aber noch relativ zeitig und so drehen wir eine kleine
Runde durch die Altstadt. Ein schönes, sehr belebtes Städtchen.
Wir
fahren weiter bis nach Neuburg an der Donau. Auf dem Stellplatz
Schlösselwiese (48°44'25.4"N 11°11'04.0"E) finden wir
noch einen Platz, einen sehr heißen. Voll Sonne, die es sehr gut
meint. Aber am Sonntagnachmittag fahren dann doch Einige nach Hause
und so können wir uns noch auf ein schattiges Plätzchen stellen.
Montag,
20. Juli 2020
Heute
geht es wieder ein Stück in den Norden. Wir besuchen Öttingen.
Angelockt wurden sind wir durch einen Stellplatz. Es war uns aber zu
früh um uns hier niederzulassen. Daher fahren wir vom Platz, der
recht gut und sicher auch ruhig ist, in die Altstadt. Das Königstor
stoppte jäh unser Vorhaben: Durchfahrtshöhe 2,90 m. Wenden und
davor parken. Dann zu Fuß durchs Stadttor. Hier werden wir aufs
Freundlichste begrüßt.
Dann stehen wir auf dem
langgestreckten Markt. Aber eigenartig: Auf der einen Seite stehen
aneinander gereiht schmucke Fachwerkhäuser, auf der anderen Seite
Steinhäuser mit verzierten Giebeln. Der Reiseführer klärt uns auf.
Die Stadt war früher zweigeteilt. Die Seite mit den Fachwerkhäusern
war katholisch, die Steinhäuser gehörten evangelischen Bürgern. Es
gibt aber noch ein Kuriosum. Die evangelische Kirche ist viel
barocker ausgestaltet als die katholische.
Im
Rathaus befindet sich eine Informationsstelle über den Geopark Ries.www.geopark-ries.de Hier
schlug vor 14,5 Millionen Jahren ein Steinasteroid ein. Der Einschlag
veränderte die Gegend in wenigen Sekunden grundlegend. Ausgeworfene
Gesteinstrümmer bedeckten den Einschlagsort in weiten Umkreis.
Druckwellen fegten über weite Teile Mitteleuropas, die Hitze
verbrannte die Wälder die üppige Vegetation. Im großen Umkreis des
Kraters wurde alles Leben ausgelöscht. Bei GoogleEarth kann man den Krater sehen.
Am
Rande des Kraters liegt das Örtchen Wassertrüdingen. Mit
Stellplatz. Und der ist richtig gut. Parzelliert mit hohem Schilfgras
und mit Allem, was ein Womo so braucht. Corona macht nur dem Duschen
den Garaus, die sind gesperrt. (49°02'21.7"N 10°35'42.6"E)
Die Anlagen sind hier ziemlich neu, angelegt im Rahmen eirner
Landesgartenschau. Wir spazierten an der Stadtmauer zum
Sonnenuhrenpark, entlang wunderschöner Blumenrabatten.
Dienstag,
21. Juli 2020
Vom
Stellplatz aus haben wir in der Ferne den Hesselberg gesehen. Dort
hinauf fahren wir heute Morgen. Es bietet sich eine tolle Sicht,
durch die Hitze leider sehr diesig. 665 m Höhe zeigt mir mein Navi
auf dem Parkplatz an. (49°04'04.1"N 10°31'41.2"E) Hier
oben ist eine ganz besondere Vegetation, der Margerrasen. Das Gras
ist nicht hoch, dabei haben die verschiedensten Blumen mehr Platz.
|
Erst einmal frühstücken |
Es
ist schon Mittag, die Sonne meint es auch gut mit uns. So fahren wir
ohne uns noch etwas anzusehen nach Hilpoltstein an den
Main-Donau-Kanal. Hier standen wir ja schon zu Beginn unserer
Reise.
Ulla unternahm noch einen Spaziergang zur Schleuse und
konnte sich dort auch die Schleusung eines superbreiten Lastschiffes
anschauen. 24 m Höhenunterschied, 30 min dauerte die Schleusung.
Mittwoch,
22. Juli 2020
Weiter
geht es Richtung Norden. Vorbei an Neumarkt in der Oberpfalz fahren
wir nun entlang der Pegnitz.
Wir besuchen Hersbruck. Am
Ortsrand ist der Großparkplatz Plärrer, idealer Ausgangspunkt für
eine Stadtbesichtigung. (49°30'23.8"N 11°26'04.8"E)
Rund
um das Wassertor ist derzeit Baustelle. So wird uns der Blick auf das
mittelalterliche Ensemble etwas versperrt.
Über die Turngasse
erreichen wir die Martin-Luther-Straße und stehen bald am Rathaus.
Die dabei passierten gut besuchten Gaststätten, Restaurants und
Cafés haben wir nicht gezählt. Unterhalb des Rathauses, am
Untermarkt, lädt Kratzers Biergarten ein. Dem können wir nicht
widerstehen. Die Speisen kommen direkt aus einer Metzgerei an der
Seite des Biergartens, also alles hausgemacht. Omas Krautwickel und
Fleischküchle bestellen wir. Man schmeckt es, dass das keine
Fertiggerichte sind. Preiswert und gut.
Am Rathaus vorbei
spazieren wir über den Obermarkt und biegen dann nach rechts zum
Mauerweg ein. Hier ist noch eine Metzgerei, sprich Fleischerei,
geöffnet. Da nahmen wir noch einige Kostproben mit, Roter Presssack,
Schweinehals und Stadtwurst. So wie der Name Mauerweg es sagt, geht
er an der erhaltenen Stadtmauer entlang.
Nun
sind wir auf der Suche nach einem geeigneten Stellplatz. Wir schauen
uns aber noch den Platz in Hersbruck an. Der ist nicht schlecht,
liegt aber ca. 1 km vom Stadtrand entfernt. (49°30'40.4"N
11°26'33.2"E) Der Stellplatz in Vorra Altendorfen ist auch
nicht schlecht, es ist sogar Gastronomie nebenan (49°34'37.4"N
11°29'29.5"E).
Wir fahren weiter nach Velden, finden das
Örtchen schön, soweit man es bei der Durchfahrt beurteilen kann und
finden auch den Stellplatz etwas außerhalb. Toni-Wolf-Platz. Keine
Ahnung, warum der so heißt. (49°37'04.5"N 11°30'47.9"E)
Hier entsorgen wir erst einmal unser Womo. Wir sind aber nicht lange
das Einzige hier. Kurze Zeit später kommt ein Zweites, dann ein
Drittes und nun sind wir zu Viert.
Beim Abendbrot vor dem Womo
probierten wir die Kostproben der Metzgerei. Die Inhalte der
Stadtwurst konnten wir nicht definieren, gut geschmeckt hat sie aber.
Donnerstag,
23. Juli 2020
Bei
der Durchfahrt durch Velden sind wir auf das kleine Städtchen
neugierig geworden. Daher halten wir heute Morgen noch einmal an der
Pegnitz. Vom Parkplatz aus geht ein kleiner Steg über die Pegnitz
und in den Ort hinein führt ein Pfad unter den Felsen. Dann stehen
wir in Ortsmitte. Gasthaus, Metzger, Bäcker, Bank. Gestern hat alles
interessanter ausgesehen. Der Pfad an der Pegnitz entlang ist
allerdings sehr schön.
Wir setzen auch unsere Fahrt entgegen
der Meinung unseres Navis entlang der Pegnitz fort.
Vor Ranna
halten wir an der Kirche St. Magdalena für eine kurze Rast.
Dann
fahren wir direkt nach Pegnitz. Die Stadt schauen wir uns aber an.
Wir besuchen die Kirche St. Bartholomäus, im Eiscafé Dolomit
genehmigen wir uns ein Eis und pilgern am alten Rathaus die
Hauptstraße zum Schweinemarkt hinab.
Es ist heute wieder sehr
heiß, Schluss mit Besichtigungen. Zur Übernachtung haben wir uns
den Stellplatz "Im Gärtlein" in Creußen ausgesucht.
Kostenlos, Einkehr obligatorisch. Wir haben uns gestern dort
angemeldet. (49°37'04.5"N 11°30'47.9"E)
Bis zum
Abendbrot ist es noch Zeit. Bei der Hitze tut ein Duschbad gut, das
ist hier möglich.
Zum Abendessen sitzen wir auf der Terrasse.
Das Essen ist gut, wir melden uns gleich noch zum Frühstück für
morgen an.
Freitag,
24. Juli 2020
Heute
Morgen gehen wir als Wohnmobil zum Frühstück. Unter der Bezeichnung
ist für uns alles bereitgestellt. Durch Corona ist ja ein Buffet
nicht gestattet. Kaffe- und Teekanne sind mit "Wohnmobil"
beschriftet, ebenso Brötchentüte, Wurstpaket und Frühstückseier.
Wichtig: uns hat's geschmeckt. Den Rest haben wir eingepackt,
das war dann ein Teil unseres heutigen "Mittagssnacks".
So
ein richtiges Ziel haben wir heute gar nicht. Wir waren ja schon
einmal in dieser Gegend. Damals sind wir am Klosterdorf Speinshart
vorbeigefahren. Heute halten wir mal dort. (49°47'18.5"N
11°49'15.4"E)
Die Klosterkirche ist imposant, reich
ausgeschmückt. Für uns angenehm hell, viel weißer Stuck. Hat uns
sehr gut gefallen. Punkt 12 Uhr dann das Mittagsgeläut.
Wohin
nun weiter? Auf der Karte entdecken wir die Vogelfreistätte Großer
Rußweiher. Vom Parkplatz aus (49°45'56.2"N 11°47'32.6"E)
sind es nur wenige hundert Meter zum ersten Beobachtungspunkt. Ein
Fernrohr ist über den großen See gerichtet, direkt auf einen Horst
mit Fischadlern. Wir kommen mit einem Paar, ausgerüstet mit
"Fotokanonen", ins Gespräch. Fünf Tiere sind im Horst,
das Elternpaar und drei Jungtiere. Die Jungen sind aber schon flügge.
Überwintern werden sie wohl in Nordafrika. Die Eltern stammen
übrigens aus Brandenburg. Wir hatten das Glück, die Tiere im Horst
durch das Fernrohr zu sehen. Es gibt auch eine Webcam.
Wieder
nicht weit von hier gibt es einen Holzweg, einen Lehrpfad.
(49°45'59.7"N 11°51'56.9"E) Auch dort fahren wir hin.
Ulla dreht eine Runde auf dem Lehrpfad, der allerdings mehr der
aktiven Bewegung als der Lehre dient.
Ich habe unterdessen mich
auf Stellplatzsuche für heute begeben. Im Örtchen Friedensfels
entdecke ich gleich 3 Plätze. Einer wird als ruhig bezeichnet. Der
liegt am Ortsausgang an einem Angelweiher. Wir fahren hin, der
gefällt uns. (49°53'34.2"N 12°05'08.7"E) Ohne Alles,
keine Durchgangsstraße.
Dann aber kurz vor sechs. Mehrere
Autos kommen, junge Leute steigen aus und gehen zu einer Fischerhütte
am anderen Teichufer. Dort wird kurze Zeit später eine Musikanlage
in Betrieb genommen. Und es kommen noch mehr Gäste. Was wird das
hier? Richtig, heute ist ja letzter Schultag in Bayern.
Abschlussfeier! Das war es dann wohl mit ruhigem Stellplatz. Wir
ziehen notgedrungen um. Der andere Platz ist am Freibad, hinter der
Freiwilligen Feuerwehr. Bei weitem nicht so schön gelegen, bis jetzt
aber (21:30 Uhr) ruhig. (49°53'12.2"N 12°06'15.0"E)
Sonnabend,
25. Juli 2020
Nun
geht’s nach Bayreuth. Hier treffen wir uns mit unseren
Barockfreunden. Unser Womo stellen wir an die Lohengrintherme
(49°56'30.2"N 11°38'06.1"E). Da die Therme auf Grund Corona noch
geschlossen ist, können wir dort auch keine Stellplatzgebühren
bezahlen.
Heute
ist hier in Franken ein ganz besonderer Tag: „Tag der Fränkischen
Bratwurst“ Viele Gaststätten, Bratwurstküchle nehmen daran teil.
In Bayreuth ist es die Bäcker und Konditorei Lang. Die Bratwurst
gibt es hier in verschiedenen Variationen, auch mit Apfel und
Kräutern oder mit Feigen. Ich bleib aber der „klassischen“ treu,
eine Grobe. Das sind die evangelischen, wird mit erklärt. Die Feinen
sind dagegen die Katholischen.
Danach
fahren wir in die Ermitage, ins Café. Windbeutel essen. Es war ein
schöner Tag mit unseren Freunden.
Nun
ist unser Urlaub zu Ende. Trotz Handicap haben wir wieder viel
entdecken können, auch die Langsamkeit, und uns dabei auch gut
erholt. Morgen geht’s ab nach Hause.