Montag, 11. Dezember 2017

Zum Winterball auf Schloss Schönfeld

Am Sonnabend, dem 9. Dezember 2017, veranstaltete die Barocktanzgruppe "Les amis de plaisir baroque" traditionell wieder ihren Winterball im Traumschloss Schönfeld. Gewandete Gäste aus ganz Deutschland und Polen waren angereist um eine Zeitreise in den Barock mit Tanz, Spiel und zahlreichen Gaumenfreuden zu unternehmen.
Wir waren mit dabei.
Sobald Blitzgemälde aus der Canzley bei uns eingetroffen sind, werden wir hier einige veröffentlichen.

24. Stollenfest in Dresden 2017



Mit dem Fest in der Dresdner Altstadt feiern die Dresdner Stollenbäcker und Konditoren alljährlich am Samstag vor dem 2. Advent und gemeinsam mit Zehntausenden Gästen Dresdens berühmtes Weihnachtsgebäck sowie die jahrhundertelange Stollenbacktradition. Den ersten Riesenstollen gab August der Starke 1730 in Auftrag: Anlässlich des Zeithainer Lagers ließ er sich von seinem Hofbäckermeister Johann Andreas Zacharias und zahlreichen Bäckerknechten einen rund 1 800 Kilogramm schweren Christstollen backen. Im Festumzug gestalteten historische Vereine aus Sachsen das Bild des „Zeithainer Lagers 1730“. Pünktlich 9:30 Uhr fanden wir uns dort ein, mit winterfesten barocken Roben. 11:00 Uhr setzte sich der Festumzug mit dem Riesenstollen in Bewegung. Die Umzugsroute führte vom Taschenberg mitten durch die historische Altstadt und schließlich zum Striezelmarkt.





Auf dem Striezelmarkt erfolgte dann der traditionelle Anschnitt.
Stolze 2.980 Kilogramm schwer, 3,26 Meter lang, 1,76 Meter breit und 92 Zentimeter hoch ist der Dresdner XXL-Striezel des Jahres 2017.
Übrigens: Der Riesenstollen wurde in gerademal 3,5 Stunden komplett verkauft.

Mittwoch, 6. Dezember 2017

Zwei Nächte in Venedig




Donnerstag, Tag der Anreise

13:30 Uhr steigen wir in Chemnitz in den Ostalgiezug nach Leipzig. Ein tolles Erlebnis, Reisen wie vor 30 Jahren. Abteilwagen, enge Gänge, noch engere Türen und hohe Einstiege. Dazu noch äußerst schmutzige Fenster, so dass draußen alles grau in grau war, eben wie vor 30 Jahren, zu DDR-Zeiten. Mit ratternden und quietschenden Bremsen fuhren wir in den Leipziger Bahnhof ein. Ich schaute nach dem beschwerlichen Ausstieg erst einmal nach, ob die Radsätze noch an den Wagen waren.
Der Zug zur Weiterfahrt nach München stand noch da, wir hatten aber auf Grund der laufenden Unpünktlichkeitsmeldungen der Bahn in der Presse vorsichtshalber erst den nächsten Zug gebucht. So hatten wir noch genug Zeit für einen Kaffee und eine Bockwurst und ein Bier.

Pünktlich kam unser ICE von Stralsund zur Weiterfahrt nach München. Die Platzreservierung hat auch geklappt, 1. Klasse, zwei Fensterplätze mit Tisch. Kostenloses W-LAN, das auch funktionierte, und Steckdose am Platz. Pünktlich erfolgte die Abfahrt und so schlich der ICE noch über die alte Strecke über Naumburg und Saalfeld gen Nürnberg. 


Unser Zug hatte ein Bordrestaurant, in der ersten Klasse wurde aber auch am Platz serviert. Aber nicht vom Personal des Restaurants wie früher von den schlitzohrigen Mitropakellnern, sondern von der Schaffnerin und Zugbegleiterin. Nach einiger Zeit wurde es in unserem Wagen aber etwas kühl. Das Zugpersonal entschuldigte sich: die Klimaanlage ist defekt. Pullover und Strickjacken wurden aus den Koffern geholt, und später auch die Winterjacken angezogen. Uns wurden aber nach und nach freiwerdende Plätze im anderen, noch funktionierenden Waggon angeboten. Vor Nürnberg zogen auch wir in den wärmeren Waggon. Pünktlich fuhr unser Zug auch in München ein. Hier warteten auch schon Stefan und Kaya. Bis zur Abfahrt des Zuges nach Venedig hatten wir noch genug Zeit zum Abendbrot und auf eine Maß in den Löwenbräukeller zu gehen. Dieser war knüppeldicke voll, nur gut, dass Stefan für uns Plätze reserviert hatte.

Gegen 23:30 Uhr bestiegen wir den Zug nach Venedig, Plätze hatten wir zu viert in einem Liegewagenabteil. Mit Sekt und Bier stießen wir auf ein hoffentlich schönes vor uns liegendes Wochenende an. 



Noch die Betten beziehen und dann machten wir uns lang. So richtig an Schlaf war aber nicht zu denken. Mal gab es Lichtreflexe, mal dröhnte die Lüftung und der Grenzschutz funzelte auch mit der Taschenlampe ins Abteil.
8:45 Uhr stiegen wir am Morgen in Santa Lucia, dem Bahnhof auf der Insel aus. Vorher gab es im Zug noch ein normales Frühstück, Kaffee/Tee, Brötchen, Butter, Marmelade. Somit brauchten wir uns nichts auf dem Bahnhof zu organisieren. 

Wir kauften für uns je ein 3-Tagesticket für den Vaporetto, dem Wasserbus, für 40,- Euro pro Person. Der Wasserbus ist hier in Venedig das öffentliche Verkehrsmittel. Er fährt rund um Venedig, zu den Inseln und durch den Canal Grande.
Vom Bahnhof aus müssen wir auf dem Canal Grande bis zu Station St. Silvestre fahren. Nur die Linie 1 hält dort. Wir müssen dazu erst einmal den richtigen Abfahrtssteig finden. Kaum gefunden, kommt auch schon das Vaporetto und so sammeln wir die ersten Eindrücke über Venedig auf der Fahrt zum Hotel. Kurz nachdem wir unter der berühmten Rialtobrücke hindurch gefahren sind, erreichen wir unsere Station St. Silvestre. Ab hier geht es nur zu Fuß zum Hotel. Um die richtigen Gassen dorthin zu finden ist uns das Smartphone mit dem Stadtplan und GPS eine große Hilfe.





Unser Hotel ist das Ca' Angeli, Infos: http://www.caangeli.it/de/index.html.
Es war ja noch Vormittag, wir sind aber sehr herzlich empfangen worden. Unser Gepäck haben wir unterstellen können und wir machten uns gleich auf den Weg, Venedig zu entdecken.

Mit dem Vaporetto fuhren wir bis zum Marcusplatz, der wegen der Flut am Vormittag nicht begehbar war. Über die Stege gelangten wir zur „Einkaufsgasse“, die uns bis zur Rialtobrücke führte. Hier kamen wir aber nur langsam vorwärts, rechts und links gab es in den unzähligen Geschäften viel zu sehen. 







Mit dem Touristenstrom gelangten wir über die Rialtobrücke und kamen zum Markt. Inzwischen war es weit nach Mittag und in einem kleinen Restaurant haben wir dann etwas gegessen und getrunken. Danach liefen wir wieder durch viele Gassen und fanden sogar gegen 15:00 Uhr unser Hotel wieder.


5 Stunden waren wir bis auf die kurze Rast auf den Beinen, die spürten wir jetzt aber auch. Wir bezogen unsere Zimmer und ließen erst einmal alle Fünfe gerade sein.
Nach Fünfe war die Siesta vorbei. Wir bummelten noch durch die Gassen und 18:00 Uhr nahmen wir in der Pizzeria La Rivetta Platz, als einzige Gäste. Das Essen, z. B.: Pizza, Leber nach venezianischer Art, riss uns nicht vom Hocker. Noch Antipasti mit 4 Gabeln, Wein und Bier und ein Dessert: schon waren wir um 150 Euro ärmer. Später kamen noch weitere Gäste, aber alle Ausländer. Die Einheimischen kennen bestimmt bessere und günstigere Lokalitäten.
Das abendliche Venedig muss man aber einmal erlebt haben. Schummrig beleuchtete Gassen, der Canal Grande, die Beleuchtung, einfach schöne Stimmung.







Sonnabend, Ullas Geburtstag

Im regnerischen Chemnitz mag man es nicht glauben: Hier in Venedig weckte uns die Sonne. Gegen 9:00 Uhr trafen wir uns zum Frühstück. Hier fehlte es uns an nichts: Verschiedene Schinken und Salami, verschiedene Käsesorten, Brote, Marmeladen, Croissantes, Kuchen und und und. Tee, Kaffee, Milch, den Orangensaft konnte man sich frisch pressen. Und das Ambiente. Stilvolles Mobilar und Blick auf den Canal Grande. Der Tag begann richtig gut. 





Stefan und Kaya wollen heute ausgiebig durch Venedig bummeln. Wir aber nutzen unser Verkehrsticket und fahren mit dem Vaporetto auf die Insel Burano. Wir haben diese Insel von einem früheren Kurztrip in Erinnerung. Damals aber hatten wir nur eine Stunde Zeit. Typisch für Burano sind die vielen kleinen in jeweils einer zu den Nachbarhäusern kontrastierenden kräftigen Farbe gestrichenen Fischerhäuser, die sich in den Kanälen spiegeln und die die Individualität der jeweiligen Hausbesitzer betonen. Die Legende erzählt, dass die Farbgebung der Häuser der Orientierung der Fischer diente, die bei Nebel oder nach durchzechter Nacht ihre Insel und ihr trautes Heim anhand der Farbe ausmachten. Das erinnert mich an die bunten Haustüren in Dublin.








Die Frauen lebten vom 16. Jahrhundert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts von der Spitzenstickerei. Die Spitzenschule Scuola di Merletti belebte die Spitzenstickerei in Burano neu und schuf seit 1872 meisterliche Kopien und Nachschöpfungen alter Nadeltechniken. In vielen Geschäften kann man echte Buranospitze erwerben, aber auch billige aus Asien.



In einer Bar ergatterten wir einen Platz, verschiedene leckere Sandwiches und Tiramisu waren unser Mittagessen. Ein Bier und Aperol spritz durften auch nicht fehlen.

Gegen 16:00 Uhr gingen wir zum Hafen um mit dem Vaporetto wieder nach Venedig zurückzufahren. Diese Idee hatten aber auch alle anderen Inselbesucher. Wir kamen aber doch noch auf das Vaporetto, allerdings standen wir im Unterdeck wie die Ölsardinen. Nach 40 min Fahrt stiegen wir in Fondamente Nove auf die Linie 51 um, die uns nach weiteren 30 min Fahrt um das östliche Venedig zum Markusplatz brachte. Hier trafen wir uns mit Stefan und Kaya, sahen sogar noch ein Kreuzfahrtschiff auslaufen.



Wieder ging es durch die abendlichen Gassen in Richtung Rialtobrücke. Dabei fanden wir ein stilvolles Restaurant, das Richtige, um hier auf Ullas Geburtstag anzustoßen.
Nach dem schönen Abendessen bummelten wir wieder durch die nächtlichen Gassen und fanden dank GPS auch zu unserem Hotel zurück.





Auch am Sonntagmorgen weckte uns wieder die Sonne und wir genossen in aller Ruhe noch einmal das phantastische Frühstück. Nach dem Checkout konnten wir unser Gepäck noch im Hotel lassen, unser Zug fuhr erst gegen 14:00 Uhr. Was bis dahin tun? Natürlich noch einmal durch Venedig bummeln.





Unser Zug fuhr nach München über den Brennerpass. Es war hier schon früher Abend. Die an den Hängen liegenden Dörfer und Ortschaften mit ihren Lichtern gaben uns den Eindruck, dass wir uns in einem Zug einer riesigen Modellbahnanlage befinden.



Kurz nach 20:00 Uhr kamen wir in München an. Wir fanden auch gleich die U-Bahn, mussten am Sendlinger Tor noch einmal umsteigen und nach einer weiteren Station waren wir unter dem Goetheplatz. Den richtigen Ausgang auf Anhieb gefunden, noch 80 m gelaufen und wir standen vor unserem Hotel, dem Hotel Herzog. Unser Check In war vom Hotel super vorbereitet, nur ließ sich wieder einmal die Zimmertür mit der Chipkarte öffnen. Erst nach einem erneuten Beschreiben an der Rezeption konnten wir das Zimmer öffnen. Es erwartete uns ein modern eingerichtetes geräumiges Zimmer.


Am Morgen weckte uns keine Sonne sondern leise rieselte der Schnee. Das Frühstück konnte man nicht mit dem in Venedig vergleichen, es war mittelmäßig.

Unser ICE fuhr nach 10:00 Uhr ab und pünktlich waren wir in Leipzig. Wir hatten nur 10 Minuten Übergangszeit. Der „Ostalgiezug“ nach Chemnitz fuhr auf der anderen Seite, ganz am Rande des Bahnhofes ab. Weiter in der Mitte der Bahnsteige kann man ihn aber auch nicht abfahren lassen; Dann würden die Reisenden denken, dass das ein Museumszug sei. Aber: Wir waren wieder pünktlich in Chemnitz angekommen.