Montag, 27. Juni 2016

Sonntag, 26. Juni 2016 - Barockspieletag in Lichtenwalde

Jedes Jahr findet am letzten Sonntag im Juni der Barockspiele-Tag im herrlichen Schloßpark zu Lichtenwalde statt.

Auf der Maille im Park sind eine ganze Reihe historischer Spiele aufgestellt, die vielen Spielen aus der Barockzeit nachempfunden sind. Dabei sind diese Spielgeräte handwerklich sehr aufwändig hergestellt.
Wir sorgten für das "Barocke Flair", spielten an den einzelnen Spielstationen.

Zu unserem Vergnügen gehörte natürlich auch das Tanzen. Zur Musik von "Les Matelots" tanzten wir auf der Maille und auch auf der Konzertbühne.





Dieser Tag war rundum gelungen, auch für unsere Gäste war es ein schöner Tag. Dazu war auch das Wetter ideal.

Montag, 20. Juni 2016

16. - 19.Juni 2016 - Mittsommernachtsball in Werder



Mittwoch

Schon am Mittwoch fahren wir nach Potsdam zu den Internationalen Barocktanztagen des Potsdamer Rokoko e.V.
Nach Dessau ziehen dunkle Wolken auf, die sich dann Wolkenbruchartig entladen. Die Scheibenwischer schaffen es kaum noch, die Sicht wird so schlecht, dass die Nebelschlussleuchte eingeschaltet wird. Kurz vor Beelitz fahren wir dann auf einen Parkplatz und warten bis der Regen nachlässt. In Potsdam fahren wir auf den offiziellen Stellplatz am Krongut in Bornstedt. 10,-€ fürs Stehen.
GPS: 52°24'48.5"N 13°01'45.5"E

Zum abendlichen Tanzworkshop fahren wir von dort mit der Straßenbahn zum Schlaatz. Und hier beginnt wieder der Regen, so dass wir die paar hundert Meter von der Haltestelle zum Bürgerhaus ganz schön durchnässt werden.
Bis 22:00 Uhr geht der Workshop und mit der Bahn fahren wir durch die nächtliche Innenstadt von Potsdam zurück zum WOMO. Die Innenstadt zeigt sich uns sehr dunkel, nicht einmal das wiederaufgebaute Stadtschloss ist beleuchtet.

Donnerstag

Eigentlich wollten wir heute nach Brandenburg fahren. Wegen einer Erkrankung fällt unser Besuch dort aus. Alles Gute nach Brandenburg!
Daher haben wir bei den Barocktanztagen auch keine Kurse belegt und so fahren wir nach Werder. Gleich neben der Brücke zur Insel, dem historischen Teil von Werder, befindet sich ein WOMO-Stellplatz. 7,- € und 1,50 € Kurtaxe pro Person. Damit bekommt man auch ein Couponheft mit vielen Ermäßigungen in Restaurants und Geschäften in Werder. GPS: 52°22'41.2"N 12°56'13.4"E

Das Wetter zeigt sich heute von seiner schönsten Seite. Urlaubsfeeling pur. Wir spazieren den ausgeschilderten Inselrundgang entlang und essen zu Mittag eine Fischsuppe im Fischrestaurant „Arielle“. Hier sitzen wir auf der Terrasse am Havelufer und genießen die Sicht auf die Havel, mit den die Booten und Yachten. Ein wunderschöner „Urlaubstag“.





Freitag

Heute haben wir zwei Kurse. Ulla nimmt am Nähkurs für historische Kostüme teil und ich höre mir einen Vortrag über das höfische Zeremoniell an. Die Nacht über bleiben wir gleich am Bürgerhaus im Schlaatz stehen.

Sonnabend

Heute Abend findet nun in Werder im Ballsaal auf der Bismarckhöhe der Mittsommernachtsball statt. Wir fahren wieder nach Werder, aber gleich hoch zum Ballsaal. Wir haben noch genügend Zeit und bummeln noch einmal über die Insel. Dabei treffen wir schon auf viele Bekannte, die auch zum Ball angereist sind. Manchmal hat man dabei aber so seine Erkennungsschwierigkeiten, da wir sie ja fast nur in Verkleidung, in festlicher Robe kennen.



17:00 Uhr beginnt der Ball mit einem Begrüßungssekt, dem Entrée, der Polonaise und den ersten Tänzen. Dann folgt das köstliche Menü und danach wird wieder getanzt. Die Zeit vergeht wie im Fluge, nach 2:00 Uhr morgens verlassen wir den Ball.
Unser WOMO steht auf dem Hof neben dem Saal und so fallen wir gegen 3:00 Uhr ins Bett.

 Sonntag

Nach 9:00 Uhr wachen wir erst auf. Wir frühstücken, machen noch einen Schwatz mit den Potsdamer Freunden, die schon fleißig am zusammen packen der Deko sind.
Damit wir heute nicht so spät nach Hause kommen, verzichten wir auf das Flanieren durch den Park von Sanssouci.
Bei Dessau fahren wir von der Autobahn runter. Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir Altjeßnitz. Hier befindet sich ein Schlosspark mit einem Irrgarten aus der Zeit des Barocks. Den schauen wir uns an. Am 9. Juli findet hier das Irrgartenfest statt, wir wollen hier mit dabei sein. GPS: 51°41'33.9"N 12°19'17.5"E


Eine Tulpe am Tulpenbaum
Blütenstände der Esskastanie

Weiter fahren wir wieder auf die Autobahn und gegen 16:00 Uhr sind wir wieder zu Hause.

Sonntag, 12. Juni 2016

3.Juni bis 11.Juni 2016 - Kurzurlaub Polen/Tschechien



Kurzurlaub Polen – Iser-, Riesen-, Heuscheuer- und Altvatergebirge

Ein Blick in die Statistik dieses Blogs verrät, dass dies der hundertste Beitrag, sprich Post, ist. Dieses Jubiläum muss gefeiert werden und so öffne ich mir soeben ein Bier – Prost!

Eine ganze Woche haben wir für den Urlaub Zeit, es ist also ein Kurzurlaub.
Am späten Freitag starten wir und fahren bis Rammenau zum dortigen Barockschloss. Auf dessen Parkplatz wollen wir übernachten. Zunächst gibt es aber ab Abzweig Nossen bis zum Nossener Kreuz einen gewaltigen Stau wegen LKW-Unfall. Dort brauchen wir eine Dreiviertelstunde. Das Schloss ist nicht weit von der Autobahn entfernt, unser Navi schickt uns aber schon eine Ausfahrt vorher von der Autobahn da es meint, das wäre kürzer. Es geht aber nun von Dorf zu Dorf über enge, verwinkelte Straßen. Von einem zügigen Vorwärtskommen kann nicht die Rede sein. Kurz vor dem Schlossparkplatz ein Sperrschild und Sackgasse – Zufahrt zum Schloss gesperrt. Da bleibt uns nur übrig zu Wenden. Wieder zurück und das Schloss von der anderen Seite anfahren. Das hat geklappt und hier erfahren wir auch den Grund der Sperrung: Der Johann-Gottlieb-Fichte-Gedenklauf fand eben hier statt. Der Parkplatz eignet sich gut, wenn keine Veranstaltung ist, zum Übernachten, völlig ruhig gelegen.
Parkplatzkoordinaten: 51°09'33.7"N 14°07'46.5"E
Barockschloss Rammenau
Am Sonnabendmorgen sind wir dann schnell auf der Autobahn und zügig fahren wir an Görlitz vorbei und dann auf polnischer Seite die Straße Nummer 30 Richtung Jelenia Gora (Hirschberg) Doch zuvor biegen wir rechts ab und fahren nach Bad Flinsberg. Hierher in diesen bekannten Kurort waren schon viele Bekannte zur privaten Kur, auch unsere Eltern damals. Wir finden auch einen Parkplatz (trotz Sonnabend) und erkunden nun den Kurort. Wir haben keinen Plan, stehen aber plötzlich vor dem Kurhaus. 1899 waren hier die ersten Kurgäste, im inneren befindet sich die Wandelhalle aus Lärchenholz. Sehr beeindruckend.



Es ist schon 13 Uhr und wir möchten auch etwas essen. Am Ortsausgang haben wir das Hinweisschild auf eine Fischräucherei gesehen und das wäre das Richtige für uns. Eine warme, geräucherte Forelle mit Kräutern gewürzt, einfach Klasse. Unsere Empfehlung: www.wedzarnia-swieradow.pl
Koordinaten (zum Parken des WOMOs): 50°54'05.6"N 15°20'54.8"E

Nach dieser leckeren Mahlzeit fahren wir nun nach Hirschberg, kommen auch durch Schreiberhau. Links und rechts der Hauptstraße sehen wir die üblichen Buden und Verkaufsstände. Uns ist das Zuviel, so halten wir gar nicht erst an.
 
 Vor Hirschberg machen wir aber noch einen Abstecher zum Palac Pokazow. Wir wundern uns über den kahlen Schlosspark, aber das waren früher die Bleichwiesen für die dortige Leinenfabrikation. Das Schloss ist nun eines der vielen Schlosshotels rund um Hirschberg. Koordinaten: 50°51'20.9"N 15°37'38.0"E

In Hirschberg fahren wir zum Auto-Camping-Park Nr. 130, finden auch einen Platz für 11,-€.
Koordinaten: 50°53'47.0"N 15°44'32.6"E
Zum Abendessen gehen wir zum Markt von Hirschberg. Ringsum unter den Arkaden gibt es die verschiedensten Restaurants, auch welche mit schlesischer Küche. Wir essen erst einmal eine Suppe. Wer unsere bisherigen Reiseberichte aus Polen gelesen hat, der ahnt es schon: Ja, es ist Zurek, die saure Milchsuppe mit Wurst und Ei und dieses Mal noch mit Zwiebel und Knoblauch. Das Hauptgericht ist dann eingelegter Schweinebraten mit schlesischen Klößen. Und damit sind wir satt, so richtig satt. Das kann ein Urlaub werden.



 Sonntag

Gleich unterhalb des Campingplatzes ist eine Filiale der Marktkette Biedronka. Polen als tief katholisches Land kennt aber kein Ladenschlussgesetz und so öffnet der Markt auch am Sonntag um 9:00 Uhr. Das mag ja noch gehen, aber die Anlieferung der frischen Waren erfolgt viel früher. Wir haben daher gestern Schlimmes befürchtet, aber es kam nur ein Lieferfahrzeug, welches uns weckte.
Heute wollen wir nach Karpacz (Krummhübel) fahren, den Ort unterhalb der Schneekoppe. Dahin führt der Weg durch das Hirschberger Tal mit seinen vielen Schlössern, heute fast alle gut restauriert und fast alle in ein Schlosshotel gewandelt. Etwas abseits der direkten Straße liegt der Ort Stonsdorf (Staniszów). Kommt Euch der Name Stonsdorf bekannt vor? Sicher nicht der Ort, aber wohl der „Echt Stonsdorfer“, der schmackhafte Kräuterlikör. Am Dorfplatz befinden sich ein Gasthof und ein Brauereigebäude, in dem ab 1810 der über die Grenzen Schlesiens hinaus bekannte Echt Stonsdorfer Bitter, ein Kräuterlikör, hergestellt wurde.
Wir hatten im Fernsehen einen Beitrag über das Tal der Schlösser gesehen und waren der Meinung, dass auch heute noch der Kräuterlikör hier hergestellt wird. Aber weit gefehlt.
Laut Wikipedia verhält es sich so:
Der Brauereigeselle Christian Gottlieb Koerner in Stonsdorf in Niederschlesien kam 1810 in den Besitz eines Likörrezeptes und verwendete es für die Produktion eines Kräuterlikörs.
Unter Koerners Sohn Wilhelm stellte sich ein großer geschäftlicher Erfolg ein. Er verlegte die Firma 1868 ins benachbarte Cunnersdorf und nannte die Fabrik Stonsdorferei. Weltweiten Absatz fand der Likör unter der Firmenleitung von Otto Stabrin
1945 wurden die Firmeninhaber vertrieben und bauten das Unternehmen in Harksheide (heute ein Stadtteil von Norderstedt) in Schleswig-Holstein wieder auf. Leiter war Herbert Stabrin, bevor die Produktion 1999 an die Berentzen-Gruppe überging. Ein Gewerbegebiet in Norderstedt, in dem die Firma ihren Sitz hatte, wurde später in Stonsdorf umbenannt.
Der Name Stonsdorfer wurde zu einem Gattungsbegriff. Heute gibt es eine Vielzahl von Herstellern, namentlich in den östlichen Bundesländern Deutschlands.
In Stonsdorf befinden sich zwei Schlösser. Alle beide sind heute Schlosshotels.
Das Untere Schloss liegt an einem Teich, das Obere Schloss, das Reuß-Schloss hat einen weitläufigen Schlosspark mit alten Baumbeständen.
Schlösser in Niederschlesien
Unteres Schloss "An den Teichen"

Oberes Schloss
Hierin sind Appartements eingerichtet
 

In beiden Schlössern fragten wir, ob eine Flasche des Echt Stonsdorfer käuflich zu erwerben sei. Ja, das könnten wir und man zeigte uns eine Flasche, deren Etikett dem Stonsdorfer aus dem Chemnitzer Kaufland entsprach, auch mit Banderole Deutsches Erzeugnis. Aber mit einem gewaltigen Unterschied: Im Kaufland so für 11 Euro, hier wollte man rund 30 Euro. Allerdings war das hier in Stonsdorf kein Laden sondern ein Hotel, wahrscheinlich ein Gaststättenpreis. Wir waren aber trotzdem zufrieden, wir wissen nun, dass wir im Kaufland in Chemnitz den echten Stonsdorfer bekommen, wenn auch aus Schleswig-Holstein. Wenigsten steckt im Namen Schleswig etwas von Schlesien drin.

Nach gar nicht langer Fahrt erreichten wir Karpacz und am Ortseingang zeigt ein Plakat auf den Campingplatz Camp 66. Das Plakat sieht neu aus, der Campingplatz ist es auch. Platz ist hier genügend, die Stellplätze für Wohnmobile und Caravans sind parzelliert, Strom- und Wasser ist am Ort vorhanden. In der Mitte ist das zentrale Gebäude mit Bar, Lobby und Sanitäreinrichtungen. Alles neu und sauber. Und das Panorama: fantastisch.
Stellplatzkoordinaten: 50°47'35.7"N 15°46'12.1"E
Wir beschlossen für heute Nachmittag einfach mal zu relaxen und dieses Panorama im Liegestuhl zu genießen. Zum Abendessen gingen wir aber in die Bar. Schnitzel mit Dillkartoffeln und Gulasch mit schlesischen Klößen und Bier: 15,-€. Zum Schnitzel gab es noch eine Schale mit Kapusta, mit Sauerkraut. Und das schmeckte wie das Sauerkraut von meinem Papa – Schlesisches Sauerkraut.
Darauf keinen Stonsdorfer aber dafür einen Altenberger!


Die Schneekoppe durchs Fernglas gesehen
Das Areal des Campingplatzes
Panorama Riesengebirge um die Schneekoppe

Montag

Wenn man in Karpacz ist, dann sollte man auch die Kirche Wang besichtigen. Heerschaaren von Touristen werden dorthin gekarrt und so fuhren wir eben auch dorthin.
Die Kirche befindet sich in einem Ortsteil von Karpacz und unser WOMO muss ganz schön in die Höhe klettern. Unterhalb der Kirche versuchen unzählige Hinweisschilder uns auf gebührenpflichtige Parkplätze zu lotsen, es bleibt uns aber auch nichts andres, 15,-Zloty kostet uns der Kirchenbesuch. Egel, auf welchem Parkplatz man steht: Zu Fuß geht es steil nach oben. Doch dann ist es wirklich imposant. Die aus Norwegen „importierte“ Stabkirche, die der preußische König 1841 kaufte, wurde hier in Bückeberg wieder aufgebaut. In Norwegen wollte die zu klein gewordene Kirche niemand haben und so kaufte er diese für 427 Mark.
Im Frühjahr 1842 wurde die in Einzelteile zerlegte Kirche auf Initiative der Gräfin Friederike von Reden nach Krummhübel (heute Karpacz) im Riesengebirge transportiert.
Unterhalb der Kirche befindet sich der Bergfriedhof. Von hier aus hat man auch eine schöne Aussicht auf das Hirschberger Tal.



Gegen Mittag haben wir nun eine etwas längere Fahrt vor. Das Ziel ist Bad Kudowa und das oberhalb liegende Carlsberg. Die Route führt durch die Tschechische Republik, am Nachmittag sind wir in Bad Kudowa. Vor zwei Jahren haben wir hierher eine Weihnachtstour mit einem Busunternehmen gemacht, im Sommer sieht aber vieles ganz anders aus. Den im Bordatlas ausgewiesenen Stellplatz in Bad Kudowa haben wir nicht gefunden, so sind wir weiter nach Karlow (Carlsberg) gefahren. Hier können wir heute auf einem Hotelparkplatz über Nacht stehen.
Morgen wollen wir von hier aus auf den Kleinen und Großen Heuscheuer gehen. In einem kleinen Restaurant essen wir zu Abend, aber nur etwas Kleines: Ich eine Zurek und Ulla zum ersten Mal Flacki. Das sind Kutteln, auch Flecke genannt. Und die haben auch geschmeckt. Nischt mit iiihh, Flecke!
Unser morgiges Ziel
 Dienstag

Wie schon gestern angekündigt kommen heute Morgen etliche Reisebusse auf den Parkplatz. Deshalb können wir hier auch nicht weiter stehen. Und wirklich, gegen Mittag ist der Parkplatz voll mit Reisebussen. Wir fahren deshalb noch vor dem Frühstück vom Parkplatz runter. Übrigens war es in der Nacht bei klarem Himmel und dazu noch hier in den Bergen empfindlich kalt geworden. Wir hatten nur 12 °C Innentemperatur. Wir fahren also nur kurz um die Ecke auf einen Parkplatz, den wir uns gestern zwar angesehen hatten, aber nicht für voll genommen hatten. Heute kam auch gleich ein Parkplatzwächter und wir zahlten für den Tag rund 2,50-€, wir hätten hier auch übernachten können. Und dieser Platz wäre sogar schöner gewesen als der, wo wir über Nacht gestanden haben. Also unser Tipp: Koorodinaten 50°28'33.0"N 16°20'14.8"E

Während wir Frühstücken und uns zum Wandern fertig machen, ziehen Heerscharen von Kindern, Jugendlichen, Richtung Aufstieg zum Großen Heuscheuer. Wir wissen nicht und konnten es auch nicht erfragen, was das heute für ein besonderer Tag für die Schüler ist.
Nun liefen auch wir los. Erst einmal entlang der vielen Verkaufsstände mit Waffeln, Eis, Käse, Souvenirs (hergestellt in Hongkong?). Und dann standen wir am Eingang zu diesem Terrain. Eine Treppe führte hinauf, eine Treppe herunter. Start zum Rundgang und Start zum Steigen von über 665 Stufen. Oben angekommen erwartete uns neben Kiosken mit dem gleichen Sortiment im Tal, aber umlagert von der Menge Kinder, eine fantastische Aussicht. Riesengebirge, Altvater, wunderschön. Und wir haben ja ideales Wetter. Etwas muss ich noch erwähnen: auch unser Dichterfürst Goethe war schon hier oben, eine Tafel bezeugt das.




Der weitere Rundweg wird von einem Kassenhäuschen versperrt, nicht ganz 2 Euro kostet der Weitergang. Und den sollte man auch berappen. Denn was man dann erlebt, das ist das Geld wert. Vorbei an Felsengebilden wie den Enten, den Rübezahlstuhl, hinunter in die Teufels Küche und sogar in die Hölle führt uns der Weg. Froh sind dann alle, der Hölle entkommen zu sein. Dort unten war aber kein Höllenfeuer, im Gegenteil, es war kalt und es lag auch noch Schnee! Nach dem Gang durch die Hölle wurden wir dann wieder mit herrlichen Aussichten belohnt. Zuvor aber gab es noch zwei niedrige enge Felspassagen, ich kam gar nicht mehr so weit hinunter, um im Entengang dort durchzukommen. Unter dem Gelächter von Ulla habe ich es, allerdings auf allen Vieren, doch geschafft. Auch der Abstieg ist ein Erlebnis, steil geht es über die gleiche Anzahl? Stufen wieder hinunter.
Blick zu den Enten vom Rübezahlstuhl
Hinunter in die Teufels Küche
In der Hölle
Durch diesen schmalen Kamin kamen wir in die Hölle
 

Wieder ans Tageslicht, ich aber nur auf Allen Vieren!
Herrlicher Blick auf Carlsberg
Wir entdecken unser WOMO
 

Es geht wieder hinunter
Wir können auch in den Saurierpark blicken
 Unten angekommen, weit nach der Mittagszeit, suchten wir wieder das Restaurant von Gestern auf. Pieroggen mit Fleisch, selbstgemacht und mit gerösteten Zwiebel und ausgelassener Butter angerichtet, einfach lecker.
3 Stunden haben wir für den Aufstieg und den Rundgang gebraucht, jetzt merken wir aber unsere Beine und die Knie.
Es ist jetzt 15 Uhr, Navi programmiert mit dem Ziel Vrchlabi in Tschechien. Die Route führt uns wieder über Bad Kudowa, in einer Biedronka-Filiale gehen wir noch einkaufen. Unser Navi sucht uns in Tschechien wieder die kürzeste Route heraus und so lernen wir wieder sehr viele Dörfer und schmale, nicht ganz bequeme Straßen kennen. Wir kommen aber ans Ziel und erreichen den Camping Platz Cista, der kurz vor Vrchlabi gelegen ist. Auf dem riesigen Gelände steht noch ein WOMO aus Polen und drei Zelte, vor einem ein Auto mit dem Stollberger Kennzeichen. Rund 10,-€ kostet der Platz mit Allem, wir haben aber keinen Strom genommen. Und einen WiFi-Hotspot gibt es auch.
Koordinaten: 50°36'44.8"N 15°41'48.2"E

Mittwoch

Schneekoppe!! Heute geht’s rauf. Das Wetter stimmt, das Navi zeigt 41 min Fahrtzeit an, also los. In Pec fahren wir bis zum Ortsende, erreichen eine Schranke, die Straße geht nicht weiter. Hier beginnt der Parkplatz. Eine Karte ziehen und wir stellen unser WOMO auf dem Parkplatz für PKW ab. Das Platzangebot ist groß, wir stellen uns aber in der Saison doch eine gewisse Parkplatznot vor. Im Rucksack verstauen wir die warmen Jacken. Bis zur Seilbahn sind es noch ca. 800 m zu laufen. Rund 16,-€ pro Person kostet die Berg- und Talfahrt zur Schneekoppe. Bis 2012 war die Bahn ein zweisitziger Sessellift,  heute ist es eine moderne 4-sitzige Kabinenbahn. In rund 15 min bringt uns die Bahn zur Bergstation. Von 829 m auf 1588 m. Noch etwas bergan gestiegen und wir stehen auf der Schneekoppe. 1602 m über dem Meeresspiegel. Über den Gipfel verläuft die Staatsgrenze zwischen Polen und Tschechien. Hier oben befinden sich die Laurentiuskapelle, eine Wetterstation und die futuristisch aussehende polnische Bergbaude aus den frühen 1970er Jahren, die wie ein UFO aussieht. Auf tschechischer Seite sind ein Postamt und die Gipfelstation der in Pec pod Sněžkou beginnenden Kabinenbahn. Es ist gegen Mittag und hier oben herrscht ordentlicher Betrieb. Wieder viele Kinder- und Jugendgruppen sind hier oben, auch Fahrradfahrer. Viele haben es sich nicht so leicht gemacht wie wir, sie sind hoch gelaufen, die letzten 200 Höhenmeter aber mehr gestiegen.
Von hier oben hat man natürlich eine herrliche Aussicht, bei uns hat das Wetter gestimmt und es war fast windstill. Unsere Dicken Jacken brauchen wir gar nicht, kurzärmelig laufen wir hier rum. Das soll aber selten so sein. Wir sehen ins Hirschberger Tal, Karpacz, den Camp 66, wo wir am Sonntag standen. Wir sehen die Kirche Wang und auch das Altvatergebirge und das Isergebirge mit dem Jeschken.

Auf der Fahrt zum Parkplatz in Pec

So müsste man die Schneekoppe erklimmen
Das futuristische Observatorium auf polnischer Seite
Blick nach Polen mit Karpacz
Blick zum Iserbebirge nach Tschechien
Entlang dem Kamm Richtung Westen
Observatorium mit Kirche
Blick nach Bückeberg mit Kirche Wang
Das Camp 66
Wieder hinunter nach Pec
Historische Bilder - Sessellift bis 2012
Das Gewitter lässt die Berge verschwinden
Nach der Talfahrt wieder in Pec angekommen haben wir im Restaurant neben dem Parkplatz spät zu Mittag gegessen. Ulla Szegediner Gulasch mit Knödel und ich hatte mit Rauchfleisch gefüllte Kartoffelklöße, mit böhmischen Sauerkraut und Röstzwiebeln angerichtet. Wir saßen auf der Terrasse, ein aufziehendes Gewitter mit Blitz und Donner ließ uns in die Gaststätte flüchten.
Nach Abzug des Gewitters fuhren wir wieder hinunter und wir versuchten in Vrchlabi (Hohenelbe) einen Parkplatz zu bekommen. Hier in dem Straßengewirr versagte unser sonst zuverlässiges Navi, wir haben aber trotzdem einen Parkplatz gefunden. Gleich daneben ist das Schloss von Hohenelbe, ein schöner Renaissancebau. Zum Schloss gehört auch ein weitläufiger Schlosspark.

Im Schloss
Der letzte erlegte Bär 1726
Der Marktplatz von Vrchlabi
 Wir fahren wieder ein paar Kilometer zurück zum Campingplatz von gestern. Hier hat heute sogar das Restaurant geöffnet, dort spricht man gut deutsch. Kaum Gäste, aber wir bekamen frisch gegrillte Steaks zum Abendbrot.

Donnerstag

Nach einem sonnigen Frühstück versorgen wir noch unser WOMO und dann fahren wir nach Harrachov. Diesen, sagen wir weltbekannten, Wintersportkurort wollen wir uns heute anschauen. Die Fahrt dorthin ist eine sehr schöne, aber auch kurvenreiche Strecke. Die Umgehungsstraße führt uns zum Ortsende, zu einem großen Parkplatz. Kurz dahinter beginnt die Parkverbotszone von Harrachov. Koordinaten Parkplatz:
Gegenüber dem Parkplatz beginnt der Wanderweg zum Mummelwasserfall. Viele Hinweisschilder weisen darauf hin. Es sind nur rund 1 km zu laufen, ein schöner Wanderweg entlang der Mummel. Hier sollen auch die ersten Schanzenanlagen gewesen sein. Spuren davon sind für uns keine mehr zu erkennen. Vorbei am Bergwerksmuseum erreichen wir den Wasserfall. Es ist der Größte hier in der Region. Wir haben es nicht bereut hierhergelaufen zu sein.



Zurück nach Harrachov meldet sich unser Hungergefühl. Es ist auch schon weit nach Mittag und so nehmen wir im Garten eines der zahlreich vorhandenen Restaurants Platz.
Ulla: Knoblauchsuppe, Achim: Kartoffelsuppe mit Pilzen im Brottopf. Ulla auch noch einen gebacken Käse mit Pommes. Dazu noch jeder ein Bier. Summe: 12,-€. Und das Essen war gut!
Die Schanzenanlage in Harrachov mussten wir uns aber auch noch ansehen. Dazu haben wir etwas Puste gebraucht, ein ganz schöner Anstieg führt zum Auslaufareal. Im Sommer kann man es gar nicht glauben, dass hier Sprungweiten beim Skifliegen von mehr als 200 m erreicht werden. Der Schanzenrekord liegt momentan bei 214,5 m.


Mitten im Zentrum von Harrachov ist dann wieder der übliche Rummel, der Mix aus Souvenirs, Kitsch und Klamotten. Dazwischen Waffeln, Eis, Bars und Restaurants.

Wie nun weiter? Wir brauchen noch einen Übernachtungsplatz, der in Harrachov gefällt uns nicht. In der Nähe von Zittau auf tschechischer Seite gibt es das Autokemp Krystina. Unser Navi zeigt den Weg dahin über Reichenberg und die dortige Autobahn – Maut! Wir haben keine Vignette und so beschließen wir erst einmal nach Frýdlant zu fahren. Das dortige Schloss soll ja sehenswert sein. Unser Navi führt uns über eine Nebenstraße, die 290. Die verläuft über die Höhen des Isergebirges, Hochebene und Hochmoor. Und dann geht es steil hinunter ins Tal und wir sind erstaunt, plötzlich hohe, mit Felsen steil abfallende Berge zu sehen. Wir kommen in den Ort Hejnice und entdecken dort ein Autokemp.
(Koordinaten: 50°52'32.8"N 15°11'23.1"E)
Spontan entschließen wir uns, hier zu übernachten. Der Platz ist sehr groß, nur zwei Wohnwagen stehen noch hier, Hütten kann man auch mieten. Der Ort ist uns völlig unbekannt. Er ist aber ein bedeutender Wallfahrtsort, der von der Basilika Jungfrau Maria Heimsuchung beherrscht wird. Hejnice, zu deutsch Haindorf, ist auch Ausgangspunkt von Wander- und Radwanderwegen.




Freitag

Heute Morgen sind wir nicht wie gewohnt von der Sonne geweckt worden. Der Himmel hält sich bedeckt.
Wir besuchen als erstes die Basilika, die gestern schon ihre Pforten geschlossen hatte.


Hier sieht man deutlich die 3D-Malerei im Barock
Nicht weit, ca. 2 km sind es nach Bad Liebwerda, ein Kurort. Der hat sich schön herausgeputzt, ist spezialisiert auf Herz-, Kreislauf-, und Gefäßerkrankungen. Und es gibt hier einen weitläufigen Kurpark. Hier finden wir das Haus Frýdlant, das eines der ersten Kurhäuser hier gewesen sein soll. Und hier begrüßt uns ein Fasanenpaar, das Männchen mit einem stolzen Rad.


Albrecht von Waldstein (Wallenstein)




Eingang zum Kurpark
Wir haben noch jede Menge Zloty und so fahren wir mal schnell über die Grenze nach Bad Flinsberg. Oberhalb von Bad Liebwerda befindet sich das Riesenfass, in dem eine Gaststätte ist. Von hier bietet sich auch eine herrliche Aussicht auf das Isergebirge.

In Bad Flinsberg steuern wir die Fischgaststätte an, die wir schon am Anfang unserer Rundfahrt besuchten. Ich hatte wieder eine geräucherte Forelle und Ulla wieder Bigos. Und wieder nahmen wir uns für zu Hause etwas mit: Bigos und Krautsalat.



Langsam müssen wir ja auch wieder Richtung Heimat fahren. In diese Richtung liegt Frýdlant mit seinem Schloss. Und da fahren wir jetzt hin. Kaum dass wir Bad Flinsberg verlassen haben, geschieht etwas Ungewöhnliches. Die Straße führt bergauf und obwohl ich ausgekuppelt habe, fährt unser WOMO lustig weiter bergan. Eine Tafel klärt auf: Hier ist eine Gravitationsanomalie, die Schwerkraft wird aufgehoben. Gegner dieser Theorie behaupten, das alles sei nur eine optische Täuschung. Faszinierend aber alle mal.

In einer halben Stunde sind wir in Frýdlant, unser Navi geleitet uns zum Schloss. Hier kommen wir gerade zur richtigen Zeit, eine Führung hat eben begonnen. Das Schloss kann auch nur mit einer Führung besichtigt werden. Leider findet heute keine Führung mehr in Deutsch statt, aber wir bekommen ein Begleitheft in Deutsch, so dass wir der Führung, die in polnischer Sprache ist, gut folgen können.
Viel zu schnell geht es durch die Räume, die Führerin erklärt mit Inbrunst, wer alles an den Wänden aufgehängt ist. Die Räume und die Einrichtungen sind noch komplett erhalten, keine Spur von den Kriegswirren und eventuellen Plünderungen. Dadurch ist alles sehr sehenswert. Leider darf man nicht fotografieren, so dass der Link hier genügen muss:
Nun haben wir die Wahl: Stellplatz in Zittau oder Autokemp Krystina. Wir entscheiden uns für Krystina und stehen nun heute Abend auf einem schönen Autocampingplatz. Gleich daneben ist das Gebiet Krystina, ein in den fünfziger Jahren gefluteter Tagebau und heute ein beliebtes Naherholungsgebiet.
Koordinaten des Autokemping: 50°51'53.0"N 14°49'41.2"E
Noch eine Anmerkung: Heute passierten wir die Landesgrenze zwischen Tschechien und Polen viermal. Viermal umdenken beim Guten Tag sagen: „dobrý den“ (Tschechisch), „dzień dobry“ (Polnisch). Immer überlegen, in welchem Land sind wir denn eben.

Sonnabend

Wir können wieder in der Sonne frühstücken, dann geht es aber Richtung Heimat. Ein paar Kilometer von hier liegt Grabstein mit der gleichnamigen Burg. Das wollen wir uns noch schnell ansehen. Daraus wird aber nichts, wir stehen plötzlich vor dem stark bewachten Burgeingang. Was hier los ist, warum das hier so stark bewacht wird - keine Ahnung. 
Fahren wir eben weiter. Die Route führt uns noch einmal kurz durch Polen, dann sind wir wieder in Deutschland. An Zittau und Löbau mit dem Löbauer Berg vorbei fahren wir nach Bautzen. Der Schützenplatz ist ein sehr großer Parkplatz, 10 min zu Fuß zum Marktplatz entfernt. Der Platz liegt ruhig, ist auch zum Übernachten geeignet (wenn keine Veranstaltungen sind).
Koordinaten: 51°11'08.2"N 14°25'25.2"E

In der Touristinformationen erhalten wir einen Stadtplan und gehen Richtung Ortenburg. In der bautzener Senfstube essen wir erst einmal zu Mittag. Wie es sich hier gehört, ein Gericht mit Senf. Wir wählen Blumenkohl mit Salzkartoffeln und mit Senfsoße. Und sind nicht enttäuscht. An die hiesigen Gaststättenpreise müssen wir uns aber erst noch gewöhnen, nach einer Woche Aufenthalt in Polen und Tschechien.
Die Altstadt vom Schützenplatz aus gesehen
Im Senfladen
In der Petrikirche
Epitaph zum Dank an Christoph Johann Vitzthum von Eckstädt



Blick zum Rathaus
In der Reichenstraße, hinten der "schiefe" Turm (1,44 m aus dem Lot)
Reich verziertes Haus in der Reichenstraße
Die Ortenburg können wir nicht besichtigen, die hat heute Egon Olsen mit seiner Bande erobert. Das Theater hat die Burg als Spielstätte eingenommen.

Wir spazieren noch etwas durch Bautzen und dann machen wir uns auf die Heimfahrt nach Chemnitz, das wir am späten Nachmittag erreichen.