26.Juli
2019
Endlich
ist er da, der Jahresurlaub.
Bevor
wir aber richtig mit dem Urlaub beginnen können haben wir noch eine
große Veranstaltung in Fulda zu gestalten und auch zu leben.
Fulda
veranstaltet ein Stadtfest. Ein Teil davon ist das Barockfestival im
Schlosspark. Die Veranstaltungsagentur Andreas Dornheim hat unseren
Verein dazu engagiert. Alleine können wir das gar nicht alles
bewältigen und so unterstützen uns unsere Freunde vom Barockverein
Oberfranken. 3 Tage sind wir beim Stadtfest in Fulda anwesend, wir
tanzen dort und gestalten kleine Szenen.
Das Wetter meinte es
mit uns zu gut. Von Donnerstag an gab es ansteigende Temperaturen, am
Sonntag dann 38 Grad.
Es war ein enormer Besucherandrang trotz
der Hitze. Mit unseren Darbietungen, mit den Szenen und Tänzen,
ernteten wir viel Beifall. Die meist gestellte Frage an uns lautete:
"Schwitzt ihr denn nicht in diesen Gewändern?" Die konnten
wir nicht mit Nein beantworten und wurden ob unserer
Hitzebeständigkeit bewundert. Bewundert wurden auch unsere Roben und
wir mussten viele Fragen dazu und auch zu Sitten und Gebräuchen der
Barockzeit beantworten.
Die Hitze und der Besucheransturm
bewirkten, dass am späten Abend die Getränke ausverkauft waren. Mit
so einem Zuspruch der Fuldaer hatte wohl niemand gerechnet.
Wir
hatten es aber gut, das Catering kümmerte sich wohl sorgend um uns,
versorgte uns ständig mit Getränken und belegten Brötchen und
Abends mit einer warmen Mahlzeit.
Womostellplatz
Fulda: 50°33'22. 9°40'00., Weimarer Str., 36039 Fulda
Später
erfahren wir aus der Presse, dass dieses Stadtfest und besonders das
Barockfestival von den Fuldaern und ihren Gästen sehr gut
aufgenommen wurde, dass Fulda so etwas, so eine Vielfalt an
Darbietungen, noch nicht erlebt hatte.
Das macht uns richtig
stolz.
Vergessen die Mühen der Vorbereitung, der Erfolg steht
darüber.
An Hand der Bilder könnt ihr euch ein Bild von der Veranstaltung machen:
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Bereit für das große Barockfestival |
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Unsere "Mannschaft" |
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Secretarius Handke verfasst eine Bittschrift |
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Die Hofdamen bei Klatsch und Tratsch |
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Ausruhen im Schatten |
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Tanzstunde auf der großen Bühne |
Montag,
1.Juli 2019
Nun
endlich Urlaub.
Gleich
neben dem Womostellplatz hier in Fulda ist Norma. Hier holen wir
heute Morgen frische Brötchen. Bevor wir aber Frühstücken können,
muss das Womo aufgeräumt werden.
Nun
erfolgt der Start in den Urlaub. Am Main unterhalb von Lohr haben wir
uns einen Campingplatz ausgesucht. Hier wollen wir erst einmal uns
etwas vom Wochenende ausruhen und uns auch wieder kultivieren. Nach
3/4Stunden bekomme ich Durst. Wasser haben wir aber vergessen mit in
die Fahrerkabine zu nehmen. So fahre ich erst einmal auf einen
Parkplatz.Was entdecken wir da im Womo? Wasserrinnsale durchs Womo.
Wo kommt denn das Wasser her? Im Bad entdecken wir das Malheur. Die
Brause lief im Bad. Die Duschwanne war schon voll gelaufen. Noch
schlimmer: die Brause duschte unsere dort hängenden Roben.
Duschwanne leeren, Womo wischen. Als Ursache können wir uns nur
vorstellen, dass die steifen Stulpen meines Joustocorps, das im Bad
hing, bei der Schaukelei über die Straßen den Duschhahn
aufgehebelt haben.
In
Lohr haben wir einen Zwischenstopp eingelegt und einen Stadtbummel
unternommen. Hier ist ja angeblich das Schloss vom Schneewittchen.
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Der Schneewittchenspiegel - Ulla wollte ihn nicht befragen |
In einer Gaststätte essen wir zu Mittag, wir wählen das
Tagesangebot: Maultaschen, gebraten mit Speck und Rührei.
Womostellplatz
Lohr: 49°59'37.9"N 9°34'49.0"E, Parkplatz Mainländle
Wir
müssen vor der Weiterfahrt noch Wasser auftanken da Tank fast leer
geworden ist. Ca. 60litr brauchen wir. Unser Wassertankverschluss
ließ sich nicht öffnen, wir haben den Schlauch durchs Fenster in
den Tank geführt. Beim Aufdrehen des Wassers rutschte er aber
heraus. Wieder Wasser im Womo. Wieder Wischen. Und noch etwas: Nach
dem Auffüllen ließ sich der Schlauch nicht von dem Hahn lösen, nur
noch mit Zange. Heute war eben unser „Wassertag“.
Auf
dem Campingplatz waren wir das einzige Kurzzeitwomo. Sonst nur
Langzeitbewohner und Dauercamper. Unser Platz war so in der fünften
Reihe vom Mainufer. Am Abend spazierten wir noch an den Main und
genossen den Abend.
Main-Spessart-Camping:
49°54'40.5"N 9°35'03.9"E
Dienstag,
2. Juli 2019
Heute
morgen in der Sonne gut gefrühstückt. Wir haben uns aber nicht
lange aufgehalten, wir wollen weiter. Es muss aber noch die Toilette
entsorgt werden. Das mache ich heute mit HighTech. 2 Euro
eingeworfen, Fach ging auf, Toilettenkassette hinein geschoben und
auf Start gedrückt. Der Rolladen des Fachs ging runter und dann hat
es in dem Schrank rumort. Mal war es still, dann hörte man wieder
Wasser rauschen. Und dann ging der Rollladen wieder hoch und ich
konnte die Kassette wieder entnehmen. Geleert, innen gereinigt und
mit Sanitärflüssigkeit gefüllt. Eine total saubere Angelegenheit.
Da kann man auch mal die Frau zum Toilettenentleeren schicken.
Ach
ja, wir mussten ja noch die Campingplatzgebühr für die eine Nacht
bezahlen. 21 Euro. Ganz schön happig, wenn man bedenkt, dass Strom,
Duschen, Toilettenentsorgung extra Kosten sind. Was haben wir denn
sonst noch genutzt? Die Bank gestern Abend am Mainufer.
Unser
Ziel für heute ist Michelstadt. Unterwegs wird noch eingekauft, im
Getränkemarkt 8 verschiedene Sorten Bier. Mindestens 20 andere
Sorten mussten wir stehen lassen.
Dann
erreichten wir Michelstadt. Auf dem Großparkplatz gab es für
Wohnmobile einen gesonderten Bereich: Parken kostenlos.
Wohnmobilstellplatz Michelstadt: 49°40'48.2"N 9°00'03.9"E
Michelstadt
ist ein schönes Fachwerkstädtchen mit einem besonders alten
historischen Rathaus. Leider haben um die Mittagszeit fast alle
Geschäfte geschlossen. Erst nach 14:00 Uhr kehrt hier wieder Leben
ein. Wir haben inzwischen bei einem Italiener gegessen, nun konnten
wir mit dem Geschäftebummel beginnen. Ich war mit einem Besuch einer
Metzgerei voll zufrieden: Saumagen und Knacker und Maultaschen. Für
Ulla musste es aber noch etwas aus Stoff sein. Ich wurde auf einer
Bank "geparkt". Nach einer geraumen Zeit hat sie die Bank
mit mir wieder gefunden, ich bekam ob meiner Geduld ein Küsschen.
Für sie war die Welt in Ordnung.
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Eingang zur Stadt |
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Das mittelalterliche Rathaus |
In
Michelstadt-Steinbach wollen wir noch ein ganz besonderes Zeitzeugnis
besuchen. Die Einhardsbasilika. Vor fast 1200 Jahren wurde sie von
Einhard, dem Vertrauten von Karl dem Großen und Ludwig dem Frommen,
erbaut. In typischer karolingischer Architektur. Glatte Mauerflächen,
ohne Sockel oder Nischen. In der Basilika befindet sich die
Einhard-Ausstellung. Unter anderem wird hier die Reliquienüberführung
der Heiligen Marcellinus und Petrus aus Rom hier her nach Michelstadt
beschrieben. Über die Alpen! 827!
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Die Basilika |
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In der Basilika mit dem alten Mauerwerk |
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Stammt aus 800, die Technologie hatte Einhard aus Italien mitgebracht |
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In Elfenbein: die Überführung der Reliquien |
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Nur der Spiegel auf dem Dach zeigt die wahre Zeit |
Parkplatz zur Basilika: Graf
Raimund Platz 49°41'15.9"N 8°59'51.8"E
Jetzt
stehen wir am Neckar. In Obrigheim. Auf einem offiziellen Stellplatz.
Wir sind das einzige Wohnmobil hier. Kein Strom, keine Ver- und
Entsorgung. Das hält die Luxuswohnmobile ab. Läuft ja keine
Klimaanlage.
Wohnmobilstellplatz
Obrigheim
49°21'02.0"N 9°05'58.6"E
Mittwoch,
3. Juli 2019
Es
kam kein weiteres Wohnmobil auf diesen Stellplatz. Wir haben in der
Sonne gut gefrühstückt und dann ging unsere Reise weiter. Jetzt
haben wir erst einmal Obrigheim gesehen. Eine sehenswerte Altstadt
gibt es nicht, aber ein paar Gaststätten. Diese sind auch auf der
Infotafel am Stellplatz aufgeführt.
Ich
habe immer noch "Autobahn vermeiden" im Navi eingegeben und
so führte es uns durch landschaftlich schöne Strecken. Wir fuhren
durch den Kraichgau und durch die Option "Autobahn vermeiden"
waren wir plötzlich mitten in Karlsruhe. Immer schön stop and go
entlang der Baustelle des Tunnels für die Metro.
Doch dann hatten
wir wieder freie Fahrt und erreichten bald unser Ziel bei Rastatt,
das Schloss Favorite. Das barocke Lust- und Jagdschlösschen wurde
1710 bis 1727 von der jungen Markgräfin Sibylla Augusta von
Baden-Baden erbaut, Hier traf sich die höfische Gesellschaft zu
kurzweiligen Festlichkeiten mit Jagden, Konzerten und Festbanketten.
Es ist noch vieles im Original erhalten: Böden aus
Stuckmarmor, Wände mit Fayencefliesen, Stuck und Freskendecken, mit
feiner Stickerei verzierte Wandbehänge.
Im Florentiner
Kabinett, das vollständig im Original erhalten und einzigartig in
Europa ist, findet man 758 kostspielig bearbeitete Bildtafeln aus
Marmor, Graniten und Halbedelsteinen die hier die Wände
schmücken.
Die Führung dauerte 50 min, ein Besuch ist aber zu
empfehlen. Das Schloss ist von einer Parkanlage im englischen Stil
umgeben. Von der früheren barocken Gartengestaltung ist nichts mehr
vorhanden.
Parkplatz am Schloss Favorite: 48°49'21.4"N
8°14'12.1"E
Da
wir die nächsten Tage keine Gelegenheit mehr haben werden die
Toilette zu entsorgen, suchten wir einen Stellplatz in der Nähe.
Nähe ist gut, 20 km sind es geworden. Im Schwarzwald.
Wohnmobilstellplatz Reichental. 48°43'53.8"N 8°23'46.2"E
Das ist aber der Hof eines Bauhofes, lange Womos werden ihre
Schwierigkeit haben dorthin zu gelangen.
Toilette konnten wir dort
entsorgen und dann ging es wieder 25 km nach Rastatt zurück. 45 km
um eine Toilette zu entsorgen! Wir haben aber das Murgtal, Altes
Schloss Ebersteinburg und das Mercedes Benz Werk in Gaggenau gesehen.
Jetzt
stehen wir in Plittersdorf-Seltz am Rhein, an der Fähre. Hier
standen wir schon früher mal. Heute finden wir den Parkplatz am
Rhein entlang erweitert vor, so dass man hier schön am Rheinufer
relaxen und auch übernachten kann.
48°53'18.5"N
8°08'16.3"E
Hilfe, jetzt kommen sie: die Blutsauger, die
Mücken. Ständig schwirren so um die 10 Stück um einen herum,
suchen Landeplätze auf Gesicht, Nacken, Hände, Arme, Beine, Füße.
Im Prinzip überall.
Donnerstag,
04. Juli 2019
Frühstück
bei Sonne am Rhein, noch einmal "Schiffe gucken".
Heute
wollen wir nach Nothweiler zu unserer nunmehr 30jährigen
Bekanntschaft, zu Elsbeth und Ingo. Sie haben auch eine Ferienwohnung
zu vermieten. Als wir noch kein Womo hatten, waren wir dort öfters
zu Gast.
Wir fahren aber erst einmal nach Wissembourg, einer
kleinen Stadt in deutsch-französischen Grenzgebiet. Vom Parkplatz (E
49°02'16.4"N 7°56'07.4") aus führt ein schöner Weg
entlang der Lauter in das Städtchen. Nach knapp 10 min ist man in
der Innenstadt.
Bei Café Rebert kaufen wir unser Mitbringsel,
Macarons, und für uns als Mittagssnack Fleischpastete.
Nach 20
Minuten Fahrt sind wir in Nothweiler und stellen uns auf den
Wanderparkplatz direkt an der Grenze zu Frankreich.
Wanderparkplatz
49°03'56.8"N 7°47'43.5"E
Wir sind zum Kaffeetrinken
bei Elsbeth und Ingo verabredet, ein schönes Wiedersehen nach zwei
Jahren. Abends gehen wir mit ihnen in die Wegelnburg zum Abendessen.
Danach wird noch bei den Beiden zu Hause geschwatzt. Es wurde spät,
so dass wir nur mit Taschenlampe sicher zu unserem Womo gelangten.
Freitag,
05. Juli 2019
Elsbeth
und Ingo lassen uns nicht abreisen ohne dass wir bei ihnen gemeinsam
frühstücken. Ohne Wecker hätten wir es verschlafen.
In
Bundenthal waren wir noch einkaufen und Tanken. Tanken für 1,269.
Wenige Kilometer weiter, in Dahn, kostete der Liter Diesel nur noch
1,209. Bei Bieskastel haben wir uns einen Stellplatz an einem Weiher
ausgesucht. Wir haben wieder nur Landstraße programmiert. Schöne
Bummelei durch schöne Landschaft auf einsamen Straßen. Der
Stellplatz hatte eine ganz schöne Hanglage, war auch belegt, das sah
nach Womolobby aus. Deshalb sind wir zum nur 2 km entfernten
Hubertushof gefahren. Das Hotel und Restaurant bietet auch einen
Stellplatz an, für Gäste auch kostenlos. Wir haben dort im
Biergarten sehr gut gegessen, Rehgulasch und Paella aus Perlgraupen,
Zwiebeln. Auf dem Stellplatz (Wiese) war nur noch ein zweites Womo
da. Sehr ruhig, sehr freundliche Wirtsleute. Ist zu Empfehlen.
Hubertushof Born 49°14'39.8"N 7°12'57.5"E
|
Abendrot - was für Wetter droht? |
Sonnabend,
06. Juli 2019
Heute
Vormittag fahren wir nach Völklingen. Hier wollen wir uns die
Völklinger Hütte, die zum Weltkulturerbe gehört, anschauen. Hier
gibt es auch auf dem Parkplatz ein abgeteiltes Revier für Wohnmobile
mit einer Sanitärstation.
Parkplatz Weltkulturerbe Völklinger
Hütte:49°14'50.1"N 6°50'42.4"E
Und
dann geht's los. Nach und nach begreifen wir, wie aus dem Eisenerz
Roheisen entsteht.
Durch
die Gebläsehalle, in der riesige Luftpumpen den Wind erzeugen, der
in die Hochöfen geblasen wurde, gelangen wir in die Sinterhalle.
Beim Sintern werden Reststoffe der Eisenherstellung recycelt und dem
Hochofenprozess wieder zugeführt.
Über
die Gichtbühne in 27 m Höhe befüllten die Hängebahnwagen die
sechs Hochöfen mit den Rohstoffen. In 45 m Höhe bietet die
Aussichtsplattform einen faszinierenden Blick über die Hütte.
In
den Öfen der Kokerei wurde Steinkohle in Koks für die Hochöfen
verwandelt.
Heute haben wir hier das "Paradies":
Industriekultur und Natur.
Mehr
als 7.000 Meter ist der Rundweg lang, zwei bis drei Stunden muss man
dafür einplanen. Es war ein faszinierendes Erlebnis für uns.
Es
ist früher Nachmittag. Wir fahren weiter. Es ist ganz schön warm,
schwülwarm. Wir möchten uns morgen die Werkgruppe Hackenberg in
Veckring anschauen. Über Saarloius fahren wir nach Frankreich. Nach
einer knappen Stunde erreichen wir Ouvrage Hackenberg.
Das ist
eine der größten Bunkeranlagen der Maginot-Linie in Frankreich. Der
Eingang liegt schon im militärischen Sicherheitsbereich. Gleich
daneben ist ein Wohnmobilstellplatz. Morgen, am Sonntag um 14:30 Uhr
gibt es eine Führung in deutscher Sprache. Bis dahin wird hier
relaxt und gut behütet im Sicherheitsbereich übernachtet. (3
Euro pro Nacht)
Ouvrage
Hackenberg: Camperplaats Hackenberg: 49°20'26.9"N 6°21'54.7"E
Sonntag,
07. Juli 2019
Gut
bewacht haben wir fast bis 9 Uhr geschlafen. Nach dem Frühstück kam
ein Reisebus, die Gäste hatten eine Sonderführung. Unsere
deutschsprachige beginnt erst 14:30 Uhr. Wir verbrachten die Zeit mit
Reisebericht schreiben und Nähen an der Korsage. Das Mittagessen
wurde im Womo zubereitet: Gebratener Leberkäse mit Spiegelei.
Und
dann war es soweit. 11 Euro pro Person Eintritt. Schon im Voraus
gesagt: Es hat sich gelohnt!
Es
war eine große Gruppe zusammengekommen, nicht alle waren Deutsche.
Zusammen ging es hundert Meter in den Berg. Zuerst zum Munitionslager
und dann in die Kaserne. Wir sahen die Küche, Arztstation,
Röntgenapparat, OP-Saal und Schlafräume.
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Munitionslager |
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Einer von drei Diesel zur Stromerzeugung - noch funktionstüchtig |
Im Museum gab es
jede Menge Waffen und Uniformen der am 2. Weltkrieg beteiligten
Länder zu sehen.
Danach fuhren wir mit der Schmalspurbahn rund
1,5 km im Berg zu einem Gefechtsstand. 140 Stufen mussten wir
hinaufsteigen und standen im Raum mit einer 135 mm Haubitze, ca. 6 km
Reichweite. Diese war noch voll funktionstüchtig und wurde uns auch
vorgeführt. Hochfahren, 360 Grad drehen und den entsprechenden
Neigungswinkel einstellen. Alles funktionierte noch. Granate
einlegen, Lift zum Hochfahren und Auswurf der leeren heißen Hülse,
die über eine Spirale Wendel 60 m nach unten zum Abkühlen gleitete.
Eine faszinierende Technik.
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135 mm Haubitze |
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70 mm Haubitze |
Vom Gefechtsstand gelangten wir nach
draußen und sahen hier den Versuch der Amerikaner, diesen zu
zerschießen. Das gelang aber nicht. Zu dieser Zeit war in der
gesamten Anlage nur noch ein kleiner Haufen von jungen, 16jährigen
deutschen unerfahrenen Soldaten. Diese zogen sich zurück, sprengten
noch einen Teil des Munitionslagers und des Tanklagers und mussten
sich dann doch ergeben. Irrsinn.
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Außenansicht der 135 mm Haubitze, die Haube in der Mitte fährt ca. 50 cm hoch |
Überhaupt ist der Bau der
gesamten Maginotlinie eine Fehlplanung. Seit Planung und Realisierung
dieser hat sich die Strategie der Kriegsführung hin zu Mobilität
gewandt. Moderne, schnelle Kampfpanzer, die Entwicklung der
Luftwaffe, dagegen ist so eine stationäre Festung klar im
Hintertreffen.
Mit der Bahn fuhren wir wieder zum Eingang
zurück. 3 Stunden hat die Führung gedauert. Wir haben ein
gigantisches Bauwerk gesehen - aber auch nur eines der unzähligen
der gesamten Maginot-Linie.
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12 Grad, Sommers wie Winters |
Wir
beschlossen, gleich noch eine Nacht hier zu verbringen. Leider fing
es leicht zu Regnen an, so dass wir uns in unser Womo verziehen
mussten.
Montag,
08. Juli 2019
Morgen
fuhren wir noch hinauf auf den Berg zur kleinen Kapelle Hackenberg.
Das hatte uns gestern unser Museumsführer empfohlen. Von hier oben
hat man eine ausgezeichnete Aussicht. Bis nach Luxemburg kann man
blicken.
Wir
fahren nun wieder nach Deutschland zurück.
In Merzig kaufen wir im
Kaufland noch ein und fahren dann nach Losheim am See. Hier leisten
wir uns einen Stellplatz auf dem Campingplatz.
Campingpark
Losheim am See: 49°31'27.3"N 6°43'47.1"E
Wir müssen
am Eingang des Platzes noch etwas warten, 15:00 Uhr geht erst die
Schranke hoch. Bis dahin herrscht Mittagsruhe. Es ist sehr schön
hier und wir laufen eine Runde um den See.
Rechtzeitig zur
Abendbrotzeit kommen wir zum Brauhaus Hochstätter. Der Biergarten
lud ein und so gab es hier ein vortreffliches Abendbrot. "Himmel
und Hölle" und Kartoffeldippes.
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Eigentlich "Himmel und Erde", bei uns "Tote Oma" |
Wir genießen noch etwas
die Abendsonne und es wird jetzt ohne Sonne doch ganz schön kühl.
Dienstag,
09. Juli 2019
Bei
der Abfahrt vom Campingplatz wollten wir noch Frischwasser tanken.
Das hat leider nicht geklappt. Bei unserer letzten Tankaktion in Lohr
hatten wir doch mit Zange und Gewalt die Verbindung vom Wasserhahn
wieder lösen müssen. Das äußerte sich heute durch 360 Grad
Umherspritzen des Wassers, nur nicht in den Schlauch. So gaben wir es
auf.
Wadern,
ein kleines Städtchen mit einem riesigen Einkaufszentrum, Hasco
genannt, war unser nächstes Ziel. Weniger das Einkaufszentrum
sondern das Städtchen. Das war aber am Dienstag Mittag völlig ohne
Bevölkerung. Die trafen wir im Einkaufszentrum. Ein riesiger Bau für
das kleine Städtchen.
Wir hielten uns auch nicht lange auf. Zuvor
hatten wir bei Aldi noch ein neues Schlauchsystem gekauft und wollten
es hier auf dem Womostellplatz in Wadern ausprobieren. Das ging
nicht, weil ein uraltes Womo mit dortigen einheimischen Kennzeichen
direkt vor der Versorgungsstation parkte. Es gibt eben sonderbare
Wohnmobilisten.
Unweit
von Wadern liegt das Schloss Dargstuhl. Heute beherbergt es das
Leibnitzzentrum für Informationstechnik. Das Schlösschen kann man
nicht besichtigen, aber die Tür zur Kapelle stand offen. Geöffnet
war auch der Staudengarten gegenüber vom Schloss.
Parkplatz
Schlossgarten: 49°31'52.2"N 6°53'56.5"E
|
Hundsrück, Mosel, Eifel - das am Himmel sieht und hört man öfters |
Oben
auf dem Berg steht noch die Ruine der Burg Dagstuhl. Wir stiegen
hinauf. Es muss doch eine imposante Höhenburg gewesen sein. Sehr
informative Tafeln informierten über die Baugeschichte und das Leben
in so einer Burg. Für uns war es interessant, dass hier bei
Ausgrabungen eine Flohfalle gefunden wurde.
Eine
Infotafel wies uns auf weitere Sehenswürdigkeiten hier in der Gegend
um Wadern hin. Weiskirchen mit Kuranlagen erschien uns einen Besuch
wert. Nach nur wenigen Kilometern Fahrt waren wir dort, sogar auf
einem Womostellplatz. 49°33'31.3"N 6°49'06.7"E
Wir
spazierten durch den Kurpark um einen See und dann gelüstete es Ulla
nach einem Kaffee. Weiskirchen ist wahrscheinlich nicht auf andere
Gäste als die in ihrem Kurheim versorgten eingerichtet. Restaurant
gleich Null, Eisbar mit Unterbesetzung und das Café im Haus des
Gastes war nichts für uns.
|
Sie belagern Parks und Schwimmbäder, scheißen Wege und Wiesen voll und werden immer mehr: Nilgänse. Wo sie auftauchen, flüchten nicht nur Enten und Schwäne. |
Es
war erst am späten Nachmittag und so beschlossen wir noch ein paar
Kilometer zur fahren. Von einer früheren Fahrt kannten wir das
Hundsrückhaus unterhalb des Erbeskopfes, des hier höchsten Berges.
Hier gibt es einen offiziellen Stellplatz, aber ohne Alles. Dafür
sehr ruhig und kaum besucht. Nur ein weiteres Womo steht heute Abend
hier.
49°44'14.4"N 7°04'56.6"E
Mittwoch,
10. Juli 2019
Am
Nachmittag wollen wir in Leiwen an der Mosel sein. Sibylle und Ingo
besuchen. Da bietet es sich an, doch vorher in Bernkastel-Kues schon
mal Moselluft zu schnuppern. Wir steuern den Wohnmobilparkplatz an.
Auf dem großen Parkplatz am Moselufer vor der Innenstadt dürfen
Womos nicht parken. Am anderen Ufer auf dem Womoparkplatz ist aber
noch genügend Platz, wir sind Wochentags hier!
49°54'40.6"N
7°04'02.9"E
Ab
in die Stadt.
Massen von Touristen, die meisten davon haben
schon ein stattliches Alter erreicht. Es macht aber auch Spaß durch
das schöne Städtchen zu spazieren. Die vielen kleinen Geschäfte,
mit äußerst netten Verkäuferinnen. Es ist eben nicht der
Einheitsbrei wie in den größeren Städten. Zum Mittagessen ist es
noch etwas zu früh. So kaufen wir uns in einer Metzgerei (auf
sächsisch: beim Fleescher) eine selbstgemachte Frikadelle
(Beffsteck) und Fleischsalat. Später wollen wir es dann im Womo
essen.
Ulla entdeckte noch ein Sommerkleid, ich nichts. Ein
Bierchen und eine Weinschorle und dann war unser Besuch in
Bernkastel-Kues auch schon wieder zu Ende.
Im Womo wurde noch
gegessen, Frikadelle war wie von "daheeme".
Toilette
entsorgen hat geklappt, Frischwasser tanken war wieder eine Pleite.
Die Verbindungsstücke des neu gekauften Schlauches von Aldi leiteten
das Wasser am Schlauch vorbei, von einer dichten Verbindung keine
Spur. So war mehr Wasser neben dem Womo als im Tank.
Nun
aber nach Leiwen. Hier wurden wir herzlich empfangen und wir
verbrachten einen schönen Tag bei den Beiden. Von der Terrasse
konnten wir Schiffe gucken und merkten gar nicht, wie die Zeit im
Fluge verging. Erst Mitternacht suchten wir unser Womo auf.
Donnerstag,
11. Juli 2019
Wir
frühstückten noch gemeinsam in aller Ruhe, Gesprächsstoff gab es
auch noch genug.
Und unser Wasserproblem wurde gelöst. Mit der
Gießkanne haben wir den Frischwassertank wieder gefüllt.
Es
war ein schöner Besuch, Danke nach Leiwen.
Nur
eine halbe Stunde Fahrt und wir waren in Trier. Wir steuerten den
Wohnmobilstellplatz "Treviris" am Messegelände an. (
49°44'25.7"N 6°37'28.7"E)
Bis dahin fuhren wir leider im
Regen, auch auf dem Platz warteten wir noch 2 Stunden. Dann hörte
der Regen auf und nach etwas Umherirren fanden wir die Bushaltestelle
mit der Buslinie in die Innenstadt.
An der Porta Nigra stiegen
wir aus, fotografierten das imposante Bauwerk aus der Römerzeit. Zur
Stadtführung kamen wir zu spät, so machten wir uns selbst auf die
Achse. Gleich rechts nach der Stadtinfo, nur wenige Meter bergab,
steht er: Karl Marx. Wie bekannt sein dürfte ist Trier seine
Geburtsstadt. Wir als alte "Karl-Marx-Städter" mussten ihn
natürlich auch fotografieren.
Wir spazierten die Hauptstrasse
entlang bis zum Markt. Ein Café lockte und in der ersten Reihe
ergatterten wir einen Platz.
|
Die Römerbrücke |
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Porta Nigra |
Als wir gingen, fing es an zu
Regnen. Wir besuchten die Kirche St. Gangolf und gingen dann quer
über dem Markt zum Dom. Im Dom, der ältesten Bischofskirche
Deutschlands, hörten wir von der Schwalbennestorgel Orgelmusik. Sehr
entspannend. Dann gingen wir durch eine andere Pforte und gelangten
zum Kreuzgang.
Und hier ging es los. Gewitter, Regen, aber was
für welcher, und Hagel. Haselnussgroße Körner. Unwahrscheinliche
Wassermassen ergossen sich. Nach einer reichlichen Viertelstunde war
das Unwetter vorbei.
Im Domrestaurant wollten wir zu Abend
essen: Trinken Ja, Essen Nein. Küche steht unter Wasser. Da merkten
wir erst einmal, was das kurze Unwetter in der Stadt angerichtet
hatte.
Im
Bitburger Wirtshaus haben wir dann zu Abend gegessen. Ich hatte
Appetit auf ein Schnitzel und Ulla hatte Spanferkelbraten auf
Teerdisch. Keine Ahnung, was Teerdisch sein könnte. Der Kellner
klärte uns auf: Stampfkartoffeln, vermischt mit Sauerkraut.
Nach
dem Essen suchten wir noch die Bushaltestelle. Der Bus fuhr uns
natürlich vor der Nase weg.
Da konnten wir uns noch das Geburtshaus von Karl Marx anschauen.
Der nächste brachte uns dann zur
Haltestelle St. Matthias. Von hier brauchen wir nur noch über die
Moselbrücke zu laufen, dann sind wir im Womopark. Kurz vor Ende des
Weges über die Brücke kam eine Regenfront auf uns zu.
Ulla hatte
ihren Regenschirm noch in der Hand, ich musste meinen erst wieder aus
der Tasche holen. Diese kurze Zeit reichte, dass ich völlig
durchnässt wurde. Nach 200 m erreichten wir unser Womo - der Regen
hörte auf.
Wir
haben heute Abend 21:45 Uhr einmal die Nachrichten auf SWR RP
angeschaut. Die erste Meldung berichtete vom schweren Unwetter rund
um Trier. Keller vollgelaufen, Hagelkörner wurden zusammengefegt,
Krankenhaus überflutet.
Jetzt,
Nach 22:00 Uhr regnet es wieder.
Freitag,
12. Juli 2019
Wir
wollten heute eigentlich nach Luxemburg fahren. Ulla hatte sich aber
wahrscheinlich einen Insektenstich in Fulda eingefangen. Dieser hatte
sich ganz schön entwickelt und da sind wir vorsichtshalber zum Arzt.
Sie ist im Krankenhaus in Trier sehr gut behandelt worden. Überaus
nett und freundlich und fürsorglich das Personal. Das hat man ja
nicht überall. Nun ist es abgeklärt, unser Urlaub kann weitergehen.
Ich
war inzwischen auf Entdeckungstour. Die Römerbrücke ruht noch auf
den Fundamenten der Römer. Die Badeanstalt Barbaratherme
beeindruckte durch ihre Ausmaße und die schon bei den Römern
vorhandenen technischen Kenntnisse, z.B die der
Warmwasserzubereitung.
Nach
dem Arztbesuch war es kurz nach Mittag und wir suchten uns in der
Fußgängerzone ein Restaurant. Viktoribarschfilet auf roten
Linsengemüse mit Risotto war dort das Tagesgericht. Der Fisch war
gut, sonst naja, wir sind satt geworden.
Danach
Verdauungsspaziergang über den Markt und Besichtigung der
Liebfrauenbasilika, der ältesten gotischen Kirche in Deutschland.
Anschließend Fortsetzung des Verdauungsspazierganges bis zu Porta
Nigra. Hier beendeten wir die Verdauung durch Laufen und stiegen in
den Bus, der uns wieder aus der Stadt zu unserem Womo brachte.
Schräg gegenüber ist die romanische Abtei- und Pfarrkirche
St. Matthias aus dem 10./12. Jh. In der Krypta befindet sich das Grab
des Apostels Matthias und auch die Särge der beiden ersten Bischöfe
Eucharius und Valerius.
Gegen
16:00 Uhr waren wir wieder auf dem Womostellplatz. Als wir über die
Moselbrücke liefen zog wieder ein Gewitter auf. Heute kamen wir aber
trockenen Hauptes zum Womo. Aber dann ging es schon los. Aber im
Vergleich zu gestern war es heute harmlos. Es grollte milde gestimmt.
Sonnabend,
13. Juli 2019
Heute
wurde nicht lange geschlafen. Nach dem Frühstück schnell noch
einkaufen und danach ab nach Luxemburg. Das Einkaufen war etwas
kurios. Edeka: Lose Kirschen im Angebot, aber keine Tüten mehr dazu:
Plastetüten sind dort verbannt, Papiertüten gab es aber auch nicht.
Also haben wir wieder in Plaste abgepackte Kirschen gekauft.
Dann
aber los. Unser Navi führte uns auf die Autobahn und nach einer
halben Stunde Fahrt waren wir in Luxemburg. Wir sind aber nicht in
die Stadt gefahren sondern stellten uns auf den P+R Platz in
Kockelscheuer. 49°33'57.5"N 6°06'28.2"E
Gleich
daneben ist die Bushaltestelle, alle 15 Min fährt der Bus in die
Innenstadt. Wir wollten beim Busfahrer bezahlen, das ging aber nicht.
Grund: Am Wochenende ist die Benutzung gratis. Das war eine angenehme
Überraschung.
Die Fahrt in die Innenstadt führte nur an
Baustellen vorbei, stockender Verkehr. Wir stiegen bei St. Homilius
aus. Alles Baustelle. Eine schmale Gasse durch die Baustelle führte
dann zur Fußgängerzone, der Innenstadt. Ein Gemisch an Kneipen,
Boutiken, Designerfilialen und Bars. Die großen Plätze: Baustelle.
Wir
irrten so umher und fanden die Brüstung der alten Festung. Ist schon
ein schöner Anblick. Den Herzogspalast haben wir auch entdeckt und
besuchten die Liebfrauenkirche.
Es
war schon eine Stunde nach Mittag und Ulla wollte unbedingt in ein
Restaurant. Sie entdeckte ein spanisches, da wollte ich nicht rein.
Dort ein Chinesisches: da wollte sie nicht rein. Die Ningelei meiner
Frau wurde größer. Doch dann entdeckte ich ein Bistro: „Bistrot
de la Presse“. Außen waren die Plätze besetzt aber innen fanden
wir noch einen Platz. Und das war ein typisch luxemburgisches,
einheimisches Bistro. Wir waren die einzigen "Ausländer".
Nichts mit Tapas oder Burger auf der Speisekarte.
Ulla hatte
eine "Quiche Lorraine" und ich "Crocettes de Formage".
Über eine Stunde verbrachten wir in dem Lokal und studierten dabei
die Einheimischen.
Nach
diesem schönen, doch etwas preisintensiven, gastronomischen Erlebnis
(man bekommt kaum etwas unter 15,-Euro) setzten wir unseren
Stadtrundgang fort.
Nach 16:00 Uhr waren wir so pflastermüde,
dass wir mit dem Bus wieder zum Parkplatz fuhren. Übrigens soll ab
nächsten Jahr der öffentliche Nahverkehr in Luxemburg an allen
Tagen nichts mehr kosten. Vielleicht will man den persönlichen
Verkehr damit verringern. Wenn man schon Sonnabends nur langsam
vorankommt, wie wird es dann werktags sein?
Sonntag,
14. Juli 2019
Dank
Ohrstöpsel haben wir gut geschlafen. Die sind auch notwendig. Nicht
weit vom Platz ist die Flugschneise vom Flughafen Luxemburg.
Heute
fahren wir wieder zurück nach Deutschland. Zuvor besuchen wir das
Schloss "Chateau d'Ansembourg" mit seinem Barockgarten. Das
Schloss selbst ist nicht zu besichtigen, aber der Barockgarten kann
besucht werden. Von dem waren wir begeistert. Er wurde 1750 angelegt
und aus dieser Zeit stammt noch die riesige Platane (die höchste in
Luxemburg) und die 247 m lange Laube, die entlang des Flusses Eisch
steht.
Grand-Château d'Ansembourg: 49°42'03.1"N
6°02'46.5"E
Was
muss man noch tun, wenn man in Luxemburg ist? Tanken! Rund 20 Cent
pro Liter ist hier der Diesel billiger als bei uns in Deutschland. 65
Liter passten in den Tank des Womos. Das hat sich echt gelohnt.
|
Die Sendeanlagen sind nicht Radio Luxemburg |
Für
heute Nachmittag ist das Naturparkzentrum Teufelsschlucht bei Enzen
unser Ziel. Vielleicht kann man auf dem Parkplatz auch übernachten?
49°50'40.7"N 6°25'59.3"E
Als wir ankamen war der
Parkplatz voll. Dreist stellten wir uns auf den für Busse
reservierten Teil. Der Parkplatz war auch deshalb so voll, weil es
hier zum Dinosaurierpark Teufelsschlucht geht. Es kamen uns auch jede
Menge kleine Saurierbegeisterte entgegen.
Wir haben aber erst
einmal etwas im Bistro des Naturparkzentrums gegessen. Dann sind wir
mit passenden Schuhwerk in die Teufelsschlucht gestiegen. 25 m tief
hinunter, zwischen Sandsteinfelsen hindurch, teilweise durch
gezwängt, so eng war es. Natürlich führte der Weg auch über viele
Stufen hinunter und hinauf. Das hatte große Ähnlichkeit mit unserer
Sächsischen Schweiz. Nur die Sandsteinfelsen waren zum großen
Teil anders. Sie hatten immer wieder härtere Schichten, die
weicheren waren ausgewaschen.
Zurück
auf dem Parkplatz, der sich jetzt schon ganz schön geleert hat,
fuhren wir unser Womo in die "Mammutmulde". Jede
Parkplatzbuchte hatte so einen Namen. Wir blieben aber nicht lange
dort. Ein niederländischer Womofahrer wies uns auf einen schöneren
Parkplatz, gar nicht weit weg, auf Wiese, hin. Und weg von den
Eichenprozessionsspinnern, vor denen hier gewarnt wurde. Wir stehen
jetzt auf dem Platz, haben eine schöne Aussicht. (49°50'30.5"N
6°26'05.5"E) Es ist nur etwas kühl geworden, wir haben uns in
unser Womo verzogen.
Montag,
15. Juli 2019
Eine
herrlich ruhige Nacht, wir wachten erst kurz vor 9 Uhr auf.
Kurz
nach 10 Uhr starten wir und peilen das nächste Ziel an. Wir fahren
noch einmal an die Mosel. Zuvor wird aber noch eingekauft. Vom Aldi
Süd in Irrel sind wir positiv überrascht. Ein unwahrscheinlich
großes Angebot an frischer Ware und alles so ordentlich und sauber
präsentiert. Das haben wir bisher in keinem anderen Aldi gesehen.
Traben-Trarbach
an der Mosel hat einen Womostellplatz. Den haben wir uns unter
anderen aus dem Stellplatzführer ausgesucht. Mit Dusche sogar. Nach
einer Stunde Fahrt erreichen wir den Platz: fast belegt. Wir gehen
erst einmal zu Fuß, entdecken 1 bis 2 freie Plätze und auch die
Dusche. Für den gesamten Stellplatz nur eine Duschzelle. Die
Parzellen sind auch eng, uns gefällt es hier nicht.
Nicht weit
von hier, in Kinheim, sind wir schon an einem Platz vorbeigefahren.
Hier stellen wir uns hin. Der Platz ist auch geräumig, nicht
parzelliert. Auf Wiese. 49°58'18.2"N 7°03'26.9"E
Ver-
und Entsorgung gibt es auch hier. Und viel Sonne. Jetzt, nach 21 Uhr
ist es immer noch hell, nur kalt geworden. 17 Grad sind es nur noch.
Also machen wir es uns wieder im Womo gemütlich.
Dienstag,
16. Juli
In
der Nacht war die Temperatur auf 13 Grad zurückgegangen. Obwohl es
heute morgen bewölkt war konnten wir draußen frühstücken,
verbunden mit Schiffe gucken.
Herrstein ist für heute Abend
unser nächstes Ziel.
Wir wunderten uns schon, dass uns unser
Navi den Berg hinauf zur Autobahn nach Wittlich führte. Dort sollten
wir rechts abbiegen, was aber gesperrt war. Diese Straße führt zur
neuen Hochbrücke über die Mosel. Die ist aber noch nicht fertig,
soll aber 2019 fertig sein. Da ist unsere Navisoftware mal
überaktuell. Über Nebenstraßen fanden wir aber doch den Weg hoch
in den Hunsrück. Bei Netto frischten wir erst mal unsere Vorräte
auf. Das Bierangebot war wie überall hier äußerst mager, der
übliche bundesweite Einheitsbrei. Nichts Regionales. Und das übrige
Angebot von Netto übertraf der gestrige Aldi in Irrel bei weitem.
Aber es stand vor dem Nettomarkt ein Grillwagen mit Hähnchen. Damit
war unser heutiges Mittagessen gesichert.
Im
Hunsrück fuhren wir den Campingplatz Sensweiler Mühle an. Wir
wollten fragen ob wir auch ohne auf dem Campingplatz zu stehen mal
Duschen könnten. Als Gast sozusagen. Kein Problem, Münzautomat und
so haben wir erst mal uns erfrischt. Mittagszeit war auch und so
haben wir hier unser Hähnchen gegessen.
Wir suchten noch eine
Sehenswürdigkeit in der Nähe und wurden auf den Edelsteingarten in
Kempfeld hingewiesen. Schauen wir ihn uns doch einmal an. Das war
aber eine Enttäuschung. Hier waren auf Pfählen Edelsteine zu sehen,
die Tafeln weisen auf Ursprungsort, Eigenschaften und esotherische
Bedeutungen hin. Entweder es fehlten auf den Pfählen die Edelsteine
oder die Tafeln. Oft auch Beides. Diebstahl? Vandalismus? Ob der
vielen Hinweise auf diesen Garten fühlten wir uns regelrecht
verarscht. Wer leere Pfähle anschauen möchte, hier die Koordinaten
dazu: 49°47'21.6"N 7°14'35.7"E
Nicht
weit von hier ist das Wildfreigehege Wildenburg. Schauen wir uns doch
den mal an. Hier wurden wir nicht enttäuscht, hatten sogar das Glück
bei Fütterungen mit dabei zu sein: bei der Wildkatze (6 Kücken),
bei den Waschbären und bei den Wölfen. Große Gehege für das
Damwild, Rotwild, die Wildschweine. Auf dem Parkplatz ist auch ein
Bereich für Wohnmobile vorhanden.
49°46'31.4"N
7°15'16.1"E
Wir
wollen aber nun nach Herrstein.
Nur
15 Minuten brauchen wir und stellen uns auf den dortigen Stellplatz.
Hier gibt es auch Strom, wer welchen braucht. 49°46'44.1"N
7°20'09.7"E
Wir waren schon einmal vor 3 Jahren hier und
kennen die Zehntscheune. Eine Weiberwirtschaft. Von Frauen geführt.
Keinen Ruhetag. Und hier gibt es Omas Klöße. Ein Kloß reicht. Der
Kartoffelkloß ist mit einer Leberfleischmasse gefüllt und riesig
groß und wird in einer Sahnespecksoße serviert. Ich habe den Kloß
nicht ganz geschafft. Ulla hatte eine Kartoffelwurst mit Sauerkraut.
Die Wurst ist auch gefüllt mit einer Masse aus Leber und Kartoffeln.
Dazu Sauerkraut und Brot. Danach war ein Marillenschnaps nötig.
Der
Abendspaziergang führte uns durch dieses mittelalterliche Städtchen.
Die Bilder zeigen, dass das hier seinen Reiz hat.
Mittwoch,
17. Juli 2019
Heute
geht's nach Hackenheim zum Weingut Uwe Schöneich. Wir wollen aber
erst am späten Nachmittag dort sein und suchen für den Tag noch
etwas Sehenswertes, das einen Besuch lohnt. In einem Flyer entdeckt
Ulla etwas kurioses: Bauerngolf. Das wird auf einem Campingplatz und
Erlebnishof angeboten. Wir fahren einfach mal hin. Den Hof finden
wir, auch den "Golfplatz". Der Hof ist genau das Richtige
für Familien mit Kindern. Öko. Das Golfspiel selbst ist etwas
vernachlässigt und wird wie folgt gespielt. Als Schläger werden
Holzstiele mit unten befestigten Kleinen Holzschuhen verwendet, der
Ball ist ein einfacher Handball großer Ball. Der wird nun geschlagen,
wer die wenigsten Schläge zum Loch benötigt hat gewonnen. Wie beim
richtigen Golf gibt es mehrere Löcher, die hintereinander gespielt
werden und der Parcour führt über Wiesen und Felder. Es fühlte
sich hier aber keiner dafür zuständig und so fuhren wir weiter.
Schade, hätten wir gerne mal ausprobiert.
Da können wir uns ja
das Rheinland-Pfälzische Freilichtmuseum in Bad Sobernheim
anschauen. Und das ist wirklich sehenswert. Aus vielen Orten des
Landes wurden alte verlassene oder gespendete, für die Region
typische Häuser, hier her gebracht, restauriert und liebevoll
eingerichtet. Hier kann man erleben, wie die Menschen während der
letzten fünf Jahrhunderte gelebt, gewohnt und gearbeitet haben. Vier
Stunden dauerte unser Rundgang.
Rheinland-Pfälzisches
Freilichtmuseum Bad Sobernheim: 49°46'24.1"N
7°39'19.9"E
Nach
kurzer Fahrt von einer halben Stunde waren wir dann am Weingut.
49°49'40.2"N 7°54'24.8"E www.weingut-schöneich.de
Nach einer herzlichen Begrüßung
gingen wir aber erst mal in den Bonnheimer Hof. Eine
Erlebnisgaststätte mit Biergarten, Tierpark und Womostellplatz.
Unser Abendessen: Geräucherte Forelle, Rumpsteak. Ratet mal,
wer was gegessen hat.
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Eine echte faule Sau |
Danach
war Weinprobe. Bis nach 22:00 Uhr saßen wir zusammen. Natürlich
haben wir uns auch Wein ausgesucht. Morgen werden wir ihn abholen.
Donnerstag,
18. Juli 2019
Heute
morgen haben wir den Wein ins Womo geladen, noch einen ausgiebigen
Schwatz gemacht und auch noch unser Womo mit Frischwasser aufgetankt.
Wir haben heute eine weite Strecke, eine stauträchtige dazu,
vor uns. Wir müssen aber sagen, dass wir gut um Mainz und an
Frankfurt herum ohne Stau vorwärts kamen. Beim Flughafen Frankfurt
floss der Verkehr etwas zäh, es gab aber keinen Stau.
Die weitere
Strecke ist mit Baustellen reich gesegnet, wir kamen aber gut
vorwärts. Vor Würzburg war dann aber Schluss. Hier staute es sich
in der LKW-Spur, in der wir auch fuhren. In der linken und mittleren
Spur floss noch der Verkehr. Nun merkten wir, dass hier Überholverbot
für LKW war und diese sich schön anstellen mussten. In einem
günstigen Moment wechselten wir auf die mittlere Fahrspur und fuhren
mehrere Kilometer an den stehenden LKWs vorbei. Nach Würzburg ging
es dann wieder zügig voran, wir mussten aber bald nach Volkach am
Main, unserem Ziel, abbiegen. Der Stellplatz hat für uns noch einen
Platz in der ersten Reihe parat. Es ist schon 14:00 Uhr. So gibt es
eine schnelle Mahlzeit, Bockwurst.
Wohnmobilstellplatz Volkach
am Main: 49°51'51.9"N 10°13'15.1"E
Am
späten Nachmittag gehen wir in die Stadt, wir wollen dort auch zu
Abend essen. Am Hotel Rose lesen wir die Speisekarte, top fränkische
Speisen. Aber der Garten wird umrahmt von fünf Strassen. Hier ist
der zentrale Verkehrsknotenpunkt von Volkach. So gut auch das
Speiseangebot klingt, eine angenehme Atmosphäre kann hier nicht
aufkommen.
So trinken wir nur etwas und gehen dann in das
"Hinterhöfle", nicht weit vom Markt entfernt. Und hier
stimmt das Ambiente. Und auch das Angebot. Winzereintopf für Ulla
und gebackene Ochsenbäckchen (Seniorenportion) für mich.
Inzwischen
hatte sich der Markt mit vielen Menschen gefüllt, es gab das
donnerstägliche Sommerkonzert. Tolle Stimme der Sängerin und tolle
Stimmung unter den Gästen.
Freitag,
19. Juli 2019