Sonntag, 28. Juli 2019

Sommernachtsfest in der Eremitage zu Bayreuth

50. Sommernachtsfest in der Eremitage zu Bayreuth

Wir haben uns sehr über die Einladung von unseren Oberfränkischen Barockfreunden zum Sommernachtsfest in der Eremitage zu Bayreuth gefreut. Wir hatten schon ein paarmal das Vergnügen hier mit teilzunehmen.
Auch dieses mal wurde im Sonnentempel eine barocke Tafel gestellt zu der dann am Abend der Markgraf und Wilhelmine die höfischen Gäste baten.
Der Markgraf und Wilhelmine erwarten die Gäste
Die Besucher des Sommerfestes konnten dabei einen Blick in den Sonnentempel werfen. Dieser ist sonst den Besuchern verwehrt. Dass sich dort drinnen auch noch lebende Personen in der Kleidung von vor 300 Jahren, sogar der Markgraf und Wilhelmine persönlich, aufhielten, das war für sie lebendige Geschichte. Und dann wurden auch noch die Tänze wie vor 300 Jahren getanzt…

Der Markgraf und sein Gast vom sächsischen Hofe

Die Seitenflügel bilden eine tolle Kulisse

Atemlos
Für diesen wunderschönen Abend möchten wir uns bei den Oberfranken recht herzlich bedanken.

Noch etwas am Rande: Das Technische Hilfswerk hatte eine tolle Idee. Dazu braucht man nicht viel. Einen Beamer als Lichtquelle, der auf eine Rückprojektionsleinwand gerichtet ist. Und ein paar Personen, so wie wir, die sich dazwischenstellen. Diese Szenen können dann von vor der Leinwand fotografiert werden. Der Spassfaktor ist enorm.



Am Sonntag war dann Aufräumen angesagt. Wir halfen mit und auf dem anschließenden Weg zum Parkplatz kamen wir an diesem wunderschönen Bassin mit Seerosen vorbei.




Mittwoch, 24. Juli 2019

2019 Urlaub: Pfalz, Luxemburg, Hunsrück und viel mehr



26.Juli 2019
Endlich ist er da, der Jahresurlaub.
Bevor wir aber richtig mit dem Urlaub beginnen können haben wir noch eine große Veranstaltung in Fulda zu gestalten und auch zu leben.
Fulda veranstaltet ein Stadtfest. Ein Teil davon ist das Barockfestival im Schlosspark. Die Veranstaltungsagentur Andreas Dornheim hat unseren Verein dazu engagiert. Alleine können wir das gar nicht alles bewältigen und so unterstützen uns unsere Freunde vom Barockverein Oberfranken. 3 Tage sind wir beim Stadtfest in Fulda anwesend, wir tanzen dort und gestalten kleine Szenen.
Das Wetter meinte es mit uns zu gut. Von Donnerstag an gab es ansteigende Temperaturen, am Sonntag dann 38 Grad.
Es war ein enormer Besucherandrang trotz der Hitze. Mit unseren Darbietungen, mit den Szenen und Tänzen, ernteten wir viel Beifall. Die meist gestellte Frage an uns lautete: "Schwitzt ihr denn nicht in diesen Gewändern?" Die konnten wir nicht mit Nein beantworten und wurden ob unserer Hitzebeständigkeit bewundert. Bewundert wurden auch unsere Roben und wir mussten viele Fragen dazu und auch zu Sitten und Gebräuchen der Barockzeit beantworten.
Die Hitze und der Besucheransturm bewirkten, dass am späten Abend die Getränke ausverkauft waren. Mit so einem Zuspruch der Fuldaer hatte wohl niemand gerechnet.
Wir hatten es aber gut, das Catering kümmerte sich wohl sorgend um uns, versorgte uns ständig mit Getränken und belegten Brötchen und Abends mit einer warmen Mahlzeit.
Womostellplatz Fulda: 50°33'22. 9°40'00., Weimarer Str., 36039 Fulda
Später erfahren wir aus der Presse, dass dieses Stadtfest und besonders das Barockfestival von den Fuldaern und ihren Gästen sehr gut aufgenommen wurde, dass Fulda so etwas, so eine Vielfalt an Darbietungen, noch nicht erlebt hatte.
Das macht uns richtig stolz.
Vergessen die Mühen der Vorbereitung, der Erfolg steht darüber.
An Hand der Bilder könnt ihr euch ein Bild von der Veranstaltung machen:
Bereit für das große Barockfestival

Unsere "Mannschaft"

Secretarius Handke verfasst eine Bittschrift

Die Hofdamen bei Klatsch und Tratsch

Ausruhen im Schatten

Tanzstunde auf der großen Bühne



Montag, 1.Juli 2019
Nun endlich Urlaub.
Gleich neben dem Womostellplatz hier in Fulda ist Norma. Hier holen wir heute Morgen frische Brötchen. Bevor wir aber Frühstücken können, muss das Womo aufgeräumt werden.

Nun erfolgt der Start in den Urlaub. Am Main unterhalb von Lohr haben wir uns einen Campingplatz ausgesucht. Hier wollen wir erst einmal uns etwas vom Wochenende ausruhen und uns auch wieder kultivieren. Nach 3/4Stunden bekomme ich Durst. Wasser haben wir aber vergessen mit in die Fahrerkabine zu nehmen. So fahre ich erst einmal auf einen Parkplatz.Was entdecken wir da im Womo? Wasserrinnsale durchs Womo. Wo kommt denn das Wasser her? Im Bad entdecken wir das Malheur. Die Brause lief im Bad. Die Duschwanne war schon voll gelaufen. Noch schlimmer: die Brause duschte unsere dort hängenden Roben. Duschwanne leeren, Womo wischen. Als Ursache können wir uns nur vorstellen, dass die steifen Stulpen meines Joustocorps, das im Bad hing, bei der Schaukelei über die Straßen den Duschhahn aufgehebelt haben.

In Lohr haben wir einen Zwischenstopp eingelegt und einen Stadtbummel unternommen. Hier ist ja angeblich das Schloss vom Schneewittchen.




Der Schneewittchenspiegel - Ulla wollte ihn nicht befragen

In einer Gaststätte essen wir zu Mittag, wir wählen das Tagesangebot: Maultaschen, gebraten mit Speck und Rührei.

Womostellplatz Lohr: 49°59'37.9"N 9°34'49.0"E, Parkplatz Mainländle
Wir müssen vor der Weiterfahrt noch Wasser auftanken da Tank fast leer geworden ist. Ca. 60litr brauchen wir. Unser Wassertankverschluss ließ sich nicht öffnen, wir haben den Schlauch durchs Fenster in den Tank geführt. Beim Aufdrehen des Wassers rutschte er aber heraus. Wieder Wasser im Womo. Wieder Wischen. Und noch etwas: Nach dem Auffüllen ließ sich der Schlauch nicht von dem Hahn lösen, nur noch mit Zange. Heute war eben unser „Wassertag“.
Auf dem Campingplatz waren wir das einzige Kurzzeitwomo. Sonst nur Langzeitbewohner und Dauercamper. Unser Platz war so in der fünften Reihe vom Mainufer. Am Abend spazierten wir noch an den Main und genossen den Abend.


Main-Spessart-Camping: 49°54'40.5"N 9°35'03.9"E
Dienstag, 2. Juli 2019
Heute morgen in der Sonne gut gefrühstückt. Wir haben uns aber nicht lange aufgehalten, wir wollen weiter. Es muss aber noch die Toilette entsorgt werden. Das mache ich heute mit HighTech. 2 Euro eingeworfen, Fach ging auf, Toilettenkassette hinein geschoben und auf Start gedrückt. Der Rolladen des Fachs ging runter und dann hat es in dem Schrank rumort. Mal war es still, dann hörte man wieder Wasser rauschen. Und dann ging der Rollladen wieder hoch und ich konnte die Kassette wieder entnehmen. Geleert, innen gereinigt und mit Sanitärflüssigkeit gefüllt. Eine total saubere Angelegenheit. Da kann man auch mal die Frau zum Toilettenentleeren schicken.
Ach ja, wir mussten ja noch die Campingplatzgebühr für die eine Nacht bezahlen. 21 Euro. Ganz schön happig, wenn man bedenkt, dass Strom, Duschen, Toilettenentsorgung extra Kosten sind. Was haben wir denn sonst noch genutzt? Die Bank gestern Abend am Mainufer.
Unser Ziel für heute ist Michelstadt. Unterwegs wird noch eingekauft, im Getränkemarkt 8 verschiedene Sorten Bier. Mindestens 20 andere Sorten mussten wir stehen lassen.
Dann erreichten wir Michelstadt. Auf dem Großparkplatz gab es für Wohnmobile einen gesonderten Bereich: Parken kostenlos.
Wohnmobilstellplatz Michelstadt: 49°40'48.2"N 9°00'03.9"E
Michelstadt ist ein schönes Fachwerkstädtchen mit einem besonders alten historischen Rathaus. Leider haben um die Mittagszeit fast alle Geschäfte geschlossen. Erst nach 14:00 Uhr kehrt hier wieder Leben ein. Wir haben inzwischen bei einem Italiener gegessen, nun konnten wir mit dem Geschäftebummel beginnen. Ich war mit einem Besuch einer Metzgerei voll zufrieden: Saumagen und Knacker und Maultaschen. Für Ulla musste es aber noch etwas aus Stoff sein. Ich wurde auf einer Bank "geparkt". Nach einer geraumen Zeit hat sie die Bank mit mir wieder gefunden, ich bekam ob meiner Geduld ein Küsschen. Für sie war die Welt in Ordnung.
Eingang zur Stadt

Das mittelalterliche Rathaus




In Michelstadt-Steinbach wollen wir noch ein ganz besonderes Zeitzeugnis besuchen. Die Einhardsbasilika. Vor fast 1200 Jahren wurde sie von Einhard, dem Vertrauten von Karl dem Großen und Ludwig dem Frommen, erbaut. In typischer karolingischer Architektur. Glatte Mauerflächen, ohne Sockel oder Nischen. In der Basilika befindet sich die Einhard-Ausstellung. Unter anderem wird hier die Reliquienüberführung der Heiligen Marcellinus und Petrus aus Rom hier her nach Michelstadt beschrieben. Über die Alpen! 827!
Die Basilika

In der Basilika mit dem alten Mauerwerk

Stammt aus 800, die Technologie hatte Einhard aus Italien mitgebracht

In Elfenbein: die Überführung der Reliquien

Nur der Spiegel auf dem Dach zeigt die wahre Zeit

Parkplatz zur Basilika: Graf Raimund Platz 49°41'15.9"N 8°59'51.8"E
Jetzt stehen wir am Neckar. In Obrigheim. Auf einem offiziellen Stellplatz. Wir sind das einzige Wohnmobil hier. Kein Strom, keine Ver- und Entsorgung. Das hält die Luxuswohnmobile ab. Läuft ja keine Klimaanlage.

Wohnmobilstellplatz Obrigheim 49°21'02.0"N 9°05'58.6"E

Mittwoch, 3. Juli 2019
Es kam kein weiteres Wohnmobil auf diesen Stellplatz. Wir haben in der Sonne gut gefrühstückt und dann ging unsere Reise weiter. Jetzt haben wir erst einmal Obrigheim gesehen. Eine sehenswerte Altstadt gibt es nicht, aber ein paar Gaststätten. Diese sind auch auf der Infotafel am Stellplatz aufgeführt.
Ich habe immer noch "Autobahn vermeiden" im Navi eingegeben und so führte es uns durch landschaftlich schöne Strecken. Wir fuhren durch den Kraichgau und durch die Option "Autobahn vermeiden" waren wir plötzlich mitten in Karlsruhe. Immer schön stop and go entlang der Baustelle des Tunnels für die Metro. 


Doch dann hatten wir wieder freie Fahrt und erreichten bald unser Ziel bei Rastatt, das Schloss Favorite. Das barocke Lust- und Jagdschlösschen wurde 1710 bis 1727 von der jungen Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden erbaut, Hier traf sich die höfische Gesellschaft zu kurzweiligen Festlichkeiten mit Jagden, Konzerten und Festbanketten. 



Es ist noch vieles im Original erhalten: Böden aus Stuckmarmor, Wände mit Fayencefliesen, Stuck und Freskendecken, mit feiner Stickerei verzierte Wandbehänge.
Im Florentiner Kabinett, das vollständig im Original erhalten und einzigartig in Europa ist, findet man 758 kostspielig bearbeitete Bildtafeln aus Marmor, Graniten und Halbedelsteinen die hier die Wände schmücken.








Die Führung dauerte 50 min, ein Besuch ist aber zu empfehlen. Das Schloss ist von einer Parkanlage im englischen Stil umgeben. Von der früheren barocken Gartengestaltung ist nichts mehr vorhanden.


Parkplatz am Schloss Favorite: 48°49'21.4"N 8°14'12.1"E
Da wir die nächsten Tage keine Gelegenheit mehr haben werden die Toilette zu entsorgen, suchten wir einen Stellplatz in der Nähe. Nähe ist gut, 20 km sind es geworden. Im Schwarzwald. Wohnmobilstellplatz Reichental. 48°43'53.8"N 8°23'46.2"E
Das ist aber der Hof eines Bauhofes, lange Womos werden ihre Schwierigkeit haben dorthin zu gelangen. 


Toilette konnten wir dort entsorgen und dann ging es wieder 25 km nach Rastatt zurück. 45 km um eine Toilette zu entsorgen! Wir haben aber das Murgtal, Altes Schloss Ebersteinburg und das Mercedes Benz Werk in Gaggenau gesehen.
Jetzt stehen wir in Plittersdorf-Seltz am Rhein, an der Fähre. Hier standen wir schon früher mal. Heute finden wir den Parkplatz am Rhein entlang erweitert vor, so dass man hier schön am Rheinufer relaxen und auch übernachten kann.
48°53'18.5"N 8°08'16.3"E




Hilfe, jetzt kommen sie: die Blutsauger, die Mücken. Ständig schwirren so um die 10 Stück um einen herum, suchen Landeplätze auf Gesicht, Nacken, Hände, Arme, Beine, Füße. Im Prinzip überall.


Donnerstag, 04. Juli 2019
Frühstück bei Sonne am Rhein, noch einmal "Schiffe gucken". 

Heute wollen wir nach Nothweiler zu unserer nunmehr 30jährigen Bekanntschaft, zu Elsbeth und Ingo. Sie haben auch eine Ferienwohnung zu vermieten. Als wir noch kein Womo hatten, waren wir dort öfters zu Gast.
Wir fahren aber erst einmal nach Wissembourg, einer kleinen Stadt in deutsch-französischen Grenzgebiet. Vom Parkplatz (E 49°02'16.4"N 7°56'07.4") aus führt ein schöner Weg entlang der Lauter in das Städtchen. Nach knapp 10 min ist man in der Innenstadt. 





Bei Café Rebert kaufen wir unser Mitbringsel, Macarons, und für uns als Mittagssnack Fleischpastete. 

Nach 20 Minuten Fahrt sind wir in Nothweiler und stellen uns auf den Wanderparkplatz direkt an der Grenze zu Frankreich.
Wanderparkplatz 49°03'56.8"N 7°47'43.5"E
Wir sind zum Kaffeetrinken bei Elsbeth und Ingo verabredet, ein schönes Wiedersehen nach zwei Jahren. Abends gehen wir mit ihnen in die Wegelnburg zum Abendessen. Danach wird noch bei den Beiden zu Hause geschwatzt. Es wurde spät, so dass wir nur mit Taschenlampe sicher zu unserem Womo gelangten.
Ferienwohnung Familie Laub: http://ferienwohnung-laub.de/
Freitag, 05. Juli 2019
Elsbeth und Ingo lassen uns nicht abreisen ohne dass wir bei ihnen gemeinsam frühstücken. Ohne Wecker hätten wir es verschlafen.
In Bundenthal waren wir noch einkaufen und Tanken. Tanken für 1,269. Wenige Kilometer weiter, in Dahn, kostete der Liter Diesel nur noch 1,209. Bei Bieskastel haben wir uns einen Stellplatz an einem Weiher ausgesucht. Wir haben wieder nur Landstraße programmiert. Schöne Bummelei durch schöne Landschaft auf einsamen Straßen. Der Stellplatz hatte eine ganz schöne Hanglage, war auch belegt, das sah nach Womolobby aus. Deshalb sind wir zum nur 2 km entfernten Hubertushof gefahren. Das Hotel und Restaurant bietet auch einen Stellplatz an, für Gäste auch kostenlos. Wir haben dort im Biergarten sehr gut gegessen, Rehgulasch und Paella aus Perlgraupen, Zwiebeln. Auf dem Stellplatz (Wiese) war nur noch ein zweites Womo da. Sehr ruhig, sehr freundliche Wirtsleute. Ist zu Empfehlen.
Hubertushof Born 49°14'39.8"N 7°12'57.5"E





Abendrot - was für Wetter droht?

Sonnabend, 06. Juli 2019
Heute Vormittag fahren wir nach Völklingen. Hier wollen wir uns die Völklinger Hütte, die zum Weltkulturerbe gehört, anschauen. Hier gibt es auch auf dem Parkplatz ein abgeteiltes Revier für Wohnmobile mit einer Sanitärstation.
Parkplatz Weltkulturerbe Völklinger Hütte:49°14'50.1"N 6°50'42.4"E
Und dann geht's los. Nach und nach begreifen wir, wie aus dem Eisenerz Roheisen entsteht.
  • Durch die Gebläsehalle, in der riesige Luftpumpen den Wind erzeugen, der in die Hochöfen geblasen wurde, gelangen wir in die Sinterhalle. Beim Sintern werden Reststoffe der Eisenherstellung recycelt und dem Hochofenprozess wieder zugeführt.



  • In der Erzhalle lagerten riesige Mengen an Erz.
  • In der Möllerhalle lagerten einst 12.000 t Rohstoffe. Hier wurden Hängebahnwagen beladen, die die Rohstoffe zu den Hochöfen brachten.

  • Über die Gichtbühne in 27 m Höhe befüllten die Hängebahnwagen die sechs Hochöfen mit den Rohstoffen. In 45 m Höhe bietet die Aussichtsplattform einen faszinierenden Blick über die Hütte.



  • Am Hochofen führt der Weg hinab zur Abstichebene, wo den Hochöfen das flüssige Roheisen entnommen wurde.





In den Öfen der Kokerei wurde Steinkohle in Koks für die Hochöfen verwandelt.
Heute haben wir hier das "Paradies": Industriekultur und Natur.

Mehr als 7.000 Meter ist der Rundweg lang, zwei bis drei Stunden muss man dafür einplanen. Es war ein faszinierendes Erlebnis für uns.

Es ist früher Nachmittag. Wir fahren weiter. Es ist ganz schön warm, schwülwarm. Wir möchten uns morgen die Werkgruppe Hackenberg in Veckring anschauen. Über Saarloius fahren wir nach Frankreich. Nach einer knappen Stunde erreichen wir Ouvrage Hackenberg.
Das ist eine der größten Bunkeranlagen der Maginot-Linie in Frankreich. Der Eingang liegt schon im militärischen Sicherheitsbereich. Gleich daneben ist ein Wohnmobilstellplatz. Morgen, am Sonntag um 14:30 Uhr gibt es eine Führung in deutscher Sprache. Bis dahin wird hier relaxt und gut behütet im Sicherheitsbereich übernachtet. (
3 Euro pro Nacht)



Ouvrage Hackenberg: Camperplaats Hackenberg: 49°20'26.9"N 6°21'54.7"E


Sonntag, 07. Juli 2019
Gut bewacht haben wir fast bis 9 Uhr geschlafen. Nach dem Frühstück kam ein Reisebus, die Gäste hatten eine Sonderführung. Unsere deutschsprachige beginnt erst 14:30 Uhr. Wir verbrachten die Zeit mit Reisebericht schreiben und Nähen an der Korsage. Das Mittagessen wurde im Womo zubereitet: Gebratener Leberkäse mit Spiegelei.
Und dann war es soweit. 11 Euro pro Person Eintritt. Schon im Voraus gesagt: Es hat sich gelohnt!


Es war eine große Gruppe zusammengekommen, nicht alle waren Deutsche. Zusammen ging es hundert Meter in den Berg. Zuerst zum Munitionslager und dann in die Kaserne. Wir sahen die Küche, Arztstation, Röntgenapparat, OP-Saal und Schlafräume. 

Munitionslager


Einer von drei Diesel zur Stromerzeugung - noch funktionstüchtig



Im Museum gab es jede Menge Waffen und Uniformen der am 2. Weltkrieg beteiligten Länder zu sehen. 





Danach fuhren wir mit der Schmalspurbahn rund 1,5 km im Berg zu einem Gefechtsstand. 140 Stufen mussten wir hinaufsteigen und standen im Raum mit einer 135 mm Haubitze, ca. 6 km Reichweite. Diese war noch voll funktionstüchtig und wurde uns auch vorgeführt. Hochfahren, 360 Grad drehen und den entsprechenden Neigungswinkel einstellen. Alles funktionierte noch. Granate einlegen, Lift zum Hochfahren und Auswurf der leeren heißen Hülse, die über eine Spirale Wendel 60 m nach unten zum Abkühlen gleitete. Eine faszinierende Technik. 

135 mm Haubitze

70 mm Haubitze

Vom Gefechtsstand gelangten wir nach draußen und sahen hier den Versuch der Amerikaner, diesen zu zerschießen. Das gelang aber nicht. Zu dieser Zeit war in der gesamten Anlage nur noch ein kleiner Haufen von jungen, 16jährigen deutschen unerfahrenen Soldaten. Diese zogen sich zurück, sprengten noch einen Teil des Munitionslagers und des Tanklagers und mussten sich dann doch ergeben. Irrsinn.

Außenansicht der 135 mm Haubitze, die Haube in der Mitte fährt ca. 50 cm hoch
Überhaupt ist der Bau der gesamten Maginotlinie eine Fehlplanung. Seit Planung und Realisierung dieser hat sich die Strategie der Kriegsführung hin zu Mobilität gewandt. Moderne, schnelle Kampfpanzer, die Entwicklung der Luftwaffe, dagegen ist so eine stationäre Festung klar im Hintertreffen.
Mit der Bahn fuhren wir wieder zum Eingang zurück. 3 Stunden hat die Führung gedauert. Wir haben ein gigantisches Bauwerk gesehen - aber auch nur eines der unzähligen der gesamten Maginot-Linie.


12 Grad, Sommers wie Winters
Wir beschlossen, gleich noch eine Nacht hier zu verbringen. Leider fing es leicht zu Regnen an, so dass wir uns in unser Womo verziehen mussten.

Montag, 08. Juli 2019
Morgen fuhren wir noch hinauf auf den Berg zur kleinen Kapelle Hackenberg. Das hatte uns gestern unser Museumsführer empfohlen. Von hier oben hat man eine ausgezeichnete Aussicht. Bis nach Luxemburg kann man blicken.


Wir fahren nun wieder nach Deutschland zurück.

In Merzig kaufen wir im Kaufland noch ein und fahren dann nach Losheim am See. Hier leisten wir uns einen Stellplatz auf dem Campingplatz.
Campingpark Losheim am See: 49°31'27.3"N 6°43'47.1"E
Wir müssen am Eingang des Platzes noch etwas warten, 15:00 Uhr geht erst die Schranke hoch. Bis dahin herrscht Mittagsruhe. Es ist sehr schön hier und wir laufen eine Runde um den See. 


Rechtzeitig zur Abendbrotzeit kommen wir zum Brauhaus Hochstätter. Der Biergarten lud ein und so gab es hier ein vortreffliches Abendbrot. "Himmel und Hölle" und Kartoffeldippes.
Eigentlich "Himmel und Erde", bei uns "Tote Oma"
Wir genießen noch etwas die Abendsonne und es wird jetzt ohne Sonne doch ganz schön kühl.

Dienstag, 09. Juli 2019
Bei der Abfahrt vom Campingplatz wollten wir noch Frischwasser tanken. Das hat leider nicht geklappt. Bei unserer letzten Tankaktion in Lohr hatten wir doch mit Zange und Gewalt die Verbindung vom Wasserhahn wieder lösen müssen. Das äußerte sich heute durch 360 Grad Umherspritzen des Wassers, nur nicht in den Schlauch. So gaben wir es auf.
Wadern, ein kleines Städtchen mit einem riesigen Einkaufszentrum, Hasco genannt, war unser nächstes Ziel. Weniger das Einkaufszentrum sondern das Städtchen. Das war aber am Dienstag Mittag völlig ohne Bevölkerung. Die trafen wir im Einkaufszentrum. Ein riesiger Bau für das kleine Städtchen. 

Wir hielten uns auch nicht lange auf. Zuvor hatten wir bei Aldi noch ein neues Schlauchsystem gekauft und wollten es hier auf dem Womostellplatz in Wadern ausprobieren. Das ging nicht, weil ein uraltes Womo mit dortigen einheimischen Kennzeichen direkt vor der Versorgungsstation parkte. Es gibt eben sonderbare Wohnmobilisten.
Unweit von Wadern liegt das Schloss Dargstuhl. Heute beherbergt es das Leibnitzzentrum für Informationstechnik. Das Schlösschen kann man nicht besichtigen, aber die Tür zur Kapelle stand offen. Geöffnet war auch der Staudengarten gegenüber vom Schloss.
Parkplatz Schlossgarten: 49°31'52.2"N 6°53'56.5"E







Hundsrück, Mosel, Eifel -  das am Himmel sieht und hört man öfters
Oben auf dem Berg steht noch die Ruine der Burg Dagstuhl. Wir stiegen hinauf. Es muss doch eine imposante Höhenburg gewesen sein. Sehr informative Tafeln informierten über die Baugeschichte und das Leben in so einer Burg. Für uns war es interessant, dass hier bei Ausgrabungen eine Flohfalle gefunden wurde.



Eine Infotafel wies uns auf weitere Sehenswürdigkeiten hier in der Gegend um Wadern hin. Weiskirchen mit Kuranlagen erschien uns einen Besuch wert. Nach nur wenigen Kilometern Fahrt waren wir dort, sogar auf einem Womostellplatz. 49°33'31.3"N 6°49'06.7"E
Wir spazierten durch den Kurpark um einen See und dann gelüstete es Ulla nach einem Kaffee. Weiskirchen ist wahrscheinlich nicht auf andere Gäste als die in ihrem Kurheim versorgten eingerichtet. Restaurant gleich Null, Eisbar mit Unterbesetzung und das Café im Haus des Gastes war nichts für uns.




Sie belagern Parks und Schwimmbäder, scheißen Wege und Wiesen voll
 und werden immer mehr: 
Nilgänse.
Wo sie auftauchen, flüchten nicht nur Enten und Schwäne.
Es war erst am späten Nachmittag und so beschlossen wir noch ein paar Kilometer zur fahren. Von einer früheren Fahrt kannten wir das Hundsrückhaus unterhalb des Erbeskopfes, des hier höchsten Berges. Hier gibt es einen offiziellen Stellplatz, aber ohne Alles. Dafür sehr ruhig und kaum besucht. Nur ein weiteres Womo steht heute Abend hier. 
49°44'14.4"N 7°04'56.6"E

Mittwoch, 10. Juli 2019
Am Nachmittag wollen wir in Leiwen an der Mosel sein. Sibylle und Ingo besuchen. Da bietet es sich an, doch vorher in Bernkastel-Kues schon mal Moselluft zu schnuppern. Wir steuern den Wohnmobilparkplatz an. Auf dem großen Parkplatz am Moselufer vor der Innenstadt dürfen Womos nicht parken. Am anderen Ufer auf dem Womoparkplatz ist aber noch genügend Platz, wir sind Wochentags hier!
49°54'40.6"N 7°04'02.9"E
Ab in die Stadt.
Massen von Touristen, die meisten davon haben schon ein stattliches Alter erreicht. Es macht aber auch Spaß durch das schöne Städtchen zu spazieren. Die vielen kleinen Geschäfte, mit äußerst netten Verkäuferinnen. Es ist eben nicht der Einheitsbrei wie in den größeren Städten. Zum Mittagessen ist es noch etwas zu früh. So kaufen wir uns in einer Metzgerei (auf sächsisch: beim Fleescher) eine selbstgemachte Frikadelle (Beffsteck) und Fleischsalat. Später wollen wir es dann im Womo essen.
Ulla entdeckte noch ein Sommerkleid, ich nichts. Ein Bierchen und eine Weinschorle und dann war unser Besuch in Bernkastel-Kues auch schon wieder zu Ende.






Im Womo wurde noch gegessen, Frikadelle war wie von "daheeme".
Toilette entsorgen hat geklappt, Frischwasser tanken war wieder eine Pleite. Die Verbindungsstücke des neu gekauften Schlauches von Aldi leiteten das Wasser am Schlauch vorbei, von einer dichten Verbindung keine Spur. So war mehr Wasser neben dem Womo als im Tank.
Nun aber nach Leiwen. Hier wurden wir herzlich empfangen und wir verbrachten einen schönen Tag bei den Beiden. Von der Terrasse konnten wir Schiffe gucken und merkten gar nicht, wie die Zeit im Fluge verging. Erst Mitternacht suchten wir unser Womo auf.

Donnerstag, 11. Juli 2019
Wir frühstückten noch gemeinsam in aller Ruhe, Gesprächsstoff gab es auch noch genug.
Und unser Wasserproblem wurde gelöst. Mit der Gießkanne haben wir den Frischwassertank wieder gefüllt.
Es war ein schöner Besuch, Danke nach Leiwen.
Nur eine halbe Stunde Fahrt und wir waren in Trier. Wir steuerten den Wohnmobilstellplatz "Treviris" am Messegelände an. ( 49°44'25.7"N 6°37'28.7"E) 

Bis dahin fuhren wir leider im Regen, auch auf dem Platz warteten wir noch 2 Stunden. Dann hörte der Regen auf und nach etwas Umherirren fanden wir die Bushaltestelle mit der Buslinie in die Innenstadt.
An der Porta Nigra stiegen wir aus, fotografierten das imposante Bauwerk aus der Römerzeit. Zur Stadtführung kamen wir zu spät, so machten wir uns selbst auf die Achse. Gleich rechts nach der Stadtinfo, nur wenige Meter bergab, steht er: Karl Marx. Wie bekannt sein dürfte ist Trier seine Geburtsstadt. Wir als alte "Karl-Marx-Städter" mussten ihn natürlich auch fotografieren.
Wir spazierten die Hauptstrasse entlang bis zum Markt. Ein Café lockte und in der ersten Reihe ergatterten wir einen Platz.

Die Römerbrücke

Porta Nigra





Als wir gingen, fing es an zu Regnen. Wir besuchten die Kirche St. Gangolf und gingen dann quer über dem Markt zum Dom. Im Dom, der ältesten Bischofskirche Deutschlands, hörten wir von der Schwalbennestorgel Orgelmusik. Sehr entspannend. Dann gingen wir durch eine andere Pforte und gelangten zum Kreuzgang. 





Und hier ging es los. Gewitter, Regen, aber was für welcher, und Hagel. Haselnussgroße Körner. Unwahrscheinliche Wassermassen ergossen sich. Nach einer reichlichen Viertelstunde war das Unwetter vorbei. 


Im Domrestaurant wollten wir zu Abend essen: Trinken Ja, Essen Nein. Küche steht unter Wasser. Da merkten wir erst einmal, was das kurze Unwetter in der Stadt angerichtet hatte.
Im Bitburger Wirtshaus haben wir dann zu Abend gegessen. Ich hatte Appetit auf ein Schnitzel und Ulla hatte Spanferkelbraten auf Teerdisch. Keine Ahnung, was Teerdisch sein könnte. Der Kellner klärte uns auf: Stampfkartoffeln, vermischt mit Sauerkraut.
Nach dem Essen suchten wir noch die Bushaltestelle. Der Bus fuhr uns natürlich vor der Nase weg.
Da konnten wir uns noch das Geburtshaus von Karl Marx anschauen.


Der nächste brachte uns dann zur Haltestelle St. Matthias. Von hier brauchen wir nur noch über die Moselbrücke zu laufen, dann sind wir im Womopark. Kurz vor Ende des Weges über die Brücke kam eine Regenfront auf uns zu. 

Ulla hatte ihren Regenschirm noch in der Hand, ich musste meinen erst wieder aus der Tasche holen. Diese kurze Zeit reichte, dass ich völlig durchnässt wurde. Nach 200 m erreichten wir unser Womo - der Regen hörte auf.
Wir haben heute Abend 21:45 Uhr einmal die Nachrichten auf SWR RP angeschaut. Die erste Meldung berichtete vom schweren Unwetter rund um Trier. Keller vollgelaufen, Hagelkörner wurden zusammengefegt, Krankenhaus überflutet.
Jetzt, Nach 22:00 Uhr regnet es wieder.

Freitag, 12. Juli 2019
Wir wollten heute eigentlich nach Luxemburg fahren. Ulla hatte sich aber wahrscheinlich einen Insektenstich in Fulda eingefangen. Dieser hatte sich ganz schön entwickelt und da sind wir vorsichtshalber zum Arzt. Sie ist im Krankenhaus in Trier sehr gut behandelt worden. Überaus nett und freundlich und fürsorglich das Personal. Das hat man ja nicht überall. Nun ist es abgeklärt, unser Urlaub kann weitergehen.
Ich war inzwischen auf Entdeckungstour. Die Römerbrücke ruht noch auf den Fundamenten der Römer. Die Badeanstalt Barbaratherme beeindruckte durch ihre Ausmaße und die schon bei den Römern vorhandenen technischen Kenntnisse, z.B die der Warmwasserzubereitung.


Nach dem Arztbesuch war es kurz nach Mittag und wir suchten uns in der Fußgängerzone ein Restaurant. Viktoribarschfilet auf roten Linsengemüse mit Risotto war dort das Tagesgericht. Der Fisch war gut, sonst naja, wir sind satt geworden.
Danach Verdauungsspaziergang über den Markt und Besichtigung der Liebfrauenbasilika, der ältesten gotischen Kirche in Deutschland. 


Anschließend Fortsetzung des Verdauungsspazierganges bis zu Porta Nigra. Hier beendeten wir die Verdauung durch Laufen und stiegen in den Bus, der uns wieder aus der Stadt zu unserem Womo brachte.
Schräg gegenüber ist die romanische Abtei- und Pfarrkirche St. Matthias aus dem 10./12. Jh. In der Krypta befindet sich das Grab des Apostels Matthias und auch die Särge der beiden ersten Bischöfe Eucharius und Valerius.



Gegen 16:00 Uhr waren wir wieder auf dem Womostellplatz. Als wir über die Moselbrücke liefen zog wieder ein Gewitter auf. Heute kamen wir aber trockenen Hauptes zum Womo. Aber dann ging es schon los. Aber im Vergleich zu gestern war es heute harmlos. Es grollte milde gestimmt.

Sonnabend, 13. Juli 2019
Heute wurde nicht lange geschlafen. Nach dem Frühstück schnell noch einkaufen und danach ab nach Luxemburg. Das Einkaufen war etwas kurios. Edeka: Lose Kirschen im Angebot, aber keine Tüten mehr dazu: Plastetüten sind dort verbannt, Papiertüten gab es aber auch nicht. Also haben wir wieder in Plaste abgepackte Kirschen gekauft.
Dann aber los. Unser Navi führte uns auf die Autobahn und nach einer halben Stunde Fahrt waren wir in Luxemburg. Wir sind aber nicht in die Stadt gefahren sondern stellten uns auf den P+R Platz in Kockelscheuer. 49°33'57.5"N 6°06'28.2"E

Gleich daneben ist die Bushaltestelle, alle 15 Min fährt der Bus in die Innenstadt. Wir wollten beim Busfahrer bezahlen, das ging aber nicht. Grund: Am Wochenende ist die Benutzung gratis. Das war eine angenehme Überraschung.
Die Fahrt in die Innenstadt führte nur an Baustellen vorbei, stockender Verkehr. Wir stiegen bei St. Homilius aus. Alles Baustelle. Eine schmale Gasse durch die Baustelle führte dann zur Fußgängerzone, der Innenstadt. Ein Gemisch an Kneipen, Boutiken, Designerfilialen und Bars. Die großen Plätze: Baustelle.





Wir irrten so umher und fanden die Brüstung der alten Festung. Ist schon ein schöner Anblick. Den Herzogspalast haben wir auch entdeckt und besuchten die Liebfrauenkirche.





Es war schon eine Stunde nach Mittag und Ulla wollte unbedingt in ein Restaurant. Sie entdeckte ein spanisches, da wollte ich nicht rein. Dort ein Chinesisches: da wollte sie nicht rein. Die Ningelei meiner Frau wurde größer. Doch dann entdeckte ich ein Bistro: „Bistrot de la Presse“. Außen waren die Plätze besetzt aber innen fanden wir noch einen Platz. Und das war ein typisch luxemburgisches, einheimisches Bistro. Wir waren die einzigen "Ausländer". Nichts mit Tapas oder Burger auf der Speisekarte.
Ulla hatte eine "Quiche Lorraine" und ich "Crocettes de Formage". Über eine Stunde verbrachten wir in dem Lokal und studierten dabei die Einheimischen.



Nach diesem schönen, doch etwas preisintensiven, gastronomischen Erlebnis (man bekommt kaum etwas unter 15,-Euro) setzten wir unseren Stadtrundgang fort.
Nach 16:00 Uhr waren wir so pflastermüde, dass wir mit dem Bus wieder zum Parkplatz fuhren. Übrigens soll ab nächsten Jahr der öffentliche Nahverkehr in Luxemburg an allen Tagen nichts mehr kosten. Vielleicht will man den persönlichen Verkehr damit verringern. Wenn man schon Sonnabends nur langsam vorankommt, wie wird es dann werktags sein?
Sonntag, 14. Juli 2019
Dank Ohrstöpsel haben wir gut geschlafen. Die sind auch notwendig. Nicht weit vom Platz ist die Flugschneise vom Flughafen Luxemburg.
Heute fahren wir wieder zurück nach Deutschland. Zuvor besuchen wir das Schloss "Chateau d'Ansembourg" mit seinem Barockgarten. Das Schloss selbst ist nicht zu besichtigen, aber der Barockgarten kann besucht werden. Von dem waren wir begeistert. Er wurde 1750 angelegt und aus dieser Zeit stammt noch die riesige Platane (die höchste in Luxemburg) und die 247 m lange Laube, die entlang des Flusses Eisch steht.
Grand-Château d'Ansembourg: 49°42'03.1"N 6°02'46.5"E









Was muss man noch tun, wenn man in Luxemburg ist? Tanken! Rund 20 Cent pro Liter ist hier der Diesel billiger als bei uns in Deutschland. 65 Liter passten in den Tank des Womos. Das hat sich echt gelohnt.
Die Sendeanlagen sind nicht Radio Luxemburg

Für heute Nachmittag ist das Naturparkzentrum Teufelsschlucht bei Enzen unser Ziel. Vielleicht kann man auf dem Parkplatz auch übernachten? 49°50'40.7"N 6°25'59.3"E
Als wir ankamen war der Parkplatz voll. Dreist stellten wir uns auf den für Busse reservierten Teil. Der Parkplatz war auch deshalb so voll, weil es hier zum Dinosaurierpark Teufelsschlucht geht. Es kamen uns auch jede Menge kleine Saurierbegeisterte entgegen.
Wir haben aber erst einmal etwas im Bistro des Naturparkzentrums gegessen. Dann sind wir mit passenden Schuhwerk in die Teufelsschlucht gestiegen. 25 m tief hinunter, zwischen Sandsteinfelsen hindurch, teilweise durch gezwängt, so eng war es. Natürlich führte der Weg auch über viele Stufen hinunter und hinauf. Das hatte große Ähnlichkeit mit unserer Sächsischen Schweiz. Nur die Sandsteinfelsen waren zum
großen Teil anders. Sie hatten immer wieder härtere Schichten, die weicheren waren ausgewaschen.




Zurück auf dem Parkplatz, der sich jetzt schon ganz schön geleert hat, fuhren wir unser Womo in die "Mammutmulde". Jede Parkplatzbuchte hatte so einen Namen. Wir blieben aber nicht lange dort. Ein niederländischer Womofahrer wies uns auf einen schöneren Parkplatz, gar nicht weit weg, auf Wiese, hin. Und weg von den Eichenprozessionsspinnern, vor denen hier gewarnt wurde. Wir stehen jetzt auf dem Platz, haben eine schöne Aussicht. (49°50'30.5"N 6°26'05.5"E) Es ist nur etwas kühl geworden, wir haben uns in unser Womo verzogen.



Montag, 15. Juli 2019
Eine herrlich ruhige Nacht, wir wachten erst kurz vor 9 Uhr auf.
Kurz nach 10 Uhr starten wir und peilen das nächste Ziel an. Wir fahren noch einmal an die Mosel. Zuvor wird aber noch eingekauft. Vom Aldi Süd in Irrel sind wir positiv überrascht. Ein unwahrscheinlich großes Angebot an frischer Ware und alles so ordentlich und sauber präsentiert. Das haben wir bisher in keinem anderen Aldi gesehen.
Traben-Trarbach an der Mosel hat einen Womostellplatz. Den haben wir uns unter anderen aus dem Stellplatzführer ausgesucht. Mit Dusche sogar. Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir den Platz: fast belegt. Wir gehen erst einmal zu Fuß, entdecken 1 bis 2 freie Plätze und auch die Dusche. Für den gesamten Stellplatz nur eine Duschzelle. Die Parzellen sind auch eng, uns gefällt es hier nicht.
Nicht weit von hier, in Kinheim, sind wir schon an einem Platz vorbeigefahren. Hier stellen wir uns hin. Der Platz ist auch geräumig, nicht parzelliert. Auf Wiese. 49°58'18.2"N 7°03'26.9"E
Ver- und Entsorgung gibt es auch hier. Und viel Sonne. Jetzt, nach 21 Uhr ist es immer noch hell, nur kalt geworden. 17 Grad sind es nur noch. Also machen wir es uns wieder im Womo gemütlich.


Dienstag, 16. Juli
In der Nacht war die Temperatur auf 13 Grad zurückgegangen. Obwohl es heute morgen bewölkt war konnten wir draußen frühstücken, verbunden mit Schiffe gucken.
Herrstein ist für heute Abend unser nächstes Ziel.
Wir wunderten uns schon, dass uns unser Navi den Berg hinauf zur Autobahn nach Wittlich führte. Dort sollten wir rechts abbiegen, was aber gesperrt war. Diese Straße führt zur neuen Hochbrücke über die Mosel. Die ist aber noch nicht fertig, soll aber 2019 fertig sein. Da ist unsere Navisoftware mal überaktuell. Über Nebenstraßen fanden wir aber doch den Weg hoch in den Hunsrück. Bei Netto frischten wir erst mal unsere Vorräte auf. Das Bierangebot war wie überall hier äußerst mager, der übliche bundesweite Einheitsbrei. Nichts Regionales. Und das übrige Angebot von Netto übertraf der gestrige Aldi in Irrel bei weitem. Aber es stand vor dem Nettomarkt ein Grillwagen mit Hähnchen. Damit war unser heutiges Mittagessen gesichert.
Im Hunsrück fuhren wir den Campingplatz Sensweiler Mühle an. Wir wollten fragen ob wir auch ohne auf dem Campingplatz zu stehen mal Duschen könnten. Als Gast sozusagen. Kein Problem, Münzautomat und so haben wir erst mal uns erfrischt. Mittagszeit war auch und so haben wir hier unser Hähnchen gegessen.
Wir suchten noch eine Sehenswürdigkeit in der Nähe und wurden auf den Edelsteingarten in Kempfeld hingewiesen. Schauen wir ihn uns doch einmal an. Das war aber eine Enttäuschung. Hier waren auf Pfählen Edelsteine zu sehen, die Tafeln weisen auf Ursprungsort, Eigenschaften und esotherische Bedeutungen hin. Entweder es fehlten auf den Pfählen die Edelsteine oder die Tafeln. Oft auch Beides. Diebstahl? Vandalismus? Ob der vielen Hinweise auf diesen Garten fühlten wir uns regelrecht verarscht. Wer leere Pfähle anschauen möchte, hier die Koordinaten dazu: 49°47'21.6"N 7°14'35.7"E




Nicht weit von hier ist das Wildfreigehege Wildenburg. Schauen wir uns doch den mal an. Hier wurden wir nicht enttäuscht, hatten sogar das Glück bei Fütterungen mit dabei zu sein: bei der Wildkatze (6 Kücken), bei den Waschbären und bei den Wölfen. Große Gehege für das Damwild, Rotwild, die Wildschweine. Auf dem Parkplatz ist auch ein Bereich für Wohnmobile vorhanden.
49°46'31.4"N 7°15'16.1"E







Wir wollen aber nun nach Herrstein.
Nur 15 Minuten brauchen wir und stellen uns auf den dortigen Stellplatz. Hier gibt es auch Strom, wer welchen braucht. 49°46'44.1"N 7°20'09.7"E

Wir waren schon einmal vor 3 Jahren hier und kennen die Zehntscheune. Eine Weiberwirtschaft. Von Frauen geführt. Keinen Ruhetag. Und hier gibt es Omas Klöße. Ein Kloß reicht. Der Kartoffelkloß ist mit einer Leberfleischmasse gefüllt und riesig groß und wird in einer Sahnespecksoße serviert. Ich habe den Kloß nicht ganz geschafft. Ulla hatte eine Kartoffelwurst mit Sauerkraut. Die Wurst ist auch gefüllt mit einer Masse aus Leber und Kartoffeln. Dazu Sauerkraut und Brot. Danach war ein Marillenschnaps nötig.


Der Abendspaziergang führte uns durch dieses mittelalterliche Städtchen. Die Bilder zeigen, dass das hier seinen Reiz hat.






Mittwoch, 17. Juli 2019
Heute geht's nach Hackenheim zum Weingut Uwe Schöneich. Wir wollen aber erst am späten Nachmittag dort sein und suchen für den Tag noch etwas Sehenswertes, das einen Besuch lohnt. In einem Flyer entdeckt Ulla etwas kurioses: Bauerngolf. Das wird auf einem Campingplatz und Erlebnishof angeboten. Wir fahren einfach mal hin. Den Hof finden wir, auch den "Golfplatz". Der Hof ist genau das Richtige für Familien mit Kindern. Öko. Das Golfspiel selbst ist etwas vernachlässigt und wird wie folgt gespielt. Als Schläger werden Holzstiele mit unten befestigten Kleinen Holzschuhen verwendet, der Ball ist ein einfacher Handball großer Ball. Der wird nun geschlagen, wer die wenigsten Schläge zum Loch benötigt hat gewonnen. Wie beim richtigen Golf gibt es mehrere Löcher, die hintereinander gespielt werden und der Parcour führt über Wiesen und Felder. Es fühlte sich hier aber keiner dafür zuständig und so fuhren wir weiter. Schade, hätten wir gerne mal ausprobiert.
Da können wir uns ja das Rheinland-Pfälzische Freilichtmuseum in Bad Sobernheim anschauen. Und das ist wirklich sehenswert. Aus vielen Orten des Landes wurden alte verlassene oder gespendete, für die Region typische Häuser, hier her gebracht, restauriert und liebevoll eingerichtet. Hier kann man erleben, wie die Menschen während der letzten fünf Jahrhunderte gelebt, gewohnt und gearbeitet haben. Vier Stunden dauerte unser Rundgang.
Rheinland-Pfälzisches Freilichtmuseum Bad Sobernheim:
49°46'24.1"N 7°39'19.9"E









Nach kurzer Fahrt von einer halben Stunde waren wir dann am Weingut.
49°49'40.2"N 7°54'24.8"E      www.weingut-schöneich.de
Nach einer herzlichen Begrüßung gingen wir aber erst mal in den Bonnheimer Hof. Eine Erlebnisgaststätte mit Biergarten, Tierpark und Womostellplatz.
Unser Abendessen: Geräucherte Forelle, Rumpsteak. Ratet mal, wer was gegessen hat.




Eine echte faule Sau


Danach war Weinprobe. Bis nach 22:00 Uhr saßen wir zusammen. Natürlich haben wir uns auch Wein ausgesucht. Morgen werden wir ihn abholen.


Donnerstag, 18. Juli 2019
Heute morgen haben wir den Wein ins Womo geladen, noch einen ausgiebigen Schwatz gemacht und auch noch unser Womo mit Frischwasser aufgetankt.
Wir haben heute eine weite Strecke, eine stauträchtige dazu, vor uns. Wir müssen aber sagen, dass wir gut um Mainz und an Frankfurt herum ohne Stau vorwärts kamen. Beim Flughafen Frankfurt floss der Verkehr etwas zäh, es gab aber keinen Stau. 



Die weitere Strecke ist mit Baustellen reich gesegnet, wir kamen aber gut vorwärts. Vor Würzburg war dann aber Schluss. Hier staute es sich in der LKW-Spur, in der wir auch fuhren. In der linken und mittleren Spur floss noch der Verkehr. Nun merkten wir, dass hier Überholverbot für LKW war und diese sich schön anstellen mussten. In einem günstigen Moment wechselten wir auf die mittlere Fahrspur und fuhren mehrere Kilometer an den stehenden LKWs vorbei. Nach Würzburg ging es dann wieder zügig voran, wir mussten aber bald nach Volkach am Main, unserem Ziel, abbiegen. Der Stellplatz hat für uns noch einen Platz in der ersten Reihe parat. Es ist schon 14:00 Uhr. So gibt es eine schnelle Mahlzeit, Bockwurst.
Wohnmobilstellplatz Volkach am Main: 49°51'51.9"N 10°13'15.1"E


Am späten Nachmittag gehen wir in die Stadt, wir wollen dort auch zu Abend essen. Am Hotel Rose lesen wir die Speisekarte, top fränkische Speisen. Aber der Garten wird umrahmt von fünf Strassen. Hier ist der zentrale Verkehrsknotenpunkt von Volkach. So gut auch das Speiseangebot klingt, eine angenehme Atmosphäre kann hier nicht aufkommen.

So trinken wir nur etwas und gehen dann in das "Hinterhöfle", nicht weit vom Markt entfernt. Und hier stimmt das Ambiente. Und auch das Angebot. Winzereintopf für Ulla und gebackene Ochsenbäckchen (Seniorenportion) für mich.


Inzwischen hatte sich der Markt mit vielen Menschen gefüllt, es gab das donnerstägliche Sommerkonzert. Tolle Stimme der Sängerin und tolle Stimmung unter den Gästen.



Freitag, 19. Juli 2019
In der Nacht haben wir es auch einmal brummen gehört. Und heute Morgen beim Frühstück auch. Lastkähne auf dem Main.
Unser Frühstück mussten wir aber im Womo einnehmen, es regnete. Für den diesjährigen Urlaub ein seltenes Ereignis. Der Urlaub geht sowieso zu Ende und die Natur braucht den Regen dringend.
Unsere Fahrt konnten wir aber im Trockenen fortsetzen. Autobahn vermeiden haben wir ins Navi eingegeben und so machten wir eine gemütliche Fahrt durch Franken. Wir entdeckten die kleine Barockstadt Wiesentheid mit dem Schloss Schönborn. Das Schloss kann man nicht besichtigen, Privatbesitz. Die Kirche ist von Balthasar Neumann gebaut. 49°47'46.7"N 10°20'33.9"E






Prichsenstadt (49°49'04.4"N 10°21'02.7"E) muss auch ein schönes altes Städtchen sein. Das sahen wir beim Vorbeifahren durchs Stadttor. Haben wir uns für einen späteren Besuch vorgemerkt. Und Ebrach mit dem Kloster müsste man auch einmal besuchen.
Über Staffelstein, wir kurvten sogar zur Basilika Vierzehnheiligen hoch, fanden aber keinen Parkplatz, fuhren wir nach Hof an den Untreusee. 50°16'59.4"N 11°55'06.7"E
Kurz nach unserer Ankunft gab es hier mehrere kräftige Regenschauer, ab halb sieben Uhr war der Regen vorbei.


Hier am Untreusee fand heute der Firmenlauf von Hof statt. 


Der Biergarten hatte aber geöffnet und so war unser Abendbrot mit Fränkischen Bratwürsten und Zoiglbier gesichert.

Sonnabend, 20.07.2019

Unsere Urlaubsfahrt geht nun zu Ende.
Nach rund 2.200 km Fahrtstrecke kommen wir wieder nach Hause.