Dienstag, 11. Juni 2019

Pfingsten

Dieses Pfingsten haben wir mal nicht in einer barocken Zeitreise unterwegs, doch ohne Barock ging es aber auch nicht.

Unser Ziel lag gar nicht weit entfernt, es sollte das Fichtelgebirge sein. Wir konnten am Freitag erst gegen 14:00 Uhr starten und fuhren zu unserem ersten Ziel, dem Untreusee bei Hof. Zu Ostern machten wir hier schon einmal Halt für eine Zwischenübernachtung und schon damals hat es uns hier gut gefallen. Die Fahrt auf der Autobahn verlief zügig und ohne Staus, kurz nach 16:00 Uhr waren wir am Ziel. Der Stellplatz für Womos war auch nicht stark besetzt und das Wetter war prächtig.

(50°16'58.6"N 11°55'03.5"E)

Dies lud uns zu einem schönen Spaziergang um den See ein. 4 km liefen wir immer mit einem schönen Blick auf den See. Und immer mit einem schönen Blick auf unser dortiges Ziel, dem Ausflugslokal mit dem schönen Biergarten. Ein Paar Fränkische Bratwürste in der Semmel und dazu ein zünftiges Zoigl  (Bier). Was gibt es nicht schöneres als hier in diesem Biergarten zu sitzen. Es kommt eine richtige Urlaubsstimmung auf.



Am Sonnabend fuhren wir dann ins Fichtelgebirge, durch Selb an die tschechische Grenze. Hier liegt Hohenberg. Wir wollten die Burg besichtigen aber leider, sie ist zur Zeit für Besucher nicht zugängig. Die dortige Jugendherberge wird restauriert.


Der einzige Burgbewohner

Wir besuchten aber das Porzellanmuseum, eine Einrichtung des Porzellanikons in Selb. Eine sehr schön gestaltete Ausstellung, angefangen von der Erfindung des Porzellans im 18. Jahrhundert bis zu unserer Zeit. Die Zeit verging wie im Fluge, über 2 Stunden verbrachten wir darin.

Die hohe Frisur


Wandverkleidungen aus dem Palast der Republik

Geschirr aus dem Palast der Republik

Mitropa

Geschirr für den Zeppelin

Waldsassen ist unser nächstes Ziel.Wir brauchen gar nicht lange zu fahren. Waldsassen bietet auch gleich neben dem Stadtpark einige Womostellplätze an. Wir waren die Ersten und so stellten wir uns auf den hintersten Platz. 5,- Euro, zu bezahlen im Rathaus. Gar nicht weit entfernt ist das Kloster mit der Basilika. Im Kloster befindet sich auch die Klosterbibliothek. Man kann sie im Rahmen einer kleinen Führung besichtigen, was wir auch tun.





Danach besuchen wir auch gleich noch die Basilika. 80 m lang ist das Kirchenschiff. Und da sind wir wieder im Barock.

Höchste Zeit zum Kaffeetrinken. Für mich gab es allerdings ein Zoigl. Danach gingen wir zum Womo, erst mal eine Ruhepause. Aber nicht lang, es wurde Zeit zum Abendbrot. Zum Prinz Luitpold sind wir gegangen, ein richtiger Familienbetrieb. Und leckeres Essen. Spargel, Schnitzel, alles moderate Preise. Nach einem Abendspaziergang ließen wir dann den Abend im Womo ausklingen.
Hier empfängt man noch den Ochsenkopf

Pfingstsonntag, Glockengeläut. Allerdings zu einer Zeit, zu der man sowieso schon wach ist und sich nicht vor Ärger die Bettdecke über den Kopf zieht. Das klang richtig gut.
Schönes Wetter ist auch und so besuchen wir noch den Klostergarten, der auch ein Lehrgarten ist. Alles gut gepflegt und gut beschildert.


Auch Hildegard von Bingen hat hier ihren Garten

Nicht weit von Waldsassen ist Kappl, eine Dreifaltigkeitskapelle. Die besuchen wir noch und sind von der Innenausstattung angetan. Die Bemalung spiegelt Szenen bis zum 2. Weltkrieg wieder.



Wenn wir schon mal in der Gegend sind, besuchen wir doch auch mal Selb. Selb und Porzellan und Hutschenreuther. Wir parken am Theater. Die Innenstadt bietet nichts Besonderes. Ab und an wird man aber darauf hingewiesen, dass Selb eine Stadt des Porzellans ist. Es gibt einen Porzellanbrunnen vor der Stadtkirche, eine Porzellangasse und eine Porzellanbank.



Weiter fahren wir nun nach Thierstein. Eine Burg und ein Stellplatz befindet sich hier. Der Stellplatz bietet uns Platz, 6,-Euro und Alles inklusive: Strom, Wasser, Ver- und Entsorgung). Hat sich hier Jemand verrechnet? Oder sollte sich Seiffen mit 10 Euro für 3 Stunden Parken hier ein Beispiel nehmen um den Vorwurf der Abzocke zu widersprechen?

50°06'22.5"N 12°06'18.6"E

Wir machen jetzt erst einmal einen auf Ruhig. Lesen und Nähen. Am späten Nachmittag steigen wir auf die Burg. Der Burghof ist zu einem Theater umgestaltet. Von hier oben hat man aber eine schöne Aussicht.




Im Ort finden wir am "Gasthof zur Burg" einen Biergarten. Tschechische Eigentümer und heute gibt es Deftiges vom Grill. Genau das Richtige für uns.
Den Abend verbringen wir dann vorm Womo, genießen die herrliche Aussicht, genießen das Bier und den Wein.


Am Pfingstmontag hätten wir es beinahe verschlafen. Aber wir haben doch Zeit. Wir entsorgen noch unseren Müll, das Abwasser und die Toilette, verabschieden uns und fahren nach Hof. Zum Theresienstein. Hier besuchen wir den botanischen Garten. Es ist wirklich schade, dass man auf Fahrten von Chemnitz aus an Hof immer vorbeifährt. Wir haben es auch heute nicht bereut, hier einmal Halt zu machen.













Wie der Schmetterling im letzten Bild seine Nahrung sucht, suchen wir unsere in der Gaststätte gleich neben dem Parkplatz. In der "Deutschen Flotte Hof".

Nun geht's mit dem Pfingstrückreiseverkehr zurück nach Chemnitz. Ohne Probleme.


Dienstag, 4. Juni 2019

Himmelfahrt und Böhmisches Erzgebirge

Schon seit Jahren ist am Himmelfahrtstag der Besuch bei unseren Freunden in der Pension "Am Goethepark" in Bad Gottleuba Pflicht.
www.amgoethepark.de
Auf der Fahrt dorthin wollten wir die stauträchtige A4 meiden und fuhren von Chemnitz ins Osterzgebirge. Seiffen war unser erstes Ziel. Wir wollten mal sehen, was dort so in der Nichtweihnachtszeit los ist. Der Parkautomat auf dem großen Parkplatz an der Jahnstrasse vergällte uns einen Besuch von Seiffen. Ende Mai! verlangte er für 3 Stunden Parken mit dem Wohnmobil 10 €. Eine ungehörige Abzocke. Wir sind sofort wieder abgefahren und haben Seiffen links liegen gelassen.


In Rechenberg-Bienmühle wurden wir dafür entschädigt. Die Brauerei Rechenberg hatte geöffnet, ein Radler und Fischsemmeln waren unser Mittagsmal.
Danach lernten wir das Osterzgebirge erst mal richtig kennen. Altenberg war durch Strassensperrungen und Umleitungen von der Außenwelt regelrecht abgeschnitten. Nach mehreren Versuchen gelangten wir entlang der Bobbahn und vorbei an der Gaststätte Ladenmühle über Hirschsprung endlich nach Altenberg. Hier hielten wir uns aber nicht auf, sondern fuhren Richtung Bad Gottleuba. In Oelsen bogen wir aber erst einmal zur "Oelsener Höhe" ab. Von dieser Aussichtsplattform hat man einen herrlichen Rundblick.

(50°47'48.1"N 13°55'49.1"E)

Blick zum Schneeberg und den Tissaer Wänden

Dann wurde es aber Zeit für Bier und leckeres vom Grill. Es wurde ein schöner Vorsommerabend.
Am Freitag fuhren wir dann nach Tschechien. Im Navi noch ein Kreuz gesetzt bei "Mautstrassen vermeiden". Unser erstes Ziel war der Herrnhausfelsen.
(50°46'10.6"N 14°29'05.1"E)

Panská skála ist ein Naturdenkmal im Ortsteil Prácheň (Parchen) von Kamenický Šenov (Steinschönau) . Die Basalterhebung besteht aus senkrecht und leicht schräg, jedoch sehr regelmäßig angeordneten Säulen von bis zu 12 Metern Länge, mit einem Durchmesser von 20 bis 40 Zentimetern und ist im Tertiär durch vulkanische Vorgänge entstanden.





Auf der Rückfahrt nach Děčín entdeckten wir in Kamenický Šenov ein e Filiale der Firma Preciosa. Kristalllüster und Schmuck. Ein Anhänger mit Kette und das Zugehörige für die Ohren erleichterten unser Konto.
In Děčín fuhren wir auf den öffentlichen Parkplatz unterhalb des Schlosses. Hinten am Schlosspark ist es ruhig, und wir beschlossen, auch hier zu übernachten.
(50°46'39.2"N 14°12'39.1"E)

Doch zuerst besichtigen wir das Schloss. Über die "lange Fahrt" erreichen wir den Eingang. Links geht es durch eine Pforte in den Rosengarten.
Wir gehen auch in den Schlossinnenhof, eine Schlossführung ersparen wir uns.





In der Wikipedia lesen wir über das Schloss:
Das Schloss geht auf eine Ende des 10. Jahrhunderts von den Přemysliden erbaute Befestigung (1128 erwähnt) zur Kontrolle der Elbschifffahrt zurück. Im 13. Jahrhundert wurde der hölzerne Bau zu einer steinernen Burg umgebaut und erweitert. Die Bünaus bauten die Anlage im 16. Jahrhundert zu einem Renaissanceschloss um, mussten dieses aber nach dem Dreißigjährigen Krieg wegen ihres protestantischen Glaubens an die Familie von Thun verkaufen. Die von Thuns nutzten das Schloss bis 1932, verkauften es dann aus Geldgründen an den Staat und siedelten nach Jílové (Eulau) um.
Ab 1934 nutzten tschechische Grenztruppen das Anwesen als Kaserne. Im Zweiten Weltkrieg diente es der deutschen Wehrmacht, nach Kriegsende zog erneut die tschechische Armee und nach dem Prager Frühling (1968) die Sowjetarmee hier ein und betrieb hier u. a. ein Lazarett. Durch die lange militärische Nutzung wurde die Bausubstanz schwer in Mitleidenschaft gezogen, so war nach dem Abzug der Sowjettruppen so gut wie kein Fenster mehr heil. So diente beispielsweise die ehemalige Bibliothek als Sporthalle und auch vom einstigen Interieur war nichts mehr erhalten.

Gut und preiswert haben wir auf der linken Elbseite im Restaurant "U Mostu" zu Abend gegessen.
Und gut geschlafen haben wir auch nachdem wir noch lange im Schlosspark gesessen haben.


Heute am Sonnabend fahren wir Richtung Komotau und wollen mal sehen, was sich so rechts und links der Fahrtroute entdecken lässt. Wir fahren erst mal Richtung Usti nad Labem. Das ist eine schöne Strecke, immer an der Elbe lang. In einem Vorort von Usti entdecken wir ein Hinweisschild "Zámek Krásné Březno". Da fahren wir doch mal hin. Uns erwartet ein restauriertes Schloss. 
(50°39'59.5"N 14°04'57.2"E)
Um das Jahr 1600 ließ Rudolf von Bünau ein Renaissanceschloss erbauen, der Baumeister war Hans Boge, Steinmetz aus Pirna. Nach der Niederlage der Böhmischen Truppen bei der ersten großen Schlacht des Dreißigjährigen Krieges 1620 bei Prag zogen die Bünaus wieder nach Sachsen.


Wir fahren durch Usti nad Labem und einen Besuch der Städte Teplice und Bilina heben wir uns für einen späteren Wochenendtrip auf.
Kurz vor Komotau entdecken wir ein Hinweisschild auf ein weiteres Schloss: "Státní zámek Jezeří".
Fahren wir doch mal hin. Eine schmale Straße führt durch den Wald bergauf und endet mit einem Parkplatz. (50°33'13.7"N 13°30'08.0"E)
Nur wenige hundert Meter müssen wir noch bergan laufen. Der Haupteingang ist geschlossen und wird streng bewacht:
Noch 100 m und wir erreichen die Pforte und stehen im Schlossgarten. Zum Schlosseingang geht es wieder abwärts. Und hier ist auch die Kasse. Das Schloss kann man nur mit einer Führung besichtigen. Das tun wir auch und es ist interessant hier mal zu erleben, wenn so eine "Ruine" wieder zum Leben erweckt wird. Welch eine Arbeit ist da noch von Nöten.
Erschreckend ist auch, dass der Ausblick vom Schloss einem in einen riesigen Tagebau (500m entfernt) führt und das Schloss eigentlich dem geopfert werden sollte.





In der Wikipedia erfahrt ihr noch viel Interessantes: Besitzer war einmal der Ritter Kunz von Kaufungen (der mit dem Prinzenraub), Besucher wie Goethe und Beethoven weilten hier.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Jeze%C5%99%C3%AD

Vor Komotau liegt ein schöner Campingplatz, das Autocamp Červený Hrádek
(50°30'46.7"N 13°27'25.8"E)
Hier verbrachten wir noch eine sehr ruhige Nacht.

Das Autocamp heißt Červený Hrádek und nicht weit davon entfernt ist das Schloss Červený Hrádek, Schloss Rothenhaus. Das hat auch eine bewegte Geschichte (Wikipedia). Heute ist es Hotel und Museum zugleich.
(50°30'44.7"N 13°26'40.4"E)



Nun geht's wieder Richtung Heimat.
In Ostrov kaufen wir in der Konditorei am Markt noch ein paar Stückchen Torte und in Joachimsthal halten wir noch einmal am Museum und der Kirche.