Lobschützer Teiche? Wo ist denn das? Auf alle Fälle in
Deutschland, auf alle Fälle in Sachsen, in der Nähe von Leipzig, Richtung
Eilenburg. Lobschützer Teiche ist ein Naherholungszentrum mit Bungalowsiedlung,
Campingplatz und ehemaligen Stasi-Bunker.
Am Freitagnachmittag fahren wir dorthin, ca. 100 km von
Chemnitz entfernt. Auf einem großen, einsamen Parkplatz finden wir den
perfekten Übernachtungsplatz.
GPS: 51°22'34.2"N 12°38'02.8"E
Wir erkunden das Gelände, gehen durch die Bungalowsiedlung
zum Campingplatz, kommen an zwei Gaststätten (geöffnet!) vorbei und bei unserer
Rückkehr kurvt noch ein WOMO (DD) zu uns auf den Parkplatz.
Am Sonnabend werden wir erst spät wach, das ist hier ein
sehr ruhiger Platz. In der Nacht hörten wir aber die Flugzeuge von DHL,
Leipzig. Ulla hat eine Wanderung ausgesucht bzw. hat sie im WOMO-Buch von
Sachsen gelesen und für gut befunden. Die gehen wir nun an.
Der Weg führt uns durch die Teiche, entlang dem Iristeich
nach Plagwitz. Am Iristeich machen wir eine traurige Entdeckung: Am Wegesrand
liegt ein frisch gerissener weißer Schwan. Über einen Feldweg gelangen wir nach
Plagwitz. Entlang des Weges sind viele Apfel- und Birnenbäume, eine Birnensorte
ist schon reif und schmeckt schon. Auch an der Straße nach Püchau sind viele
Obstbäume, die vielen Birnen sind aber noch nicht reif. Ob sie in unserer
verwöhnten Gesellschaft überhaupt noch geerntet werden?
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Achtung Biber |
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Der Iristeich |
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Eine Schwanenfamilie |
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Obstbäume am Weg nach Plagwitz |
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Blick zu Schloß und Kirche von Püchau |
In Püchau besuchen wir das Schloss, erbaut im Tudorstil.
Hier bekommen wir auf Nachfrage im noch geschlossenen Café etwas zu trinken.
Die Kirche ist leider geschlossen und so wandern wir weiter nach Lobschütz.
Legen unter einem schattigen Baum eine Rast ein und sind bald wieder an den
Lobschützer Teichen.
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Schloß Püchau |
Ein Wegweiser zeigt uns den Weg zu dem Stasi-Bunker
Machern. Den Besuch des Bunkers haben wir für morgen geplant, zum Tag des
offenen Denkmals. Wir wollten heute nur mal schauen, ob morgen geöffnet ist.
Sonst ist nur jedes letzte Wochenende im Monat geöffnet. Als wir an den Bunker
ankamen, war innen eine Feierstunde anlässlich 20 Jahre Bunkermuseum. Uns wurde
geraten noch etwas zu warten um dann 15:00 Uhr an der Führung mit teilzunehmen.
Das tat aber nur ich, Ulla warte inzwischen.
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Eingang ins Bunkergelände |
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Hundelauf am oberirdischen "Ferienheim" |
Die Führung war tatsächlich sehr interessant. Der Bunker sollte
im Falle eines Falles die Ausweichführungsstelle des Leiters der
Staatssicherheit Leipzig sein. Getarnt war das Objekt als Ferienanlage, es gab
sogar eingerichtete Bungalows als Tarnobjekte. 1979 war der Bunker
funktionsfähig fertiggestellt. Der Bunker ist für Besucher geöffnet und gehört
zur Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in Leipzig. Bei der Führung wurde
uns gezeigt, wie die Versorgungssysteme funktionierten, die Kommunikation und
welche Überlebensstrategien die Staatssicherheit für einen Atomschlag
entwickelt hat. In der Ausstellung fanden wir Dokumente, wie systematisch die
Überwachung der Bevölkerung erfolgte, bzw. welche Methoden dazu anzuwenden
sind. Schockierend!
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Wir Besucher in der Schleusenanlage |
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Die zentrale Schaltanlage |
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Der Hauptgang |
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Zimmer des "Chefs" |
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Telefonanlage |
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Liste der evtl. Verstecke und Unterkünfte von zu überwachenden Personen |
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Verdächtige Objekte im Raum Stollberg, die zu observieren sind |
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Details des Objektes Waldbad Neuwürschnitz |
Zurück zum WOMO ruhten wir erst einmal die müden Glieder
aus, gingen aber später zum Abendbrot in die Gaststätte Lobschützer Teiche am
Campingplatz. Das haben wir nicht bereut.
Schnitzel mit Blumenkohl – groß, kross, einfach gut und
Wirsingkohlroulade – groß, gut gebraten, einfach gut. Jedes Gericht für unter
8,- Euro.
Bis 21.00 Uhr saßen wir noch vorm WOMO – Dank Autan.
Sonntag, Tag des offenen Denkmals.
Schon gelesen und noch einmal im Radio gehört: Unter den an diesem Tag geöffneten Denkmälern ist auch das Stadtbad in Leipzig. 1916 wurde dieses, heute denkmalgeschütztes Jugendstil-Hallenbad eröffnet. Es ist eine, großzügige
Dreiflügelanlage mit prächtigen Saunaanlagen im maurischen Stil. 2004
erfolgte die Schließung aus bauordnungsrechtlichen Gründen.
Um dieses zu besichtigen fuhren wir am Vormittag nach Leipzig hinein. 11:00 Uhr waren wir am Bad. Doch dann die Enttäuschung: Erst ab 13:00 Uhr zur Besichtigung geöffnet. Mit uns standen zahlreiche Leipziger Besucher vor der verschlossenen Tür. Diese eingeschränkte Öffnungszeit gerade an diesem Tag stieß auf viel Unverständnis. Hat denn der Förderverein es nicht nötig, hier ein paar zusätzliche Spendengelder einzunehmen?
Uns blieb nichts weiter übrig als wieder abzufahren, nun aber nach Hause. Dort können wir uns wenigstens ein Video über das Bad dank Youtube anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=nfyrbJl8ekQ