Dienstag, 9. Oktober 2018

Kurzurlaub Harz und Fläming



10 Tage haben wir Zeit. Schon Donnerstagnachmittag starteten wir. Als erstes Ziel ist Wettin anvisiert. Zügig ging es über die Autobahn. Auf der A9 bei Leipzig gab es einen schweren Verkehrsunfall mit 4 Toten. Reifenplatzer eines Tiefladers, der auf die Gegenfahrbahn geriet und seine Ladung, ein Baufahrzeug, auf einen Pkw kippte. Schrecklich. Wir waren auf unserer Route davon nicht berührt, wollten aber ursprünglich auch dort fahren.
Gegen 17:00 Uhr erreichten wir Wettin. Bei der Fahrt durch den Ort hinunter zur Fähre machte dieser einen nicht gerade guten Eindruck auf uns. Verlassene, verfallene Häuser entlang der schmalen Gassen. Unten, an der Fähre angekommen, erblickten wir die auf einem Porphyrfelsen stehende Burg. Imposant. Unter ihr die hübschen Häuser der "Langen Reihe" entlang der Saale.



Hier parkten wir auch, direkt an der Saale. Aber nicht allein, ein Womo aus BS nutzte auch diesen Platz zur Übernachtung.
51°34'57.3"N 11°48'31.5"E
Unser Abendspaziergang führte uns am Saaleufer entlang, das hier von vielen liegenden Yachten beherrscht wird.



Freitag, 28. September 2018

Heute Morgen, Mist, auf deutsch: Nieselregen. Wir wollten aber die Burg besichtigen. Unweit von unserem Parkplatz führte eine Treppe hinauf. Die endete zwischen der Unterburg und der Mittelburg. Weiter oben befindet sich die Oberburg. Die gesamte Burganlage ist rund 500m lang. 961 wurde sie das erste Mal urkundlich erwähnt, Vom 11.-13. Jahrhundert residierten hier die Vorfahren der späteren Markgrafen, Kurfürsten, thüringer Herzöge und sächsischer Könige auf der Burg. Im 12. Jahrhundert erhielt die Familie den Namen Wettin. Unter Konrad dem Großen und seinen Sohn Otto erreichte die Familie durch die reichen Silbererzfunde rund um Freiberg ihren Reichtum. Im Laufe der Jahrhunderte folgten Zerstörung und Neubau der Burggebäude.
Jetzt beginnt die Restaurierung der Burg, die bestimmt mehrere Jahre dauern wird. Daher gibt es keine Besichtigungsmöglichkeit der Innenräume, auch das Museum ist zur Zeit im Depot. 



Wir besuchten noch die Info im Rathaus und spazierten durch die engen Gässchen, man merkt, dass sich hier etwas tut, aber auch noch viel zu tun ist, zur Stadtkirche St. Nikolai, 12. Jahrhundert. Heute ist sie modern restauriert, dient Veranstaltungen der Kirchgemeinde, steht aber auch für Ausstellungen, Theater und Konzerte offen.



Nun aber ab in den Harz, nach Thale. Auf dem Großparkplatz wollen wir übernachten. Den erreichen wir problemlos (51°44'43.8"N 11°01'40.6"E), aber dann:
An der Einfahrt Warnwesten. Sorry, der Parkplatz ist an diesem Wochenende für den "Rosstrappen Downhill" reserviert. Uns wurde aber trotzdem gestattet, hier zu campen. Ok. Gegen 14:00 Uhr spazierten wir dann nach Thale. Im Bahnhof besuchten wir die Info, nahmen auch einen Flyer zu dem Downill Contest mit. Wir spazierten die "Flaniermeile" von Thale, die Karl-Marx-Straße entlang, auch wieder zurück. 





Dann gelüstete es Ulla nach Kaffee und ich war inzwischen auch "unterhopft". Das Stadtcafe winkte und das war ein Volltreffer. Nette Bedienung und ein Angebot von ganz, ganz leckeren Torten. Darunter eine "Brockentorte". Ulla: Wenn wir schon mal hier am Brocken sind, dann muss es ein Stück von dieser sein. Und was für ein Brocken das war! 

Hier hatten wir auch Zeit, den Flyer zum Downhillwettbewerb zu studieren:
Freitag: Welcome-90er-Konfettyparty von 21:00 Uhr - 02:00 Uhr
Samstag: MDR-Sputnik-Heimattour von 20:00 Uhr - 03:00 Uhr
Das kreisrunde Partyzelt haben wir schon gesehen gehabt. Naja, da müssen wir eben mit Ohrstöpseln schlafen, wird schon gehen.
Nach dieser Leckerei im Cafe mussten wir aber noch etwas gehen.


Das Bahnhofsgebäude von Thale


Gegenüber dem Bahnhof spazierten wir durch den Park, wo sich auch Skulpturen des Mythenweges, der durch Thale führt, befinden.



Zur Abendbrotzeit waren wir wieder auf dem Großparkplatz am Womo. Das Training zum Downhill Contest war beendet. Es kehrte Ruhe auf dem Parkplatz ein.
19:00 Uhr begann im Zelt der "Warm-Up". So etwas hatten wir nicht erwartet:
in unserem Womo vibrierte Alles! Aber auch Alles! Selbst unser Körper. Diese Bässe! Dabei standen wir ca. 150m von dem Zelt entfernt. Das bis 2:00 Uhr? Und Morgen? Das ist nicht auszuhalten. Ich hatte auch Angst, dass sich die Schraubverbindungen im Womo lösten und es auseinanderfällt.
Und wie hält man das in diesem Zelt aus? Hat das was mit unserem Alter zu tun?
Flucht! Von unserer letzten Harzreise kennen wir noch einen ruhigen Parkplatz am Einstieg zur Teufelsmauer. Das ist unser Zufluchtsort.
51°45'24.6"N 11°05'26.5"E
Und da stehen wir nun. Ruhig! In totaler Finsternis. Spät am Abend kam auch noch ein zweites Womo.

Sonnabend, 29. September 2018

Wir entschlossen uns anstatt mit dem Zug doch mit dem Womo nach Quedlinburg zu fahren. Dazu wählten wir den Womostellplatz "An den Fischteichen" aus. Der Stellplatz war in einem schmutzigen Zustand, vermüllt. Die Ver-und Entsorgungsstation war wegen öfteren Vandalismus außer Betrieb. Dafür verlangte der Parkautomat 10,-€ + pauschale Kurtaxe von 5,-€. Das ist unverschämt und nicht zu akzeptieren. Also kehrt und wir fuhren zum zweiten Stellplatz im Marschlinger Hof. Der kostet ebenfalls 15,-€, ist aber mit WC und funktionierender Sanistation. Das, was heute nicht funktionierte, das war der Parkautomat. Und das tat er auch bis morgen nicht. So parkten wir dort zum Nulltarif mit Parkuhr.
51°47'28.0"N 11°08'22.1"E
Am späten Vormittag begannen wir unseren Stadtspaziergang. Nach 10 min waren wir am Markt, wo auch reges Markttreiben herrschte. Und hier gab es die besonderen Bratwürstchen, die Fichteln. In ihnen findet man feine Fichtennadelspitzen, die den Würstchen einen besonderen Geschmack geben. 






In den vielen Gassen mit den Fachwerkhäusern weiß man gar nicht wohin man schauen soll. Soll man die liebevoll restaurierten Häuser anschauen oder die vielen kleinen Geschäfte in ihnen besuchen.
Wir fanden uns schließlich auf dem Neumarkt wieder. Hier warb der Wispel Pub mit "Essen zu Preisen vor der Wende". Wir nahmen an einem Tisch in der warmen Mittagssonne Platz.
Leber mit Zwiebeln und Kartoffelbrei. Geschmeckt wie früher, 7,50€. Eine ordentliche Portion.
Der Verdauungsspaziergang führte uns wieder durch andere Gassen bis zum Burgberg. Den ließen wir aber links liegen und stiegen auf den Münzenberg. Der ist gegenüber der Burg. Von hier oben hat man eine herrliche Aussicht auf Quedlinburg. Leider kommen hier nur Touristen her, die sich entweder verlaufen haben oder ein paar wenige, die gezielt hier herauf kommen. Hier oben siedelten sich die Randgruppen der städtischen Gesellschaft an: Schausteller, Musiker, Scherenschleifer, Kesselflicker. Überreste der Klostergebäude dienten als Baumaterial, die entstehenden kleinen Häuschen schmiegten sich dem felsigen Untergrund an.


Wieder unten angekommen mussten wir natürlich auch noch den Burgberg besuchen. Auf den Finkenherd genannten Flecken kehrten wir im "Cafe Am Finkenherd" ein. Gegenüber ist die Käsekuchenbäckerei. Wer von Beiden hat nun den Besseren?




Pflastermüde kamen wir am späten Nachmittag wieder am Womo an. Hier legten wir erst einmal die Füße hoch. Aber wohl wissend, dass es am Abend noch einmal einen Stadtrundgang gibt. Mit einem Nachtwächter.
20:00 Uhr waren wir wieder am Markt. Hier empfing uns aber nicht der Nachtwächter sondern Pater Michael, der ihn vertreten musste.
Es wurde ein lustiger, unterhaltsamer Rundgang, der uns durch die Schustergasse zur Hölle führte. Fahrt doch selbst einmal nach Quedlinburg, wenn Ihr erfahren wollt, was es mit den Bezeichnungen auf sich hat. Quedlinburg lohnt sich!




Sonntag, 30. September 2018

Der heutige Sonntag ist wieder als Wandertag geplant. Es wurde aber größtenteils ein Mitschwimmen im Touristenstrom daraus.
Gegen 10:00 Uhr waren wir wieder an der Einfahrt zum Großparkplatz in Thale. Der war noch fest in den Händen der Downhillveranstaltung. Wir hatten aber noch unsere Parkkarte vom Freitag.
Wir schnürten die Wanderstiefel und los ging‘s. Zuerst mit der Seilbahn hoch zum Hexentanzplatz. Das Bergtheater ist schon imposant. Von hier hat man auch eine schöne Aussicht bis nach Quedlinburg und zur Teufelsmauer. Wir suchten auch die anderen Aussichtspunkte hier auf, einfach toll!


Blick nach Quedlinburg



Die Teufelsmauer durchs Fernglas
Walpurgishalle


Dann hoch zum Hexentanzplatz. Hier begann das Schwimmen im Touristenstrom. Dort findet man alles, was Touristen begeistert. Uns weniger. Wir hangelten uns am Geländer zur Roßtrappenaussicht entlang. Der Blick ins Bodetal, hier kann man sich kaum satt sehen. Und der Brocken mit seinem Gegenspieler, dem Wurmberg, beide glänzten in der Sonne.







An einem Imbiß gab es Rostbratwürste aus Aschara. Wir aus Chemnitz wissen natürlich um die Würste, die gibt es bei uns jedes Jahr an einem Würstchenstand auf dem Weihnachtsmarkt.
Die Seilbahn beförderte uns wieder hinunter. Nun liefen wir ins Bodetal. Wir blieben aber nicht allein. So wanderten wir in einer großen Gruppe. Nach 30 min erreichten wir das Gasthaus Königsruhe. Die Ruhe heben wir uns für später auf und wir gingen noch bis zur Teufelsbrücke und dem Bodekessel. An dieser engen Stelle rauscht die Bode über fünf Fuß zu Tal. Hier kehrten wir um und dann kehrten wir ein: Gasthaus Königsruhe. Kaffee- und Biertrinkenzeit, dazu leckerer Pflaumen- und Kirschkuchen.





Kurz vor Vier Uhr steuerten wir wieder den Großparkplatz an. Endlich Füße hoch und etwas relaxen. Doch schon aus der Ferne sahen wir am Parkplatz Feuerwehr mit Blaulicht. Die ersten Fahrzeugreihen waren noch zugänglich. Doch dort, wo unser Womo stand, da war alles abgesperrt. Wir durften nicht zum Womo! Eine Gashavarie! Eine Hauptleitung sei geplatzt. Es wird aber schon daran gearbeitet. Da hieß es nun warten. Die Sportler des Downhillcontestes, die vielen Wanderer und Touristen, die nun auch zurückkehrten, wir alle konnten nicht zu den Fahrzeugen und nach Hause fahren. Nach einer halben Stunde gab es dann Entwarnung und Erlösung.



Montag, 1. Oktober 2018

Heute Morgen war wieder leichter Nieselregen. Braunlage ist unser Ziel für heute. Um dorthin zu kommen, müssen wir über die Staumauer der Rappodetalsperre fahren. Hier erwartet uns ein ganz besonderes Erlebnis. Seit April 2017 spannt sich eine Hängebrücke in 100m Höhe und 483m Länge über die Talsperre. 4 Haupttragseile bilden die Brücke, der Laufsteg aus Gitterrost ist 1,20m breit. Seitlich wird er durch Edelstahlnetze verschlossen.
Also los! 6,-€ kostet das Vergnügen. Schon nach ein paar Metern merkt man die Schwankungen. Die Höhe macht einem nicht viel aus, aber das Gleichgewichthalten. Im Seemannsgang geht es lang. Man hat das Gefühl, man sei nach einer durchzechten Nacht auf dem Nachhauseweg. Für Ulla war das nichts, der Eintritt eine Fehlinvestition. Ein reichliches Drittel hat sie geschafft, dann war ihr Umkehrpunkt erreicht. Die Schaukelei! Man hat doch ganz schön mit dem Gleichgewicht zu tun, rempelt auch schon einmal den Gegenverkehr an. Wer einmal im Harz ist, sollte sich das Spektakel doch mal leisten.
Mehr Infos:
www.titan-rt.de



Die Parkgebühr war mit 2,-€ nicht zu teuer. Nach Freischalten des Parkscheines zur Ausfahrt war aber der Schlitz für das Einführen des Parkscheines an der Schrankensäule so niedrig, so dass ich ihn nicht erreichen konnte. Also musste Ulla ran. Sie führte die Karte ein, die Schranke ging hoch. Indem sie aber nun vor dem Womo wieder auf ihre Seite lief, hatte sie die Schranke wieder ausgelöst, die Schranke ging wieder zu. Natürlich führte ein erneutes Eingeben des Parkscheines zu keinen Erfolg. Zum Glück war aber ein Mitarbeiter gerade in der Nähe. Amüsiert, er hatte Ulla schon bei der Einfahrt gewarnt, nicht vor dem Womo Herumzutanzen, schaltete er die Schranke frei.

Die Weiterfahrt führte uns über Rübeland, Elbingerode und Elend über die damalige innerdeutsche Grenze. Hier hat Kucki seine Gulaschkanone aufgestellt und hier gab es für uns eine hervorragende Erbsensuppe mit Bockwurst. Lecker, lange nicht gegessen. Ein Räucherofen qualmte auch, für heute Abend nahmen wir eine geräucherte Forelle mit. (51°44'13.1"N 10°39'45.3"E)
In Braunlage fuhren wir zum Parkplatz an der Wurmbergseilbahn. Das Wetter war aber nicht danach um auf den Berg hoch zu fahren. Wir unternahmen statt dessen einen Rundgang durch Braunlage mit dem Kurpark. Im Kurparkhaus mussten wir einen kräftigen Regenschauer abwarten, danach gab es wieder blauen Himmel. Es zogen jedoch immer wieder dunkle Regenwolken auf. Entlang der Hauptverkehrstraße, auf der sich der Verkehr regelrecht durch Braunlage quälte, bummelten wir an den vielen Geschäften und Kneipen, (es gab auch viele geschlossene und verlassene) entlang zurück.



Im Womoführer ist der Stellplatz am Schützenhaus ausgewiesen, dort haben wir früher auch schon mal gestanden. Wir fahren dort hoch: Stellplatz geschlossen. Es gibt davor aber einen großen Platz, da bleiben wir einfach stehen. Wird schon niemand etwas dagegen haben. Immer wieder kommen Womos jetzt hier hoch gefahren, bleiben aber nicht wie wir hier. Es gibt in der näheren Umgebung keinen Stellplatz, nur einen Campingplatz. Unten auf dem Großparkplatz an der Seilbahn ist das Parken für Womos von 22:00 - 6:00 Uhr untersagt. Und der Campingplatz ist uns mit unserem autarken Wohnmobil einfach zu teuer.
Nun wechselt sich ein Regenschauer mit dem anderen ab, kleine Windböen lassen unser Womo schaukeln. Das ist aber nichts im Vergleich mit der Schaukelei auf der Brücke.

Dienstag, 2.Oktober 2018

Pünktlich zum Frühstück fing es zu regnen an. Da hat es auch heute keinen Sinn mit der Seilbahn auf den Wurmberg zu fahren. Besuchen wir eben Bad Harzburg. Erst müssen wir aber von Braunlage etwas höher fahren und dann geht es hinunter, Richtung Clausthal-Zellerfeld. Oben setzte dann ein leichtes Schneetreiben ein, teilweise lag durch den Nebel die Sichtweite unter 100m. Entlang der Okertalsperre fahrend erreichten wir das Königreich Römkershall. Man ließ uns aber nicht passieren, das Königreich war noch verschlossen. Erst nach 12:00 Uhr sollte aufgesperrt werden. 

Also weiter nach Bad Harzburg. Auf dem riesigen Womostellplatz fanden wir noch Platz, heute Abend ist er aber voll belegt. (51°52'09.1"N 10°33'29.9"E)
10,-€ Standgebühr incl. Kurtaxe ist hier nicht zu teuer. Es gibt hier auch Alles: Ver- und Entsorgung, Strom, Duschen, Bistro...
Das Wetter war Mist, Nieselregen. Trotzdem wollten wir den Kurort uns anschauen. Vorbei an der Sole-Therme (Morgen!) erreichten wir den Kurpark. Hier am Eingang zum Kurpark ist das Restaurant "An der Bergbahn" und lockt mit hausgemachten Kohlrouladen. Es ist ja schon nach Mittag und wir haben seit dem Frühstück noch nichts wieder gegessen. Die Kohlrouladen waren echt gut, so wie sie eben sein müssen. Das war eine gute Wahl.
Durch den Kurpark hindurch erreichten wir dann die Flaniermeile von Bad Harzburg. Das macht schon was her und man kann sich vorstellen, was hier für ein Flair zwischen den beiden Weltkriegen herrschte. Bei unserem Flanieren mussten wir aber höllisch aufpassen, dass wir keine Einschläge auf den Kopf bekamen. Der heftige Sturm erntete die Kastanien, die knallend auf das Pflaster und die Passanten fielen. Wir besuchten noch die Trink- und Wandelhalle, die Spielbank ließen wir links liegen und gingen wieder Richtung Womo.








Der Wind blies ordentlich kalte Luft, der Nieselregen tat das Übrige. Wir suchten in der Hexenklause uns etwas aufzuwärmen, ein steifer Grog, der wirklich steif war, half uns dabei.
Im Womo machten wir es uns dann gemütlich. Bei dem Wetter jagt man keinen Hund vors Haus, vors Womo.

Mittwoch, 3.Oktober 2018

Feiertag. Der begann auch mit blauen Himmel, der sich aber bald verdunkelte. An der Bergbahn standen die Wanderer an, eine lange Schlange hat sich gebildet.
Wir suchen die Sole-Therme auf. Heute Vormittag ist Wellness angesagt. Das Bad war gut besucht und wir hatten Mühe, die Whirlbänke und Massagedüsen einmal zu nutzen. Von denen gab es auch nicht viele. Im Außenbecken war das Wasser empfindlich kalt. Diese Temperatur hat mit einer Therme nichts zu tun. So war unser Aufenthalt von nicht allzu langer Dauer. Gegen Mittag machten wir unser Womo startklar.
Vom Hohen Harz zum Hohen Fläming über Krakau. So unsere heutige Route. Da wir durch mehrere deutsche Länder fuhren, gab es kurz nach der Grenze von Hessen zu Sachsen-Anhalt "Deutschländer" von Meica. Diese waren sogar knackig. Wir hatten schon einmal Würstchen von Meica. Die waren so was von lasch. Zügig ging nun unsere Fahrt in den Fläming, nach Zerbst. Bei Barby ging es mit der Fähre über die Elbe, bald danach gerieten wir in ein Unwetter. Hier hatten die Scheibenwischer ganze Arbeit zu leisten und ich hatte Mühe das Womo auf der Straße zu halten. Mein Blick galt den hohen alten Straßenbäumen. Hoffentlich bleiben die stehen.

Direkt am Schlosspark in Zerbst befindet sich ein geräumiger Parkplatz.
(51°57'48.1"N 12°04'41.4"E) Es steht nur noch der Ostflügel von dem einst riesigen Barockschloss. 1945 im Bombenhagel zerstört und ausgebrannt. So wie auch 80% der Stadt Zerbst zerstört wurde.
Berühmt wurde das Schloss, da hier die Prinzessin Sophie Auguste Friedericke einen Teil ihrer Kindheit verbrachte. Sie wurde 1745 mit dem russischen Großfürsten Peter III. Vermählt und bekam den Namen Jekatarina Aleksejewna. Sie wurde Katharina II., die Große.





Wir wollen noch nach Wiesenburg. Umleitung! Ortsdurchfahrten gesperrt! So mussten wir einen gewaltigen Umweg nehmen, der uns auch durch Krakau führte. 

Eine halbe Stunde längere Fahrt war das. Jetzt stehen wir auf einem ausgewiesenen Womoparkplatz am Schlosspark in Wiesenburg/Mark. (52°06'39.0"N 12°26'48.3"E)

Donnerstag, 4. Oktober 2018

Trotz der in der Nähe vorbeiführenden B246 war es heute Morgen doch erträglich. Bestimmt aber nur, weil hier in Sachsen-Anhalt noch Ferien sind. Der Parkplatz ist direkt bei der Grundschule Wiesenburg.
Das Wetter zeigte sich von einer angenehmeren Seite als in den letzten beiden Tagen. Wir erkundeten erst einmal den Schlosspark. Das ist ein sehr weitläufiger, rund 150 Jahre alter Park mit einem alten Baumbestand, uralten knorrigen Eichen und Buchen, auch mit seltenen Gehölzen. Diese hatte der damalige Schlossherr von seinen Reisen mitgebracht und hier großgezogen. Von der Schlossterrasse blickt man auf das Parterre, im barocken Stil angelegt. Das soll in dieser Größe und Qualität in Ostdeutschland einmalig sein. Das Schloss, ursprünglich eine Burg, um 1150 angelegt, wurde mehrmals umgebaut und zeigt sich heute im Neo-Renaissance-Stil und ist in Privatbesitz. Den Schlossturm mit einem kleinen Museum kann man aber besichtigen. Wir besuchten auch noch den alten historischen Dorfkern, im Mittelpunkt die Kirche St. Marien.






Die Weiterfahrt nach Beelitz-Heilstätten war nicht gerade einfach. Umleitung und dann auch noch ein Unfall - Straße gesperrt durch Feuerwehren und mehreren Rettungswagen. Wir wendeten und lernten eine ganze Menge Dörfer kennen. Doch dann erreichten wir die Beelitz-Heilstätten. Im Fernsehen hatten wir hier etwas von einem Baumkronenpfad über die ehemaligen Heilstätten gesehen.
Schon der erste Eindruck vom Parkplatz aus war beeindruckend. Und erdrückend. Ruinen! (52°15'58.2"N 12°55'14.1"E)


Vor über 100 Jahren entstanden hier die Beelitzer Heilstätten. Inmitten von Wäldern, umgeben von hochwertiger Architektur sollten sich hier die ärmeren Berliner Bevölkerungsschichten von der grassierenden Tuberkulose erholen. Das auch bei bester Verpflegung. Während der zwei Weltkriege dienten die Heilstätten als Lazarette für deutsche Soldaten. Von 1945 bis 1994 waren sie ein Krankenhaus der Roten Armee. Nach deren Abzug wurden die Gebäude Opfer des Diebstahles und Vandalismus. Die einzige echte Weltkriegsruine, das "Alpenhaus" brannte während der Kämpfe um Berlin aus. Das Gebäude steht seitdem unberührt leer. Auf ihm wuchs ein Wald. Der Baumkronenpfad gewährt aus bis zu 36m Höhe Einblicke in die Zurückeroberung der Natur.








Nach diesem beeindruckenden Erlebnis fuhren wir zum "Spargelhof Klaistow". Im Herbst ist hier Berlin-Brandenburgs größte Kürbisausstellung mit über 100.000 Kürbissen. Das ist ein riesiges Gelände, mit Bauernmarkt, Hofladen, Spielplatz, Kletterwald usw. (52°17'49.3"N 12°51'25.2"E)





Im Hofrestaurant haben wir zu Abend gegessen, das Essen riss uns aber nicht vom Hocker, war auch ganz schön teuer. Überhaupt Alles hier.
Am Abend kam auch noch der Wachschutz, 10,-€ Parkgebühr für die Nacht. Außer Übernachten hat man hier keinen Service fürs Womo. Verglichen mit Bad Harzburg sind die 10,-€ hier ganz einfach Abzocke. Ist eben Privatgelände.

Freitag, 5. Oktober 2018

Wir haben uns mit der Abzocke abgefunden und sind noch einmal auf den Hof einkaufen gegangen. Kürbisse haben wir gekauft. Zwei der Sorte, die man auch roh essen kann und einen, der wie ein Schnitzel gebraten wird. Mal sehen, was daraus wird.




Nun aber ab nach Werder auf den Stellplatz an der Inselbrücke. Das sind nur 20min Fahrt und wir bekommen einen Platz in der ersten Reihe. (52°22'41.0"N 12°56'13.7"E) Die Mittagssonne ist schön warm und so bummeln wir zur Insel und hinunter zur Havel.
Es ist auch Zeit zum Mittagessen und just stehen wir vor dem kleinen Restaurant "Zur Gelben Ente". Hier gibt es als Mittagstisch nur zwei Gerichte: Gemüsesuppe oder Fischsuppe. Wir entscheiden uns natürlich für eine Fischsuppe. Und das war die richtige Wahl. Die Suppe hat so etwas von gut geschmeckt und reich an Fisch: die Beste, die wir je gegessen haben. Wenn wir in Zukunft Fischsuppe essen, die werden bestimmt mit dieser verglichen werden. Ob jemals eine andere an diese herankommt?



Satt und zufrieden setzen wir unseren Inselbummel fort. Entlang der Havel, zur Windmühle, zur Info. Bei einer Eisstube bleiben wir hängen. Lecker, ich natürlich mit der klassischen Kombination: Schoko/Vanille. Noch Fischbrötchen und etwas geräucherten Aal fürs Abendbrot gekauft und wir beendeten unseren Inselspaziergang.


Auf einer Parkbank vor dem Womo genießen wir die Abendsonne.
Dann kommt der Platzwart zum Kassieren. 10,-€ inkl. Kurtaxe. Dazu bekommen wir noch ein Kuponheft mit etlichen Rabatten und siehe da, einen Kupon für einen kostenlosen Eintritt in die Beelitzer Heilstätten. Na, das hätten wir gestern haben müssen.




Sonnabend, 6.Oktober 2018

Nun auf zu unserer letzten Station. Brandenburg. Wir stellen uns dieses Mal nicht auf den Platz „An der Alten Feuerwache“ sondern auf den Parkplatz daneben, der zur Buga angelegt wurde. Wir brauchen keinen Service vom Campingplatz. (52°24'19.0"N 12°32'50.3"E).
Zu Mittag treffen wir uns mit unserer Freundin Christel und gehen in die nahe gelegene Karpatenhütte zum Essen. Hier haben wir schön an der Havel gesessen. Es gab auch viel zu erzählen. Am Nachmittag spazierten wir entlang der Havel fast bis zum Dom. Bei Christel gab es dann noch Kaffee und feines Dessert und wir merkten gar nicht, wie die Zeit im Fluge voranschritt. Danke liebe Christel für den schönen Tag.



Sonntag, 7. Oktober

Zeit für die Heimreise. Ohne Probleme erreichten wir nach rund 3,5 Stunden wieder Chemnitz. Kurzurlaub Over.