Montag, 31. August 2015

21. bis 28. August Mit dem WOMO im Harz - Kurzurlaub



Freitag, 21. August 2015

Eine Woche Urlaub! Dazu haben wir uns eine Rundreise durch oder über den Harz vorgenommen. Vorrangig wollen wir Orte besuchen, wo wir noch nicht waren. Aber lasst Euch, so wie wir uns, überraschen, wohin uns die Reise führt. Vorgenommen haben wir uns den Besuch der Orte Quedlinburg, die Teufelsmauer, Blankenburg, wieder einmal den Brocken (bei guter Sicht) und Stolberg mit dem Josephskreuz.
13:30 Uhr geht unsere Fahrt los. A72 Richtung Leipzig, A38 bis zur A14 und die nach Bernburg. Von hier die B6 nach Quedlinburg. Den Stellplatz für WOMOs auf dem Schlossparkplatz haben wir gleich gefunden. Vor der Schranke haben wir die Preise gelesen, 10 € pro 24h. Wo wir doch nichts weiter brauchen. Aber zurück konnte ich nicht mehr, also durch die Schranke und wir waren 10€ los. Ulla war sauer ob des Platzes, 10 m vor unserem WOMO verlief die Hauptstraße. Durch die Schranke war es uns aber auch nicht möglich, wieder herunter zu fahren und uns einen anderen Platz zu suchen. Später haben wir aber festgestellt, dass die beiden anderen in Quedlinburg vorhandenen Plätze ebenso viel kosten, evtl. etwas ruhiger gelegen sind.
Nebenbei: Im Stellplatzverzeichnis Bordatlas waren 2011 die Plätze noch mit 5€ Gebühr angegeben. Sind die jetzigen Gebühren ein Zeichen des Mindestlohnes der Stellplätze? Oder nur, weil die Zulassungszahlen an Wohnmobilen gegenwärtig boomen und die Betreiber eine goldene Nase haben wollen?

Das Schlossensemble auf dem Berg über dem Parkplatz lockte uns im abendlichen Sonnenschein und wir begaben uns hoch zum Schloss. Die Bilder sprechen für sich, wir hatten einen wunderschönen Blick über die Altstadt.



Morgen werden wir diese besuchen.

Sonnabend, 22. August 2015

In der Nacht haben wir gut geschlafen – aber nur dank Ohrstöpsel! Ulla hatte neuartige aus der Apotheke mitgebracht, aus Silikon, formen sich gut dem Gehörgang an und man merkt sie überhaupt nicht. Aber alle Frequenzen schirmen sie auch nicht ab. Ullas Schlafgeräusche dringen trotzdem durch, während ein lautstarkes Motorrad kaum noch zu hören ist. Ulla müsste sich bei der Ohrstöpselentwicklungsabteilung als Geräuschgenerator melden. Ihre Geräusche kann man nicht künstlich erzeugen. Vielleicht wäre das ein Nebenjob mit einem lukrativen Nebenverdienst? Und ganz Deutschland wäre ihr dankbar.
Solche Gedanken kommen einen ob der hohen Stellplatzgebühren, wie kann man sie anderweitig kompensieren?

Nach dem Frühstück gingen wir in die Altstadt, Von einem Fachwerkhaus zum anderen. Die Stadt ist ja ein einziges historisches Denkmal. Es ist sicher nicht Jedermann Sache in so einem Denkmal zu wohnen. Wir haben aber den Eindruck, dass alle hier Wohnenden mit Herzblut dabei sind ihre Stadt als Denkmal zu erhalten.




Wohltuend beim unausbleiblichen Shoppen – uns sind keine Geschäfte der großen Modeläden wie NewYorker, Pimkie, H&M aufgefallen. Aber jede Menge kleine Geschäfte. Das Anschauen der historischen Fachwerkhäuser rückte daher bei Ulla in den Hintergrund. Im Vordergrund waren nun eben diese Geschäfte und sobald irgendwo ein buntes Tuch, ein Rock oder eine Bluse auf einem Ständer vor dem Geschäft hing, wieder ein Stopp. Auf meine Frage, was sie eigentlich suche, kam nur die Antwort: Lass mich doch mal. ?
Nach 20 min des Wartens vor einem solchen Geschäft hatte ich so ziemlich die Nase voll, ging zum gegenüberliegenden Kiosk und bestellte mir ein Radler. Prompt kam sie und trank mir die Hälfte vom Radler weg. Shoppen macht durstig!
Aber auch hungrig! Verführerisch stieg am Markt ein Duft in die Nase. Bratwurst.
Ein kleiner Stand: Harzer Fichteln. Noch nie gehört, doch: in einem Reiseführer werden diese Würste als Spezialität erwähnt. Wir haben die Verkäuferin gefragt: Es ist eine grobe Bratwurst, gibt es aber sonst nicht im Handel, und das Besondere daran sind als Gewürz verwendete Maispitzen der Fichtenbäume. Daher Fichteln. Wir fragten nach: Schmecken die denn? Ihre Antwort: Ich glaube schon. Da sind wir doch stutzig geworden, sie glaubt es nur? Nun, sie hat sie früher vor Jahren einmal gegessen. Jetzt ist sie Vegetarierin und isst keine mehr.
So etwas haben wir noch nicht gesehen: eine vegetarische Bratwurstverkäuferin.
Uns hat die Wurst geschmeckt, sogar sehr gut. Wichtig: ohne Senf, der würde den guten Geschmack der Wurst nur übertünchen.
So, das war unser Quedinburgbesuch. Fazit: eine sehenswerte Stadt.
Noch eine Nacht wollen wir auf dem doch lauten Stellplatz nicht noch stehen und suchen uns einen anderen Platz. In Ballenstedt, neben dem Flugplatz kann man gut stehen. Doch bevor wir in Ballenstedt ankommen, werden wir bei einem Wegweiser stutzig: Hoym. Hat der Ort etwas mit dem Hoym aus Sachsen zu tun? Fahren wir doch mal hin. In der Ortsmitte finden wir auch das Schloss. Und wir erfahren:
Hoym wurde im Jahr 961 erstmals urkundlich erwähnt. Am 10. November 1195 wird das hier ansässige Rittergeschlecht mit Cuno de Hoym zuerst erwähnt. Ab 1721 war Hoym Residenzstadt des Fürstentums Anhalt-Bernburg-Hoym. Aus dieser Zeit stammt das Schloss Hoym. In ihm ist heute die größte Behinderteneinrichtung des Landes Sachsen-Anhalt untergebracht. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden mindestens 260 Bewohner der damaligen Landes-Siechenanstalt Hoym in der Euthanasieanstalt Bernburg ermordet.

Nun fahren wir nach Ballenstedt. Nachdem Ulla ausgestiegen war um uns dort anzumelden, hörte ich gewaltige Bässe dröhnen. Die drangen aus einem Zirkuszelt neben dem Flughafengelände und Ulla kam mit der Nachricht, dass hier bis morgen früh eine Veranstaltung von Radio RTL stattfindet.
Wieder Ohrstöpsel? Nein. Nicht weit von Ballenstedt befindet sich die Roseburg. Hier soll heute Abend ein Sommerkonzert stattfinden. Das wäre ja etwas für uns. Vor Jahren wollten wir die Burg schon einmal besuchen, haben aber keinen Parkplatz gefunden. So war es aber auch heute. Der Wegweiser führte auf einen von der Straße abzweigenden Weg, für unser WOMO zu schmal. War das denn der richtige? Die Straße weiter ein kleiner Platz direkt an der Straße, der war es sicher auch nicht. Und das war es.
Ein weiterer Stellplatz Richtung Blankenburg soll an den Timmenroder Forellenteichen sein. Unser Navi führte uns brav dorthin. Das ist Privatgelände, wir dürfen aber für 9€ vor dem eigentlichen Platz stehen. Das Gute: Es gibt geräucherte Forelle zu kaufen und so ist unser Abendbrot gesichert. Und die hat schmeckt!

Sonntag, 23. August 2015

10:00 Uhr meldete sich mein Smartphone: Erinnerung! Tante anrufen, heute Geburtstag. Das haben wir doch gleich gemacht.
Danach sind wir nach Blankenburg gefahren. Nördlich der Stadt befindet sich die Burg- und Festungsanlage Regenstein, hoch auf einem Felsen. Allerdings nur die Reste. Bereits Mitte des 15. Jahrhunderts war sie schon Ruine. Ab 1670 bauten die Brandenburger (Preußen) den Regenstein zu einer Bergfestung aus. Diese preußische Enklave wurde aber 1758 durch einen Befehl Friedrichs des II. soweit zerstört, dass sich hier nicht erneut feindliche Truppen festsetzen konnten, so wie vorher im Siebenjährigen Krieg die Franzosen.
Die gesamte Anlage ist als Freilichtmuseum gestaltet.



Zwei Stunden dauerte unser Rundgang und Kletterei auf dem Regenstein.
Nach dem Mittag fuhren wir wieder nach Blankenburg hinein und auf dem WOMO-Stellplatz am Schnappelberg parkten wir. Der Platz liegt gegenüber den Barocken Gärten, die wir nach einem kurzen Imbiss am Kiosk des Parkplatzes nun besuchen. Ab 1718 gibt es den Terrassengarten, eine Lustgartenanlage mit einem fürstlichen Gartenhaus, dem heutigen Kleinen Schloss.



Oberhalb der Gärten thront das Große Schloss, welches wir erreichen indem wir durch den Berggarten hochsteigen. Bevor wir das Burgtor passieren, haben wir noch eine wunderbare Aussicht auf Blankenburg.


Das Schloss selbst ist Baustelle. Ein Verein bemüht sich um die Erhaltung der Bausubstanz und um Konzepte für eine nachhaltige Nutzung.


Wir steigen in die historische Altstadt hinunter. Unser kleiner Reiseführer spricht vom Flair einer romantischen Kleinstadt mit verwinkelten Gassen und Jahrhunderte alten Fachwerkhäusern.
Doch unser Eindruck war ein anderer. Gut, in der Krummen Straße entlang der Stadtmauer und der Bäuerischen Straße sind die ältesten und auch liebevoll restaurierten Ständerbauten der Stadt durchaus sehenswert.


Das ist dann auch fast Alles. Die gerühmte Lange Straße glänzt durch unbewohnte, durchaus reich verzierte Häuser, aber alles verdreckt und verkommen. Plätze zum Verweilen für hungrige und kaffeedurstige Gäste sind eine Fehlanzeige. Sonntags geschlossen bzw. ganz geschlossen. So auch am Markt, tote Hose.


Und das gerühmte sehenswerte Herbergsmuseum – ebenfalls geschlossen.
Schade, wir haben uns etwas anderes von Blankenburg versprochen.
Zurück auf dem Stellplatz. Dieser liegt zwischen zwei Straßen, also dürfte es in der Nacht nicht ganz ruhig sein. Die WOMOs stehen auch unter hohen Kiefern, die zur Zeit ihre Kienzapfen abwerfen. Da für heute Nacht etwas stärkerer Wind angesagt ist (wir haben ja schon einmal unter einem Walnussbaum mit reifen Nüssen gestanden) fahren wir doch lieber weiter. Der Parkplatz zum Regenstein, den wir heute Vormittag besuchten, liegt viel ruhiger. Dort stehen wir jetzt.

Montag, 24. August 2015

Die Sonne weckte uns und nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir  zum Parkpatz an der Friedensbrücke zwischen Weddersleben und Neinstedt. Hier wollen wir eine Rundwanderung über die imposante Teufelsmauer unternehmen.
Der Sage nach wollten Gott und der Teufel die Erde unter sich aufteilen. Dazu hatten sie vereinbart, dass alles Land, welches der Teufel in einer einzigen Nacht bis zum ersten Hahnenschrei mit einer Mauer umbaut, ihm gehöhre. Der Teufel machte sich eifrig ans Werk und war fast fertig. Eine Frau, die noch vor dem Morgengrauen aufgebrochen war, um ihren Hahn auf dem Markt zu verkaufen, stolperte, der Hahn erschrak und fing zu krähen an. Pech für den Teufel – seine Bauzeit war um. Aus Wut darüber riss er die Mauer teilweise wieder ein. Das erklärt ihre heutige Gestalt. So steht es an einer Wandertafel auf dem Parkplatz geschrieben.

Sie entstand natürlich anders. Vor ca. 80 Mio. Jahren wurde das Harzgrundgebirge herausgehoben. Die aus Schichtrippe erscheinende Teufelsmauer besteht aus silifiziertem Sandstein.
Lassen wir uns nun überraschen. Und die Überraschung ist gelungen. Eine wirklich imposante Felsengruppe in einer Linie, die Felsen stehen wirklich wie eine Mauer. Der Wanderweg ist sehr gut ausgebaut, Infotafeln sind vorhanden. Natürlich bietet die Mauer jede Menge Fotomotive. Sogar die DEFA hat hier zu DDR-Zeiten mit DDR-Chefindianer Gojko Mitiċ einen Film gedreht. Entlang ging es an den Königsteinen und der Langen Wand. Jetzt kann man schon unterhalb der Steine an der Bode oder auf der Wedderslebener Seite zum Parkplatz zurücklaufen.




Wir sind aber noch weiter zu den Mittelsteinen gelaufen und dann nach links Richtung Thale und dann zurück zur Bode gelaufen.


Nach knapp 3 Stunden waren wir wieder auf dem Parkplatz.
Hier wurde inzwischen eine Gulaschkanone stationiert. Eine gut schmeckende Erbsensuppe mit Bockwurst war damit unser spätes Mittagessen.
Das war aber für heute nicht Alles. Morgen wollen wir auf den Brocken. Also fahren wir heute Nachmittag nach Drei Annen Hohne.

Auf dem Parkplatz kostet eine Tageskarte (24h) 3 €. Wir möchten gern heute Abend hier etwas zu Abendbrot essen, aber für die Gaststätte im Bahnhof (Kult zu DDR-Zeiten) ist 16:00 Uhr Feierabend. Und das Hotel am Bahnhof ist uns einfach zu teuer, regionaltypisches gibt es zu dem auch nicht.
Kurzerhand entschließen wir uns mit der Schmalspurbahn auf den Brocken zu fahren. Man sagte uns, dass auch noch gute Sicht dort oben wäre. 16.47 Uhr fuhr der Zug ab, 17:38 Uhr waren wir auf dem Brocken. Der Wind war dort oben schon sehr heftig und wir sahen, wie Regenschwaden heranzogen.





Der Brockenwirt hatte noch geöffnet. Und damit bestand unser Abendbrot aus Schmalzstullen, belegt mit Harzer Käse, Zwiebel und Gurke.
Dazu ein Hasseröder, für Ulla allerdings wegen des kalten Windes einen Jagertee.


18:31 Uhr fuhren wir mit dem letzten Zug wieder hinunter nach Drei Annen Hohne.
Wenn es hier nichts Gescheites gibt, fährt man eben mal kurz zum Abendbrot auf den Brocken.

Dienstag, 25. August 2015

In de Nacht fing es an zu regnen, der Regen hörte auch am Vormittag nicht auf. Da war es natürlich sinnlos noch einmal auf den Brocken zu fahren. So fuhren wir in strömenden Regen erst einmal nach Braunlage zum Einkaufen und zum WOMO entsorgen. Dabei entdeckten wir dort einen schönen ruhigen WOMOstellplatz. Es regnete aber noch immer und so fuhren wir weiter Richtung Stolberg. Straßensperrungen und Umleitungen ließen uns fast verzweifeln. So landeten wir fast in Nordhausen, in Neustadt machten wir weit nach Mittag erst einmal Halt. Ein Wegweiser versprach ein historisches Zentrum. Da stand aber nicht, dass das Zentrum menschenleer ist. Kurz fotografiert und dann sind wir wir wieder aus dem Zentrum raus und in die Gaststätte Zur Herrenwiese rein. Hier haben wir aber fein gegessen. Hausgemachte Sülze und Rostbrätel. Wir sind ja in Thüringen.


Gesättigt fahren wir nun weiter. Zuerst erkunden wir den Parkplatz am Andreasberg oberhalb von Stollberg, ob man hier übernachten kann. Könnte man, aber durch Umleitungen bedingt ist hier doch zur Zeit etwas lebhafter Verkehr. Von diesem Parkplatz führt ein Wanderweg zum Josephskreuz, das wir dann morgen besuchen wollen. So fahren wir hinunter nach Stolberg. Inzwischen hat es auch zu regnen aufgehört, so dass einem Stadtbummel durch die historische Stadt nichts im Wege steht. Auf dem Parkplatz am Bahnhof stellen wir unser WOMO ab. Ulla kocht sich noch einen Kaffee und fängt dann an zu suchen. Sie sucht ihre Handtasche. So groß ist unser WOMO ja nicht und schnell kommen wir zum Schluss: sie ist nicht da, weg. In Neustadt hatte sie sie noch, hat sie ja erst noch mit frischem Geld aus dem Geldautomaten gefüttert. Sie kann nur noch in der Gaststätte über dem Stuhl hängen. Wir haben die Rechnung gesucht und gefunden, die Telefonnummer stand darauf und angerufen. Ja, die Tasche ist sicher verwahrt und wir können sie abholen. Ulla fiel ein Stein vom Herzen und so wurde es erst einmal nichts mit einem Bummel durch Stolberg. 20 km über eine kurvenreiche Strecke zur Handtasche und wieder 20 km nach Stolberg zurück. Und dann haben wir aber noch anderthalb Stunden zur Besichtigung von Stolberg gehabt, pünktlich 18:00 Uhr wurden die Bordsteine hochgeklappt.
Wir stiegen hoch zum Schloss, das zur Zeit eine Baustelle ist und aufwendig wieder hergerichtet wird. Ob es danach ein Nutzungskonzept gibt? Die Bahngleise, die nach Stolberg führen, setzen schon Rost an. Der Bahnverkehr ist stillgelegt.






Mittwoch, 26. August 2015

Ruhig verlief auch die Nacht. Früh waren es im WOMO allerdings nur 15°C. Die Sonne erwärmte es aber schnell und so hatten wir ein sonniges Frühstück.
Wir zwängten uns mit dem WOMO durch die engen Straßen von Stolberg und fuhren hoch zum Auerberg. Das heißt nicht ganz, vom großen Parkplatz waren es noch 20 min zu laufen. Der Weg heißt auch Liederweg, an mehreren Stationen wird man zum Singen animiert. Ein Volkslied kennen wir gar nicht: Lola.

Dann stehen wir unter dem Josephskreuz. 38 m hoch, 200 Stufen sind zu bewältigen. Die Mühe wird aber belohnt. Vom größten eisernen Doppelkreuz der Welt ist die Aussicht einzigartig. Schon im 18. Jahrhundert stand hier ein Aussichtsturm, 1834, zum Geburtstag des damals hier regierenden Grafen Joseph, wurde ein neuer, hölzener Aussichtsturm in Form eines Doppelkreuzes eingeweiht. 1880 zerstörte ein Blitzschlag den Turm, der 1896 in einer massiven Eisenkonstruktion wieder errichtet wurde und bis heute den Ausflüglern diese Aussicht bietet.



Für eine Einkehr in die Berggaststätte war es noch zu früh. Wir gingen zum Parkplatz wieder hinunter und fahren wieder ins Tal. Gar nicht weit gefahren zeigt ein Wegweiser zur „Heimkehle“, eine der größten Höhlen Deutschlands. 13:00 Uhr beginnt die Führung und wir erfahren wissenswertes über die Entstehung, Geschichte und Geologie. Der aus dem Karstgebiet herausgeschwemmte Gips wird außen abgebaut, im inneren verbleiben die riesigen Hohlräume. Im „Großen Dom“ der Heimkehle wurde ab 1944 eine unterirdische Rüstungsfabrik mit Werkhallen errichtet, Fahrgestellteile für das Kriegsflugzeug JU 88 wurden hier produziert.
8°C waren es in der Höhle, kein Wunder, dass nach Austritt ans Tageslicht sofort die Brille beschlug und wir wieder im finsteren standen.
Eine Stunde hatte die Führung gedauert, wir waren nun auch etwas hungrig geworden. Nicht weit von der Höhle haben wir am Bahnübergang einen Imbiss gesehen. Dorthin fuhren wir noch einmal zurück. Wir haben es nicht bereut: Wirsingkohleintopf und Graupeneintopf, beide sehr gut!
Unser nächstes Ziel ist nun der Kyffhäuser. Wir waren ja schon ein paar Mal über den Kyffhäuser gefahren, aber eben nur gefahren und haben uns nie Zeit genommen, dieses Denkmal auch einmal zu besuchen.
Vom Imbiss weg mussten wir erst noch eine Baustellenampel beachten, die schaltete gerade auf Gelb und so gab ich noch etwas Gas. Doch was ich dabei nicht beachtete, den nun folgenden Bahnübergang nahm ich doch mit nun etwas hoher Geschwindigkeit. Im WOMO ächzte und krachte es gewaltig, es flog auch allerhand aus den offenen Regalen.
Nach einigen Kilometern konnten wir anhalten und Ulla räumte erst mal auf.
Nach Kelbra begannen dann die 36 Kurven hoch zum Kyffhäuser. Eine beliebte Bikerstrecke, auf der so langsam fahrende Fahrzeuge wie wir mit unserem WOMO denen ein Dorn im Auge sind. Aber heute haben wir keinen ausgebremst, es kamen uns aber etliche bergabwärts Fahrende entgegen. Oben parken wir auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz P3, der Parkautomat ist aber defekt. Es ist schon am späten Nachmittag, die Tagestouristen machen sich bereits auf die Heimreise.
Schnell noch einmal auf die Toilette im WOMO, doch oh Schreck! Ullas Kostüm liegt mitsamt der Kleiderstange am Boden. Ursache: der rasante Ritt über den Bahnübergang. Der Rock ist total zerknittert und so müssen wir morgen sehen, wo wir einen Stellplatz mit Stromanschluss bekommen. Ein Bügeleisen haben wir an Bord.
Wir löhnen den Eintritt zum Denkmal und stehen nun unter dem monumentalen Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. unter dem Friedrich I. Barbarossa sitzt und der Sage nach im Kyffhäuserberg so lange schlafen muss, wie die Raben noch fliegen.
81 m hoch ist das Denkmal und bietet ebenfalls eine imposante Aussicht. Sogar das Josephskreuz auf dem Auerberg kann man sehen.
Interessant ist auch die im Museum zu studierende Dokumentation über die Zeit nach 1945 und der Umgang mit den doch hier verherrlichten militaristischen Idealen, die doch gar nicht so zum Sozialismus passen.




Wir besichtigten noch Oberburg und Unterburg und suchten uns dann hier oben auf dem Kyffhäuser einen Übernachtungsplatz. Den fanden wir auf dem nun stillgelegten riesigen Parkplatz zum Fernsehturm. Wir sind aber nicht die einzigen hier, ein weiteres WOMO findet den Platz zum Übernachten gut geeignet.

Donnerstag, 27. August 2015

36 Kurven geht es wieder hinunter nach Kelbra und von da nach Sangerhausen. Das Schloss ist unser heutiges Ziel.

Das Schloss war die Residenz des Hauses Schwarzburg-Sondershausen. Es ist eine vierflügelige Schlossanlage mit Bausubstanz aus sieben Jahrhunderten. Dazu gehört der Park mit historischen Gebäuden: barockes Achteckhaus (ehemaliges Karussell), klassizistischer Marstall
Zu den Höhepunkten eines Rundganges gehören: der ab 1695 entstandene, mit 16 überlebensgroßen Figuren antiker Gottheiten und mehr als 20 Deckengemälden mythologischen Inhalts geschmückte Riesensaal, der gleichfalls als Festsaal genutzte, in den Landesfarben blau-weiß begrüßende Blaue Saal, die Schlosskapelle mit Empore, Kanzel und Fürstenstuhl sowie das um 1835 aus dem einstigen Tafelgemach entstandene Liebhabertheater. Bewundert haben wir die Parkettfußböden in den Räumen, in jedem Raum ein anderes Muster. Aus Kostengründen gibt es keine Führungen mehr, ein freundlicher Museumsmitarbeiter hat uns aber Vieles sehr ausführlich erläutert – fast eine „Privatführung“. Leider ist das Fotografieren nicht gestattet, so dass ich hier auf die Wikipedia verweisen muss.


Über zwei Stunden brachten wir im Schloss zu. Danach gingen wir noch in die Stadt hinunter und erstanden die zwei letzten Bratwürste am Bratstand einer Fleischerei.
Nun machten wir uns wieder auf, Bad Langensalza soll für heute unser Endziel sein.
Wir werden auf den Possen aufmerksam. Das ist das Naherholungsgebiet von Sondershausen. Der damalige im Schloß Sondershausen residierende Fürst Günter der i: soll hier ein Jagdschloss unterhalten haben. In dem Gebäude befindet sich heute das Ausflugslokal. Nicht weit davon steht der Possenturm, der älteste und höchste Aussichtsturm Europas (rund 42 m, der in Fachwerk errichtet wurde.
Im kleinen Tierpark finden wir die possierlichen Erdmännchen - man kann denen stundenlang zuschauen

Das Erdmännchen schaut auch zum Turm
Wir fahren durch Ebeleben und werden auf den dortigen Barockgarten aufmerksam gemacht. Den schauen wir uns natürlich an. Unser WOMO quält sich wieder durch enge Straßen und wir haben fast die Orientierung verloren. Aber wir finden doch noch den Garten. Dieser wird zur Zeit restauriert, Vieles ist schon fertig. In naher Zeit wird er eines Besuches würdig sein.


Dann erreichen wir Bad Langensalza. Der Stellplatz befindet sich an der Friederiken-Therme. Die Anfahrt ist nur etwas schwierig, da man meistens nach Navi auf dem PKW-Parkplatz landet und nur durch eine größere Blockumfahrung zur Einfahrt zum WOMOstellplatz gelangt.
Wir haben Glück, ergattern die letzte freie Stromsteckdose. Die brauchen wir aber auch, da Ulla ja noch für morgen ihr Kleid bügeln muss. So wird nun unser WOMO kurzerhand zur Bügelstube.
Zeit zum Abendbrot. Es ist schwülwarmes Wetter und so haben wir keine Lust auch noch im WOMO zu kochen. Nicht weit vom Stellplatz entfernt befindet sich ein asiatisches Bistro und da gibt es heute für uns leckere Bratnudeln und knusprige Ente.

Freitag, 28. August 2015

Heute geht unser Kurzurlaub, der uns in den Harz geführt hat, zu Ende. Gelandet sind wir aber in Thüringen. Und hier in Bad Langensalza besuchen wir heute Vormittag noch die Friederikentherme. Bis auf zwei Familien mit Kindern sind wir in dem doch gut besuchten Bad unserer Schätzung nach die Jüngsten. Zu Mittag hin sind wir nur noch wenige Badegäste, der Mittagstisch im Kurheim ist schuld.
Am zeitigen Nachmittag sind wir dann schon in Gotha. Hier beginnt heute Abend das 15. Barockfest, das wir natürlich besuchen. Doch das gehört nicht mehr zur Urlaubsfahrt. Wie es auf dem Fest zugeht, das berichte ich im nächsten Post.