Sonntag, 28. September 2014

26. - 28. September 2014



Freitag Nachmittag fuhren wir nach Zeitz.
Auf dem Schützenplatz ist sogar eine Parkmöglichkeit für WOMOs eingerichtet. Ohne Alles – WOMO-Fahrer wissen damit etwas anzufangen.
Stellplatzkoordinaten: 51°02'59.6"N 12°08'44.2"E



Aber, was riecht denn hier so? Ein eigenartiger Geruch steigt uns in die Nase. Eine Mischung aus Kartoffeldämpfer und gekochtem Hundefutter, das trifft so etwa den Geruch. Wir befragen am Abend die Wikipedia: Die Südzucker Bioethanol GmbH hat im April 2005 am Standort Zeitz die größte Bioethanolanlage Europas in Betrieb genommen. Jährlich werden dort aus 700.000 t Weizen 260.000 m³ Bioethanol produziert. Aha, das ist es also.
Wir gingen noch kurz zur Fußgängerzone, Fußgänger waren aber nur vereinzelt zu sichten. Wir kauften auch nur leckere Thüringer Wurst  für unser Abendbrot.

Sonnabend Vormittag wollen wir nun Zeitz entdecken.
Zeitz, woran denkt man, wenn man Zeitz hört? Allgemeines Achselzucken: Irgendein Kaff in der Pampa? Da müsste man sich aber mal schlau machen.
Zeitz hat schon über 1000 Jahre auf dem Buckel, Zeitz war bedeutender Bischofssitz und entwickelte sich im 19. Jhd. zur modernen Industriestadt. Viele stolze Bürgerhäuser säumen die Straßen, viele schon schön renoviert, aber es gibt auch viel Leerstand und vieles ist auch dem Zerfall überlassen. Zeitz muss wirklich eine reiche Stadt gewesen sein.
Das Rathaus von Zeitz
Die Michaeliskirche - vor dieser verbrannte sich 1976 der Pfarrer Oskar Brüsewitz

Zeitz ist die Stadt der Kinderwagen. VEB ZEKIWA hieß zu DDR-Zeiten die Firma und die belieferte die Versandhäuser der Bundesrepublik, unsere östlichen Nachbarländer und natürlich auch den Bedarf in der DDR, wenn man entweder Glück oder Beziehungen hatte. Ansonsten blühte der „Gebrauchtwagenhandel“. Die größte Kinderwagensammlung Europas befindet sich im Deutschen Kinderwagenmuseum im Schloss Moritzburg Zeitz. Ausgerechnet diese Woche war die Ausstellung geschlossen – Pech.
Wir besuchten aber trotzdem das Schloss, eben nur die herzoglichen Räume. Es wurde hier eine ansehnliche Sammlung an Möbeln aus der Zeit der Renaissance, des Barock bis  zur Biedermeierepoche zusammengetragen.
Der Dom St. Peter und Paul zeigt sich im Inneren in barocker Gestalt und wird heute als katholische Kirche genutzt. Georgius Agricola, Bergbauingenieur und auch Bürgermeister von Chemnitz, fand hier seine letzte Ruhe.
Das Torhaus zum Schloss, dahinter dann der Dom
Schloss Moritzburg von der Parkseite aus gesehen

Nach so viel Geschichte waren wir hungrig geworden. In der rekonstruierten Orangerie befindet sich die Schnitzelschmiede: Schnitzel in jeder Variation und Größe, bis XXXXL. Uns reichte eine normale Portion und die war schon reichlich.
Die Orangerie (berbergt die Schnitzelschmiede)
 Zur Verdauung diente dann ein ausgedehnter Spaziergang bei herrlichem Sonnenschein durch den Schlosspark. 2004 fand hier die Landesgartenschau statt. 
Zerrspiegel in der Gartenkunst

Ruhe im Japanischen Garten
 Unser weiterer Weg führte uns wieder zurück zum Markt. Hier gibt es das Matheser Haus (Altmarkt 21), das eine Likörfabrik beherbergte. Nicht zu verwechseln mit dem Maltheser! In diesem Haus befindet sich das „Unterirdische Zeitz“.  Und das wollen wir kennenlernen.
Zum "Unterirdischen Zeitz"
Unter der Altstadt von Zeitz befindet sich ein Labyrinth von unterirdischen Gewölben (Tonnen) und Gängen. Hier wurde das Grundnahrungsmittel unserer Vorfahren, das Bier, kühl gelagert. Im 14. bis 16. Jhd. entstanden diese Lagerstätten unter den Häusern, bis zu einer Tiefe von 12 m. 45 min dauerte die Führung, wir standen auch unter dem Tresor der Commerzbank. Hat nichts genutzt, unser Geld reichte nach der Führung gerade noch für einen Kaffee und eine Cola. Zwei Flaschen Bier, Zeitzer Grottenbräu, waren auch noch drin.
Noch 3 Photos aus dem Schlosspark:
Wunderbaum (Ricinus communis)

Tagpfauenauge (Aglais io; Syn.: Inachis io, Nymphalis io)

Ameisen (Formicidae)
 
Am späten Nachmittag starten wir zur Weiterfahrt – Bad Lausik ist unser Ziel. Über Meuselwitz und Borna erreichen wir es nach 50 min Fahrt.
Zum Abendbrot gibt es das Thüringer Wurstpaket und das Zeitzer Grottenbräu.

Der Sonntag ist nun zum Relaxen da. Wir gehen baden. Ins Riff. Sonntag vormittags ist noch nicht so viel Betrieb und so fühlen wir uns in den verschiedenen Wasserbecken pudelwohl und tun damit etwas für unsere Gesundheit. Der Engländer würde das mit Wellness bezeichnen, inzwischen ist das auch für uns Deutsche sprachgeläufig geworden.

Montag, 22. September 2014

18. - 21. September 2014

Auch dieses Wochenende zählte nicht zu den idealsten - zumindest vom Wetter her.

Am Freitag gab es wieder einmal ein Tanztraining zu den Barocktänzen.

Am Sonnabend war "barockfrei", wir fuhren noch einmal nach Kötschenbroda und nutzten das noch schöne Wetter zu einer Wanderung in die Zitschewiger Weinberge.
Vorbei an der Krapenburg, die einmal mit dem dahinter liegenden Weinberg uns, d.h. den Vitzthums gehörte. Der Krapenbergweg führt am Weinberg vorbei in die Höhe und nach ca. 30 min erreicht man den Abstecher zur Zechsteinaussicht. Den Abstecher sollte man auch gehen, sonst verpasst man eine wunderbare Aussicht auf die unten ligenden Weinberge mit der Krapenburg. Dort unten gibt es auch etwas Besonderes zu sehen: Eine Talutanlage aus dem 19. Jhd. Das ist ein System von mehreren Mauern mit einem kleinen Dach, das die im angebrachten Obst- und Weinspaliere vor Wind und Regen schützt und durch die in der Mauer gespeicherten Sonnenstrahlen wärmt.
Die Krapenburg in Zitschewig

Krapenbergweg

Krapenbergweg
Blick von der Zechsteinaussicht

Talutanlage

Auch das Naturdenkmal Trockenrasen sollte man besuchen. Die Radebeuler Steillagen, in denen die Sonne in einem Winkel von annähernd 90 Grad auf eine nur dünne Bodenschicht über felsigen Untergrund trifft, bilden einen idealen Standort für diese, nur wenige Quadratmeter großen Biotoptypen.



Der weitere Krapenbergweg führt nach Alt Wettin. Hier finden wir auch eine Straußenwirtschaft. Schon an vielen Stellen wurde auf sie hingewiesen, doch als wir davor standen - Wegen der beginnenden Weinlese heute geschlossen!
Das Wettiner Schloß kann man auch nicht besichtigen, es ist in Privathand. Von hier oben hat man aber noch einmal eine schöne Aussicht - bis nach Dresden hinein. Wir sahen, wie ein riesiges Regengebiet von Dresden Besitz ergriff.



Wir beieilten uns, begleitet von ein paar Blitzen und grollenden Donner, die Stufen des Weinberges hinabzusteigen. Vorbei an der Johanniskirche und der alten Bischofsweinpresse erreichten wir die Straßenbahnhaltestelle und uns erreichten die ersten Regentropfen.
Bischofspresse

Bis zum Abend goss es in Strömen, aber da saßen wir schon im WOMO. Pünktlich zur Abendbrotzeit hörte der Regen kurz auf. Das reichte um trockenen Fußes zur "Alten Apotheke" zu gelangen, wo wir es uns gut schmecken ließen.

Am Sonntag hörte der Regen nicht auf. Unser geplantes Flanieren wurde abgesagt und so fuhren wir wieder nach Hause.

Montag, 15. September 2014

12. bis 14. September 2014

Freitag

An diesem Wochenende trefen wir uns mit unseren Cottbuser Freunden Ilse und Bernd in Kötschenbroda.
Wir fahren aber nicht mit dem Zug dorthin, sondern mit unserem WOMO. Das heißt erst nur ich, Ulla kommt dann standesgemäß mit dem Zug. Sie braucht aber nicht zu fragen: "Verzeihen Sie mein Herr, fährt dieser Zug nach Kötschenbroda?"
Am Freitag unternehmen wir aber erst mal eine Zeitreise und besuchen das DDR-Museum in Radebeul. Es ist wirklich das umfassendste Museum dieser Art und mit den Jahren, mit denen die Erinnerungen an unser Leben in der DDR verblassen, wird es immer wichtiger, dass es solche Einrichtungen gibt.
http://www.ddr-museum-dresden.de
Abends gehen wir in eines der vielen kleinen Gasthäuser und Weinstuben und lassen es uns dort richtig gut gehen.

Sonnabend

Es ist vom Wetterdienst ein verregnetes Wochenende vorausgesagt. Wir lassen uns aber nicht entmutigen und fahren nach Meißen. Wir kennen ja Meißen, aber unsere Freunde noch nicht, zumindest wie es nach der Wende sich entwickelt hat. Die Altstadt ist fast komplett saniert und der Aufstieg zur Burg ist ein schönes Erlebnis. Mitten auf der Wegstrecke hoch zur Burg lockt die Gaststube "Zum Humpen" mit einem verführerischen Speisenangebot: sächsisch und handgemacht.
Krautwickel, Kartoffelsuppe und sächsischer Sauerbraten - Köstlich und Preiswert.
So gestärkt konten wir die vielen Treppen hinauf auf die Burg in Angriff nehmen. Die Albrechtsburg besichtigten wir mit einem Audioguide. Dessen Erläuterungen gingen aber sehr ins Detail und im zweiten Stockwerk der Burg war es dann für uns zu viel. Wir beobachteten auch viele Besucher, deren Audioguide an ihnen herunterbaumelten, fern eines Ohres.
Im Schlosscafe gab es dann eine Stärkung und der Durst wurde gestillt.
Viele Stufen führten uns durch die Weinbergsterrassen am Burgberg wieder hinab in die Stadt.

Vor dem historischen Gasthaus Vinzent Richter

Was machen denn die Herren da?...

...aha, sie wurden von ihren Frauen hier geparkt.
Blick auf vom Burgeingang auf die Gasse hier hoch.

Nach dem Abendessen in der Ferienwohnung unserer Freunde setzten wir uns am späten Abend noch vor die benachbarte Gaststätte "Zur schwarzen Seele" und genossen das Flair des historischen Dorfkerns von Altkötschenbroda.


Sonntag

Unser Plan für gemeinsame Unternehmungen fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Bis auf kurze Unterbrechungen regnete es unaufhörlich, so dass wir beschlossen, schon jetzt nach Hause zu fahren, und wir vergaßen nicht, uns für nächstes Jahr zu einem Treffen in Görlitz zu verabreden.

Auf unserer Fahrt nach Hause liegt noch in Dresden Übigau. Hier gibt es ein Schloss und heute ist ja bundesweit der Tag des offenen Denkmals. So fuhren wir kurzerhand dort vorbei und besichtigten das heute geöffnete Schloss. Es bietet einen jämmerlichen Anblick und der dortige Förderverein ist zu bewundern, dass er noch nicht die Flinte ins Korn geworfen hat.
http://www.foerderverein-schloss-uebigau.de/

Schloss Übigau, Ansicht von der Elbseite
Blick vom Balkon auf den Park und die Elbe
Treppenhaus im Schloss
Besucheransturm im Festsaal




Montag, 8. September 2014

6. - 7. September 2014

Samstag

Herzogenaurach bei Erlangen.
Was fällt einem zu dem Ort ein? Wahrscheinlich gar nichts, doch dann kommt ein Aha!, wenn man Adidas und Puma als Tipp gibt. Denn hier sind deren Produktionsstätten.
Ganz in der Nähe wohnt Marcel und wir haben seine Oma mal auf einen Besuch zu ihm gefahren. Und wir haben uns inzwischen Herzogenaurach angeschaut und dort im Gasthof "Zum Roten Ochsen" die fränkische Küche genossen: Schäufele mit Kartoffelklößen frisch aus dem Ofen und Hackbraten. Einzigartig.
 Die Oma hanen wir wieder abgeholt und wohlbehalten nach Chemnitz gebracht. 530 km.
Marktplatz von Herzogenaurach
Rathaus von Herzogenaurach
Fehnturm
Fehnturm
Sonntag

Heute findet der Barockspieletag im Schloßpark von Lichtenwalde statt. Wir sind mit dabei und unterstützen die Promotionaktion des Freundeskreises Schlösserland Sachsen.