Montag, 2. September 2019

Mobil mit Wohnmobil im Erzgebirge


Mobil mit Wohnmobil

Ein barock freies Wochenende steht an. Endlich wieder einmal raus in die Natur – Wandern. Wir wollen gar nicht weit fahren, das Erzgebirge liegt ja vor unserer Haustüre.
Wie wäre es wieder einmal im Preßnitztal zu wandern? Vielleicht auch eine Strecke mit der Schmalspurbahn fahren?

Am Freitag Mittag machen wir uns auf den Weg. Übernachten wollen wir auf dem Parkplatz in Jöhstadt. Auf der Fahrt dorthin überlegen wir, dass wir auch auf dem Parkplatz am Skigelände an der Auffahrt zum Bärenstein übernachten könnten und morgen nach Steinbach ins Preßnitztal fahren können.
Also erst einmal zum Bärenstein. Ein schöner, kostenloser Parkplatz mit Rasengittersteinen erwartet uns. Ideal. Und ruhig. Nebenan weidet eine Rinderherde, viele junge Tiere. Die fressen und fressen auf der Weide obwohl es dort gar nichts mehr zu fressen gibt.
50°30'19.8"N 13°01'12.8"E


Das Wetter spielt aber Schabernack mit uns. Rein und Raus. Mit dem Titel hatte ich früher ein Kinderbuch mit einer Maus. Heute sind es unser Stühle. Raus aus dem Womo: Regen. Rein ins Womo: kein Regen. Raus aus dem Womo: Regen. Rein in das Womo: kein Regen. Raus aus dem Womo… Nach fünf solchen Spielchen stabilisierte sich die Wetterlage und wir konnten einen schönen ruhigen Abend verbringen. 

Hackepeteressen im Erzgebirge

Spät am Abend, schon Nacht, zeigte sich uns ein wunderbarer Sternenhimmel bei wenig Umgebungslicht. Mit dem Fernglas haben wir in die Milchstraße geschaut, welch eine Sternenfülle.

Am Sonnabendmorgen frühstückten wir natürlich vor dem Womo in der Sonne. Ganz allein, die Kuhherde war noch nicht den Berg herauf gekommen. Aber einen Waldkauz konnten wir noch ganz nah bei uns beobachten. Der saß ganz still auf der leer gefressenen Weide und plötzlich machte er mit einem gewaltigen Flügelschlag einen Satz nach vorn und schon hatte er ein kleine Maus im Schnabel. Wir hatten Rosinenbrot und Honig ums Maul.

Nun auf ins Preßnitztal. In Bärenstein haben wir uns trotz Navi verfahren, diese Straße führte nicht nach Jöhstadt. Zurück auf die Hauptstraße kreiselte es in unseren Gehirnen. Warum denn ins Preßnitztal, fahren wir doch auf die andere Seite ins Sehmatal. Hier fährt die Fichtelbergbahn. Mit der können wir auch eine Strecke fahren und dann zurückwandern.
Gedacht, getan. Am Bahnhof Vierenstraße gibt es einen schönen geräumigen Parkplatz, der auch zur Übernachtung geeignet ist.
50°28'00.0"N 12°58'04.1"E

Als wir ankommen haben wir noch zwanzig Minuten bis zur Abfahrt des Zuges nach Oberwiesenthal. Mit dem fahren wir bis Niederschlag. 
Gegenzug in Niederschlag
Der Bimmelbahnerlebnispfad führt uns immer schön unweit der Bahnstrecke nach Vierenstraße zurück. Am Rande des Weges entdeckten wir Schönes und Hässliches.
Schön: Herrlicher Blumengarten in Kretscham Rothensehma

Hässlich: Schwebebalken umfunktioniert zum "Donnerbalken"

Schneller als gedacht erreichten wir wieder den Parkplatz Vierenstraße. Schon kurz nach Mittag waren wir zurück. Was nun? Die Talsperre Cranzahl ist nicht weit von hier. Um sie führt auch ein Rundweg und an der Straße von Cranzahl hinauf ist auch ein schöner Rastplatz, ebenfalls zum Übernachten geeignet.
50°30'17.8"N 12°59'52.9"E
Also fahren wir doch dort hin. Vorher kaufen wir noch ein paar Roster für heute Abend, da dort oben keine Möglichkeit zur Einkehr ist.
Blick zum Bärenstein

Talsperre Cranzahl

Knapp 4 km ist der Rundweg lang. Wir brauchen etwas länger, da wir links und rechts vom Weg abschweifen. Der Grund: Pilze. Wir haben auch einige gefunden, essbare!
Jetzt sitzen wir vorm Womo, die Roster haben wir gebraten, ein Schnäpschen half bei der Verdauung, und warten auf den Sternenhimmel.

Als wir am Sonntag Morgen gemütlich frühstückten kamen schon die ersten Pilzsammler zurück. Mit Pilzen!
Unterhalb von Scheibenberg in der Nähe von Wiesners Teichwirtschaft ist auch ein ausgedehntes Waldgebiet. Dahin fahren wir, stellen unser Womo ab und gehen hier auf Pilzsuche.
50°32'55.9"N 12°54'48.8"E
Wir begegnen nur zwei Radfahrern. Da müssten doch noch Pilze zu finden sein. Es dauerte nicht lange und wir wurden fündig. Vor lauter Sammelfieber schauten wir gar nicht nach oben und wurden von dunklen Wolken überrascht. Da ging der Regen auch schon los. Wir hatten kaum noch Zeit unsere Regencapes anzuziehen. Zehn Minuten mussten wir im Starkregen noch laufen, dann erreichten wir die Schutzhütte. Ringsum Gewitter. Aber nach einer halben Stunde war alles vorbei und wir erreichten unser Womo.
Die gesammelten Pilze reichen aber für eine schöne Pilzmahlzeit.
In Wiesners Teichwirtschaft ergatterten wir noch einen Tisch und ließen uns Heilbutt und Forelle schmecken. Ein Womostellplatz ist hier auch vorhanden, wir konnten als Gäste sogar unsere Toilette entsorgen.
50°33'25.4"N 12°54'15.2"E,    https://wiesners-teichwirtschaft.de/

Es war ein schönes Wochenende im Erzgebirge. Das Gute liegt doch ganz nah.