Endlich wieder einmal ein paar Tage Urlaub. Bayern ist unser
Urlaubsziel. Erst München und danach durch den Bayerischen Wald. Wandern im
Urlaub, Wandern durch Täler und auch Besteigen von ein paar Bergen.
Also los!
Also los!
Freitag, 22. April
Wir können erst Freitag am frühen Nachmittag starten und da
wollen wir nicht nach München durchfahren. In Schwandorf kennen wir einen
kostenlosen Stellplatz, der sich gut für eine Zwischenübernachtung eignet.
Stellplatzkoordinaten: N 48° 19' 54.9“; O 12° 06' 07.1“
Aber schon als wir in Chemnitz vom Südring auf die
Neefestraße fahren, deutet sich ein zähfließender Verkehr an. Auf der A72 ging
es dann bis nach Stollberg nur mit Stop and Go vorwärts. Danach lief es ganz
gut und nach 18:00 Uhr standen wir auf dem Platz in Schwandorf. Gleich neben
dem Platz gibt es das Café-Restaurant Grosser. Bier für 2,60 € und Kammsteak
für 7,50 €, beides mit Salat. Ein äußerst gutes Preis-Leistungsverhältnis. Und
es hat geschmeckt.
Der Verdauungsspaziergang führte uns in das kleine
Städtchen. Nach 10 min waren wir in der Innenstadt. Um den Markt gibt es auch
zahlreiche Restaurants.
Schwandorf |
Verkleideter Giebel der Stadtbibliothek |
Mühlenwehr |
Wasserräder |
Sonnabend, 23. April
Nach dem Aufwachen bemerkten wir vor dem WOMO auf dem Platz
ein merkwürdiges Treiben. Eine grüne Warnweste ordnete dort Autos in zwei
Spuren an. Sonst tat sich weiter nichts. Merkwürdig. Kurz vor Neun Uhr dann
wurden die Autos geöffnet und es begann der Aufbau eines Trödelmarktes. Wir
nutzten nach dem Frühstück natürlich diese Gelegenheit für einen Gang über den
Markt. Knöpfe und ein Tuch waren unsere Ausbeute.
Nun aber los. Wir hörten zwar die Feuerwehr, aber erst als
wir vom Platz auf die Hauptstraße auffuhren, sahen wir den Grund dafür. Weit
vor uns Blaulicht und die Feuerwehr. Nach ein paar Minuten ging es aber vorwärts,
vorbei an einem umgestürzten Hänger eines Traktors. In unsere vorgesehene
Richtung konnten wir nicht abbiegen. Über Umwegen erreichten wir aber doch die
Autobahn und zügig konnten wir Richtung München fahren. In Regensburg war aber
mit zügiger Fahrt Schluss. Für 6 km brauchten wir über eine Stunde! Dann ging
es wieder flott, aber ab Dreieck Holletau nach München hin nur noch 60 km/h –
Baustelle. Wir kamen aber doch noch nach Oberschleißheim. Hier stellen wir auf
dem Parkplatz zum Schloss unser WOMO ab. Heute Nachmittag treffen wir uns mit
unserem Sohn Stefan und seiner Freundin. Sie wohnen in München, dort bietet
sich fürs WOMO aber keine Parkmöglichkeit. Mit der S-Bahn fahren wir bis zum
Marienplatz. Die Rolltreppe führt uns nach oben und mitten hinein in eine
unwahrscheinliche Menschenmenge. Wir „kämpfen“ und bis zum Viktualienmarkt
durch.
Bei einem Fleischer kaufen wir uns ein paar Weißwürste (sehr
gut!) und im Biergarten ein Bier.
Dichtes Gedränge auf dem Marienplatz |
Karl Valentin auf dem Viktualienmarkt |
Jetzt ist es an der Zeit zu unseren Sohn zu fahren. Er hat
im „Lindwurmstübl“ Plätze bestellt und mit der U-Bahn fahren wir zwei
Stationen. Und ab hier spielen wir das Erdmännchenspiel:
Der Anführer: unser Sohn, Sein treues Gefolge: Wir
Wir folgen den Anführer die
Rolltreppe hinauf ans Tageslicht, recken unsere Hälse, schauen uns um und
Anführer sagt: Hier sind wir falsch!
Rolltreppe wieder runter, laufen
den Bahnsteig entlang zum anderen Ausgang, die Rolltreppe hinauf ans
Tageslicht, recken unsere Hälse, schauen uns um und Anführer sagt: Hier sind
wir falsch!
Rolltreppe wieder runter, rein in
den blauen Lindwurm (U-Bahn), eine Station zurück.
Wir folgen den Anführer die
Rolltreppe hinauf ans Tageslicht, recken unsere Hälse, schauen uns um und
Anführer sagt: Hier sind wir falsch!
Rolltreppe wieder runter, laufen
den Bahnsteig entlang zum anderen Ausgang, die Rolltreppe hinauf ans
Tageslicht, recken unsere Hälse, schauen uns um und Anführer sagt: Ich glaube!
Hier ist es. Wir folgen! Der Himmel hat sich inzwischen geöffnet, es regnet
sehr heftig, es gießt in Strömen. Wir laufen und laufen und wo ist das
Lindwurmstübchen? An der U-Bahnstation, an der wir schon mal unsere Hälse lang
gemacht haben. Da hatte es aber noch nicht geregnet.
Ende des Spieles. Game over.
Wir haben aber noch Platz bekommen, auch gut gegessen und
der Anführer musste so lange Bier ausgeben, bis unsere Hosen trocken waren.
Sonntag, 24. April
4:20 Uhr wachte ich durch blinkendes Blaulicht auf. Der
Kühlschrank signalisierte mir, dass das Gas alle ist. Somit geht auch keine
Heizung mehr. Mir blieb nichts weiter übrig als die Gasflaschen zu tauschen.
Der Parkplatz am Schloß |
Schloß Oberschleißheim |
Die Kaiserkronen blühen schon |
Wir konnten dann aber gut weiterschlafen. Nach ausgiebigem
Frühstück fuhren wir wieder nach München. Am Sendlinger Tor waren wir mit
Hannelore und Helmar verabredet. Wir waren viel zu zeitig da und verbummelten
die Zeit ums Sendlinger Tor herum.
Dann trafen wir uns. Beide hatten mir aber schon über WhatsApp eine Nachricht geschickt, dass sie schon da wären. Ja, ich habe aber kein W-Lan bzw. Datenkontigent auf meinem Smartphon. So saßen sie eben schon über eine halbe Stunde frierend im Auto, während wir die Zeit totbummelten. Bei einem Italiener im Asamhof haben wir sehr gut gegessen. Wir haben auch einen Blick in die pompös ausgestattete Asamkirche getan.
Das Sendlinger Tor |
Die Asamkirche |
In der Asamkirche |
Dann trafen wir uns. Beide hatten mir aber schon über WhatsApp eine Nachricht geschickt, dass sie schon da wären. Ja, ich habe aber kein W-Lan bzw. Datenkontigent auf meinem Smartphon. So saßen sie eben schon über eine halbe Stunde frierend im Auto, während wir die Zeit totbummelten. Bei einem Italiener im Asamhof haben wir sehr gut gegessen. Wir haben auch einen Blick in die pompös ausgestattete Asamkirche getan.
Im Asamhof |
Wir unternahmen dann bei kühlem, aber trockenem Wetter einen
schönen Spaziergang durch München und landeten schließlich im Pschorr am
Viktualienmarkt. Hierher kam dann auch Stephan mit seiner Freundin und so wurde
es ein schöner Nachmittag.
Am Marienplatz |
Am Marienplatz - kein Vergleich zu gestern |
Problemlos brachte uns dann die S1 vom Hauptbahnhof wieder
nach Oberschleißheim.
Montag, 25. April
Der erste Blick aus dem Fenster bewies, dass der
Wetterbericht mit seiner Vorhersage ins Schwarze, besser aber ins Weiße,
getroffen hat: Schnee am 25. April. Temperatur um 9:00 Uhr: 0,4 °C. Und da
wollen wir in den Bayerischen Wald.
Der erste Schnee in diesem Urlaub |
Nun ja, wir machen uns trotzdem auf den Weg, bleiben aber
heute erst mal in niedrigeren Gefilden. Um die Mittagszeit sind wir in
Landshut.
Das ist ja wirklich eine schöne sehenswerte Stadt. Das WOMO stellen
wir auf den Großparkplatz ab. Tagesgebühr 1,- €. Auf der Uferseite zur Isar
kann man bestimmt auch gut über Nacht stehen.
Einige Schneeschauer trafen uns |
Stellplatzkoordinaten: 48°31'51.8"N 12°08'43.7"E
In 10 min sind wir in der Altstadt, die von einer langen,
breiten Straße, die auch zugleich Markt ist, geteilt wird. Imposant ist das
Rathaus mit Touristinformation und die Stadtresidenz. Letztere war heute leider
geschlossen.
Der Kirchturm der Stiftsbasilika St. Martin ist einmalig auf
der Welt, da er mit seinen 131 m Höhe nur aus Ziegeln gemauert ist.
Oberhalb von Landshut trohnt die Burg Trausnitz.
Als wir am Abend die mitgenommenen Flyer studieren mussten
wir feststellen, dass wir nur einen Bruchteil von Sehenswürdigkeiten gesehen
haben und das auch nur flüchtig.
Für Landshut sollte man sich Zeit nehmen!
Auf Grund der Wetterlage beschließen wir, dass wir morgen
Passau besuchen. In einer Stadt treffen einen die Wetterkapriolen doch nicht so
stark, als bei einer Wanderung in den Bergen.
In Vilshofen stellen wir unser WOMO auf den dortigen
kostenlosen Stellplatz. Der liegt direkt am Donauufer und direkt an der B8.
Hier ist es also nicht ganz ruhig, Ohrstöpsel sind für heute Nacht angesagt.
Parkplatzkoordinaten: N 48°38'21“ O 13°10'42“
Wir laufen noch in die Innenstadt bis zum Bahnhof. Morgen
fahren wir dann von hier nach Passau mit dem Zug. Somit sparen wir uns die
dortige Parkplatzsuche.
Die Stellplätze in Passau befinden sich auch zwischen
Bahngleisen und den Fernverkehrsstraßen, sind also auch nicht ruhiger.
Vilshofen |
Am Donauufer in Vilshofen |
Dienstag, 26. April
Der Parkplatz ist links und rechts einer langen, geraden
Straße. Und die war gestern Abend die Versuchstrecke für Hochgeschwindigkeits-
und Beschleunigungs- und Bremstests einiger jugendlichen „Autoschrauber“. Das
bei dortigen erlaubten 30 Km/h. Da gabs für uns im WOMO aber was auf die Ohren.
Nach 22:00 Uhr war aber Ruhe, wir brauchten aber gegen den Verkehrslärm unsere
Ohrstöpsel. Damit haben wir ganz gut geschlafen.
Mit dem Zug fuhren wir am Vormittag nach Passau. Bis auf ein
paar kleinere kurze Schauer spielte das Wetter mit und so wurde der
Passaubesuch ein Mix aus Shopping und Sehenswürdigkeiten anschauen.
Inmitten der Altstadt besuchten wir den Dom St. Stephan, in
dem die größte Dom-Orgel der Welt erklingt. Leider finden die Mittagskonzerte erst
ab Mai statt.
Hoch über der Donau trohnt die Veste Oberhaus.
Die Decke des Kirchenschiffs |
Die größte Domorgel der Welt |
Hochaltar Steinigung des Heiligen Stephanus |
Zum Mittagessen gingen wir zum Anton, eine kleine Bar mit
Mittagstisch. Hier gab es für mich einen Burger – einen bayerischen!
Fleischpflanzerl mit Parmaschinken, Käse und Kartoffelkas mit Schnittlauch.
Dazu bekam ich Messer und Gabel. Wie ißt man einen Burger mit Messer und Gabel?
Da ich um die Burgerketten immer einen großen Bogen mach hatte ich natürlich
keine Ahnung. Aber ich habe es geschafft und er hat gut geschmeckt. Ein
eingefleischter „Burgerfresser“ hätte mir aber dabei nicht zusehen sollen.
Ulla hat sich jedenfalls köstlich amüsiert: Ich mit einem
Burger!
Gegen 17:00 Uhr waren wir wieder in Vilshofen am WOMO und
sind noch in den bayerischen Wald gefahren. Trotz der Schneewarnung. Wir stehen
jetzt auf einem Wanderparkplatz am Dreiburgensee, ganz ruhig.
Ein "Bayerischer Burger" |
Parkplatzkoordinaten: N 48°44'35.4“ O 13°21'23.2“
Mittwoch, 27. April
Wenn es regnet, dann hören wir es ganz deutlich. Der
trommelt auf das Blechdach unseres WOMO. Schnee hören wir nicht. Daher waren
wir überrascht, dass es in der Nacht wieder geschneit hat.
Nach dem Frühstück wanderten, besser spazierten wir um den
Dreiburgensee. Der ist im Sommer fest in der Hand der Badelustigen, der
eigentliche Hausherr ist aber der Biber. Überall hat er seine Spuren
hinterlassen. Stattliche Bäume fällt er. Mit 50 cm Durchmesser!
Der Parkplatz - unser Übernachtungsplatz |
Am Forellen weiher |
Bald hat er es geschafft |
Eine der Biberburgen |
Im WOMO-Führer gibt es einen Geheimtipp: In Tittling hoch
auf den Blümersberg steigen und die herrliche Aussicht genießen. Das haben wir
doch gleich gemacht. Die Gemeinde muss nur aufpassen und den Wuchs der um den
Hügel wachsenden Gehölze etwas eindämmen, sonst ist es in nächster Zeit mit der
schönen Rundumsicht vorbei.
Auf dem Blümersberg |
Blick nach Tittling |
Im Labyrinth |
Bald gibt es wieder Schnee |
Im Getränkemarkt haben wir uns mit Stoff versorgt, auch mit
Gas. Und schon zieht wieder eine dunkle Wolkenwand heran und im schönsten
Schneegestöber fahren wir zum Einkaufsmarkt. Nach einer Viertelstunde haben wir
wieder strahlend blauen Himmel.
Dieses Aprilwetter begleitet uns noch den ganzen Nachmittag.
Wir wollen heute noch nach Spiegelau. Vor Spiegelau biegen
wir aber nach Riedlhütte ab und suchen den Wald-Glas-Garten. Dieser ist nicht
schwer zu finden, überall gibt es Hinweisschilder dorthin. Wir finden die
Glashütte „Glasscherben Köck“ mit Laden/Galerie, Glasvorführung, Hüttencafé und
eben den Wald-Glas-Garten. Hier sehen wir die größten Glasbäume der Welt.
In Spiegelau steuern wir den ausgewiesenen Stellplatz an,
finden ihn aber nicht. Gleich neben dem angegebenen Ziel ist ein groß
angelegter Parkplatz zum Eingang zum Nationalpark Bayerischer Wald. Leider
steht an den Einfahrten zu den Parkbuchten für WOMOs nur Parken von 6 bis 22
Uhr. Aber an der vorletzten Einfahrt steht nicht so ein Schild und da stehen
wir für heute Nacht.
Im wieder einmal einsetzenden Schneegestöber haben wir keine
Lust, eine Gaststätte aufzusuchen. Es gibt auch keine in der näheren Umgebung.
Wir haben aber vorgesorgt und so gibt es heute Abend Spargel mit Schinken, Sauce
Hollandaise und Salzkartoffeln. Für uns das erste Spargelgericht in dieser
Saison. Es wird nicht das letzte bleiben.
Donnerstag, 28. April
Die Sonne hat uns heute geweckt. Der Wetterbericht lag
richtig, ab heute wird es Frühling. Schluss mit Schnee.
Unter dem Scheibenwischer klemmte ein Zettel:
Hinweis der
Nationalparkverwaltung:
Außerhalb der öffentlichen Straßen
und der beschilderten Park- und Rastplätze ist es verboten, mit dem KFZ,
Wohnwagen oder Wohnmobilen zu fahren bzw. diese dort abzustellen. Bitte nutzen
Sie die ausgewiesenen Parkplätze.
So richtig sahen wir mit der dortigen Beschilderung und den
örtlichen Verhältnissen nicht durch. Für uns ist hier, wo wir stehen, noch Parkplatz.
Wir wollen aber sowieso heute weiter. Wir fahren zum Bahnhof
in Spiegelau, stellen das WOMO auf den dortigen kleinen, aber leeren P+R-Platz
und fahren mit der Waldbahn nach Zwiesel und mit dem nächsten Zug zurück bis
Frauenau. Das ist für heute unser eigentliches Ziel.
In Frauenau gibt es das Glasmuseum und die Glasgärten, die
von den verschiedenen hier ansässigen Glasfabriken ausgestaltet wurden. Die
dortigen Glaskunstwerke stammen von verschiedenen Glaskünstlern aus der Region,
aber auch aus dem Ausland.
Die Glashütte Eisch ist der Ausgangspunkt für unseren
Spaziergang durch die Gläsernen Gärten von Frauenau. Auf dem Weg durch den
Glasgarten gelangen wir zum Glasmuseum und bewundern im dortigen Glasgarten die
Glaskunstwerke.
Schon am Bahnhof ein Vorgeschmack auf die Gläsernen Gärten |
Zu Mittag essen wir im Landgasthof „Hubertus“ Der
Schweinsbraten war nicht ofenfrisch, die Soße dazu auch keine richtige
Dunkelbiersoße, - die Mikrowelle hat wahrscheinlich gekocht.
Danach gingen wir noch zur Glashütte des Freiherrn von
Poschinger – die weltweit älteste Glashütte im Familienbesitz – seit 1568. Wir
schauten auch in die historische Ofenhalle und wurden dort auch herzlich
begrüßt. Vielleicht hätten wir doch die uns angebotene Führung annehmen und auch
selbst eine „Blumenkugel“ blasen sollen.
Die Waldbahn schaukelte uns wieder zurück nach Spiegelau.
Übernachten wollen wir heute in Viechtach, der Gratisplatz
am Schwimmbad gefällt uns aber nicht. In Viechtach müssen wir aber die Toilette
entleeren und fahren zur dortigen Servicestation an der Kläranlage.
20 km Richtung Straubing gibt es oberhalb von Grün, St.
Engelmaar, einen Waldwipfelpfad mit einen riesigen Parkplatz. Dort fahren wir
hin. 5 km vor unserem Ziel setzt Regen ein, der dann in Schnee übergeht. Steil
fahren wir hoch zum Parkplatz. Dabei denke ich an querstehenden LKW aus den
Verkehrsnachrichten. Wir haben es aber geschafft und stehen nun in einer
wunderbaren Winterlandschaft.
Freitag, 29. April
Gestern Abend ging die Außentemperatur auf -2°C zurück.
Gespannt zogen wir heute Morgen die Vorhänge hoch. Kaum noch Schnee, strahlend
blauer Himmel, die Sonne brachte die Temperatur schon auf 6°C. Das lässt sich
doch für heute gut an. Ein Wehmutstropfen allerdings – wir müssen Richtung
Heimat fahren.
Nach dem Frühstück gehen wir aber erst einmal zum
Baumwipfelpfad. Hier soll man eine phantastische Aussicht auf die Donauebene
mit Alpenpanorama haben. Es war aber in der Ferne sehr dunstig, von Alpen keine
Spur. So sparten wir uns den Eintritt. Wer bei guter Fernsicht auch mal die
Alpen von dort sehen möchte, ohne den Baumwipfelpfad zu begehen, der geht den
Wanderweg (Goldsteig) ca. 200 m linker Hand und über eine Freifläche hat man
ebenfalls ein wunderschönes Panorama.
Das verkehrte Haus am Baumwipfelweg |
Hier das "kostenlose" Alpenpanorama - wenn die Alpen nicht im Dunst sind |
Wir fahren wieder hinunter nach Viechtach. Das ist eine
wunderschöne Strecke, herrliche Aussichten auf die Berge. Leider gibt es außer
einem Parkplatz keine weiteren Fotohaltepunkte. Und an dem Parkplatz sauste ich
vorbei. „Da hättest du mal halten sollen“, so ging es bis Viechtach. Dabei
vergaß meine Beifahrerin ihren ständigen Satz: „Das muss der Große Arber sein“,
den sie beim Anblick jedes hinter einer Kurve auftauchenden noch mit etwas Schnee
bedeckten Berges ausrief. Seit gestern ging das so. Ich kann den Satz nicht
mehr hören.
Am Ortsausgang von Viechtach, die B85 Richtung Cham,
befindet sich ein Parkplatz.
(N 49°04'57.3“ O
12°51'35.6“)
Dieser ist der Ausgangspunkt für eine kleine Rundwanderung
um den Pfahl. Wenn man das sagt, wir gehen um den Pfahl, so kann man sich
bestimmt nichts darunter vorstellen.
Das ist eine geologische Besonderheit, eine
erdgeschichtliche Verwerfung, also ein Riss in der Erdoberfläche, der nach und
nach mit Schiefer, vor allem mit Quarz aufgefüllt wurde, der pfahlförmig nach
oben drang. Diese Besonderheit zieht sich auf 150 km durch den Bayrischen Wald.
Hier in Viechtag waren diese Quarzaufbrüche besonders mächtig. Bis 1992 wurde
noch hier der Quarz im Tagebau abgebaut. Vom Parkplatz aus kann man die kleine
Runde oder eine große Runde laufen. Wir sind die große Runde gelaufen, rings um
den Tagebau. 1,5 h haben wir gebraucht, mit viel Fotohalt.
Blick nach Viechtach |
Quarztagebau |
Quarztagebau |
Weiter fahren wir nun Richtung Norden, an Cham vorbei, bis
wir bei Tahnstein von der B22 abbiegen und zum Kulzer Moos fahren. Hier ist ein
Moorlehrpfad angelegt und es gibt auch einen kleinen Wanderparkplatz. (N
49°23'47.1“ O 12°27'23.5“)
Wir gehen durch das Moor, finden auch wieder gut heraus.
Auch wieder 1,5 h dauert die kurze Wanderung. Tipp für die Nachahmung:
Unbedingt festes, wasserdichtes Schuhwerk anziehen. Es wurde doch sehr feucht
und teilweise auch schlammig.
Jetzt genießen wir die Abendsonne, die unser WOMO schön
erwärmt. Kein Vergleich zu gestern.
Über die Wiese zum Eingang |
Der parkplatz - heute unser Übernachtungsplatz |
Sonnabend, 30. April
Gegen 4:00 Uhr morgens blinkte es wieder blau im WOMO. Gas
ist alle. Also raus in die Kälte, Flaschen umgestöpselt und wieder ins warme
Bett.
Gegen 8:00 Uhr kam ein wilder Treckerfahrer mit Vollgas und
wahrscheinlich um 0 dB gedämpften Auspuff vorbei. Vorbei der geruhsame Schlaf.
Beim Aufstehen ging es Ulla gar nicht gut, starkes
Unwohlsein. So musste ich mir das Frühstück fast alleine schmecken lassen.
Auf der Weiterfahrt Richtung Heimat hing sie auch noch wie
ein Schluck Wasser neben mir. Unser Barocktanzmeister hätte an ihrer schlaffen,
lockeren Handhaltung seine helle Freude dran gehabt. So locker soll die Hand
beim Tanz sein.
Ohne großen weiteren Aufenthalt fuhren wir nach Bad Elster.
Die Route führte uns dabei von Selb aus über die Tschechei nach Bad Elster, das
wir am späten Mittag erreichten. Wie immer stellten wir uns auf den Parkplatz
zum Naturtheater. Auf dem offiziellen WOMO-Stellplatz kann man gar nicht
stehen, direkt vor der Ein- und Ausfahrt vom Parkhaus und auch noch schräg, was
nicht mal Keile ordentlich ausgleichen. 8,-€ incl. Strom, eine Ver/Entsorgung
ist nicht möglich.
Das Wetter ist richtig frühlingshaft, wir sitzen lange auf
einer Bank vor der Marienquelle. Hier treiben wir unsere Studien: Wer ist
Kurgast, wer ist nur Schatten?
Gegen halb Fünf gehen wir zum Abendbrot. Wir kennen da eine
sehr gute Gaststätte mit ordentlichen Preis-Leistungsverhältnis und guter
Küche.
Bis dahin müssen wir aber eine ganze Strecke laufen, entlang
des Kurparkes bis zum Naturbad. Dort befindet sich die Forsthaus-Schänke. Das
ist unser Tipp!
Die Chefin kocht selbst und auch nur das, was sie kann. Und
das kann sie verdammt gut!
Auch Extrawürste. Auf der Karte stand für heute Spargel mit
Schnitzel und Salzkartoffeln. Ulla wollte aber lieber mit Zunge. Das war gar
kein Problem. So bestellte ich vom Bauernfrühstück auch auf Spargel mit Zunge
um. Das habe ich nicht bereut. Ein hervorragendes Essen.
Es ist wirklich unser Tipp: Wandert die 20 min vom Kurpark
zur Forsthaus-Schänke.
Gleich daneben lohnt sich noch ein Besuch oder auch nur ein
Blick in das restaurierte historische Naturbad. Eintritt ist frei!
Sonntag, 1. Mai
Gestern Abend hat es nun mich erwischt. Eine Erkältung bahnt sich mit eiligen Schritten an. So war es mir nicht danach, heute morgen wie geplant in das König-Albert.Bad zu gehen und auch auf der Sole zu schweben.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Kurz nach Mittag waren wir wieder in Chemnitz.
Es war eine schöne Woche. Trotz Ausfall unserer geplanten Wanderungen haben wir viel gesehen.
Und wir haben in der Woche eine ganze Flasche Gas (11kg) zum Heinzen verbraucht.
Gestern Abend hat es nun mich erwischt. Eine Erkältung bahnt sich mit eiligen Schritten an. So war es mir nicht danach, heute morgen wie geplant in das König-Albert.Bad zu gehen und auch auf der Sole zu schweben.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Kurz nach Mittag waren wir wieder in Chemnitz.
Es war eine schöne Woche. Trotz Ausfall unserer geplanten Wanderungen haben wir viel gesehen.
Und wir haben in der Woche eine ganze Flasche Gas (11kg) zum Heinzen verbraucht.