Das Wochenende ist für uns nicht nur ein Himmelfahrtsausflug
sondern auch ein Ballwochenende. Wir besuchen den Coselball auf
Burgscheidungen.
Doch erst ist am Donnerstag Himmelfahrtstag, auch Vatertag.
Als wir gegen 10:00 Uhr mit dem WOMO starten, machen sich auch einige kleine
Gruppen aus unserer Siedlung auf zum Himmeltagsausflug. Und wir starten
Richtung Freyburg an der Unstrut. Zuvor statten wir aber noch Weißenfels, der
ehemaligen Residenzstadt des Herzogtums mit dem Schloss Neu-Augustusburg einen
Besuch ab. Hier befindet sich das Museum zur Stadtgeschichte und das
Schuhmuseum. Beides haben wir besucht.
Im Schloß befinden sich die Museen |
Jeder gelernte DDR-Bürger besaß sicher einmal ein Paar
Schuhe aus Weißenfels. Dieser Rückblick in die Geschichte der Schuproduktion
ist äußerst interessant. Und hier kann man nicht nur die Entwicklung der Schuhe
in unserer Region verfolgen. Man bekommt auch Einblicke in die Schuhmode nahezu
aller Völkergruppen dieser Erde. Ob Indianer, Chinesen, Japaner, Mexikaner,
Lappen, Türken, Ungarn, von Allen ist hier das Schuhwerk in der seit 1910
angelegten Sammlung zu sehen.
Im Museum für Stadtgeschichte ist hauptsächliche die
Geschichte als Residenzstadt dargestellt.
Die Schlosskirche konnten wir auch noch besuchen. Von Außen
nicht als Kirche erkennbar, innen doch ein imposantes Kirchenschiff und seit
ihrer Erbauung kaum verändert, auch keine wesentlichen Veränderung während des
Wechsels von einer evangelischen zur katholischen Kirche und wieder zurück.
Vom Schloss haben wir eine schöne Aussicht auf Weißenfels.
Leider, oder besser endlich, ist in der Innenstadt zur Zeit vieles Baustelle.
Wir fahren deshalb weiter, nun nach Schönburg an der Saale. Vom Parkplatz am
Café Polz wollen wir den Geologischen Lehrpfad Schönburg erkunden. In den
Straßen von Schönburg geht es sehr eng zu und von einer Parkmöglichkeit am Café
kann keine Rede sein. Alles heute zu Himmelfahrt total überfüllt. Das, was wir
mitbekommen ist, dass der kleine Ort mit der Burg äußerst sehenswert ist. Er
kommt auf unsere Merkliste.
Ohne Halt fahren wir weiter nun nach Freyburg. Hier kennen
wir einen Parkplatz von unserem Silvesteraufenthalt 2014. Dieser ist leer. Ca.
300 m davon ist der Biergarten „Thüringer Pforte“, heute mit DJ und richtiger
Biergartenmusik, ein Mix aus Oldies und Charts.
Hier herrscht eine tolle Stimmung, wir haben aber noch
nichts weiter zu Mittag gegessen und versuchen unser Glück in der
Bratwurstbraterei in der Mühlenstrasse. Die kennen wir auch von Silvester her.
Kaum um die Ecke gebogen steigt der verführerische Duft von Thüringer Roster in
unsere Nase. Da hat wieder geschmeckt!
Zurück zur „Thüringer Pforte“ lassen wir uns auch ein Bier
schmecken. Die Betonung liegt auf ein. Eine mittlere Katastrophe: mit
Fußfessel (sprich Frau) zu Himmelfahrt in einem stimmungsvollen Biergarten.
Dabei kann man doch hier die verschiedenen Charaktere studieren und auch von
früheren Zeiten träumen. Herrlich doch, wie das blaue T-Shirt mit der
Aufschrift „Harter Kern“ einfach so zur Seite vom Sitz kippt und im Gras liegen
bleibt. Und wir rührend sich die beiden wankenden weicheren Kerne sich bemühen,
ihren „Harten Kern“ wieder aufzurichten, um seine Identität wieder
herzustellen.
„Wir laufen jetzt noch hier hinten lang“, mit diesen Worten
wurde ich nach 15 min Biergartenbesuch in die Realität zurückgeholt und das war
dann auch das Ende des Biergartenbesuches zu Himmelfahrt.
Freitag, 6. Mai 2015
Sonne pur, frische Brötchen vom Bäcker (teuer: 60 Cent das
Doppelbrötchen, ein DDR-Brötchen, die ich allerdings anders in Erinnerung
habe). So begann der Freitag. Ich hatte aus dem Internet eine
Wanderbeschreibung über die Weinberge am Schweigenberg gefunden.
Zuerst führte uns der Weg durch Freyburg und links von der
Sektkellerei von Rotkäppchen geht der
Weg hoch zum Scheibenberg.
Von dort bietet sich schon die erste schöne Aussicht
auf das Unstruttal. Weiter laufen wir entlang der Mauern zu den verschiedensten
Weinbergen. Von unserem Ziel Zscheiplitz trennt uns nun eine Schlucht, die wir
umlaufen müssen.
Doch bald sind wir in Zscheiplitz. Wir suchen eine Gaststätte,
finden den Gasthof Pretsch. Nach dem Studium der Speisekarte (z.B. Vegan:
Rahmspinat mit Kartoffeln für 12,50 € oder Strammer Max, das ist Bauernbrot mit Schinkenwürfel und 2 Spiegeleiern und frischer Salat, für 12,80 €) kehren wir diesen den Rücken und gehen zum
Weingut Pawis. Die Straußenwirtschaft hat noch nicht geöffnet, wir bekommen
aber trotzdem eine Weinschorle für 5,-€.
Hier in Zscheipitz gibt es einen gut
ausgeschilderten Geopfad durch den Kalkstein von dem man herrliche Aussichten in
das Unstruttal und nach Freyburg hat. Und hier wird auch unsere
Rucksackverpflegung ausgepackt. Wir kommen immer noch nicht über den Preis des
Rahmspinats und Strammen Maxes hinweg.
Die Weinberge am Schweigenberg |
Der Abstieg runter ins Tal ist schnell erfolgt und wir
erreichen die Mühle Zeddenbach. Hier musste es aber ein kühles Bier und Kaffee
sein. Doch auch hier ganz schön gesalzene Preise. Wir haben den Eindruck, dass
sich die gesamte Region ein gehobenes Preisniveau geschaffen hat. Rechtzeitig
zum Abendbrot waren wir wieder in Freyburg. Hier kehrten wir am Abend ins
Restaurant Athos ein. Die Karte hob sich von den üblichen griechischen
Restaurants ab, sie bot nicht nur die üblichen Speisen. Ich wählte Leber in
Metaxasoße und Ulla eine Lammhaxe. Diese Wahl war die Richtige, die Preise im
üblichen Niveau der griechischen Restaurants.
Sonnabend, 7. Mai
Am Vormittag nach dem Frühstück (diesesmal ohne
DDR-Brötchen, nur mit Brötchen von der Netto-Backstrecke, die aber auch
schmeckten) fuhren wir nach Burgscheidungen. Hier findet heute Nachmittag und
Abend der Barockball statt, zu dem die Gräfin Cosel eingeladen hatte. In Robe
stiegen wir hoch zum Schloß, schon in Gesellschaft weiterer Gäste. Pünktlich
15:00 Uhr hatten wir ein Glas Sekt in der Hand und begrüßten nun die schon
anwesenden Gäste. Das zog sich sehr lange hin, man kennt ja inzwischen viele
der Herrschaften und die Freude war groß, sich nach der langen „Barocken
Winterpause“ wiederzusehen.
Der Zeremonienmeister lud zur Cafétafel, den vielen
Torten konnte man nicht wiederstehen. Von dieser ein Stück, vielleicht auch
noch von dieser? Die Bremse bei den Damen war das geschnürte Korsett, wir
Herren hatten es da etwas besser. Da begann auch schon die erste Ballrunde. 3
Tanzmeister forderten uns zum Tanz in 3 Sälen auf. Und so begaben wir uns im
großen Festsaal auf das wahrlich glatte Parkett.
Die Zeit verging wie im Fluge,
der Zeremonienmeister musste mehrmals zum großen Bankett des Abends uns
auffordern. Hier blieb kaum ein Gaumenwunsch offen: Wachteln, Fasan, Wild,
Kasseler, mit köstlichem Gemüse und verschiedenen Beilagen machten uns die Wahl
schwer. Danach die zweite Ballrunde und dann die Dritte. Dazwischen ein
Schokoladen und Eisbüffet. Der Zeremonienmeister kündigte nun das große
Feuerwerk an und wir begaben uns in dieser lauen Frühsommernacht nach Draußen.
Das Feuerwerk war wieder phantastisch, toll die Übereinstimmung mit der
barocken Musik. Das kann man nicht mit Worten beschreiben. Nach diesem
„Augenschmaus“ wurde in den Ballsälen bis weit nach Mitternacht weitergetanzt.
Dieser Ball war wieder ein tolles Erlebnis, rund 200
Barockgewandete feierten.
Nun warten wir auf die Bilder und Videos vom Ball.
Hier
könnt ihr einen kleinen Einblick haben: Barockball