Montag, 3. August 2015

1. und 2. August 2015 - Heimatgefühle

Zwickau, hier bin ich aufgewachsen. genauer im Stadtteil Marienthal.
Wir hatten auch dieses Wochenende nichts besonderes vor, keinen Termin im Barock. So hatten wir eimal Zeit zu einem Besuch von Zwickau und unseren dortigen Bekannten. Das war schon seit vorigem Jahr geplant, doch da Zwickau so weit weg ist...

Freitag nachmittag starteten wir. Als Stellplatz zur Übernachtung suchte ich mir den Parkplatz entlang der Kegelbahn, die hinter dem ehemaligen Keglerheim, später Kulturhaus vom RAW und nun ein Kinder- und Jugendfreizeitzentrum ist.
Zum Abendessen gingen wir in das "Haus Marienthal", ein Hotel mit Restaurant. Vorsorglich hatte ich für zwei Personen reserviert, allerdings waren wir heute Abend die einzigsten Gäste und hatten dadurch freie Platzwahl. In der Speisekarte entdeckten wir Gerichte aus der Pfalz wie Saumagen und Pfälzer Platte. da wussten wir doch gleich, was wir essen. Die Wahl fiel uns nicht schwer. Saumagen, Leberknödel und Bratwurst schmeckten ausgezeichnet, die Scheibe Saumagen war aber etwas zu klein geraten. Nicht zu vergleichen mit den Riesenportionen in der Pfalz.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen zu erwähnen: In den Räumlichkeiten bin ich vor 67 Jahren geboren worden. Im Gegensatz zu heute hatte ich damals hier freie Kost und Logis. Ich wäre allerdings heute auch nicht satt geworden - die Kellnerin war etwas dünnbrüstig.
Hotel und Restaurant Haus Marienthal - Mein Geburtshaus
Die Brötchen musste ich heute morgen beim Bäcker Bayer holen, da die Bäckerei Roggenfeld wegen Urlaub geschlossen hatte. Dort hätte ich mich gerne wieder einmal sehen lassen. In diesem Haus bin ich ja aufgewachsen. Und mit dem Hans-Jürgen, der leider viel zu früh verstorben ist, habe ich so manches Erlebnis gehabt. Nach dem Tanz in der Backstube...bis früh.
 Hier bin ich aufgewachsen
Hier befand sich das MALI - Marienthaler Lichtspielhaus - unser Lieblingskino
Nach dem Frühstück sind wir in die Stadt gefahren, bis zum Neumarkt. Hier haben wir erst mal Wurst geholt, bei der Fleischerei Wrobel. Hier gibt es die besten Kümmelknacker weltweit.
Wir bummelten noch durch Zwickau, Mittagessen gab es dann etwas später im WOMO. Natürlich mit der frischen Wurst vom Wrobel.

Am Nachmittag waren wir mit Gerda verabredet. Eine gute Freundin meiner Eltern und sie hat sich riesig gefreut, uns nach rund 10 Jahren wiederzusehen. Bei Kaffee und Kuchen beim Bayer wurden dann auch fleißig Erinnerungen ausgetauscht. Was dann ein Muß war: eine Runde durch die Gartenanlage Naturfreunde Marienthal, wo auch meine Eltern ihren Garten hatten. Vor 12 Jahren wurde er aber aufgegeben - und uns stockte fast der Atem: bis auf etwas Farbe war noch Alles beim Alten. Die Laube, der Sitzplatz, das Gewächshaus. Sogar die Beeteinteilung. Alles noch wie früher.
Unser ehemaliger Garten - wie früher
Und die Gartennachbarn waren auch im Garten. Das gab ein Hallo. Bei Bier und Wein wurde nun fleißig weiter in Erinnerungen gekramt, es war ein schöner Nachmittag.

Den Abend verbrachten wir dann im WOMO. Was wir in der Runde erfahren haben: Genau dort, wo wir standen, an der oberen Hecke zur Julius-Seifert-Straße, geschah vor 3 Wochen ein grausiger Doppelmord. Erst wurde eine Frau in der benachbarteten Jacobstraße an der Wohnungstüre niedergestochen und dann wurde eine dem Täter völlig unbekannte 81jährige Frau, die zufällig dort an der Hecke, wo wir standen, entlang kam, ebenfalls niedergestochen. Beide tot. Das aber noch nicht alles. Der Täter hielt auch noch ein Auto an und würgte die Fahrerin. Zwei Männer überwältigten ihn schließlich, so dass nicht noch ein dritter Mord passierte.
Gemischte Gefühle im WOMO.

Am Sonnag dann die Rückfahrt nach Chemnitz. Immer wenn wir die A72 bei Zwickau passieren nehmen wir uns vor, das Schloß Wildenfels einmal zu besuchen. Heute haben wir nun die Zeit dazu und fahren am späten Vormittag nach Wildenfels und durch die engen Gassen hoch zum Schloß. Vor dem Eingang befindet sich ein Parkplatz, dieser ist aber nur für kleinere WOMOs geeignet.
Wir haben aber wieder einmal Pech mit den Öffnungszeiten: Sonntags erst ab 14:00 Uhr geöffnet. Den Schloßhof können wir aber betreten und gelangen darüber auch in den kleinen Schloßpark.
Wir stellen fest: Wildenfels ist ein weiteres Schloß, das zur Zeit wachgeküsst, sprich restauriert wird.