Sonntag, 16. September 2018

Wandern im Schwarzwassertal


Freitag Nachmittag begann wieder ein schönes Wochenende.
Der Start in Chemnitz erfolgte allerdings im leichten Nieselregen. Das störte uns aber nicht, die Wetterprognosen versprachen ideales Wanderwetter. Wo geht's nun hin? Unweit von Chemnitz gibt es ja unzählige Wandergebiete. Nach nur einer halben Stunde Autofahrt hat man die Quahl der Wahl. Wir entschieden uns heute für Pobershau, unweit von Marienberg. Im Schwarzwassertal wollen wir wandern.
Dazu steuerten wir aber erst einmal den offiziellen Stellplatz in Pobershau an. Von Stellplatz war aber heute nicht zu reden, ein großes Festzelt war dort errichtet. Heute Abend geht es dort schon rund, es spielt Mundart. Hier war also kein Platz für unser Womo, die Veranstaltung hätten wir schon gerne besucht.
Stellplatzkoordinaten:
50°37'56.5"N 13°12'31.5"E



Wir fuhren also weiter und unter Umleitungen erreichten wir den Wanderparkplatz im Ortsteil "Hinterer Grund" von Pobershau, direkt im Schwarzwassertal. Hier endet auch die Straße, das heißt, der Platz liegt total ruhig. Aber auch so ruhig, dass Mobil nur Notruf möglich ist, von Internet ganz zu schweigen: Kein Netz! Ebenso DAB+ und DVB-T  Fehlanzeige. Keine Kommunikation möglich, nur direkt und nur mit der eigenen Frau. 
Parkplatzkoordinaten: 50°38'25.8"N 13°14'08.6"E




Abendbrot lieferte die Bordküche: Frischer Hackepeter auf frischen Brot.
Am Sonnabend erst dreiviertel Neun aufgewacht, so eine Ruhe ist hier. Doch bald kommen die ersten Wanderer mit den Autos. Wir Frühstücken noch gemütlich - ohne Butter - . Die hatten wir vergessen mitzunehmen.
Wir rüsten uns auch für die Wanderung, die Sonne lockt uns regelrecht dazu.
Unser gewählter Wanderweg führt im Tal immer entlang der schwarzen Pockau. Unterhalb der steil aufragenden Felsformationen Ringmauer, Katzenstein, Nonnenfelsen und Teufelsmauer. Eine sehr romantische Wanderung, die leichte Steigung merkt man kaum. Es geht von 460m auf 700m. 




Unser Weg führt uns immer noch im Tal entlang. Nach etlichen Kilometern führt ein Abzweig rechts hoch zum "Grünen Graben". Am Wegweiser steht ein kleines Kinderfahrrad mit merkwürdigen Anzeigen daran befestigt: Frisch gebrühter Kaffee, Speckfettbemme, Hausbackener Kuchen usw. Da müssen wir hin. Nach 200m etwas steileren Anstiegs kommen wir zu "Kurt der Kaffeemann". Na klar, den haben wir schon mal im Fernsehen gesehen. Er hat hier ein Zeltdach aufgespannt und darunter verkauft er frisch gebrühten Kaffee, Kuchen, Kekse. Wir kosteten Streuselkuchen und Buttermilchkuchen. Ich musste sehr darauf achten, dass die von Ulla gekauften "Rucksackkekse" auch in den Rucksack wanderten. "Auf die Hüftenkekse" wäre für sie eine bessere Bezeichnung gewesen.


Nach dieser Rast, der Wendepunkt unserer Wanderung, liefen wir entlang dem "Grünen Graben" wieder zurück nach Pobershau. Das waren aber auch noch etliche Kilometer.


Wir erreichten den Aussichtsfelsen Katzenstein, um den sich einige Sagen ranken.




Nach einer kurzen Rast gingen wir den Arnoldsweg, der uns steil hinunter wieder ins Schwarzwassertal führte. Das ging ganz schön auf die Oberschenkel und die Knie. Gut, dass wir unsere Wanderstöcke benutzten. Nach einem weiteren Kilometer erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt, den Wanderparkplatz im Hinteren Grund. Und unser Womo.
Es war gegen halb Fünf geworden. Umziehen, eine kleine Pause und um halb Sechs suchten die ungefähr 500m entfernte Schwarzbeerschänke auf.
Angemessen unserer Wanderung gab es hier ein deftiges Abendbrot. Ulla wählte Schweinesteak au four und ich einen Wanderbeutel. Im Wanderbeutel waren zwei Schweinemedallions mit Waldpilzen und Schinkenstreifen, dazu Bratkartoffeln und etwas "Waldbenzin". Das entpuppte sich als eine Pulli "Lauterbacher Tropfen". Das Benzin brauchte man aber auch nach dieser kulinarischen Wanderung
.


Jetzt haben wir es uns in unserem Womo bequem gemacht, die Heizung und noch ein Schnäpschen haben uns eingeheizt. Außentemperatur: 8 Grad.
In der Nacht konnten wir noch einen wunderbaren Sternenhimmel betrachten, größere Lichtquellen gab es ja in der Umgebung nicht.

Heute am Sonntag kamen die Wanderfreunde schon etwas zeitiger angereist. Nach unserem Frühstück besuchten wir noch den Garten des Naturschutzzentrums hier im Hinteren Grund von Pobershau.

Bei unserer Abreise schaltete ich unsere neue Dashcam ein, mal sehen, was sie für Aufnahmen liefert.
Wir fuhren aber noch nicht nach Hause sondern nach Niederlauterstein. Schon am Ortseingang erblicken wir die Burgruine des Schlosses Lauterstein. Das wurde i 17. Jahrhundert von den Schweden zerstört und auch nicht mehr aufgebaut.
Unsere Feststellung: Es gibt viel Interessantes in unserer näheren Umgebung zu entdecken.




So auch in Zöblitz. Hier gibt es große Vorkommen an Serpentingestein. In einem Steinbruch wird es abgebaut. Es gibt dazu auch das Serpentinsteinmuseum. Leider öffnete es heute am Sonntag erst nach 13:00 Uhr. Wir haben uns aber vorgenommen es in nächster Zeit einmal zu besuchen.
Stele aus Serpentinstein

Und nun ab nach Hause.