Sonntag, 6. Mai 2018

Görlitz und Schlösser, Parks und Gärten zwischen Neiße, Queis und Bober



Von den Mitgliedern des Vereins Barock in Dresden und den Barockfreunden aus Chemnitz bekam ich zu meinem Geburtstag eine Busfahrt geschenkt. Die konnte ich mir selbst aussuchen. Bei Görlitz-Tourist stieß ich auf interessante Tagesreisen, die zu weniger bekannten Reisezielen in die Nachbarländer Polen und Tschechien führen. Ich entschied mich für die Tagesfahrt „Parks und Gärten zwischen Neiße, Queis und Bober“.
Görlitz-Tourist: http://www.goerlitz-tourist.de/
Wir wollten gleich von den Residentagen in Bayreuth durch den Norden der Tschechei nach Görlitz mit dem Womo fahren, doch da es immer noch hustet und bockt schafften wir es zur weiteren Untersuchung wieder in die Werkstatt.
So fuhren wir am Donnerstag mit dem Zug in knapp 3 Stunden nach Görlitz, vorbei am Stau auf der A4 zwischen Berbersdorf und Dresden.
Ankunft im Görlitzer Bahnhof
 Gebucht hatten wir in Görlitz eine Ferienwohnung in der Pension „Augusta“ in der Augustastrasse. Die Augustastrasse ist eine der schönsten Straßen in Görlitz, die Ferienwohnung befindet sich in einem der schönen Häuser.
In einem der Häuser befindet sich die Pension
Die Häuserfront gegenüber der Pension
4,5 Zimmer: 1690 € warm
Am Nachmittag gingen wir in die Altstadt, dem Ober- und Untermarkt. Wir entdeckten ein neues Restaurant gegenüber dem Hotel Schwibbogen, es nennt sich „Schlesische Oase“. Hier gibt es schlesische und polnische Speisen und da wir diese kennen war es für uns klar: hier essen wir zu Abend. Zurek im Brottopf, eine altpolnische Mehl-Kartoffelsuppe mit Wurst und Ei darin und Bigos aus zweierlei Kraut, frisches und Sauerkraut und Fleisch und Backpflaumen. Beides äußerst köstlich, man muss es gegessen haben.
Freitag Früh gegen 9 Uhr gingen wir erst einmal zum Frühstück in unserer Pension. Wir waren überwältigt, mit Worten können wir das nicht beschreiben. Schaut Euch die Fotos an. Stilvoll, wie zu einer anderen Zeit. Die Möbel sind auch original aus dem späten 19. Jahrhundert.

Nach diesem pompösen Frühstück gingen wir wieder in die Altstadt, nahmen zu Mittag auf der Terrasse der Vierradenmühle, der östlichsten Gaststätte Deutschlands ein ausgiebiges Sonnenbad.


Die Straßburg-Passage, Jugendstil

Der Postplatz mit der Muschelminna
Die Petrikirche, unten die Vierradenmühle - die wohl meistfotografierte Ansicht

Auf dem Untermarkt, Richtung "Schwarze Kunst"
Immer, wenn wir in Görlitz sind, besuchen wir die Gaststätte, Kneipe, Keller oder wie auch immer „Zur schwarzen Kunst“ So auch heute und die „Kochkunst“ hat uns wieder ein sehr gutes Abendessen gezaubert: Hausgemachte Sülze mit ganz leckeren Bratkartoffeln. Ihr merkt schon, wir sind wieder mal auf einem kulinarischen Trip. Mal sehen, was uns morgen bei der Tagesfahrt erwartet.

Zu einer moderaten Zeit, 8:30 Uhr, fanden wir uns am Abfahrtsort am Bahnhof Görlitz ein.
Pünktlich ging es los, das erste Ziel unserer Fahrt ist die Stadt Löwenberg. Auf der Fahrt dorthin fuhren wir am Schloss Friedersdorf an der Queis vorbei. Hier soll August der Starke Geld für den Ausbau des Schlosses gegeben haben und auf den Reisen zwischen Dresden und Warschau hier auch öfters genächtigt haben. Vielleicht auch ich als Vitzthum mit?
Schloss Friedersdorf, heute eine Bildungseinrichtung
 Der mittelalterliche Kern von Löwenberg (Lwówek Śląski) wird geprägt von den Resten der Stadtbefestigung, den Laubaner- und Bunzlauer Tortürmen sowie der Stadtpfarrkirche und dem Rathaus, geschaffen vom Görlitzer Ratsbaumeister Wendel Roßkopf. 80% der Stadt wurden im zweiten Weltkrieg zerstört, die Wohnungsnot war sehr groß und so wurde die Stadt nicht mehr historisch getreu wieder aufgebaut.
Blick zum Rathaus, dem einzigen historischen Gebäude im Zentrum
An der Seite des Rathauses
Moderner Wohnungsbau rund um dem Rathaus
Nach einem kurzen Stadtrundgang setzen wir unsere Fahrt fort.
Unweit der Stadt befinden sich Park und Palast Braunau (Brunów), dessen schmackhafte Küche zur Mittagszeit im Fokus steht.
Das Menü:
            Zurek
            Panierte Putenbrust mit Dill-Salzkartoffeln und Rohkostsalat
            Dessert
Alle Reisegäste waren des Lobes voll.
Schloss Braunau
 Das nächste Ziel: Bunzlau. Wir drehen in der Altstadt von Bunzlau (Bolesławiec) eine kleine Runde um den „Bunzel-Topf“ mit einem schönen restaurierten Rynek.
Fürst Kutusow-Smolenskoi war der russische General-Feldmarschall, der Napoleon 1812 aus Russland vertrieben hat und anschließend Oberbefehlshaber des preußisch-russischen Heeres wurde. Bei den Kämpfen um Tillendorf wurde er schwer verwundet und starb am 28. April 1813 in Bunzlau.



Nach einer kurzen Fahrt laden Schloss und Park Klitschdorf (Kliczków) zur Kaffeezeit ein.
Schloss Klitschdorf
Nicht unsere Tafel sondern gedeckt für eine Hochzeit
 Den Abschluss unserer Tagesfahrt bildet der Schlosspark von Halbau (Iłowa) mit seiner Pracht an Azaleen- und Rhododendronsträuchern sowie dem japanischen und chinesischen Garten, den Mondtoren, dem ehemalige Gärtnerhaus und und und.
Die Mondtore im chinesischen Garten

Pagode auf der Brücke
Der japanische Garten
 Spätestens hier bedauern wir, dass wir nicht mit unserem Wohnmobil unterwegs waren. An vielen Orten der heutigen Fahrt hätten wir noch viel länger verweilen mögen.
An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal bei meinen Barockfreunden bedanken, die mir diese schöne Fahrt „gesponsert“ haben.

Müde erreichten wie wieder unsere Pension. Hier hieß es nur noch: Füße hoch!

Der Sonntagmorgen begann wieder mit einem überwältigenden Frühstück. Wenn das dann kein guter Tag wird! Viele Dank an unsere Gastgeber.
Unsere Empfehlung: Pension Augusta http://www.pension-augusta.de/

Wieder knapp 3 Stunden Bahnfahrt, entspannt kamen wir wieder zu Hause an.