Wir sind traurig! Unser Wohnmobil ist krank! Es stottert und hüpft, man kann
gar nicht dosiert fahren. Es sieht aus, als sei man ein Fahranfänger. Und die
Ärzte in der Fiatklinik tun sich schwer mit der Diagnose. Da ein Stent, da eine
Verstopfung, da ein Sensor. Schon viel herumgedoktert, aber der Patient ist
immer noch krank. Keine Krankenkasse zahlt die Kosten, wir, die Eltern, sprich
Halter, wir müssen zahlen. Wir können nur hoffen, dass es in der Fiatklinik
einen findigen Kerl gibt.
Daher ist eine Wochenendfahrt mit dem Womo ausgeblieben. Am Sonntag machten
wir uns doch auf und fuhren mit der Bahn nach Kemtau ins Zwönitztal. In der Gaststätte Vetters Hof nur 100 m vom Bahnhof Kemtau
entfernt, kehrten wir zu Mittag ein. Hier gibt es richtige Hausmannskost,
Roulade und Gulasch mit wunderbaren lockeren Klößen. Ein
Wehmutstropfen: Der Gasthof muss erst einmal schließen. So wie wir mitbekamen vermutlich
wegen Krankheit. Wann er wieder öffnet steht in den Sternen.
Nach dem hervorragenden Mittagessen soll man tausend Schritte tun. So
machten wir uns auf den Weg, auf den Zwönitztalweg.
Der führt bis nach
Dittersdorf, ca. 4 km. Kurz vor dem Bahnhof Dittersdorf überholte uns die
Erzgebirgsbahn. Na ja, es gibt ja bestimmt noch einen Bus Richtung Chemnitz.
Dachten wir. Der Fahrplan an der Bushaltestelle am Bahnhof Dittersdorf hatte
nur die Spalten Montag – Freitag. Hier gibt es keinen Sonnabend, keinen Sonntag
und auch keine Feiertage. An diesen Tagen haben die Leute hier zu Hause zu
bleiben. Und nicht nur in Dittersdorf, nein, auch in Einsiedel, Kemtau. In dem
gesamten Gebiet. Bleibt nur die Bahn. Die fährt aller zwei Stunden. Es ist ja
Kaffetrinkenzeit, suchen wir uns eine Gaststätte. Bei dem Vorhaben musste es
bleiben, weil es hier in Dittersdorf in der Nähe des Bahnhofes keine gibt. Auch
nicht in der Nähe des Gemeindeamtes, dem Zentrum des Ortes. Überall „Tote Hose“.
Fazit: Auf gut Glück einen Ausflug mittels öffentlicher Verkehrsmittel am
Wochenende machen zu wollen, geht in die Hose.