Montag, 12. September 2016

09. bis 11. September 2016 - Lobschützer Teiche



Lobschützer Teiche? Wo ist denn das? Auf alle Fälle in Deutschland, auf alle Fälle in Sachsen, in der Nähe von Leipzig, Richtung Eilenburg. Lobschützer Teiche ist ein Naherholungszentrum mit Bungalowsiedlung, Campingplatz und ehemaligen Stasi-Bunker.

Am Freitagnachmittag fahren wir dorthin, ca. 100 km von Chemnitz entfernt. Auf einem großen, einsamen Parkplatz finden wir den perfekten Übernachtungsplatz.
GPS: 51°22'34.2"N 12°38'02.8"E


Wir erkunden das Gelände, gehen durch die Bungalowsiedlung zum Campingplatz, kommen an zwei Gaststätten (geöffnet!) vorbei und bei unserer Rückkehr kurvt noch ein WOMO (DD) zu uns auf den Parkplatz.

Am Sonnabend werden wir erst spät wach, das ist hier ein sehr ruhiger Platz. In der Nacht hörten wir aber die Flugzeuge von DHL, Leipzig. Ulla hat eine Wanderung ausgesucht bzw. hat sie im WOMO-Buch von Sachsen gelesen und für gut befunden. Die gehen wir nun an.
Der Weg führt uns durch die Teiche, entlang dem Iristeich nach Plagwitz. Am Iristeich machen wir eine traurige Entdeckung: Am Wegesrand liegt ein frisch gerissener weißer Schwan. Über einen Feldweg gelangen wir nach Plagwitz. Entlang des Weges sind viele Apfel- und Birnenbäume, eine Birnensorte ist schon reif und schmeckt schon. Auch an der Straße nach Püchau sind viele Obstbäume, die vielen Birnen sind aber noch nicht reif. Ob sie in unserer verwöhnten Gesellschaft überhaupt noch geerntet werden? 
Achtung Biber

Der Iristeich

Eine Schwanenfamilie

Obstbäume am Weg nach Plagwitz


Blick zu Schloß und Kirche von Püchau

In Püchau besuchen wir das Schloss, erbaut im Tudorstil. Hier bekommen wir auf Nachfrage im noch geschlossenen Café etwas zu trinken. Die Kirche ist leider geschlossen und so wandern wir weiter nach Lobschütz. Legen unter einem schattigen Baum eine Rast ein und sind bald wieder an den Lobschützer Teichen. 
Schloß Püchau

Ein Wegweiser zeigt uns den Weg zu dem Stasi-Bunker Machern. Den Besuch des Bunkers haben wir für morgen geplant, zum Tag des offenen Denkmals. Wir wollten heute nur mal schauen, ob morgen geöffnet ist. Sonst ist nur jedes letzte Wochenende im Monat geöffnet. Als wir an den Bunker ankamen, war innen eine Feierstunde anlässlich 20 Jahre Bunkermuseum. Uns wurde geraten noch etwas zu warten um dann 15:00 Uhr an der Führung mit teilzunehmen. Das tat aber nur ich, Ulla warte inzwischen. 
Eingang ins Bunkergelände

Hundelauf am oberirdischen "Ferienheim"

Die Führung war tatsächlich sehr interessant. Der Bunker sollte im Falle eines Falles die Ausweichführungsstelle des Leiters der Staatssicherheit Leipzig sein. Getarnt war das Objekt als Ferienanlage, es gab sogar eingerichtete Bungalows als Tarnobjekte. 1979 war der Bunker funktionsfähig fertiggestellt. Der Bunker ist für Besucher geöffnet und gehört zur Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in Leipzig. Bei der Führung wurde uns gezeigt, wie die Versorgungssysteme funktionierten, die Kommunikation und welche Überlebensstrategien die Staatssicherheit für einen Atomschlag entwickelt hat. In der Ausstellung fanden wir Dokumente, wie systematisch die Überwachung der Bevölkerung erfolgte, bzw. welche Methoden dazu anzuwenden sind. Schockierend!
Wir Besucher in der Schleusenanlage

Die zentrale Schaltanlage


Der Hauptgang
Zimmer des "Chefs"

Telefonanlage

Liste der evtl. Verstecke und Unterkünfte von zu überwachenden Personen

Verdächtige Objekte im Raum Stollberg, die zu observieren sind
Details des Objektes Waldbad Neuwürschnitz

Zurück zum WOMO ruhten wir erst einmal die müden Glieder aus, gingen aber später zum Abendbrot in die Gaststätte Lobschützer Teiche am Campingplatz. Das haben wir nicht bereut.
Schnitzel mit Blumenkohl – groß, kross, einfach gut und Wirsingkohlroulade – groß, gut gebraten, einfach gut. Jedes Gericht für unter 8,- Euro.
Bis 21.00 Uhr saßen wir noch vorm WOMO – Dank Autan.


Sonntag, Tag des offenen Denkmals.

Schon gelesen und noch einmal im Radio gehört: Unter den an diesem Tag geöffneten Denkmälern ist auch das Stadtbad in Leipzig. 1916 wurde dieses, heute denkmalgeschütztes Jugendstil-Hallenbad eröffnet. Es ist eine, großzügige Dreiflügelanlage mit prächtigen Saunaanlagen im maurischen Stil. 2004 erfolgte die Schließung aus bauordnungsrechtlichen Gründen.
Um dieses zu besichtigen fuhren wir am Vormittag nach Leipzig hinein. 11:00 Uhr waren wir am Bad. Doch dann die Enttäuschung: Erst ab 13:00 Uhr zur Besichtigung geöffnet. Mit uns standen zahlreiche Leipziger Besucher vor der verschlossenen Tür. Diese eingeschränkte Öffnungszeit gerade an diesem Tag stieß auf viel Unverständnis. Hat denn der Förderverein es nicht nötig, hier ein paar zusätzliche Spendengelder einzunehmen?
Uns blieb nichts weiter übrig als wieder abzufahren, nun aber nach Hause. Dort können wir uns wenigstens ein Video über das Bad dank Youtube anschauen:  https://www.youtube.com/watch?v=nfyrbJl8ekQ