Sonntag, 12. April 2015

Abarbeitung meines Geburtstagsgeschenkes

Vier Tage war ich weg - im Miriquidi, wie man das Erzgebirge vor 1000 Jahren nannte. Ulla hatte sich für mich ein besonders Geburtstagsgeschenk ausgedacht: Sie hat mich für einen Schnitzkurs in Neudorf, unterhalb des Fichtelberges, angemeldet.
Am Donnerstag reiste ich dort an, die Schnitzstube ist gleich neben dem Suppenmuseum in Neudorf. Ich war mit dem WOMO dort und suchte nun erst mal einen Stellplatz. Im Gewerbegebiet von Neudorf wurde ich fündig und durfte mich aufs Gelände der Firma Haupt stellen.
14:00 Uhr begann der Kurs, wir waren 5 Teilnehmer: 3 Thüringer, 1 Hamburger und ich. Und dann ging es los. Die anderen waren schon Fortgeschrittene, ich blutiger Anfänger und bekam erst mal die Aufgabe einen Schneemann zu schnitzen. 12 Schnitzeisen lagen vor mir und der eingespannte Holzklotz wartete nun darauf, dass ich aus ihn einen ansehnlichen Schneemann "zauberte". Schnell wurde mir erklärt, mit welchen Eisen ich anfangen kann und so wurde aus dem Klotz langsam ein runder Schneemann. Die Zeit verging wie im Fluge. Und neben demn Schnitzen wurden viele Geschichten erzählt - fast wie in einer Hutzenstub. Wir erfuhren viel über die Traditionen im Erzgebirge, über Unikate und natürlich auch über den Dialekt. Und nicht nur vom Erzgebirge, auch von den anderen Teilnehmern über Thüringen und die Nordseeküste. Es wurde viel gelacht und das setzte sich die anderen drei Tage fort. Es war einer der schönsten Lehrgänge, die ich bisher besucht hatte.
Nach zwei Tagen war der Schneemann fertig, naja, er war in meinen Augen eben fertig.
Die zweite Aufgabe: nun eine Figur, ein Mann mit Bauch. War mir wie auf den Leib geschnitten. Aus dem grob vorgeschnittenen Holzklotz entstand dann innerhalb der restlichen 2 Tage eine ganz passable Figur. Nur bei dem Gesicht musste ich passen, soviel Übung hatte ich noch nicht. Das wäre dann etwas für einen weiteren Kurs. Und da half mir der Schnitzlehrer.

Am Freitag abend kam dann auch Ulla zu Besuch und im Gasthof Zur Bimmelbahn haben wir dann sehr gut zu Abend gegessen. Die Suppen sind dort einfach köstlich, so dass wir dann einiges vom Hauptgericht (Buttermilchgetzen und Blutwurschtpfann) einiges uns einpacken ließen. Zum Abschluss gab es noch einen Kräuterschnaps aus der Neudorfer Schnapsfabrik Sonntag.

Am Sonnabend bis 13 Uhr war wieder schnitzen angesagt, 13:39 Uhr fuhren wir mit der Bimmelbahn nach Oberwiesentahl. Hier war Saisonausklang, nur wenige Gaststätten hatten noch geöffnet. In der Nähe der Seilbahn setzten wir uns auf die Terrasse eines Cafés und bei Sonnenschein schauten wir den wenigen letzten Skiläufern zu. Über die nun schon hochgeklappten Bürgersteige gingen wir wieder zum Bahnhof und fuhren mit der Bimmelbahn zurück zum Abendbrotessen in die Bimmelbahn.

Am Sonntag dann noch einmal Kurs und meine Figur war so gut wie fertig. Und alle Finger sind noch dran - an meinen Händen!

Anfang Mai 2012 war der MDR in der Schnitzschule Neudorf und drehte dort einen Beitrag zur Sendereihe "Donnerwetter":



Infos zum Schnitzkurs: http://www.erzgebirgsschnitzer.de/