Es ist schon Tradition. Allein Weihnachten zu Hause? Nein. Und so haben wir wieder eine Busreise bei Polster & Pohl gebucht. In den Harz. Das Hotel ist in Halberstadt und tagsüber erkunden wir den Harz.
Am 23.
Dezember, früh 8:00 Uhr ist Abfahrt in Chemnitz. Alle an Bord? Nein. Nach einem
Anruf wird die fehlende Familie am Frühstückstisch angetroffen. Abfahrt
verpasst.
Für einen längeren Halt wird Quedlinburg angefahren. In 3 Stunden Quedlinburg
zu erkunden, ist zwar knapp bemessen, aber es lässt sich einiges schaffen!
Nicht weit vom Busparkplatz, dem Marschlinger Hof, ist der Marktplatz. Ein
prächtiges Gebäude ist das Rathaus, das den Marktplatz dominiert. Die Altstadt
von Quedlinburg ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und geprägt von zahlreichen,
liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern. Wir schlendern durch die kleinen Gassen und entdecken versteckte
Winkel und Höfe. Unterhalb des Schlosses am Finkenherd haben wir zu Mittag
gegessen.
Dann war es aber schon wieder an der Zeit zum Bus zurückzukehren. In 3 Stunden konnten wir aber einen guten Eindruck von Quedlinburg gewinnen.
Wir sind dann nicht mal eine Stunde gefahren und erreichten unser Hotel in Halberstadt, den „Halberstädter Hof“. Das Hotel ist in einem historischen Fachwerkbau aus dem Jahre 1662 untergebracht, sehr romantisch eingerichtet mit gemütlichen, rustikalen Charme.
Bis zum Abendbrot haben wir noch Zeit und gehen über den naheliegenden Domplatz zum Holzmarkt. Im riesigen Einkaufszentrum kaufen wir noch einen Sixpack Bier.
Und dann ist es Zeit fürs Abendbrot. Wir sitzen an einem Sechsertisch und haben angenehme Tischnachbarn.
24. Dezember
– Heilig Abend
9:30 starten
wir heute zu einem Ausflug. Das erste Ziel ist Blankenburg. Unweit des barocken
Schlossparkes parkt unser Bus und wir haben fast zwei Stunden Zeit Blankenburg
zu erkunden.
Im repräsentativen Barockgarten kann man in Blankenburg flanieren. Der Park
bildet eine Einheit mit dem Kleinen Schloss Blankenburg und entfaltet alle
Pracht des höfischen Wesens zu Zeiten des Braunschweiger Herzogs Ludwig Rudolf
zu Braunschweig-Wolfenbüttel (1671-1735). Hübsch: die Putten tragen alle eine
rote Zipfelmütze.
Wir hätten uns gern das Herbergsmuseum angeschaut, aber heute am Heilig Abend
leider geschlossen.
Das Wetter
meint es gut mit uns, die Sonne scheint. Am Bus angekommen überrascht uns der
Busfahrer mit einem Glühwein und dann hat er eine Überraschung geplant. Wir
fahren auf Grund des schönen Wetters zur Rappbodetalsperre.
Eine halbe Stunde Fahrt und wir stehen auf der Staumauer. Die Rappbodetalsperre
ist mit ihrer 106 Meter hohen Staumauer die höchste Deutschlands und speichert
eine riesige Menge Wasser.
Ein besonderes Highlight ist die Hängebrücke, die über die Talsperre führt. Mit
einer Länge von über 450 Metern bietet sie einen atemberaubenden Blick auf den
Stausee und die umliegende Landschaft. Viele unserer Reisegesellschaft nutzten
die Gelegenheit zu einem Gang über die Brücke. Das war eine gelungene
Überraschung. Und die Sonne hat gelacht.
25. Dezember
– Erster Weihnachtsfeiertag
Heute geht´s in den Westharz. Die erste Station ist Bad Harzburg. Der Bus hält am Rathaus und wir haben wieder zwei Stunden Zeit für die Ortserkundung. Wo ist denn nun der Ortskern? Als ich von meiner Kartenapp wieder ausschaute, war die Reisegruppe schon verschwunden. Sie waren nach rechts gegangen – in die falsche Richtung. Die führt zum Bahnhof. Wir gingen nach Links, so wie meine App es anzeigte. Und wir erreichten die Ortsmitte mit der Kurpromenade.
Und wir stehen am Jungbrunnen. Jochen Müller, ein bekannter Metallgestalter aus Quedlinburg, hat den Brunnen mit viel Humor gestaltet und jede Figur erzählt ihre eigene kleine Geschichte.
Neben dem klassischen Bild eines alten Mannes, der verjüngt werden möchte, gibt
es auch andere Figuren wie eine junge Nixe, die sich in ihrem Spiegelbild
bewundert, oder ein kleines Teufelchen, das die Versuchung darstellt.
Der Jungbrunnen ist einer der beliebtesten Fotomotive in Bad Harzburg.
Heute Morgen haben verständlicher Weise die zahlreichen Geschäfte entlang der Promenade geschlossen. So bleibt uns nur der Blick in die Auslagen. Die Zeit verging trotzdem wie im Fluge.
Die nächste
Station ist Goslar. Goslar, eine UNESCO-Weltkulturerbestadt, bietet eine Fülle
an historischen Gebäuden, faszinierenden Museen und einer malerischen Umgebung.
Wir parken unterhalb der Kaiserpfalz. Die ehemalige Residenz der deutschen
Kaiser ist ein beeindruckendes Beispiel mittelalterlicher Architektur und
beherbergt heute ein Museum.
Das Herzstück von Goslar ist der Marktplatz mit dem beeindruckenden Rathaus, der Marktkirche St. Cosmas und Damian und vielen historischen Fachwerkhäusern. Heute, zu Weihnachten, ist der Marktplatz vom Weihnachtsmarkt eingenommen. Und der hat geöffnet! Wir haben auch genügend Zeit für Glühwein und einen Imbiß. Im Brauhaus gibt es auch noch ein Bier.
Sehr schön, dass der Weihnachtsmarkt heute geöffnet hatte. Es war auch ein richtiger Wald errichtet worden. Sehr romantisch da drinnen einen Glühwein zu trinken.
Nach einer Stunde Fahrt waren wir wieder in Halberstadt. Heute am ersten Weihnachtfeiertag gab es auch ein festliches Abendessen: Gänsekeule mit Rotkohl und Klößen.
26. Dezember
– Zweiter Weihnachtsfeiertag
Heute
erkunden wir Halberstadt. Zuerst bei einer kleinen Stadtrundfahrt und dann bei
einem Rundgang durch die Altstadt. Ist schon erstaunlich, was es hier so gab und
gibt.
Die Halberstädter Würstchen. Friedrich Heine gründet 1883 in Halberstadt eine
Würstchenfabrik. In einer einfachen Junggesellenküche mit selbstgebauter
Räucheranlage werden die ersten Halberstädter Würstchen produziert. 1889 ist Heine
der erste, der Würstchen in Konserven abfüllt. Diese Innovation ermöglicht es,
die beliebten Würstchen über weite Strecken zu transportieren.
Das Herzstück
von Halberstadt ist zweifellos der beeindruckende Halberstädter Dom. Dieser
gotische Bau ist nicht nur eine architektonische Meisterleistung, sondern
beherbergt auch einen einzigartigen Domschatz mit kostbaren Kunstwerken und
Reliquien. Aber auch die Liebfrauenkirche und die Martinikirche sind ebenso
sehenswert wie das ehemalige Kloster Unser Lieben Frauen.
Bei unserem Stadtrundgang schlendern wir durch die verwinkelten Gassen der Altstadt und bewundern Sie die zahlreichen Fachwerkhäuser. Die historische Marktstätte mit dem Roland, einem Wahrzeichen der Stadt, ist ein besonders schöner Platz. 1500 entstanden am Steinhof einige der ältesten Fachwerkhäuser der Stadt. Diese historischen Gebäude zeugen von der reichen Baugeschichte Halberstadts und sind ein beeindruckendes Beispiel für die traditionelle Bauweise dieser Zeit.
Wir hatten
leider nicht viel Zeit, denn wir waren für eine Führung durch den Dom mit
Besichtigung des Domschatzes angemeldet.
Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche an diesem Ort stammt aus dem Jahr
1186. Der Dom St. Stephanus und St. Sixtus ist eine der wenigen Kirchenbauten
des französischen Kathedralschemas in Deutschland. Er wurde in über 250 Jahren,
von 1236 bis 1486, errichtet und gilt als einer der schönsten Kirchenbauten im
gotischen Stil Deutschlands. Das Innere des Doms ist ebenso beeindruckend wie
die Fassade. Die zahlreichen bunten Glasfenster erzählen biblische Geschichten
und schaffen eine beeindruckende Atmosphäre.
Der
Domschatz von Halberstadt ist einer der bedeutendsten Kirchenschätze der Welt.
Er gilt als der größte mittelalterliche Domschatz außerhalb des Vatikans.
Besonders bemerkenswert sind die ältesten gewirkten Bildteppiche des 12.
Jahrhunderts und byzantinische Textil- und Goldschmiedewerke.
Nach so viel
Geschichte war aber noch viel Zeit. Ulla nutzte sie uns besuchte noch das
gleich neben dem Dom befindliche Gleimhaus. Dieses Museum ist dem Dichter
Friedrich Gottlieb Klopstock gewidmet und bietet einen Einblick in die deutsche
Aufklärung.
Mittagessen?
Ganz vergessen, keine Gelegenheit. Wir warten noch etwas und gehen dann in die
Altstadt zum Steinhof. In den historischen Gebäuden befindet sich ein
charmantes Café, das zum Verweilen einlädt. Hier kann man köstliche
Kaffeespezialitäten, hausgemachten Kuchen und regionale Gerichte genießen.
Regional hat für mich bedeutet: Eine Halberstädter Bockwurst. Ein Duft, knackig
und saftig.
27. Dezember
2024
Heute steht
auf dem Ausflugsprogramm der Ostharz. 9:30 Uhr starten wir bei dichtem Nebel.
Erstes Ziel ist der Hexentanzplatz oberhalb von Thale Was wollen wir dort sehen? Wahrscheinlich
nichts. Nebel. Doch das ist ein großer Irrtum. Der Hexentanzplatz liegt auf
einem Plateau in 454 Metern Höhe und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf
das Bodetal und die umliegende Landschaft. Der Name "Hexentanzplatz"
deutet schon darauf hin, dass dieser Ort seit Jahrhunderten mit Sagen und
Legenden umwoben ist. Vermutlich war er bereits in vorchristlicher Zeit ein Ort
heidnischer Kulte. In der Nacht zum 1. Mai, der Walpurgisnacht, sollen hier
Hexen und Teufel ihre schaurigen Tänze aufgeführt haben.
Wir haben hier oben herrlichsten Sonnenschein, der Blick zum Brocken herrlich.
Von Thale unten sehen wir nur die Kirchturmspitze aus dem Nebelmeer
herausragen.
Nun zum
zweiten Ziel nach Wernigerode. Am Bahnhof steigen wir aus und haben wieder
genügend Zeit Wernigerode zu besuchen.
Wernigerode ist ein wahres Schmuckstück im Harz und bietet eine Vielzahl an
Sehenswürdigkeiten.
Vom Parkplatz aus gehen wir die „Breite Straße“ Richtung Markt. Der Blick nach
Links, in eine Seitenstraße und schon entdecken wir oben auf dem Berg das
Schloss. Das wohl das bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Mit seinen roten
Dächern und der malerischen Lage thront es über der Stadt und bietet einen
atemberaubenden Blick. Im Inneren des Schlosses befindet sich ein Museum, das
die Geschichte des Schlosses und der Stadt erzählt.
Wir kommen auf der „Breiten Straße“ nur langsam vorwärts. Der Grund sind die vielen Geschäfte, die auch geöffnet sind, und eine Glühweinbude. Doch dann sind wir am Markt. Der Marktplatz mit dem farbenfrohen Rathaus ist das Herzstück der Altstadt. Hier finden regelmäßig Märkte und Veranstaltungen statt. Der Wohltäterbrunnen ist ein weiteres Highlight auf dem Marktplatz. Hinter dem Markt, am Teichdamm, ist noch ein kleiner Weihnachtsmarkt. Hier gibt es für uns eine sehr gut schmeckende Bratwurst und einen Teller Grünkohl.
14:40 Uhr ist am Bahnhof wieder Treffpunkt. Eine Fahrt mit der Harzer
Schmalspurbahn, hier der Brockenbahn, steht an. Für unsere Gruppe sind zwei
Wagen reserviert und pünktlich 14:55 Uhr geht’s los. Die Lok hat noch nicht
viel zu tun aber nach drei Stationen geht es dann die Berge hoch. Dann dampft
und schmaucht es kräftig. Und das Grauen beginnt. Wo ist der Wald? Kahlschlag,
Kahlfraß, der Wald ist weg. Es ist furchtbar. Der Wald im Harz steht vor großen
Herausforderungen. Der Borkenkäferbefall und die damit verbundenen Kahlschläge
sind ein deutliches Zeichen für die Auswirkungen des Klimawandels.
Über eine Stunde dauerte die „Heimfahrt“. Dann das letzte Abendessen, noch
einen schönen Abend am Tisch im Restaurant und die letzte Nacht im Hotel.
28. Dezember
2024
Heute geht´s nach Hause. Nach dem Frühstück werden die Koffer eingeladen und los geht die Fahrt.
Die Landschaft hat sich mit Raureif geschmückt, die Sonne sorgt für die richtige Beleuchtung.
Zu Mittag sind wir wieder in Chemnitz.
Es war eine
schöne, sehr abwechslungsreiche Reise. Alles hat gestimmt, die Reiseleitung,
die Mitreisenden.
Nächstes Weihnachten sind wir auch wieder fort.