Donnerstag, 27. August 2020

Kurzurlaub in Tschechien August 2020

 

Es ist eigentlich nur ein sehr langes Wochenende. Am Mittwoch, 12. August, am Vormittag beginnt unsere Fahrt. Das Wetter meint es sehr gut mit uns, 30 °C.
Über Reitzenhain fahren wir nach Tschechien. Schon kurz nach Hora Svatého Šebestiána biegen wir nach rechts ab. Die Straße führt auf dem Kamm des Erzgebirges nach Vejprty und ist eine landschaftlich sehr schöne Strecke. Bis Vejprty wollen wir aber gar nicht fahren. Unser heutiges Reiseziel liegt in der Nähe von Pilsen. Und so folgen wir unseren Navi und biegen nach links von der Straße Richtung Kadaň ab. Die führt in vielen Serpentinen vom Kamm hinunter. Ganz hinunter kommen wir aber nicht, Baustelle. Die Brücke ist weg. Wir können aber nach rechts abbiegen und? Ja, wir müssen wieder bergauf. Fast bis zur Kammstraße. In Petlery können wir aber wieder bergab fahren und erreichen Klášterec nad Ohří. Das alles nur, weil wir die roten Umleitungspfeile nach Kadaň ignoriert haben. In Klášterec nad Ohří machen wir an einem Aldi halt und gehen erst mal einkaufen. Ohne Maske. Desinfektionsmittel für Hände und Wagen ist aber vorhanden.
Nun aber Richtung Pilsen. Über Kadaň, Kralovice, Plasy mit dem Kloster erreichen wir das Dörfchen Lipno. Hier beginnt die abenteuerliche Anfahrt zum Campingplatz Keramika. (49°47'20.8"N 13°09'38.5"E)
Eine enge, schmale Zufahrt mit überdimensionalen Schlaglöchern. Als wir vor zwei Jahren schon mal hier waren kam uns auf dieser Anfahrt ein Holztransporter entgegen. Und heute? Die Feuerwehr! Zwei Fahrzeuge! Wir haben es aber geschafft aneinander vorbeizukommen.

Uns wurde auch ein schöner Stellplatz zugewiesen, genau dort, wo wir damals standen. Um dorthin zu gelangen musste ich aber auf dieser sehr schmalen Straße wenden. Nur gut, dass wir ein nicht zu langes Womo haben. Mit 7 Metern wäre da Nichts möglich gewesen. (Bei einem Spaziergang hat Ulla entdeckt, dass nach 200 m eine schöne geräumige Wendestelle vorhanden ist).


Der Campingplatz verfügt über ein Restaurant. Zum Abendbrot gibt es gebackenen Käse mit Pommes. Und natürlich ein Bier (0,5 l für 1,50 €).

Da das Wetter es so gut meint bleiben wir auch noch am Donnerstag hier. Ein richtiger „Faulenzer“Tag. Zum Mittagessen leisten wir uns Entenkeule und Rippchen. Solch ein Essen ist zwar nicht so das Richtige bei über 30°C aber geschmeckt hat es. Zur Verdauung legten wir dann unsere Bäuche in den Schatten unseres Womos - Garfield lässt grüßen.



Heute am Freitag verlassen wir den schönen Campingplatz und fahren durch eine schöne Landschaft vorbei an Sipin nach Bezdružice (Weseritz). (49°54'27.2"N 12°58'16.3"E) Die Kleinstadt lag im Siedlungsgebiet der Choden und war im Besitz der Adelsfamilien von Kolowrat, Schwanberg und Lewnberg. Das Schloss ist heute im Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.




Wir erreichen das Kloster Tepl Stift, bekommen aber hier keinen Parkplatz. (49°58'02.4"N 12°52'34.7"E) Aber nicht weit von hier ist das Autokemp Betlem. (49°57'29.5"N 12°51'06.9"E) Hier waren wir auch schon einmal und wie damals bekommen wir einen schönen Platz. Besuchen wir eben morgen das Kloster. Im Bistro bekommen wir auch etwas zu Essen: Gulasch mit Knödel. Und das Bier (Chodovar) kostet hier nur 1,20 €.

 




Wir bleiben hier nur eine Nacht und fahren am Sonnabendmorgen wieder zum Kloster. Parkplatz ist vorhanden aber die Führung in deutscher Sprache ist erst später. Also ein Grund mal wieder hierherzufahren.





Über Teplá fahren wir nun Richtung Karlsbad und erreichen bald Bečov nad Teplou. (50°05'09.0"N 12°50'15.5"E) Mit der auf einem Felssporn oberhalb der Tepl liegenden Burg Bečov gehört Bečov zu den malerischsten Orten der Region zwischen Karlsbad und Marienbad. Auch diesen Besuch des Ortes und der Burg müssen wir auf Grund meines Handicaps auf später verschieben.


Aber etwas müssen wir jetzt noch aufsuchen. Bei Krásno nad Teplou gibt es einen ganz besonderen Aussichtsturm. Die Treppe führt außen hinauf. 1976 fanden wir bei einem Herrenausflug (4 Arbeitskollegen) und wollten da hinauf. Nach dem halben Aufstieg war aber Schluss. Uns verließ der Mut. Keine Außenbegrenzung der Treppe mehr, die Stufen waren herausgebrochen. Auf allen Vieren ging es wieder hinunter. Heute ist der Turm restauriert, man kann ihn gefahrlos besteigen. Vom Parkplatz (50°06'14.8"N 12°47'40.4"E) ist es aber noch ein ganzes Stück zu laufen, Ulla begab sich auf die Besichtigungstour.

 



Wieder zurück nach Bečov nad Teplou fahren wir die schöne Straße nach Karlsbad. In dem riesigen Einkaufszentrum Albert kaufen wir erst einmal ein und an einem Bistro entdecken wir die belegten Brötchen. Das ist unser Mittagessen.

 


Wir brauchen noch einen Übernachtungsplatz. Eigentlich wollten wir noch einmal nach Nové Hamry. Der Platz liegt aber unter hohen Bäumen im Tal und der Wetterbericht sagt starke Gewitter voraus. Da bleiben wir doch lieber an der Eger und fahren nach Klášterec nad Ohří. Hier finden wir rechts der Eger ein Autokemp. (50°22'58.8"N 13°10'36.6"E) Wir sind hier die einzigen Gäste. Später kommt noch eine tschechische Familie mit einem Wohnwagen. Am Abend gibt es Gratismusik. Im auf dem gegenüberliegenden Ufer befindlichen Sommertheater spielen mehrere Bands. Nach 22:00 Uhr ist aber Schluss mit der Musik, die man bei der letzten Band auch nicht mehr als solche bezeichnen kann. Wir mussten uns auch ins Womo verziehen, das vorhergesagte Gewitter war schuld daran.

 




Zum Sonntag ist dann nicht mehr viel zu sagen. Irgendwie standen wir wieder vor der weggerissenen Brücke, dieses Mal auf der anderen Seite und siehe da waren wir wieder in Petlery. Von da aber direkt hoch auf die Kammstraße kamen wir noch einmal in den Genuss der schönen Landschaft und über Reitzenhain waren wir am zeitigen Nachmittag in Chemnitz. Rechtzeitig, denn kurz danach ging ein ordentlicher Regen nieder.