Montag, 11. Juli 2016

9. Juli 2016 - Ins Land der Frühaufsteher zum Irrgartenfest

Am Sonnabend, 9. Juli findet in Altjeßnitz das Parkfest 2016 statt. Da kommt schon die erste Frage: Wo liegt denn Altjeßnitz? Die Antwort: Im Land der Frühaufsteher, in Sachsen-Anhalt, in der Region oberhalb Bitterfeld-Wolfen. Die Reaktion darauf: Dort ist doch Chemie, dort stinkts doch gewaltig.

Wir fahren aber trotzdem hin und das schon am zeitigen Freitag Nachmittag. In Bitterfeld-Wolfen angekommen, halten wir unsere Nase aus dem WOMO: Hier stinks überhaupt nicht! Nach ein paar Kilometern wähnen wir uns an der See: Wir sind am Goitzschesee. Die Goitzsche ist nicht nur der See, es ist ein über 60 km² großes Areal, ein Eldorado für große und kleine Wasserratten, Segler, Surfer, Angler, Wanderer, Jogger und Radler. 1908 begann hier der Braunkohleabbau. Wälder und Wiesen, Dörfer verschwanden. Mitte der siebziger Jahre stießen die Bergleute auf Bernstein, 400 Tonnen wurden in den folgenden 17 Jahren gefördert. Und heute ist hier der Landschaftspark Goitzsche.



Von Weitem sichtbar ist der Pegelturm an der Seebrücke. Der Pegelturm wird von einem Stahlponton getragen, der auf einem ummantelten Stahlbetonkern, dem Dorn, gleitet, welcher im Fundament befestigt ist.


Unweit der Goitsche locken reizvolle Ausflugsziele: unter anderen der Muldestausee, das Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf und das Industrie- und Filmmuseum Wolfen. Und der älteste und größte Irrgarten Deutschlands in Altjeßnitz verspricht Spaß für die ganze Familie.
Das ist unser Ziel fürs Wochenende. Wir stellen uns auf den Parkplatz gegenüber dem Schlossgarten.
Dieser ist auch gut zum Übernachten geeignet, zu Öffnungszeiten des Parkes ist auch die Toilette am Parkplatz geöffnet. Nach 17:00 Uhr macht aber die Gastronomie Feierabend.
GPS: 51°41'33.8"N 12°19'17.4"E

Am Sonnabend ist dann das Parkfest.  Ein barocker Gartentag. Im Flyer dazu heißt es:
"Begleiten Sie den Baron von Ende in die Zeit um 1740 und nehmen Sie an einem sommerlichen Gartenfest teil. Zahlreiche hochedle Herrschaften in ihren prächtigen Roben werden Ihnen begegnen. An vielen Punkten des herrlichen Parks sind Szenerien höfischen Lebens nachgestellt. Altjeßnitz lädt herzlich ein, in Robe aber gern auch als Besucher in heutiger Kleidung."

Wir waren erstaunt, was das kleine Dorf mit seinen 500 Einwohnern auf die Beine stellte. Von überall wurden Tische und Stühle zusammengetragen, den Kaffee gab es aus Sammeltassen. So eine Veranstaltung durchzuführen ist eben nur möglich, wenn Alle dahinter stehen. Und nicht vergessen: eine richtige Führungskraft: die Bürgermeisterin.
Infos über den Irrgarten:  http://www.irrgarten-altjessnitz.de
Abends gab es noch ein sommerliches Konzert mit dem Mitteldeutschen Salonorchester und der Vocalsolistin Annet Boose.
Wenn es unsere Termine zulassen sind wir nächstes Jahr wieder mit von der Partie, so gut hat es uns gefallen.



Obwohl wir im Land der Frühaufsteher sind, haben wir bis gegen 9:00 Uhr durchgeschlafen.
Die Sonne meinte es schon sehr gut mit uns, ein heißer Sommersonntag ist angesagt.
Auf der Heimfahrt wollen wir uns noch etwas hier umsehen und fahren nicht die Autobahn sondern nehmen die Landstraße. In Pouch machen wir das erste mal halt. Pouch kennt man von der Bootsfabrik, die faltboote herstellt. Eigentlich wollten wir eine kleine Wanderung um die Halbinsel Pouch machen, doch die liebe Sonne... So suchten wir nur das Schloss in Pouch das aber nicht zugänglich ist. Auch der Rote Turm ist zur Zeit gesperrt.



In Löbnitz soll es zwei Parks geben, wir fanden aber nur einen. 5 Minuten dauerte der Rundgang. Aber die Kirche soll eine phantastische Kassettendecke haben. Hier ist aber von "Offener Kirche" keine Rede - Zu.

Das Schloss Schnaditz ist jetzt in Privathand, da braucht man aber bestimmt Tausend Hände, um es wieder herzurichten. Und diese Hände müssen Bündel von Geldscheinen bieten.


In Hohenprießnitz gibt es auch ein Schloss. Das ist wieder etwas fürs Auge. Von Außen restauriert, wohl auch von Innen. Aber im Privatbesitz und für uns Gelegenheitsbesucher verschlossen.

Im nächsten Ort an der B107, in Zscheppelin, steht das nächste Schloss, ebenfalls nicht zugänglich. Baucontainer davor zeugen aber von Baumaßnahmen. Der dazugehörige Park ist begehbar und überrascht mit Wasserläufen, Teichen und alten Baumbestand.



Und jetzt wird ins Navi eingegeben: Nach Hause.