Montag, 22. Juni 2015

20. und 21. Juni 2015 - Gellertabend in Schönwölkau



Sonnabend, 20. Juni 2015

Am Sonnabend fand in Schönwölkau, nördlich von Leipzig, in der dortigen Patronatskirche ein Gellertabend statt. Dazu waren wir engagiert. Doch wie kam es dazu?
In Schönwölkau befindet sich das Schloss der Vitzthums. Wir stellen bekanntlich die historischen Personen Friedrich I. Vitzthum von Eckstädt nebst seiner Gemahlin Rahel Charlotte, geb. Gräfin von Hoym dar. Und in dieser Eigenschaft als Vitzthumdarsteller sollten wir zu den Gellertabend die Gäste begrüßen. Christian Fürchtegott Gellert war ein bekannter Dichter der deutschen Aufklärung. 

Christian Fürchtegott Gellert, Porträt von Anton Graff (Quelle: Wikipedia)
 Er wurde am 04.07.1715 in Hainichen geboren, also vor 330 Jahren. Gellert war von 1758 bis 1766 regelmäßig zu Gast auf dem Landsitz der Familie Vitzthum, dem Barockschloss Schönwölkau und pflegte eine enge Beziehung zu dem damaligen Schlossbesitzer Graf Vitzthum von Eckstädt und seiner Familie. So wurde Schloss Schönwölkau besonders während der Zeit des 7-jährigen Krieges eine Zufluchtsstätte für Gellert. Er konnte sich aus dem von den Kriegswirren gezeichneten Leipzig zurückziehen.

Giebel des sich in einem schlimmen Zustand befindlichen Barockschlosses
Das Andenken an den Dichter wird in Wölkau durch die jährlichen »Gellert-Abende in Ehren gehalten, dieses Jahr besonders anlässlich seines 300. Geburtstages.
Die Patronatskirche in Schönwölkau


Wir begrüßten den in einer Postkutsche anreisenden Gellert und geleiteten ihn in die Patronatskirche, wo ihm zu Ehren der Gellertabend stattfand. Während der Festveranstaltung führten wir einige barocke Tänze auf und wurden mit viel Beifall bedacht.
 
Warten auf Gellert
Wir übernachteten gleich in Wölkau, mit dem WOMO ist das ja kein Problem, während die anderen barocken Mitwirkenden aus Chemnitz wieder die Heimreise antraten.

Sonntag, 21. Juni 2015

Wir haben es heute gar nicht eilig schnell wieder nach Chemnitz zu kommen. Ein Wegweiser zeigte nach Wurzen. Da sind wir bisher auch immer nur durchgefahren, also machen wir hier einmal Halt. Und zu Mittag wollten wir auch essen gehen.
Was gibt es in Wurzen zu sehen? Da fällt uns zu Wurzen eigentlich nur das Nahrungsmittelwerk ein, zu DDR-Zeiten gab es ja viele Backwarenerzeugnisse aus Wurzen.

Das Werk steht noch und gehört heute zu Griesson - de Beukelaer.

Das imposante Nahrungsmittelwerk
Und dann gibt es noch einen Wurzener: Joachim Ringelnatz. Den begegnet man auf Schritt und tritt und macht den Spaziergang durch Wurzen recht unterhaltsam. Uns fallen die schön restaurierten Häuser auf - Wurzen will ja den nächsten Tag der Sachsen ausrichten. Und die hochgeklappten Bürgersteige.

Nun wird es Zeit fürs Mittagessen. Und da stellt sich Wurzen ein Armutszeugnis aus. Wir finden keine Gaststätte in der inneren Stadt mit gutbürgerlicher deutscher Küche. Drei Italiener haben geöffnet, ansonsten nur geschlossene Cafes. Das Restaurant im Schloss hat geöffnet, dort ist aber unser Geldbeutel überfordert. Kaum ein Gericht unter 13 €.
Im Schloss

Der Hohn: In der Touristinfo gibt es ein dreiseitiges Infoblatt (A4), betitelt mit: Erleben Sie die Kulinarische Vielfalt in Wurzen. Darin sind auch Bistros und Gartenheime aufgeführt, sonst würde sich die Vielfalt auf die drei Italiener und das Schloss reduzieren. Wie soll ein Ortsunkundiger, der normalerweise das Stadtzentrum ansteuert, dorthin gelangen?
Wir gingen dann notgedrungen zu einem Italiener, in die Grotte. Dort waren wir allerdings über die Qualität und das Preisleistungsverhältnis überrascht, es hat uns ausgezeichnet gemundet, die Pasta.

Damit war für uns Wurzen gegessen. Beim nächsten Besuch muss man sich eben besser darauf vorbereiten, was einem so in Wurzen ertartet, was man besichtigen kann. Auf jeden Fall Ringelnatz.
Wurzener Dom St. Marien