Barocke Veranstaltungen, auch in Polen, schöne Ecken Kennenlernen, wandern und regionale kulinarische Köstlichkeiten erfahren, das sind unsere Ziele für die zwei Wochen.
Los ging es am Freitag, 21. Juni. An diesem Wochenende
findet das 3. “Zeithainer Lustlager” statt. Das Lustlager fand das erste Mal
1730 statt. August der Starke zeigte damals eine sächsische Militärschau, aber
auch für die höfische Gesellschaft gab einen Monat lang Vergnügungen.
Link zur
Webseite „Zeihainer Lustlager“
Schon am Freitag entstand eine kleine Zeltstadt und wir begrüßten gute Freunde.
Sonnabend früh, 8 Uhr, wurden wir mit einem Kanonendonner
und Trommelwirbel geweckt. Während das Militär exerzierte bauten wir eine
Picknicktafel auf und begrüßten weitere höfische Gäste.
Abends nach der “Schlacht” saßen wir in einer stimmungsvollen Runde noch zusammen.
Am Sonntagmorgen hieß es dann Zelt abbauen und die Heimreise
antreten, Wir allerdings machten uns auf die geplante Reise mit dem Wohnmobil.
Unser erstes Ziel war Doberlug-Kirchhain. Nach dem
Mittagessen in der Klosterschänke besuchten wir das Schloss. “Preußische
Schätze in sächsischen Mauern” lautet die neue Dauerausstellung. Es gibt viel
über die Geschichte des Adels, seine Kultur, Sitten und Gebräuche zu entdecken.
Unweit des Schlosses gibt es einen schönen Stellplatz zum Übernachten.
51°36'35.8"N 13°32'36.8"E
Klosterkirche |
Im Museum |
Das Schloss |
Montag, 24. Juni 2024
Unser heutiges Reiseziel heißt Guben und wir sind neugierig,
was wir auf unserer Reise so entdecken.
Sonnewalde. Wir sehen ein Schloss. Halten wir doch mal an.
51°41'43.7"N 13°38'44.5"E
Durch ein Tor, eine verwinkelte Toreinfahrt, gehen wir durch das Vorderschloss.
Und sehen ein imposantes Schloss, leider nur als großes Bild. 1947 fiel das
Schloss einem Brand zum Opfer. So bleibt uns nur der Schlosspark. Wir gehen
eine Runde um den Schlossteich und weiter geht unsere Reise.
Das war einmal |
Im Schlosspark |
Das Torhaus |
Auf der Fahrt nach Lieberose fuhren wir aber erst einmal
nach Luckau. Wir sind vom Marktplatz und seinen barocken Giebelhäusern angenehm
überrascht.
Günstiger Parkplatz: 51°51'02.5"N 13°43'04.4"E
Nun erreichen wir den Parkplatz neben dem Schloss in
Lieberose.
51°59'10.8"N 14°18'07.9"E
Das Schloss ist von einem Bauzaun umstellt. So bleibt uns wieder nur ein
Spaziergang durch den Schlosspark, der allerdings sehr kurz ausfiel. Grund:
Viele Mücken umschwirrten uns, die aber auch noch auf unser Blut gierig waren.
Nun brauchten wir eine Übernachtung. Unweit von Guben
entdeckten wir einen privaten Stellplatz, direkt an der Neiße. Den fahren wir
an, da brauchen wir nicht in der Stadt Guben zu stehen. Die Anfahrt war sehr
schmal aber dann erreichten wir einen für unsere Ansprüche idealen Platz.
Gleich hinter dem Deich gelegen, ruhig, Natur pur. Es war ein herrlicher
Tagesausklang.
51°53'17.1"N 14°39'37.2"E
Die Neiße |
Dienstag, 25. Juni 2024
Wir wollten heute Morgen gar nicht losfahren, so schön war
es hier. Aber unsere Reise geht weiter.
Zuerst fahren wir nach Guben. Hier ist es gar nicht so leicht einen Parkplatz
zu finden, bei den meisten gibt es eine Höchstparkdauer von anderthalb Stunden.
Das ist für einen Stadtbesuch doch etwas knapp. Aber am Stadtmuseum werden wir
fündig. Wir sind mitten im Zentrum des deutschen Teiles und es herrscht die
Stille einer Kleinstadt.
Günstiger Parkplatz: 51°57'03.2"N
14°42'46.0"E
Über die Neißebrücke gehen wir in den polnischen Teil. Hier steht das
restaurierte Rathaus und die gewaltige Ruine der Stadtkirche. Ein großes
Einkaufszentrum gibt es auch noch, das war aber auch schon das polnische
Zentrum. Der Krieg hat hier ganze Arbeit verrichtet. Fotos zeigen uns, was das
einmal für eine stolze Stadt gewesen ist. Wir entdecken auch noch
Straßenbahngleise im Straßenpflaster.
In der Stadtinformation erhalten wir einen guten Tipp für‘s Mittagessen: der
City-Treff. “Hier werden Kartoffeln noch von Hand geschält” steht am Plakat
neben der Tür. Ganz moderate Preise für ein gut schmeckendes handgemachtes
Mittagessen. Krautgulasch und Kartoffelsuppe war unsere Wahl.
Auf polnischer Seite |
Der Museumsrundgang beginnt mit einem 20minütigen Film über die Hutindustrie. Davon hatten wir ja gar keine Ahnung, wie das hier in Guben ablief. Bis 1999! Man kann sagen, Guben war in Punkto Hut Weltspitze.
Vigo 69? Selbst Erich Honecker trug so einen Hut. Plaste statt Stroh. Ich hatte auch so einen von meinem Onkel aus dem Westen, aus Trevira. Der war bestimmt auch ein Gubener, bei Quelle erstanden.
Haben wir ein Hutgesicht? Wir haben viele Hüte probiert, sie
standen uns ganz gut.
Wilhelm-Pieck-Stadt Guben. Eine Ausstellung widmet sich dem
Thema, Guben war ja die Geburtsstadt Wilhelm Piecks.
Im Industriemuseum, Hutstadt Guben |
Virtuelle Hutanprobe |
Wir fuhren nun weiter, Neuzelle war unser nächstes Ziel.
Hier fahren wir auf den Parkplatz P3, hier wollen wir auch übernachten.
52°05'32.9"N 14°39'08.1"E
Es ist noch Zeit bis zum Abend und so schauen wir uns erst einmal in Neuzelle
um. Neuzelle, da war doch was? Na klar! Gut schmeckendes Bier aus der
Klosterbrauerei. Leider hat die Klosterschänke wegen Personalmangel heute noch
nicht geöffnet. Also morgen, wir sind ja noch einen Tag hier.
Wir können aber noch die Klosterkirche besuchen. Ein gewaltiges Bauwerk und
innen erst. Purer Barock, überwältigend.
Das Wetter meint es sehr gut mit uns, 30 Grad sind angesagt.
Wir haben in einem Flyer einen Wandervorschlag entdeckt: Wandern im
Schlaubetal. Wir sehen auch, dass es dort schön schattig ist. Das Schlaubetal
ist nicht weit entfernt, auf dem Waldparkplatz können wir unser Womo abstellen.
52°04'59.9"N 14°29'17.3"E
Der Weg rund um den Wirchensee ist wirklich schön schattig. Eine sehr schöne
ruhige Gegend, schöne Blicke auf den See. Und wir sind auf der Runde ganz
allein. Wir werden auch allein gelassen: Kein Netz, kein Mobilempfang, so wie
man früher wanderte. Der, der sich hier auch wohlfühlte, war der Biber. An
manchen Bäumen hat er ganze Arbeit geleistet. Reichlich zwei Stunden waren wir
unterwegs.
Wir fahren nun wieder nach Neuzelle, gehen noch Einkaufen für die weitere Reise
und stellen uns wieder auf den Parkplatz P3.
Wir hören schon von Weitem die Klosterschänke rufen: Bier! Bevor wir uns setzen
lesen wir aber erst mal die Karte. Unser Bierdurst verflog im nu: 5,90 €.
Direkt neben dem Klosterladen der Brauerei?
50 m Transportweg. Im Laden kostet
das gleiche Bier 1,14 €. Wieso kostet das Glas nebenan das fünf fache? Mit
Mindestlohn, Miete, Energie, umgerechnet auf ein Bier, kann man das nicht
begründen. Also, nicht mit uns. Wir kauften paar Flaschen im Laden und genossen
dann am Abend in aller Ruhe unser Bier. Gut gekühlt aus unserem neuen Kühlschrank.
Wir besuchten den barocken Klostergarten. Er ist jetzt fast
fertig wieder hergestellt, sehenswert. Hier noch einige Eindrücke:
Als wir nach dem Durchlüften unsere Fenster wieder schließen
wollten, ließ sich unser großes Fenster einfach nicht schließen. Auch nach
vielen Versuchen nicht. So blieb uns nichts weiter übrig als es erst einmal die
Nacht über offen zu lassen. Nur den Sonnenschutz konnten wir runter ziehen. Mit
gemischten Gefühlen kletterten wir in unseren Alkoven. Ein offenes Fenster? Die
ganze Nacht? Nahe der polnischen Grenze? Ulla war auch mal in der Nacht
unruhig, als ein Auto bei uns vorbeifuhr. Aber es war alles gut, Niemand hat
uns behelligt.
Donnerstag, 27. Juni 2024
Was machen wir mit dem Fenster? Wir können ja nicht einmal
mit dem weit ausstehenden Fenster fahren, nicht mal in eine Werkstatt. Aber wir
hatten eine Lösung: Die Fensterstreben ließen sich abschrauben. Das Fenster
ging zu, geht aber nun nicht mehr zu Öffnen.
Heute geht es nach Polen. In Eisenhüttenstadt entsorgen wir das Womo, tanken noch einmal und dann geht es zügig über die A2 Richtung Poznan. Die Autobahn ist Mautpflichtig, von Frankfurt bis Poznan kostet es uns 50 PLN.
Nach Poznan verlassen wir die Autobahn und steuern einen Campingplatz an. Doch leider, der ist in Folge einer Sportveranstaltung ausgebucht. Wir schauen weiter und über die Landstraßen erreichen wir an einem See einen Platz. Hier bleiben wir.
52°24'02.2"N 17°56'58.7"E
Ich räume die Stühle heraus, trinke ein Bier und räume die Stühle wieder ein. Es fängt an zu regnen, erst leicht, dann stark und dann noch stärker, auch mit Blitz und Donner. Die Sirenen im Dorf gehen auch mehrmals an. Doch jetzt ist Ruhe. Es hat abgekühlt, schöne, frisch gewaschene Luft.
Freitag, 28. Juni 2024
Gut geschlafen, gut gefrühstückt. Vor der Weiterfahrt wollen
wir noch Duschen. Doch Fehlanzeige. Hydraulik sei kaputt. Also kein Duschen.
Deshalb waren wir ja eigentlich auf den Campingplatz gefahren, damit wir sauber
zum Barockfestival nach Kutno fahren können. Wir spendierten unserem Womo noch
Wasser und dann fahren wir Richtung Kutno. Unterwegs kauften wir noch etwas ein
bei Biedronka, so heißt hier eine Supermarktkette. Brötchen, Bigos und Ziewizc
(Bier). Damit sind wir fürs Wochenende gerüstet. Die Fahrt auf der Landstraße
im Vergleich zur Autobahn nervt ganz schön. Der ständige Tempowechsel an den
vielen Kreuzungen und die unzähligen Ortsdurchfahrten, mühselig kommt man
voran. Da lieber die mautpflichtige Autobahn.
Endlich sind wir in Kutno. Wir dürfen auf dem Hof einer Schule parken. In
dieser ist die Turnhalle zu einem großen Schlafsaal umfunktioniert. Auch hier
übernachten Festivalgäste.
Wir erkunden nun Kutno, essen Lody (Eis) und trinken einen Espresso
(dreifachstark!, die Maschine funktionierte nicht richtig) und treffen auch
schon die ersten Barockfreunde.
Es ist immer noch sehr heiß und so machen wir es uns im Schatten unseres Womos gemütlich.
Zum Abendbrot gibt es Bigos und dann duschen wir seit langer Zeit wieder einmal
im Womo. Das hat immer noch funktioniert. Feierabend.
Sonnabend, 29. Juni 2024
10:00 Uhr stehen die Vitzthums am Sächsischen Schloss in
Kutno. Es beginnt die Eröffnung des Festivals der Verbindung Sachsens und
Polen. Hier in Kutno hat der sächsische Kurfürst und König von Polen August
III. Ein kleines Schloss erbauen lassen. Das diente ihm als “Posthalterei” bei
seinen Reisen zwischen Sachsen und Warschau. Das durch einen Brand zerstörte
Schloss wurde seit 2014 wieder aufgebaut wobei man sich um einen authentischen Nachbau
bemüht hat. Vor zwei Jahren erfolgte die Wiedereröffnung.
Bis zur Eröffnung des Festivals war noch etwas Zeit und wir
Sachsen bekamen eine tolle “Spezialführung”. Erstaunlich, was bei der
Rekonstruktion geleistet wurde und wie mit vielen Details und medialer Technik
man den Zeitgeist von damals wieder erleben kann.
Von den vielfältigen Programmpunkten hat uns besonders gefallen:
Das “Spiel” des Hofstaates um seine Majestät, das Frisieren der Königin, die
vorgeführten Tänze, dass auch wir mittanzen durften. Aber auch der historische
Markt vor dem Schloss, die Parade des Militärs und die nachgestellte Schlacht.
Es war ein tolles Erlebnis, ein tolles Wochenende für uns, auch die
Freundlichkeit der Leute, das Bemühen um uns, zeigte, dass wir willkommene
Gäste waren. Danke.
Eines müssen wir aber auch noch erwähnen: Die Tagestemperatur betrug 32 Grad. Das war für uns in unseren Roben doch ganz schön warm, sehr warm. So waren wir aber auch froh, am Sonntagnachmittag wieder uns unserer Roben entledigen zu können. Diese mussten wir erst einmal im Womo zum Trocknen aufhängen.
Wir fuhren auch gleich noch los, ca. 40 km von Kutno entfernt stellten wir uns
auf einen Badeplatz und konnten noch einen entspannenden Sonntagabend genießen.
52°22'42.3"N 18°45'18.3"E
Montag, 1. Juli 2024
Über Nacht hatte es etwas abgekühlt. Hier auf dem Platz
können wir auch noch das Womo mit frischem Wasser versorgen und nach dem
Frühstück starten wir unsere Tour, wieder Richtung Grenze. Wir gehen auch noch
Einkaufen und fahren dann auf der mautpflichtigen Autobahn, passieren Poznan
und erreichen einen Autobahnparkplatz, wo eine Entsorgungsstation für Toiletten
sein soll. Wir finden aber nur eine für Bustoiletten. Ulla erkundigt sich und
wir dürfen diese auch benutzen. Ausgerechnet jetzt fängt es zu regnen an. Was
soll‘s, man kann auch die Toilette im Regen entsorgen.
Ca. 30 km vor Küstrin haben wir auf der App Park4Night einen Campingplatz
gefunden und den fahren wir an. Wir sind sehr überrascht über das sehr
gepflegte Areal, sind aber auch das einzige Wohnmobil hier. 70 Zloty kostet der
Platz und wir können wieder einmal die Stille der Natur genießen. Und: heute
wurde noch gegrillt.
52°32'05.8"N 14°53'34.8"E
Dienstag, 2. Juli 2024
Leider müssen wir den schönen Platz heute wieder verlassen.
Wir fahren weiter nach Küstrin, gehen aber unterwegs noch einmal in Polen
einkaufen und natürlich auch noch den Tank vollmachen.
In Küstrin wollen wir uns die Festung anschauen. Wir haben keine Vorstellung,
was uns da erwartet. Vom Parkplatz (52°34'51.7"N 14°38'02.8"E) aus
erreichen wir das Berliner Tor, einen Eingang zu Festung. Hier ist auch die
Kasse. Zu unserer Überraschung ist aber am heutigen Dienstag der Eintritt frei.
Und dann stehen wir in der Altstadt von Küstrin. Innerhalb der Festungsmauern
war sie gelegen, mit Schloss und großem Marktplatz. Sogar die Straßenbahn fuhr
durch die Altstadt.
Im 16. Jhd. Wurde die Festung errichtet, 1758 wurde sie von den Russen
ausgebrannt. Die Stadtfestung wurde wieder aufgebaut, die Eisenbahn ist
gekommen, die Industrie. Sie wurde eine stolze Stadt. 1945 wurde sie wieder
zerstört, die Stadt aber nicht wieder aufgebaut. 1968-69 wurden die Ruinen
abgetragen. Heute sind nur noch Ruinenreste zu sehen, die Straßenzüge lassen
sich nachvollziehen. In der Bastion Philipp ist das Museum eingerichtet. Das
sollte man unbedingt besuchen. Hier wird sehr anschaulich die Stadtentwicklung
und deren Niedergang dargestellt.
Der Eingang - Das Berliner Tor |
In der Altstadt |
Reste von der Kirche |
Zusammenfluss Oder und Warthe |
Die Altstadt in der Festung vor dem II. Weltkrieg |
Modell der Altstadt |
In dieser Bastion ist das Museum |
Ohne Grenzkontrolle fuhren wir wieder nach Deutschland. Wir
wollten uns noch die Gedenkstätte “Seelower Höhen” anschauen. Hier um Seelow
fanden 1945 schwere Kämpfe zum nahen Kriegsende statt, mit großen Verlusten.
52°32'08.9"N 14°23'46.1"E
Leider war dort gerade Baustelle, keine Möglichkeit eines Besuches. So fuhren
wir weiter und über den nördlichen Berliner Ring erreichten wir unser heutiges
Übernachtungsziel. Am Gorinsee ist ein großer Parkplatz, der ist gut zum
Übernachten geeignet. Zwei weitere Wohnmobile nutzen auch die Möglichkeit.
Badewetter ist aber keines, auch regnet es und es ist relativ kühl.
52°41'07.6"N 13°28'30.6"E
Mittwoch, 3. Juli 2024
Heute fahren wir nach Werder an der Havel. Von den
wunderschönen historischen Mittsommernachtsbällen kennen wir den
Wohnmobilstellplatz an der Werder Insel. Doch ein Schock: Eine Schranke,
Kennzeicherfassung bei Einfahrt und man glaubt es kaum: 19 Euro Gebühr für 24
Stunden. Nichts, nichts weiter an Versorgungseinrichtung. Nur fürs Parken über
Nacht. Gut, eine Mülltonne gibt es noch. Vor ein paar Jahren war der Platz hier
voll, 8 Euro und ein Bonusheftchen für Geschäfte und Gaststätten. Heute stehen
insgesamt 5 Wohnmobile hier. Hier stimmt etwas nicht!
Ich gebe widerwillig die Koordinaten an: 52°22'41.3"N 12°56'13.2"E
Wir beißen in den sauren Apfel und bleiben hier. Und jetzt
gehen wir erst einmal Mittagessen. Ein deutsches Restaurant mit regionalen
Speisen gibt es nicht. (Was sind hier regionale Speisen?) Italienisch,
Griechisch, Indisch. Wir haben die Wahl und entscheiden uns für Italienisch.
Eine gute Wahl.
Nun ein Verdauungsspaziergang über die Insel. Das Wetter zeigt sich auch von
der freundlichen Seite. Die Touristinfo bei der Kirche gibt es nicht mehr, sie
ist nicht mehr auf der Insel. Sie ist jetzt dort, wo es kaum Touristen gibt, in
der Nähe des Rathauses.
Aber das Fischrestaurant an der Havel mit der schönen Terrasse gibt es noch. Tagesüber
aber nur noch die Terrasse mit Selbstbedienung. Ganz schön gepfeffert, nicht
der Fisch, sondern die Preise. 5,90 Euro das Glas Bier, bei Selbstbedienung!
Das kleine Café paar Schritte weiter ist heute auch geschlossen, an der Tafel
steht auch nur noch Gulaschsuppe. Hier haben wir immer eine ganz leckere
Fischsuppe gegessen. Weiter an der Havel, Prinz Heinrich. Auch geschlossen,
auch der Garten. Heute also keinen Aperol Spritz. Die meisten Gaststätten haben
erst ab Donnerstag geöffnet und dann meistens erst ab 17 Uhr. Wie sich das doch
so in ein paar Jahren geändert hat.
Nun sitzen wir in unserem Womo, schließlich müssen wir die 19 Euro Parkgebühren absitzen.
Donnerstag, 4. Juli 2024
Aber jetzt auf nach Brandenburg. Wir wollen heute unsere Freundin
Christel besuchen. Es bestätigt sich: wenn die Schöneichs nach Brandenburg
kommen regnet es. Aber nicht ausdauernd. Wir stellen uns auf den Stallplatz
„Alte Feuerwache“. Hier sind wir fast Stammgast gewesen, nur die letzten 3
Jahre nicht. So waren wir auch mit der neuen Anmeldeprozedur nicht vertraut.
Alles nur Online. Wir haben es aber geschafft. Am Preis merkten wir auch, dass
ein paar Jahre seit unserem letzten Besuch vergangen sind.
52°24'19.7"N 12°32'57.8"E
Bei Christel haben wir einen schönen Nachmittag verbracht, über 5 Stunden
geschwatzt. Es hatte sich doch allerhand Gesprächsstoff übers Jahr angesammelt.
Abends wurde noch die Fußball-EM angeschaut.
Freitag, 5. Juli 2024
Hier auf dem Stellplatz ist Alles, was man für sich und das
Womo braucht. Toiletten, Duschen, Ver- und Entsorgung des Womos. So sind wir
wieder fit für die Weiterfahrt. Es geht in den Harz.
Zur Mittagszeit sind wir in Halberstadt. Wir gehen erst einmal einkaufen und
essen dann etwas Kleines im Womo. In Halberstadt waren wir noch nicht,
eigentlich kennen wir nur die Halberstädter Würstchen. Die Stadt war im Krieg
ganz schön zerstört wurden, es steht aber noch ein kleiner Teil der Altstadt.
Davor ein gewaltiges Bauwerk: Der Dom. Hier kann man den Domschatz besuchen,
den größten Schatz außerhalb des Vatikans. Leider haben wir dazu keine Zeit
mehr, nehmen uns aber fest vor, nächstes Jahr Halberstadt noch einmal zu
besuchen.
Der Dom von Halberstadt |
Weiter fahren wir nun nach Elbingerode im Harz. Wir stellen uns auf den Wanderparkplatz „Zum Hirschbrunnen“.
51°46'45.0"N 10°47'27.8"E Das hat auch seinen besonderen Grund.
Morgen feiert hier unser Freund Reiner aus unserer Barocktanzgruppe seinen 80.
Geburtstag. Dazu sind wir eingeladen.
Schon heute Abend verbringen wir einen schönen Abend zusammen.
Sonnabend, 6. Juli 2024
Heute Vormittag unternehmen wir bei schönem Wetter einen
Spaziergang zum Hirschbrunnen und weiter bis wir einen Blick zum Brocken haben.
Auch die Harzer Bergwiesen haben es uns angetan.
Am Hirschbrunnen |
Blick zum Brocken |
Die schönen Harzer Bergwiesen |
Und dann: Geburtstagsfeier in der Pension Hirschbrunnen.
Sonntag, 7. Juli 2024
Nach einem üppigen gemeinschaftlichen Frühstück fuhren wir
wieder nach Chemnitz. Zügig ging es voran, doch dann auf der A 72 bei Borna
hieß es Vollsperrung. Über eine Stunde standen wir auf der Autobahn. Doch
danach waren wir dann schnell zu Hause.
Ich erwähne es noch: Endspiel Fußball-EM: Spanien ist neuer Europameister.